Volkstrauertag - Gedenken und Erinnerung

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Moderator: Barbarossa

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Balduin
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Am heutigen Sonntag wird in Deutschland den Gefallenen und Opfern von Gewaltherrschaften gedacht. Im Bundestag fand eine Gedenkstunde am Volkstrauertag statt.

Der Volkstrauertag ist seit dem Jahr 1952 ein gesetzlicher Feiertag und wird zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen.



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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Peppone
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Ralph hat geschrieben:Bild

Am heutigen Sonntag wird in Deutschland den Gefallenen und Opfern von Gewaltherrschaften gedacht. Im Bundestag fand eine Gedenkstunde am Volkstrauertag statt.

Der Volkstrauertag ist seit dem Jahr 1952 ein gesetzlicher Feiertag und wird zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen.



Nachrichten von Geschichte-Wissen
Ich versteh´s zwar, wenn man der Toten aus der eigenen Familie oder dem Bekanntenkreis gedenkt - aber, Herrschaften, das waren Soldaten, die einem Unrechtsregime dienten. Muss man zu der Trauer unbedingt auch militärische Ehrenbezeugungen abliefern?

Der Volkstrauertag heißt so, weil er dafür gedacht ist, dass DAS Volk seiner Kriegstoten gedenkt. Leider wird dabei aber oft "nur" der toten Soldaten gedacht, gerne auch mal inklusive Reden, aus denen ich schon ab und zu mal was raushör, was nach Stammtischerzählungen "vom Krieg" klingt, und dabei kommt der Krieg als eine Art Abenteuer rüber.

GEdenken ja, aber nicht Krieg verherrlichen. Eher davor warnen, die gleichen Fehler noch einmal zu machen und braunen Rattenfängern auf den Leim zu gehen. Aber sowas hört man eher selten.

Beppe
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dieter
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Man sollte schon seiner Toten gedenken und dabei in Erinnerung behalten, dass die meisten Soldaten nicht freiwillig in einen Krieg gezogen sind, sondern einberufen wurden. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Balduin
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Peppone hat geschrieben: Ich versteh´s zwar, wenn man der Toten aus der eigenen Familie oder dem Bekanntenkreis gedenkt - aber, Herrschaften, das waren Soldaten, die einem Unrechtsregime dienten. Muss man zu der Trauer unbedingt auch militärische Ehrenbezeugungen abliefern?

Der Volkstrauertag heißt so, weil er dafür gedacht ist, dass DAS Volk seiner Kriegstoten gedenkt. Leider wird dabei aber oft "nur" der toten Soldaten gedacht, gerne auch mal inklusive Reden, aus denen ich schon ab und zu mal was raushör, was nach Stammtischerzählungen "vom Krieg" klingt, und dabei kommt der Krieg als eine Art Abenteuer rüber.

GEdenken ja, aber nicht Krieg verherrlichen. Eher davor warnen, die gleichen Fehler noch einmal zu machen und braunen Rattenfängern auf den Leim zu gehen. Aber sowas hört man eher selten.

Beppe
Diese Soldaten verloren meist im Krieg ihre Jugend - ich finde es richtig, ihnen mit Ehrenbezeugungen und Reden zu gedenken.
Die Reden bei uns am Soldatengedenkmahl werden vom Ortsvorsteher gehalten. Es wird in der Regel immer auf die Schrecken des Nationalsozialismus und des Holocaust eingegangen.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Peppone hat geschrieben:Ich versteh´s zwar, wenn man der Toten aus der eigenen Familie oder dem Bekanntenkreis gedenkt - aber, Herrschaften, das waren Soldaten, die einem Unrechtsregime dienten. Muss man zu der Trauer unbedingt auch militärische Ehrenbezeugungen abliefern?

Der Volkstrauertag heißt so, weil er dafür gedacht ist, dass DAS Volk seiner Kriegstoten gedenkt. Leider wird dabei aber oft "nur" der toten Soldaten gedacht, gerne auch mal inklusive Reden, aus denen ich schon ab und zu mal was raushör, was nach Stammtischerzählungen "vom Krieg" klingt, und dabei kommt der Krieg als eine Art Abenteuer rüber...
Das mag teilweise tatsächlich manchmal so klingen, aber die Historiker sind sich einig, daß es zum Beginn des 2. Weltkrieges auch in Deutschland (überwiegend) keine Kriegsbegeisterung gab - im Unterschied zum 1. Weltkrieg. Auch meine Großväter haben (als sie noch lebten) öfter mal von ihren Erlebnissen im Krieg erzählt und da klang wenig von den Grausamkeiten des Krieges heraus. Einzige Ausnahme war ein etwas entfernterer Verwandter, der bis zum Schluß auch sehr religiös war. Er erzählte auch, wie schrecklich er den Krieg fand und wie er versuchte, möglichst oft von der Front wegzukommen. Aber sonst...
Ich denke, das hat auch etwas mit der Verrohung zu tun, die einen Menschen im Krieg verändert.
Aber, Peppone, bedenke: Es waren unsere Großeltern, die da ihren Kopf hinhielten. Sie taten es, weil sie der Meinung waren, es für das Vaterland tun zu müssen. Tatsächlich taten sie es für ein Regime, daß keine moralischen Bedenken hatte, Millionen von Menschen einfach umzubringen. Das war das fatale daran.
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Peppone
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Aber, Peppone, bedenke: Es waren unsere Großeltern, die da ihren Kopf hinhielten. Sie taten es, weil sie der Meinung waren, es für das Vaterland tun zu müssen. Tatsächlich taten sie es für ein Regime, daß keine moralischen Bedenken hatte, Millionen von Menschen einfach umzubringen. Das war das fatale daran.[/quote]
Du hast recht. Mit beiden Aussagen.
Und wenn bei diesem Soldetangedenken der Wahnsinn des 3.Reichs erwähnt wird, hab ich auch nix dagegen. Mir kommt nur so einiges hoch, wenn das unterlassen wird.
Da ist es schon ein Unterschied, ob persönliche Erinnerungen an Enkel weitergegeben werden oder ob offiziell gedacht wird.
Der Opa muss sowas nicht erwähnen. Der Ortsovrsteher, Bürgermeister oder gar Pfarrer schon.

Beppe
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Barbarossa
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Ja natürlich, du hast recht. In solchen Fällen/Veranstaltungen immer die richtigen Worte zu finden, halte ich allerdings für wirklich kompliziert. Das ist sicher das Problem daran. Aber dennoch sollte das ein offizieller Würdenträger/Amtsträger/Volksvertreter hinbekommen, ansonsten hat er der Beruf verfehlt. Ich denke, wir sind uns da einig.
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:Ich denke, wir sind uns da einig.
Natürlich.
Beppe
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