Seite 2 von 6

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 22.07.2014, 14:33
von dieter
Conzaliss hat geschrieben:
Triton hat geschrieben:Vor wenigen Tagen war Bettina Ex-Wulff wieder einmal in einer Talk-Show und durfte sich selbst bemitleiden. Warum irgendjemand dieser Person noch Sendezeit in gebührenfinanzierten Sendern gibt, ist mir ein Rätsel.

Dass Wulff nach vielen Jahren Politik nicht die Menschenkenntnis hatte, seine Frau mit ihrem Verlangen nach Glamour und Rampenlicht richtig einzuschätzen, ist nur ein weiterer Hinweis, dass er für Spitzenämter nicht geeignet war. Juristisch ist ihm nichts vorzuwerfen und wenn ich ihm heute begegnen würde, würde ich ihn sehr freundlich behamdeln, weil ich ihn als eindeutiges Opfer einer gnadenlosen Treibjagd sehe.
Bei der Beurteilung von künftigen Ehefrauen hat sich schon mancher getäuscht.

Außer Dieter... :lol:
Lieber Conzaliss,
wieso außer mir :?: Ja, am Freitag haben wir Hochzeitstag zum 46.mal. Wir gehen schön Essen. :wink:

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 22.07.2014, 14:35
von dieter
Ralph hat geschrieben:Was da auf den Mann eingeschlagen ist, hätte andere in den Freitod getrieben - das muss man leider schon so sagen. Wulff ist ein Kämpfer, ansonsten steckt man sowas nicht weg... Amt weg, Ansehen weg, Würde weg und jeder hat es live und in Farbe mitbekommen.

Vielleicht bringt die Auseinandersetzung mit der Macht der Medien etwas - wünschenswert wäre es.
Lieber Ralph,
wir haben eine Raubtiergesellschaft, wer sich mit ihr einläßt, ist schon verloren. :roll:

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 22.07.2014, 15:37
von Barbarossa
Also doch "Raubtierkapitalismus"?
:?

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 22.07.2014, 19:52
von Triton
Conzaliss hat geschrieben:Bei der Beurteilung von künftigen Ehefrauen hat sich schon mancher getäuscht.

Außer Dieter... :lol:
Das stimmt natürlich.
Vielleicht ist es auch nur die Konsequenz aus dem fehlenden Privatleben, seitdem alle überwacht werden. Früher hätte ein MP so eine Bett-Tina einfach als heimliche Geliebte abgespeist und gut wars. Sie kriegt dann irgendwann eine sehr großzügige Abschiedsanerkennung und niemand hat einen Schaden.

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 23.07.2014, 13:32
von dieter
Barbarossa hat geschrieben:Also doch "Raubtierkapitalismus"?
:?
Lieber Barbarossa,
von sozialer Marktwirtschaft kannst Du doch nicht mehr sprechen, der kleine Mann war und ist immer der Dumme. :evil:

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 23.07.2014, 14:31
von dieter
Ende 2010/Anfang 2011
Medien recherchieren aufgrund von Gerüchten über besonders günstige Konditionen beim Hausverkauf der Wulffs.
17.8.2011
der Bundesgerichtshof gibt einer Beschwerde des SPIEGEL auf Einsicht in das Grundbuch der Wulff-Immobilie statt.
12.12.
Wulff droht auf der Mailbox des Bild-Chefredakteurs Diekmann mit Konsequenzen, falls Dtails der Hausfinanzierung veröffentlicht werden. Am nächsten Tag erscheint der Artikel.
Quelle: Der Spiegel

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 23.07.2014, 14:52
von Cherusker
Triton hat geschrieben:Vor wenigen Tagen war Bettina Ex-Wulff wieder einmal in einer Talk-Show und durfte sich selbst bemitleiden. Warum irgendjemand dieser Person noch Sendezeit in gebührenfinanzierten Sendern gibt, ist mir ein Rätsel.

