Übrigens ist dieses Thema immer noch sehr umstritten. Eigentlich wäre das ein gutes Thema für uns im Jahre 2014.
Zum Kriegsbeginn:
Mit der Ermordung des österreichischen Thronfolgers in Sarajewo am 28. Juni 1914 war die Krise da. Dass sie schließlich in die Katastrophe des Kriegsausbruches mündete, hatte mehrere Gründe:
weiter lesen:
http://www.bpb.de/publikationen/01P337, ... krieg.html
Danach geschah das:
http://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_von_Sarajevo
Interessant auch die Originaldokumente:
http://wwi.lib.byu.edu/index.php/Die%20 ... gsausbruch
Der Krieg brach aus, weil auf fast allen Seiten eine fatalistische Bereitschaft zum Waffengang bestand. Man hatte gerüstet und Eventualbündnisse geschlossen - nun sollten sie ihren Wert erweisen. Die seit Jahren hochgeputschten nationalen Emotionen und Ängste hatten ein politisches Klima geschaffen, dem sich auch die Bedächtigen nur schwer entziehen konnten. Von vielen Mitlebenden wurde der Krieg wie eine Befreiung empfunden. Die pazifistischen Kräfte, insbesondere die Sozialisten, waren selbst zu sehr verunsichert, als dass sie die Entwicklung aufhalten konnten. Der von den Sozialistischen Internationale vorgesehene Generalstreik kam nicht zustande - auch die Arbeiter rückten ins Feld, um das bedrohte Vaterland zu verteidigen.
Quelle:
http://www.bpb.de/publikationen/01P337, ... krieg.html
Hier ein paar Fakten zum Versailler Vertrag:
In den Verhandlungen der Sieger hatten sich ganz unterschiedliche Vorstellungen gezeigt, und insbesondere zwischen den "großen Drei", neben Clemenceau der britische Premier David Lloyd George und der amerikanische Präsident Woodrow Wilson, war bis an den Rand des Abbruchs verhandelt worden. Frankreich hatte Maximalforderungen durchsetzen wollen, mit der Rheingrenze geliebäugelt, vielleicht gar mit der Auflösung des Reichs und der Rückführung auf den Stand von 1866. Den angelsächsischen Vertretern ging dies entschieden zu weit: Lloyd George wollte die halbhegemoniale Vorkriegsstellung Deutschlands nicht durch eine Kontinentalvormacht Frankreich ersetzt sehen; für Wilson waren die französischen Pläne unvereinbar mit seinen Vorstellungen von der friedlichen und für den amerikanischen Handel vorteilhaften Nachkriegsordnung in Europa, wie sie in seinem Vierzehn-Punkte-Programm vom Januar 1918 festgelegt war.
Quelle:
http://www.bpb.de/publikationen/RZKMCS, ... .html#art1
Der Versailler Vertrag war nicht nur eine der großen Belastungen der Außenpolitik, sondern eines der zentralen Probleme der Weimarer Republik von allem Anfang und bis zu ihrem Ende. Sicher wird man keine direkte Linie ziehen können zwischen der Unterzeichnung in Versailles und dem Untergang der Republik und der Auslieferung des Staates an ein verbrecherisches Regime, wie überhaupt in der Geschichte monokausale Erklärungen meist nichts taugen.
Quelle:
http://www.bpb.de/publikationen/RZKMCS, ... .html#art2
Alle zögerlichen Versuche, die Außenpolitik neu zu orientieren, wie sie bei einzelnen Parteien und Politikern unmittelbar nach dem Waffenstillstand vom November 1918 zu sehen sind, wurden schnell verworfen; von Beginn an wurde die Revision in der Konfrontation mit den Siegern und vor allem mit Frankreich gesucht. Allerdings war dies kaum vermeidbar: Jede Regierung, die davon Abstand genommen hätte, wäre angesichts der Stimmung in der Bevölkerung hinweggefegt worden.
Dieser konfrontativen Politik setzten die Sieger und vor allem Frankreich den von Clemenceau formulierten Willen entgegen, den Friedensvertrag bis zum letzten Iota erfüllt zu sehen. Besondere Bedeutung kam der Reparationsfrage zu. Offener deutscher Widerstand oder der Versuch dilatorischer Politik, verschiedene Konferenzen und Verhandlungsrunden gipfelten 1921 in der ultimativen Forderung von 132 Milliarden Goldmark. Nach dem Scheitern der von der Regierung Joseph Wirth (Zentrum) betriebenen "Erfüllungspolitik", die eigentlich hatte nachweisen sollen, dass die Forderung der Sieger nicht zu erfüllen war, führte die Reparationsfrage unmittelbar ins Krisenjahr 1923.
