hier: weiterlesenDienstag, 14. Mai 2013
Leute Gesundheit
Angelina Jolie nun auch Postergirl der Krebsvorsorge
New York (dpa) - Ein attraktiveres Aushängeschild hätte sich die Krebsvorsorge kaum wünschen können: Angelina Jolie, auch mit 37 Jahren noch atemberaubend schön, hat sich prophylaktisch beide Brüste abnehmen lassen.
Sie habe sich für die Familie, ihre sechs Kinder und ihren langjährigen Partner Brad Pitt, zu dem schweren Schritt durchgerungen, schreibt der gefeierte Hollywoodstar in der «New York Times» vom Dienstag...
Kommentar: Die Operation der Angelina Jolie
Die Schauspielerin Angelina Jolie hat sich beide Brustdrüsen entfernen lassen. Warum?
Die Fakten:
1.) Ihre Mutter Marchelina starb 2007 im Alter von 56 Jahren an Eierstockkrebs.
(siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Marcheline_Bertrand )
2.) Laut Zeitungsartikel sollen Angelinas Kinder sie gefragt haben, ob sie auch Krebs bekommen könnte.
3.) Angelina machte einen Gentest, durch den das Gen BRCA1 und damit eine 87 prozentige Wahrscheinlichkeit festgestellt wurde, an Brust- bzw. Eierstockkrebs zu erkranken.
4.) Nach Aussprache in der Familie beschloss sie, sich beide Brustdrüsen entfernen zu lassen.
5.) Sie ging zur Zeitung, offenbarte sich und erklärte öffentlich, sie hätte es für ihre Kinder getan.
Soweit die Fakten.
Aus mehreren Gründen hat mich der vorliegende Fall stutzig gemacht:
zu 1.) Eine schlimme Krankheit und viel zu früh gestorben - klar.
Aber nun kommen die Merkwürdigkeiten:
zu 2.)
- Wie kommen ihre Kinder darauf? Die Frage bleibt im Raum stehen.
- Und was wäre die eigentlich naheliegenste Antwort? Sie müsste lauten: Das kann niemand wissen. Man muß eben öfter zur Kontrolle.
zu 3.) Das ist genau das, was ich niemals tun würde. Denn erstens würde ich schon nicht wollen, daß irgendwo meine Gendaten dokumentiert sind und zweitens, würde auch ich mich nach einem solchen Ergebnis wie bei Angelina Jolie natürlich auch nicht besser fühlen. In jedem Falle wäre die Ungewissheit leichter zu ertragen und würde es aus diesen Grunde nicht wissen wollen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für welche eventuelle Krankheit bei mir ist. Regelmäßig zur Vorsorge zu gehen, wäre die eigentlich richtige Konsequenz.
zu 4.) Das ist für mich absolut nicht nachzuvollziehen. Wie panisch muß man veranlagt sein, um so weit zu gehen und sich prophylaktisch Körperteile entfernen zu lassen? Und wie gestört muß das Verhältnis zum eigenen Körper eigentlich sein?
zu 5.) Warum dieser Medienrummel? Und warum für ihre Kinder? Was haben die davon, wenn nun (noch) gesunde Körperteile fehlen?
Aber ich will nicht anmaßend sein. Sollte nichts weitereres dahinterstecken, dann ist es ihre persönliche Entscheidung, wie sie mit ihrem Körper umgeht. Es ist dann eben zu akzeptieren.
Wenn es nur nicht so viele Merkwürdigkeiten geben würde, die sie so ganz anders handeln ließ, wie ich es beispielsweise tun würde.
Und wenn doch mehr dahinter steckt?
Ich bin eigentlich kein Freund von wilden Spekulationen. Doch diese vielen Merkwürdigkeiten ließen mich über den Fall nachdenken und ließen mich diesmal doch ein "was-wäre-wenn-Spiel" spielen.
Also spekuliere ich jetzt mal ins Blaue. Ich möchte ausdrücklich betonen, daß es für diese Spekulationen derzeit keine Hinweise oder gar Beweise gibt:
zu 1. und 2.) Was wäre, wenn sie wegen dem frühen Tod ihrer Mutter eine Lebensversicherung abschließen wollte, um ihre Kinder abzusichern? - Aus meiner Sicht sehr verständlich.
zu 3.) Was wäre, wenn die Versicherung einen solchen Gentest verlangt hätte, weil sie "kein Risiko einkaufen" wollte? (Auch hiesige Versicherungen reden intern genau so.)
zu 4.) Und was wäre, wenn die Versicherung nach dem Gentest die OP verlangt hätte, bevor sie zum Vertragsabschluss bereit ist?
zu 5.) In diesem Fall ist es klar, daß sie an die Öffentlichkeit geht (zum Beweis für die Versicherung) und auch die Kinder sind dann abgesichert.
Wenn das der Fall wäre, dann ist das schärfstens zu verurteilen und tatsächlich dringend eine Diskussion wert. Denn dann wäre eine ethische Grenze überschritten, die nie hätte überschritten werden dürfen. Angesichts der viel stärkeren Wirtschaftslobby in den USA wäre das aus meiner Sicht ein durchaus denkbares Szenario für amerikanische Verhältnisse.
In diesem Fall müsste man dringend darüber diskutieren, wie die Wirschaftslobby schnellstens aus der Politik verdrängt werden kann.
Man kann nur hoffen, daß sich meine Spekulation nicht bestätigt. Aber wenn doch, dann kann ich wenigstens sagen:
Das kam mir doch gleich so seltsam vor.
Und dann habe ich meinen (bisher unbewiesenen) Verdacht hiermit dokumentiert.