
Damit können Gäste auch ohne Anmeldung mitdiskutieren.

Moderator: Barbarossa
den ganzen Artikel lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... rwitz.htmlGESCHICHTE:
„Dann haben wir Bürgerkrieg“
Wie Horst Grade, Leiter der Kampfgruppenschule in Schmerwitz, im Wendejahr 1989 auf die Situation in der DDR reagierte
SCHMERWITZ - Zwanzig Jahre nach der Wende ist die „Zentrale Schule für Kampfgruppen“ in Schmerwitz nur noch eine ferne Erinnerung. Das neobarocke Herrenhaus aus dem Jahr 1873 präsentiert sich in einem ruinösen Zustand. Nicht viel besser ist es um die in den sozialistischen Jahren drumherum gesetzten Plattenbauten bestellt.
Horst Grade, der letzte Leiter der Kampfgruppenschule „Ernst Thälmann“ und zugleich deren Abwickler, besucht seine alte Wirkungsstätte nur noch selten. Sein Blick schweift über das Gelände. „In der ersten Etage des Schlosses war mein Arbeitszimmer.“ Gegenüber in den Plattenbauten und Backsteingebäuden waren einst Lehrkabinette, Hörsaal, Aula, Turnhalle und Schlafräume. Ein filigraner eiserner Pavillon im ehemaligen Schlossgarten mag noch aus der Zeit stammen, als die Familie Brandt von Lindau das Anwesen belebte.
Nach dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 schuf die aufgeschreckte Partei- und Staatsführung „Kampfgruppen der Arbeiterklasse“, eine Art paramilitärische Bürgerkriegsarmee neben NVA und Volkspolizei, dem Ministerium des Innern unterstellt.
(...)
Am 4. November stellte er sich im Belziger „Fläminggarten“ den Fragen der Bürger. „Ich hatte mir das Denken nicht abgewöhnt. Als ich sah, dass das Volk mehrheitlich nicht mehr mitmachen wollte, war die Sache für mich klar.“
Dennoch kam es in Schmerwitz noch einmal zu einer Kraftprobe. „Es gab bei einigen Parteifunktionären die Überlegung, die Situation in der DDR durch einen Ausnahmezustand zu bereinigen.“ Horst Grade beharrt auf diesen Punkt, wenn es um die entscheidenden Tage des Jahres 1989 geht. „Es wird vielfach behauptet, dass das nicht so gewesen wäre, aber ich bleibe dabei, dass es bis zu einem gewissen Zeitpunkt so laufen sollte.“
Eine dramatische Zuspitzung brachte die Nacht des Mauerfalls. „Es stand auf Messers Schneide“, erinnert sich Grade. Wenige Stunden nach der Grenzöffnung traf ein Mitarbeiter des ZK der SED in Schmerwitz ein. Er fragte an, ob die Kampfgruppen bereit seien, zum Schutz des Staates zu den Waffen zu greifen. Am Morgen des 10. November rief Grade alle Mitarbeiter der Kampfgruppenschule zusammen. „Ich habe klargemacht, dass es unter meiner Führung keine Beteiligung an einem gewaltsamen Vorgehen geben wird.“ Ähnliche Reaktionen gab es zur gleichen Zeit auch bei Verantwortlichen in der NVA und den Grenztruppen. Zwar gingen noch in der Nacht Befehle zur erhöhten Gefechtsbereitschaft heraus, in den meisten Fällen wurden sie aber ignoriert oder nur halbherzig befolgt...
weiter lesen: http://www.glaubenslust.de/nachrichten/ ... liken.htmlKatholiken diskutieren ihre Rolle in der DDR
Von Volker Resing (KNA)
Berlin (KNA) Es ist wie vor 20 Jahren. Die Katholiken sind spät dran, aber dafür treten sie durchaus mit Selbstbewusstsein auf. Erst am Donnerstag, nachdem die offiziellen Feierlichkeiten zum Mauerfall in Berlin bereits abgelaufen sind, diskutierte der der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky mit führenden Akteuren der friedlichen Revolution über die Rolle der katholischen Minderheitenkirche in der Umbruchzeit der DDR.
Die Katholiken seien so etwas wie «politische Nachzügler» gewesen, erklärte Hans Joachim Meyer (CDU) den Charakter seiner Glaubensbrüder und -schwestern. Ihre Bischöfe hätten auf die Zeichen des tiefgreifenden Wandels zunächst nicht mit einer Abkehr von ihrem Kurs der politischen Abstinenz reagiert. Gleichwohl hätten die Katholiken sehr wohl ihren wichtigen Anteil an den Veränderungen des Herbstes 1989...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... id=1985890Geschichte
DER UNBEIRRBARE
Vor 20 Jahren kümmerte sich Pastor Uwe Holmer um die gestürzten Honeckers
Von Tobias Kurfer
Pastor Uwe Holmer gab Margot und Erich Honecker zehn Wochen lang Obdach. Heute kümmert er sich um Alkoholkranke.