Quelle:
http://www.bpb.de/publikationen/RZKMCS, ... .html#art2
Die vorgesehenen Gebietsverluste, Souveränitätsbeschränkungen, Reparationen und vor allem die Zuweisung der Alleinschuld am Krieg lösten in ganz Deutschland, quer durch alle sozialen Schichten und politischen Lager, einen Entrüstungssturm aus. Ministerpräsident Scheidemann lehnte es am 12. Mai 1919 in der Nationalversammlung mit starken Worten ab, den Vertrag zu unterschreiben: "Welche Hand müsste nicht verdorren, die sich und uns in solche Fesseln legte?" Die Regierung durfte innerhalb von 14 Tagen Stellung nehmen. Jedoch wiesen die Alliierten fast alle deutschen Wünsche, Alternativ- oder Kompromissvorschläge (bis auf eine Abstimmung in Oberschlesien über die nationale bzw. staatliche Zugehörigkeit) ab. Am 16. Juni erhielt die deutsche Delegation in Paris den endgültigen Vertragstext mit einer Annahmefrist von sieben Tagen. Daraufhin trat das Kabinett Scheidemann am 20. Juni zurück; die DDP schied vorläufig aus der Koalition aus (bis zum 3. Oktober 1919). Neuer Reichskanzler wurde Gustav Bauer (MSPD).
Quelle:
http://www.bpb.de/publikationen/4E0XFC, ... .html#art1
Philipp Scheidemanns Worte am 12. Mai 1919 in der Nationalversammlung waren exemplarisch für die deutsche Reaktion auf die Vertragsbedingungen: "Welche Hand müßte nicht verdorren, die sich und uns in diese Fesseln legt?"[3] Nach seiner Warnung: "Dreimal wehe über die, die heute einen wahrhaften Frieden auch nur um einen Tag verzögern", erhielt er nach Aufzeichnung des Stenographen "minutenlangen brausenden Beifall im Hause und auf den Tribünen"; die darin zum Ausdruck gebrachte Haltung wurde von der ganz überwiegenden Mehrheit in Deutschland geteilt. Und mit Scheidemann hatte ja nicht etwa ein Ewiggestriger von der monarchistischen Rechten dieses harsche Urteil über den Vertrag abgegeben; er hatte sich im letzten Kriegsjahr Schmähungen im Reichstag anhören müssen wegen des "Scheidemann-Friedens", für den er vehement eingetreten war, einen Frieden "ohne Kontributionen und Annexionen".
Quelle:
http://www.bpb.de/publikationen/RZKMCS, ... .html#art1
Interessant ist auch diese Passage:
Als Ebert am 23. Juni bei der OHL in Kassel anrief, um sich nach den Chancen eines militärischen Widerstandes zu erkundigen, eilte Hindenburg vor die Tür, um nicht mit dem Reichspräsidenten sprechen zu müssen. Groener übernahm die Aufgabe, Ebert die Wahrheit zu sagen. "Die Wiederaufnahme des Kampfes ist [...] aussichtslos. Der Friede muss daher unter den vom Feinde gestellten Bedingungen abgeschlossen werden." So eindeutig mochte er sich aber nicht als "Erster Generalquartiermeister" äußern, sondern nur als "Deutscher, der die Gesamtlage klar übersieht".
Da es keine verantwortbare Alternative gab, beschloss die Nationalversammlung am Nachmittag des 23. Juni 1919 mit großer Mehrheit die Annahme des Friedensvertrages; dagegen stimmten die DNVP, die DVP, die meisten DDP- und einige Zentrumsabgeordnete. Am Abend und an den folgenden Tagen verübten Reichswehrangehörige auf den Unterzeichner des Waffenstillstandes, Matthias Erzberger, Attentatsversuche. Zur Unterzeichnung mussten sich Außenminister Hermann Müller (MSPD) und Verkehrsminister Johannes Bell (Zentrum) am 28. Juni 1919 im Spiegelsaal des Schlosses zu Versailles einfinden, wo die deutschen Fürsten 1871 Wilhelm I. zum Kaiser ausgerufen hatten. Nach der Ratifizierung durch die Unterzeichnerstaaten trat der Vertrag am 10. Januar 1920 in Kraft.
Bestandteil des Vertrages war die Satzung des vor allem auf Betreiben des amerikanischen Präsidenten Wilson am 29. April 1919 in Versailles gegründeten Völkerbundes (dem Deutschland vorläufig nicht angehören durfte). Wegen der darin enthaltenen Sanktionsbestimmungen lehnte jedoch die Mehrheit des US-Kongresses, die nach dem Krieg zum traditionellen Isolationismus zurückkehren und eine Verwicklung in internationale Konflikte vermeiden wollte, im November 1919 die Satzung ab. Ausgerechnet die USA blieben daher dem Völkerbund fern, was diesen von vornherein schwächte. Ein separater deutsch-amerikanischer Friedensschluss erfolgte am 25. August 1921.
Der Versailler Vertrag nahm Deutschland nicht nur sämtliche Kolonien, sondern auch 13 Prozent seines Territoriums und zehn Prozent seiner Bevölkerung, damit verbunden 50 Prozent der Eisenerzversorgung, 25 Prozent der Steinkohleförderung, 17 Prozent der Kartoffel- und 13 Prozent der Weizenernte. Der Großteil dieser Gebiete fiel an den nach 123-jähriger Teilung wieder gegründeten Staat Polen - für die Alliierten auch ein Bollwerk gegen den russischen Bolschewismus.
Quelle:
http://www.bpb.de/publikationen/4E0XFC, ... .html#art1