Dass Wulff nach vielen Jahren Politik nicht die Menschenkenntnis hatte, seine Frau mit ihrem Verlangen nach Glamour und Rampenlicht richtig einzuschätzen, ist nur ein weiterer Hinweis, dass er für Spitzenämter nicht geeignet war. Juristisch ist ihm nichts vorzuwerfen und wenn ich ihm heute begegnen würde, würde ich ihn sehr freundlich behamdeln, weil ich ihn als eindeutiges Opfer einer gnadenlosen Treibjagd sehe.
Tja, Wulff hatte damals einen Imagewechsel, weg von seinem "Pennäler"-Aussehen und seiner biederen Lebensführung und seiner damaligen Ehefrau zu einem Mann mit "Weltkenntnis" und einer attraktiven Vorzeigefrau. Im Rückblick ging der Schuß nach hinten los. Er ließ sich in einige Aktionen verwickeln und die Frau war nur solange an seiner Seite, wie er an der "Macht" war. D.h. nur in den guten Zeiten und nicht in den schlechten......

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 23.07.2014, 15:20
von Spartaner
dieter hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Also doch "Raubtierkapitalismus"?
:?
Lieber Barbarossa,
von sozialer Marktwirtschaft kannst Du doch nicht mehr sprechen, der kleine Mann war und ist immer der Dumme. :evil:
Lieber Dieter,
da hast du wirklich Recht. Ich geh mal sogar einen Schritt weiter. Es geht schon in Richtung Sklavenwirtschaft. :wink:

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 23.07.2014, 15:38
von Triton
Cherusker hat geschrieben:Tja, Wulff hatte damals einen Imagewechsel, weg von seinem "Pennäler"-Aussehen und seiner biederen Lebensführung und seiner damaligen Ehefrau zu einem Mann mit "Weltkenntnis" und einer attraktiven Vorzeigefrau. Im Rückblick ging der Schuß nach hinten los. Er ließ sich in einige Aktionen verwickeln und die Frau war nur solange an seiner Seite, wie er an der "Macht" war. D.h. nur in den guten Zeiten und nicht in den schlechten......
Die treibende Kraft hinter seinem Imagewandel war seine Ex-Frau, die wohl die Partnerschaft legitimieren und vom Naheliegenden ablenken wollte. Wulff wollte keine junge, hübsche Blondine mit langen Beinen und sie war nicht in Macht, Geld und Glamour interessiert, nein, nein, ach was! Wulff war jetzt ein anderer Mensch, ein flippiger Teenie geworden und die alte Frau passte menschlich nicht mehr genau wie die alten Freunde.

Die Äffäre hat aber allen gezeigt, dass Wulff eben doch der dröge, emotionslose Biedermann geblieben war, sonst hätte er einfach mal alles klargestellt und so richtig Dampf abgelassen. Jeder Psychologe weiß, dass sich zu Unrecht Beschuldigte wahnsinnig aufregen und nach Recht und Gesetz verlangen. Wulff aber verteidigte sich wie jemand, der Dreck am Stecken hat.

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 23.07.2014, 16:17
von Der Germane
Triton hat geschrieben: Die treibende Kraft hinter seinem Imagewandel war seine Ex-Frau, die wohl die Partnerschaft legitimieren und vom Naheliegenden ablenken wollte. Wulff wollte keine junge, hübsche Blondine mit langen Beinen und sie war nicht in Macht, Geld und Glamour interessiert, nein, nein, ach was! Wulff war jetzt ein anderer Mensch, ein flippiger Teenie geworden und die alte Frau passte menschlich nicht mehr genau wie die alten Freunde.

Die Äffäre hat aber allen gezeigt, dass Wulff eben doch der dröge, emotionslose Biedermann geblieben war, sonst hätte er einfach mal alles klargestellt und so richtig Dampf abgelassen. Jeder Psychologe weiß, dass sich zu Unrecht Beschuldigte wahnsinnig aufregen und nach Recht und Gesetz verlangen. Wulff aber verteidigte sich wie jemand, der Dreck am Stecken hat.

Wie es im Leben so ist, manche sind ein paar Jährchen zusammen, haben Kinder, leben sich auseinander ..
andere sind Jahrzehnte zusammen, oft noch glücklich, manche andere leben so vor sich hin ...

Für eine Trennung sind immer beide Teile verantwortlich, meistens!

Wulff ist nicht der Typ, der wie ein HP-Männchen an die Decke geht. Nach außen wirkt er ruhig, innerlich kocht er.

