Renegat hat geschrieben:Wenn ich z.B. an Nordkorea denke, womit haben die Nordkoreaner ihren Kim verdient.
Wenn ich es an Sowjet Union projiziere, denke ich, dass auch da stehen meisten hinter ihren Führer. Wenn es auch vielen Zweifel vorkommt, wird es meistens in angesicht
angelerntes Feindes zweitrangig. Sie stehen nicht hinter dem Führer,
sie stehen hinter der Idealen, der er vertritt. In dem Sinne haben Sie ihren Führer verdient.
Es gibt bestimmt die immer größer werdende Gruppe von Intellektuellen, die sich unterdrückt fühlen und sich wehren. Aber machen sie "das Wetter"?! Es ist eher wieder unsere Wunschdenken als die Tatsache.
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Ich muss mich hier entschuldigen, weil bediene mich einem Lexikon, der zu dem Mechanismus gehört, den ich immer kritisiere. Es heißt, ich habe die Bedeutung "verdienen", der auf einen Mensch anwendbar ist, auf der Ebene benutz, auf die diese Bedeutung eigentlich kein Sinn hat. Gesellschaft kann nicht verdienen in dem Sinne, wie es Mensch tut. Rhetorisch aber lässt dieser Vergleich auf die Tatsache aufmerksam machen (weil skandalös klingt), die geht meistens runter, wenn man über die Despoten redet. Meistens hat man den Schuldigen in der Person gefunden.
Die richtige Verarbeitung beginnt aber, wenn man auch eigene Schuld sieht, als Mitglied der Gesellschaft, der passiv oder auch aktiv an der Taten der Machthabenden teilnahm.