Menander hat geschrieben:wie schon geschrieben tendiere ich persönlich dazu, einen angriff der mykener auf troja anzunehmen. die "eroberung" der ägäischen inselwelt und von kreta hat ja (wenn man eine zeit um oder kurz nach 1300 v.chr. annimmt; ...
Was die Zerstörung Trojas um 1300 (Siedlungsschicht VI) verursachte, ist nicht endgültig geklärt. Die meisten Archäologen votieren für ein Erdbeben, sodass dieser Zeitpunkt nichts mit dem so genannten "Trojanischem Krieg" zu tun haben könnte. Eher weist die endgültige Vernichtung Trojas um 1200 v. Chr. (Schicht VII a) auf einen Angriff hin, sodass sich hier die Ereignisse des Trojanischen Kriegs abgespielt haben müssten - sofern man das überhaupt annehmen will.
Ob auch der trojanische Krieg einen historischen Kern hat ist weiterhin höchst umstritten. Schliemann hielt das imposante frühbronzezeitliche Troja II für das homerische. Er glaubte damals irrtümlich dass es zeitgleich mit Mykene und Tiryns war. Dörpfeld hielt die 6. Siedlungsschicht (Troia VI) für das Homerische Troja. Schicht VIh ist um 1300 v. Chr. aber wahrscheinlich durch ein starkes Erdbeben zerstört worden. Daher hielt C. W. Blegen die darauf folgende Schicht Troja VIIa für das homerische Troja. Diese These fand und findet den meisten Zuspruch. Nach neueren Keramikuntersuchungen wird das wahrscheinlich gewaltsame Ende von Troja VIIa auf ca. 1200 v. Chr. datiert. Das passt gut zu den meisten Datierungen des Trojanischen Krieges durch antike Autoren.
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Troja.html
Menander hat geschrieben:stichwort "Aleksandu-Vertrag" - siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Wilusa#Alaksandu-Vertrag - und der theorie, dass "wilusa" mit "troja" gleichgesetzt werden kann) schon zuvor stattgefunden. eine militärische auseinandersetzung mit einem gegner, der an einem strategisch wichtigen punkt massiv einfluss auf den handel nehmen kann (der in der mykenischen gesellschaft, wie man annehmen kann und darf, eine gewichtige rolle gespielt haben dürfte) erscheint mir plausibel...
zu guter letzt halte ich die "seevölkertheorie" unter anderem deswegen für wenig plausibel, weil das nicht mit der von homer bis ins detail hinein gezeichnete welt der aristokratie, die im kampf um troja alle "akteure" stellt, zusammenpasst! vor diesem hintergrund halte ich es für alles andere als einen zufall, dass der unbestrittene anführer der mykener der könig von mykene ist!
Ebenso plausibel ist die Vermutung, dass Troja in den Untergang des Hethiterreichs hineingezogen wurde, der wie Trojas Ende etwa auf das Jahr 1200 v. Chr. datiert wird. Bekanntlich durchzogen plündernde Bevölkerungsgruppen Anatolien und die Levante, die üblicherweose mit den Seevölkern gleichgesetzt werden. Auch die Phryger setzten in dieser Zeit vom Balkan her nach Kleinasien über und siedelten sich in Anatolien an. Nachdem die Frühgeschichte der Phryger lange Zeit im Dunkeln lag, gibt es neue archäologische Funde, die eine Invasion Kleinasiens durch phrygische Bevölkerungsgruppen ab etwa 1200 v. Chr. wahrschienlich machen.
Bis vor wenigen Jahrzehnten fehlten Hinterlassenschaften der Phryger aus der Zeit vor 750 v. Chr. völlig. Die Frühgeschichte dieses Volks lag im Dunkeln. Mittlerweile zeichnet sich ein klareres Bild ab: so ist Gordion bereits im 12. Jahrhundert v. Chr. – nur kurz nach der Aufgabe der Stadt durch die Hethiter – wieder besiedelt worden. Die Keramik der neuen Bewohner weist teilweise starke Ähnlichkeiten zur ungefähr gleichzeitigen sogenannten Handmade Knobbed Ware aus Troja, Schicht VIIb1 (12. Jahrhundert v. Chr.) auf. Ein anderer Keramik-Typus in Gordion aus jener Zeit gilt als Vorläufer der sogenannten ,phrygischen polierten Ware‘ des 8. Jahrhunderts v. Chr. Ähnliche Befunde scheinen sich mittlerweile auch für andere Orte Zentralanatoliens (z. B. Hattuscha, Kemal Kalehüyük), in denen gegenwärtig Grabungen stattfinden, zu ergeben. Damit ist durch Keramikfunde belegt, dass sich im 12. Jahrhundert v. Chr. Menschen in Zentral-Anatolien (vor allem auch in Gordion) niederließen, die Keramik in nordwestanatolischer (Gebiet von Troja) Tradition anfertigten
http://de.wikipedia.org/wiki/Phryger
Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, den endgültigen Untergang der Stadt auf dem Hissarlik zu erklären, wobei jede Hypothese ein Für und Wider hat.
Für denkbar halte ich ferner die Möglichkeit, dass das Ende Trojas im Zusammenhang steht mit dem Untergang der mykenischen Staatenwelt. Um 1200 v. Chr. erfolgte diese Implosion des mykenischen Systems und hatte gravierende Bevölkerungsverschiebungen und Wanderströme zur Folge, zu denen auch Migrationen Richtung Kreta, Zypern und Kleinasien zählten. Somit könnte ein Piratenzug abwandernder mykenischer Gruppen Troja getroffen haben, an dem sich vielleicht auch andere ethnische Splitter beteiligten.
Der hypothetischen Varianten sind viele!