Psychodoks wissen nur soviel, wie sie meinen zu wissen, von einem Menschen. Der Mensch, wenn er klever ist, kann so einen Psychofuzzy an der Nase herumführen, daß der alles schluckt. Hat mnan ja bei vielen "geheilten" Triebverbrechern gesehen, die nach Verbüßung ihrer Haftstrafe die Freiheit zurück bekommen haben und aufs Neue ihren Trieben freien Lauf ließen.

Wulff wurde übelst mitgespielt und daß war meiner Meinung nach von langer Hand vorbereitet wie geplant gewesen!

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 23.07.2014, 20:23
von Triton
Das ist eine Stasi-Weisheit. Wenn man einen vermeintlichen West-Spion im Verdacht, aber nur vage Hinweise, Gerüchte, Vermutungen zur Hand hatte, wurde der Betreffende einfach kommentarlos verhaftet und ohne weiteren Kommentar weggesperrt. Beschwerte sich das Opfer lauthals und wollte wissen, was los ist, war es mit hoher Wahrscheinlichkeit unschuldig. Ging der Blick nach unten und das Opfer war kleinlaut, war das Gegenteil wahrscheinlich.
Mit Psychoquatsch hat das wenig zu tun.

Wulff beschwerte sich nicht lauthals, weil sein Verhalten (Privatkredit, Einladungen, Nähe zum Jet-Set) grenzwertig war und nicht zu seinem Saubermann-Image und den eigenen, moralischen Ansprüchen passte. Er hatte ja sogar Bücher zu diesem Thema verfasst. Auch war ihm seine wirtschaftliche Erfolglosigkeit (er verfügte mit Anfang 50 praktisch über keinerlei Vermögen) peinlich.
Er mag sich mit seiner ersten Frau auseinandergelebt haben, aber der neue Wulff war aufgesetzt und wohl von seiner Frau erfunden. Das ist auch der Unterschied zu Politikern wie Schröder, die zwar die Ehefrauen wechselten, sich selbst aber treu blieben.

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 24.07.2014, 10:26
von dieter
LieberJoerg,
Fischer auch. Wechselte auch seine Frauen und blieb sich aber treu, mit Ausnahme seines Gewichtes. :wink: :mrgreen:

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 24.07.2014, 14:27
von dieter
15.12.2011
Wulff bedauert in einer Mitteilung, den kredit vor dem Landtag nicht erwähnt zu haben.Drei Tage später lässt er eine Liste seiner Urlaube von 2003 bis 2010 veröffentlichen, darunter Aufenthalte Talanx-Aufsichtsrat Baumgatl und den Geerkens.
22.12
Wulff entlässt seinen Sprecher Glaeseker und äußert sich erstmals persönlich zur Kreditaffäre. "Das war nicht gradlinig und das tut mir leid."
Anfang Januar 2012
Wulffs Anruf bei Diekmann wird publik. Verheerendes Medienecho. Wulffs Eignung zum Bundespräsidenten wird vielfach angezweifelt.
Quelle: www.terra-x.zdf.de

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 24.07.2014, 17:21
von Balduin
@dieter: Da du das Interview mit Wulff im Spiegel gelesen hast, solltest du das hier lesen: http://www.stefan-niggemeier.de/blog/18 ... n-gerecht/ - mich würde deine Meinung zu dem Kommentar interessieren.

Re: Die Affäre Wulff

Verfasst: 24.07.2014, 17:40
von Balduin
Psychologische Ratespiele über Wulffs Charakter und Leben anzustellen, halte ich aber für völlig verfehlt - angebliche Stasi Weisheiten, wie sie in "Das Leben der anderen" von Ulrich Mühe dargelegt werden überdies. Persönlichkeiten sind vielschichtig - Wulff hat als öffentliche Person gehandelt - im Hintergrund von Beratern unterstützt. Wie es in ihm selbst ausgesehen hat, weiß keiner von uns.


Auch über den Charakter seiner Ehefrau würde ich mir jeden Kommentar ersparen. Wenn man von den Medien gehetzt wird (auch wenn viel an Goethes Die Geister, die ich rief erinnert) kann das in einer Partnerschaft zur Belastung werden, die zur Trennung führt. Ich wundere mich dann doch wieder, wie man aus ein paar Interviews, Zeitungsberichten und Bildern hier das Bild einer karrieregeilen Frau entwickelt.