SERRAHN Die Andacht der Trinker beginnt mit einem Bekenntnis. „Mein Name ist Mike“, sagt der Mann, „und ich bin alkoholkrank“. Gemurmel steigt auf von den Stuhlreihen. „Hallo Mike“, brummt es aus heiseren Kehlen. Dann tritt Uwe Holmer (80) vor seine verschlafene Gemeinde.
Serrahn, 8.15 Uhr, ein Dienstag. 31 Männer und Frauen in Trainingshosen und Hausschuhen hängen in den Stühlen im Merkzweckraum der Entzugsklinik, um die Predigt zu hören des Mannes, der für ein paar Wochen d er berühmteste Geistliche der Republik war – und der umstrittenste.
Berlin, im November 1989. Die Mauer ist gefallen. Der Freudentaumel könnte größ er kaum sein, da macht sich Lynchstimmung breit. Im Visier der wütenden Bürger finden sich die Staatslenker von einst, allen voran: Erich Honecker. Noch wohnt der krebskranke Ex-SED-Chef mit seiner Frau Margot, zuletzt Volksbildungsministerin, in einer Villa in Wandlitz bei Berlin. Doch die Honeckers müssen ihre Bleibe zum 31. Januar räumen. Das Problem: Niemand weiß, wohin mit den beiden. Honeckers, so die Befürchtung, könnten einer Lynchjustiz zum Opfer fallen. In der Not bittet ein Intimus der Honeckers die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg um Asyl. Die Kirche, ausgerechnet...
den ganzen Artikel lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... en-im.htmlGESCHICHTE:
Als Protestanten protestierten
Eine Tagung untersucht die Rolle der Kirchen im Wendejahr 1989
(...)
20 Jahre nach dem Umbruch ist die Welle der Feierlichkeiten gerade über uns hinweggebrochen und die Welle der Deutungen der Ereignisse noch nicht ausgelaufen. „Revolution der Pfarrer“ oder „Die Revolution, die aus den Kirchen kam“ sind dabei Zuschreibungen, die besonders den christlichen Impuls dieser Oppositionsbewegung herausstreichen. Andere Interpretationen verweisen auf die „Ökumenische Versammlung“ und die Kirchentage, die bereits in der DDR eine andere Art von Kommunikation und demokratischem Vorgehen eingeübt hätten.
Besonders pointiert hat der Münsteraner Historiker Thomas Großbölting die gängige Lesart gegen den Strich gebürstet. „1989 war keine protestantische Revolution“, sagt er, die Rolle der Christen werde überschätzt. In die Irre gehe, wer meine, dass die DDR-Bevölkerung sich „angeleitet von der Zivilcourage a-politischer Pastoren mit Apostelbart und ungeschminkten Pastorinnen in praktischen Allwetterjacken vom Joch der SED-Diktatur befreit hat, um auf D-Mark und Demokratie zuzusteuern.“ Merkwürdig in den Darlegungen ist der schmähende Unterton. Vor allem steuerte die Protestbewegung, die in den Kirchen ihren Raum fand, eben nicht auf den Westen zu, sondern auf eine veränderte DDR.
Dass gerade diese Fixierung auf einen „besseren Sozialismus“ möglicherweise dann im Dezember 1989 zu einer gewissen Lähmung der Oppositionsbewegung geführt habe, darauf weist Berlins Altbischof Martin Kruse jüngst auf einer Tagung in der Katholischen Akademie in Berlin hin. Viele hätten versucht, gegen den Trend der Zeit „einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz zu schaffen“, sagte Kruse. Dabei sei auch „eine tiefe Abneigung gegenüber der westlichen Gesellschaft“ im Spiel gewesen.
Die Rolle der evangelischen Kirche in der DDR ist komplex, ihre Funktion in der Wendezeit vielschichtig. Dabei herrschte oft auch ein Gegeneinander von engagierten Pfarrern vor Ort und Kirchenleitungen, die bestimmte Initiativen kritisch sahen. Beispielhaft dafür sind die Auseinandersetzungen zwischen Rainer Eppelmann und Manfred Stolpe. Der Berliner Historiker Christian Halbrock nennt es ein „doppeltes Spiel“. Einerseits sei dem Staat eine gewisse Loyalität zugesichert worden, andererseits seien aber auch die Grundlagen des Staates unterwandert worden.
(...)
