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„Oh Gott, gibt es denn gar keine Hoffnung mehr?“
In den USA steigt die Arbeitslosigkeit rasant – die Folge sind Wut, Verzweiflung und immer mehr Gewalttaten
WASHINGTON - „Meine Frau war der Meinung“, so der Brief in entsetzlich nüchternem Tonfall, „dass es unter diesen Umständen besser ist, das Leben zu beenden.“ Und fast lakonisch fügte Ervin Lupoe die rhetorische Frage an: „...und warum sollte man dann die Kinder bei fremden Menschen zurücklassen?“ Nachdem der 40 Jahre alte Arbeitslose den Brief verfasst hatte, setzte er die verzweifelte Logik ohne jedwede Verzögerung in die Tat um. Zuerst erschoss er die fünf Kinder und seine Frau; dann erschoss er sich selbst.
Ein Familiendrama? Eine Wahnsinnstat? Sicher. Aber doch auch mehr als das. „Es ist eine Tat, die in direktem Zusammenhang mit dem Arbeitsplatzverlust und der finanziellen Not steht“, sagte Kenneth Garner, stellvertretender Polizeichef von Los Angeles...
Finanzkrise: Arbeitslosigkeit in den USA steigt rasant
Moderator: Barbarossa
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Jobs, Jobs, Jobs
In seiner ersten großen Krise als Präsident verspricht Barack Obama mehr Einsatz für Beschäftigung
WASHINGTON - Der Präsident spricht von Steuersenkungen, für Familien, für Kleinunternehmer, für Eigenheimkäufer, er klingt wie ein Konservativer, kaum anders als Ronald Reagan. Die Demokraten im Saal springen von ihren Stühlen, feiern die Passage mit stehenden Ovationen, während die Republikaner demonstrativ sitzen bleiben. Mehr amüsiert als irritiert schaut Barack Obama hinüber zu den oppositionellen Reihen, angriffslustig bringt er die verkehrte Welt auf den Punkt. „Und ich hatte gedacht, dass Sie an dieser Stelle Beifall klatschen.“
71 Minuten steht Obama am Pult unter dem riesigen Sternenbanner, um die Rede zur Lage der Nation zu halten, seine Chance, für die nächsten zwölf Monate ein paar Pflöcke einzuschlagen. Es sind 71 Minuten, in denen er Kostproben subtilen Humors gibt, ansonsten kämpferische Töne anschlägt, jedenfalls nichts von der Zerknirschung erkennen lässt, die ihm Insider angesichts schlechter Umfragewerte nachsagen. Es sind 71 Minuten Prosa statt Poesie...
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