Finanzkrise: Marx hat Hochkonjunktur

[Barbarossa]

Finanzkrise:
Marx hat Hochkonjunktur

Berlin. Mitten in der schlimmsten Finanzkrise seit den 1920er Jahren hat Kapitalismus-Kritiker Karl Marx (1818-1883) Hochkonjunktur. Sein Standardwerk "Das Kapital" verkaufte sich allein in den ersten drei Wochen des Oktobers 417 Mal, von einem Tag auf den anderen sogar einmal 89 Exemplare, sagte der Geschäftsführer des Berliner Karl-Dietz-Verlages, Jörn Schütrumpf. "Mittwochmorgen war Marx ausverkauft."

hier weiter lesen: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... nktur.html

Das kann doch wohl jetzt nicht die Antwort auf die derzeitigen Probleme sein, oder?

[Balduin]

Eine Antwort gab das Kapital von Marx wohl noch nie. Ich hatte mich mal versucht es zu lesen, mit eher negativem Erfolg... Dazu waren mir dann meine Nerven doch zu gut

[elysian]

Der Artikel weist zurecht auf die Einschränkung hin, dass Marx nur Zusammenhänge beschreibt. Man sollte allerdings hinzufügen, dass er die Zusammenhänge der Wirtschaft des 19.Jh. beschreibt. Die Welt von heute, auch die Wirtschaftswelt, ist eine grundlegend andere, sodass Marxens schon zu seiner Zeit umstrittene Analyse heute nur noch für Debatten über die Geschichte der Wirtschaftstheorie taugt.
Wer das Kapital mit einer anderen Motivation angeht, ist schon vor dem Aufklappen des Buchdeckels gescheitert.

[Barbarossa]

Wer das Kapital mit einer anderen Motivation angeht, ist schon vor dem Aufklappen des Buchdeckels gescheitert.

Genau diese "andere Motivation" vermute ich aber bei den Leuten, die sich z. Z. so eifrig die Werke von Marx kaufen - sie denken wahrscheinlich, es könnte vielleicht doch noch "etwas anderes" geben, als den sogenannten "Kapitalismus".
Genügt denn ein gescheitertes "sozialistisches Experiment" nicht, für das Millionen von anders denkenden Menschen verfolgt und ermordet wurden?

[Barbarossa]

BUCHMARKT:
Begehrte blaue Bände
Der Berliner Dietz-Verlag hat die DDR überlebt und profitiert von der Krise

BERLIN - Nach dem Mauerfall galten sie vielen als Altpapier, heute sind sie wieder gefragt: Die blauen Marx-Engels-Bände aus dem Berliner Karl-Dietz-Verlag. Seit 2005 habe sich die Verkaufszahl für den ersten Band des Kapitals verfünffacht, von 900 auf 4500 Stück, freut sich Verleger Jörn Schütrumpf. Seit der Wirtschaftskrise wollen mehr Menschen wissen, wie Kapitalismus definiert wird. „In Zeiten wie diesen ist es gut, Marx zu lesen“, sagte Franziska Drohsel, Chefin der SPD-Jugendorganisation Jusos, auf der Frankfurter Buchmesse.

Die Bände sehen noch aus wie damals: Der Name Karl Marx in Goldprägung auf blauem Kartoneinband, das Papier sehr dünn und eng bedruckt. Bibeln werden auf einem ähnlichen Papier gedruckt. Nur der Preis hat sich erhöht – von damals zehn Mark der DDR auf 24,90 Euro pro Band. Wegen der guten Nachfrage sind erstmals seit der Wende wieder alle 43 Bände lieferbar. Die Bücher werden aber nicht einfach nachgedruckt, sondern schrittweise überarbeitet, betont Schütrumpf. „Die Anhänge waren hoch ideologisiert“, so der Historiker. Diese erklärenden Texte würden komplett neu bearbeitet und auf den heutigen Forschungsstand gebracht...

weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... rlebt.html

[Barbarossa]

Nun also auch noch der Vatikan:

Kirchenzeitung lobt den Trierer Philosophen:
Marx hatte Recht, sagt der Vatikan

Ein deutscher Jesuit hat den geistigen Vater des Kommunismus als immer noch aktuellen Denker gewürdigt: Marx habe Entfremdung, Lohnarbeit und Armut richtig analysiert. Seine Lehre sei nur «entstellt» worden...

weiter lesen: http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1498339.html


Ich lese es, aber ich glaube es (fast) nicht...

[Balduin]

HaHa ... und es gab natürlich eine Päpstin

[Barbarossa]

BIOGRAFIE:
„Marx ist kein Popstar“
Die Lektüre zur Krise: Rolf Hosfeld hat die Lebens- und Ideengeschichte von Karl Marx neu aufgeschrieben

POTSDAM - Dass Rolf Hosfeld einmal auf Karl Marx stoßen würde, war klar. Der Autor, der früher für Zeitschriften und Zeitungen wie „Merian“, „Woche“ und „Feinschmecker“ arbeitete, interessiert sich für die Deutschen, ihre Kultur und ihre Geschichte, zuletzt schrieb er über die DDR. Marx ist da nicht weit, dachte sich wohl Hosfelds Verlag, und erteilte dem Journalisten den Auftrag, eine Biografie zu schreiben...

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