Die besondere Rolle der katholischen Minderheitenkirche muss davon noch mal getrennt betrachtet werden. Kardinal Georg Sterzinsky hat wiederholt sich selbstkritisch geäußert. Man sei zu zaghaft gewesen, was die Unterstützung des Protestes anging. Doch zu gering solle man den Verdienst der katholischen Kirche auch nicht einschätzen, urteilte jüngst der Erfurter Historiker Josef Pilvousek. Einige Bischöfe hätten durchaus in den 80er Jahren begonnen, sich auch offensiver und öffentlicher mit dem Regime auseinanderzusetzen.
Was aber ist eigentlich mit den normalen Christen, die ein bisschen mitgemacht haben und ein bisschen dagegen waren? Was ist mit den Angela Merkels und Stanislaw Tillichs, die zur Jugendweihe gingen, um studieren zu können oder in die CDU eintraten, um beruflich gewisse Freiheiten zu haben? Nicht alle waren Helden, was waren die anderen? Bei der jüngsten Debatte in Berlin in der Katholischen Akademie gab es überraschend viel Verständnis für die „Normalos“. Man habe oft nach der Wende „zu rigoros“ geurteilt, meinte vermittelnd der Jenaer Pfarrer Karl-Heinz Ducke. Der katholische Geistliche, der einer der beiden Moderatoren des zentralen Runden Tisches war, weiß heute, dass das bei vielen auch Leid produziert hat...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... 94/492531/26.10.2009
GASTBEITRAG:
Die Lust am Beleidigtsein
Brandenburgs scheidender Innenminister Jörg Schönbohm warnt vor dem Einigeln in Ost- und West-Identitäten
Am 9. November 1989 wurde wahr, was viele gehofft, aber woran nur noch wenige geglaubt haben. Den DDR-Bürgern gelang es aus eigener Kraft, die Fesseln der SED-Zwangsherrschaft zu sprengen. Sie hatten genug von Unfreiheit, Misswirtschaft und Bespitzelung und setzten sich mit Mut und Courage dagegen zur Wehr. Durch den Druck des Volkes wurden die kommunistischen Machthaber im Arbeiter- und Bauernstaat hinweggefegt. Dass die Spaltung unseres Landes überwunden werden konnte, ist damit zu wesentlichen Teilen ein Verdienst der Bürger der ehemaligen DDR...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... anden.htmlDEBATTE:
Viele im Osten standen der Revolution fern
Schönbohm verkennt die Ereignisse
Jörg Schönbohm hat im MAZ-Spezial vom 26.10. eine Art Resümee seiner Arbeit in Brandenburg gezogen. Wenn man sich manche seiner früheren Analysen zur ostdeutschen Kultur oder Unkultur in Erinnerung ruft, so wird deutlich, wie sehr sich der scheidende Innenminister um einen konstruktiven Beitrag bemüht, der Menschen ins Gespräch einbinden soll. Im Unterschied zu einer Abwertung der DDR-Geschichte, beginnt Schönbohm mit einer Würdigung der friedlichen Revolution und leitet daraus eine Verpflichtung der Ostdeutschen ab, „gemeinsam und mit besten Kräften am Zusammenwachsen unseres ehemals geteilten Vaterlandes zu arbeiten“. Ein wenig erinnert das an die Attitüde des letzten deutschen Kaisers, der 1914 keine Parteien, sondern nur mehr Deutsche kannte...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... t-nur.htmlRÜCKBLICK:
Das Volk zeigt die Wendejacke
Mitte November 1989 ist der Frust groß – nicht nur die Oranienburger demonstrieren
OBERHAVEL. - Der Ton in der Leserbriefspalte wird rauer. „Anbei sende ich den heutigen Artikel aus der MV zurück“, schreibt eine Glienicker Leserin am 15. November 1989. „Meiner Meinung nach ist es eine Frechheit, in der heutigen Lage unseres Landes so etwas zu veröffentlichen.“ Die Rede ist von einem Beitrag mit dem Titel „Gedanken zur Ehrlichkeit“, der die Wende und die Diskussionen darum ein paar Tage vorher in Frage gestellt hatte.
Aber auch die Mitglieder der Freien Deutschen Jugend (FDJ) in Oranienburg diskutieren. Sie wollen keinen Missbrauch der Schüler mehr, die am Ende nur noch als Kulisse gedient haben. Außerdem soll das Alter der FDJler reguliert werden: Keine alternden Dickbäuche sollen mehr ins Blauhemd dürfen.
