Ein Sonntagsrätsel aus aktuellem Anlaß

Was hat Albrecht Dürer mit einem Rhinozeros zu tun? Warum posierte der englische König mit einer Ananas? In unserem Rätsel-Forum können Sie mit Ihrem Wissen glänzen.

Moderator: Barbarossa

Skeptik
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Charles III. hat von seiner Mutter viel geerbt. Auch etwas ganz Besonderes. Es befindet sich in der Obhut eines Beamten und muß von ihm jährlich im Juli gezählt werden. Es ist seit alten Zeiten alleiniger Besitz der Monarchen, ihm und seinen Untertanen zur Freude. - Aber es gibt dabei auch ein großes Wehe!, Wehe!, Wehe! - Um was handelt es sich bei diesem Rätsel?
Skeptik
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Lösungstipps:
Es ist ein ganz bestimmtes Tier. Seit 1186 hat es schon immer dem englischen Monarchen gehört und seit 1482 regelt das ein Gesetz. Und wer das stumme Tier entwendete oder, Gott bewahre, es sogar aufaß, lief früher Gefahr durch Hängen, Ausweiden und Vierteilen bestraft zu werden. Bis heute wacht ein rotlivrierter, goldbetreßter Wächter über die Einhaltung des Gesetzes. Jedes Jahr in der dritten Juliwoche zählt er penibel diese Tiere des Königs. - Und was das Wehe! Wehe! Wehe! betrifft: Ein Richter verurteilte 2006 einen Mann, der eines der Tiere wirklich und wahrhaftig aufgegessen hatte.
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Balduin
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Mit viel Googlen bin ich auf Schwäne gekommen? https://www.sueddeutsche.de/leben/schla ... -1.3807849 Kann das sein?

Tolles Rätsel, Skeptik. Ohne Tipp schwierig zu lösen.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Skeptik
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Ja, Balduin, richtig geraten!

In Großbritannien hatte der Höckerschwan seit spätestens 1186 königlichen Status und 1361 wurde der erste Schwanenmeister ernannt. 1482 wurde durch ein vom Parlament verabschiedetes Gesetz, den Act of Swans, festgelegt, dass nur Landbesitzer ab einer gewissen Größe Schwäne besitzen dürfen. Von ursprünglich 900 Berechtigten sind nur mehr drei verblieben: die Hochehrwürdige Gesellschaft der Färber, die bei der jährlichen Schwanenzählung, dem Swan-Upping im Juli die Schnäbel mit einer Kerbe markieren, die Hochehrwürdige Gesellschaft der Winzer, die ihre Schwäne mit zwei Kerben versieht, und der Monarch, dem alle unmarkierten Tiere gehören. Dies alles ist aber heutzutage nur noch von zeremonieller Bedeutung. Der königliche Besitz von Schwänen kommt nicht auf Orkney und den Shetland Inseln zur Anwendung, wo noch das auf die Wikinger zurückgehende Udal Law Geltung hat, gemäß welchem Schwäne im Volkseigentum stehen.


Da der König einen Großteil der Schwäne in England besitzt, ist es verboten einen Höckerschwan (Cygnus olor) zu essen. Außer Sie sind der britische König oder Sie werden von ihm zum Dinner eingeladen und es gibt Schwan.

Das muß dem Shamsu Miah entgangen sein. Im Ramadan ist man einfach immer hungrig und in der Not ißt man eben auch Schwäne: "I am a Muslim, I am fasting, I needed to eat“:
http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/wale ... 174344.stm

Für sein "grausames und tadelnswertes" Tun befand der Richter: "Er hat ein Tabu gebrochen und die einzige angemessene Strafe dafür ist Gefängnis“. Aber das früher übliche mittelalterliche Hängen und Vierteilen blieb ihm erspart.

Das geschah 2006: Hungriger Mann, der einen Schwan tötete, muss ins Gefängnis.
Ein Mann, der behauptete, er habe am zweiten Tag des muslimischen Fastenmonats Ramadan einen Schwan getötet, weil er Hunger hatte, wurde für zwei Monate ins Gefängnis gesteckt.
Shamshu Miah, 52, aus Llandudno wurde jedoch aufgrund der bereits verbrachten Zeit in Untersuchungshaft wieder freigelassen. Er hatte zugegeben, einen Wildvogel am Bootspool von Llandudno absichtlich getötet und ein Küchenmesser in der Öffentlichkeit besessen zu haben.

Bezirksrichter Andrew Shaw am Amtsgericht der Stadt bezeichnete die Tat als "grausam und verwerflich“. "Sie haben den Schwan in der Nacht getötet. Das war eine grausame und verwerfliche Tat. Ich weiß nicht genau, wie das Tier gestorben ist. Es gibt Spekulationen, dass Sie es gebissen haben könnten."

Jim Neary, Staatsanwalt: Als Miah befragt wurde, sagte er: "Ich war hungrig, ich musste den Schwan essen, also habe ich ihn getötet, ich habe ihn erstochen. Ich habe nichts Falsches getan, es war nur ein Vogel, ich musste etwas essen“.
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