Im Filmtheater Hohen Neuendorf läuft Mitte November 1989 übrigens „Chronik eines angekündigten Todes“...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... ahren.htmlGESCHICHTE:
Der Reißwolf war noch warm
Die Rathenower waren am schnellsten, als vor 20 Jahren Stasi-Zentralen besetzt wurden
POTSDAM - Um 15.10 Uhr des 4. Dezember 1989 schickt Generalleutnant Wolfgang Schwanitz, Leiter des Amts für Nationale Sicherheit, per Eilpost folgenden Befehl an die Kreis- und Bezirksämter des Ministeriums für Staatssicherheit: „Der Zutritt unberechtigter Personen ist unbedingt zu verhindern. Es sind alle zur Verfügung stehenden Mittel – außer gezielte Schusswaffenanwendung – zum Einsatz zu bringen.“
Ein Schuss fällt. Im thüringischen Suhl nimmt sich ein Stasi-Offizier das Leben. Gerade eben haben „unberechtigte Personen“ die Bezirkszentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) besetzt, so wie in der ganzen DDR an jenen Tagen. Der Schuss von Suhl bleibt eine Ausnahme. Der Vorstoß ins Zentrum der staatlichen Überwachung verläuft friedlich. Überraschend friedlich, wie heute einige Historiker sagen...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... lebte.htmlPORTRÄT:
Kreistag statt Stahlwerk
Vom Facharbeiter zum Politiker: Karsten Peter Schröder erlebte seine ganz persönliche Wende
ORANIENBURG - Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit, vor rund 20 Jahren, da war die CDU regelrecht angesagt, besonders in der untergehenden DDR. Kaum war die Mauer gefallen, schon strömten die Leute scharenweise in Helmut Kohls politische Heimat.
Der Bärenklauer Karsten Peter Schröder war über die Masseneintritte in die CDU alles andere als begeistert. „Das ist nicht die Partei von Willy Brandt oder Helmut Schmidt“, dachte sich der derzeitige Kreistagsvorsitzende...
den ganzen Artikel lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... id=2007893POLITISCHES URGESTEIN
Mitglied der SPD ist Karsten Peter Schröder seit Januar 1990. Sein SPD-Ortsverein Bärenklau fusionierte mit anderen Ortsvereinen 1993 zu dem SPD-Ortsverein Schwante/Bärenklau. Seit 1998 gehört Schröder dem Kreistag in Oberhavel an.
(...)
Die Krise der SPD macht auch ihm zu schaffen, obwohl er nach wie vor hinter der Politik seines Namenvetters Gerhard Schröder steht. „Hartz IV war richtig“, bekräftigt er.
Mit Rot-Rot in Brandenburg tat sich Schröder anfangs schwer. Nun vertraut er auf Matthias Platzeck und verweist auf den Koalitionsvertrag: „Verbiegen muss sich nicht die SPD, sondern die Linke.“...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... erger.htmlVOLKSKAMMERWAHL:
Als die DDR abgewählt wurde
Mit der CDU entschieden sich die DDR-Bürger am 18. März 1990 für die rasche Einheit
ORANIENBURG - Der Sieger der Wahl, die Michael Ney im März 1990 traf, lautete nicht etwa CDU, sondern Rom. Der heutige CDU-Politiker und Vize-Landrat für den Kreis Oberhavel, musste sich zwischen zwei reizvollen Optionen entscheiden: Sollte er an der ersten freien Volkskammerwahl in der DDR teilnehmen, zum ersten Mal sein demokratisches Grundrecht wahrnehmen? Oder das Angebot einer Tante aus dem Westen annehmen, die ihm eine Reise in die italienische Hauptstadt spendieren wollte? Ney votierte für letzteres. „Wenn Sie 28 Jahre hinter Mauern eingeschlossen sind, ist die Versuchung zu groß“, sagt der heute 59-Jährige im Rückblick. „Meine Ferien waren mir einfach wichtiger.“ Das Wahlergebnis erfuhr er dann zeitversetzt im fernen Italien.
Andere ließen es sich nicht nehmen, die historische Abstimmung hautnah mitzuerleben...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/198990ie ... ioninder-1Das Honecker-Tagebuch
Honecker wollte Panzer gegen sein Volk einsetzen
Von Dr. Hans-Hermann Hertle
Von heute betrachtet sei es vielleicht besser gewesen, „kämpfend unterzugehen“, räsoniert der vormals oberste Befehlshaber der „bewaffneten Organe der DDR“ am 14. Tag seiner Haft.
Vielleicht? Ende September 1989 schien Honecker zu allem entschlossen, selbst zum Einsatz militärischer Mittel. Alle „feindlichen Aktionen“, wies er die Bezirke an, müssten „im Keime erstickt werden“.
Bis 8. Oktober wurden zahlreiche Demonstranten in verschiedenen Städten durch brutale Übergriffe der Volkspolizei und Staatssicherheit verletzt; mehrere Tausend Menschen wurden „zugeführt“.
Für den 9. Oktober war die Zerschlagung der Montagsdemon-stration in Leipzig und die Verhaftung der „Rädelsführer“ bis ins Detail vorbereitet. Es war die schiere Anzahl der Demonstranten – mehr als 70000 (siehe Foto ganz oben) – und ihre Friedfertigkeit, die diese Pläne zunichte machte.
Honecker wollte lieber "kämpfend untergehen"...