Wer will noch zu den Soldaten?

Die junge Republik: Bonn, Adenauer, RAF, Schmidt, Kohl

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15507
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

dieter hat geschrieben:... bei unserem Sohn bin ich der Meinung, dass er aufgrund des Dienstes auf dem Notfallwagen menschlich reifer geworden ist. :wink:
Ist ja auch Quatsch. Das ist eine Arbeit, wie jede andere.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
RedScorpion

Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:... bei unserem Sohn bin ich der Meinung, dass er aufgrund des Dienstes auf dem Notfallwagen menschlich reifer geworden ist. :wink:
Ist ja auch Quatsch. Das ist eine Arbeit, wie jede andere.
Irgendwie nich, ne.
Es mag Menschen geben, denen es nix ausmacht, Elend und Leid bzw. akute Not mitzuerleben (und im Fall des Fall wenig bis nix dagegen tun zu können) und evtl. sogar daran wachsen,

aber vielen geht es nicht so. Und die Profis in dem Bereich leisten mit Sicherheit mehr als die meisten anderen in anderen Berufen, ausserhalb der Notdienste und Pflege.



LG
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:... bei unserem Sohn bin ich der Meinung, dass er aufgrund des Dienstes auf dem Notfallwagen menschlich reifer geworden ist. :wink:
Ist ja auch Quatsch. Das ist eine Arbeit, wie jede andere.
Lieber Barbarossa,
das ist kein Quatsch, weil er viele Unfallopfer in den 18 Monaten gesehen hat. :evil: :twisted:
Zuletzt geändert von dieter am 10.08.2013, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
ehemaliger Autor K.

Dieter:
... bei unserem Sohn bin ich der Meinung, dass er aufgrund des Dienstes auf dem Notfallwagen menschlich reifer geworden ist.

Barbarossa:
Ist ja auch Quatsch. Das ist eine Arbeit, wie jede andere.

RedScorpion:
Irgendwie nich, ne.
Es mag Menschen geben, denen es nix ausmacht, Elend und Leid bzw. akute Not mitzuerleben (und im Fall des Fall wenig bis nix dagegen tun zu können) und evtl. sogar daran wachsen,

aber vielen geht es nicht so. Und die Profis in dem Bereich leisten mit Sicherheit mehr als die meisten anderen in anderen Berufen, ausserhalb der Notdienste und Pflege.
In bin zwar selten der Meinung von RedScorpion, aber ich habe auch eine große Hochachtung vor den Menschen, die mit den menschlichen Notfällen zu tun haben und den Betroffenen effektive Hilfe leisten können. Ich glaube auch nicht, dass es eine Arbeit ist wie jede andere. Ich schätze sie sehr, sehr hoch ein. Und ich denke auch, dass man persönlich reifer werden kann.

Was die Bundeswehr betrifft:
Die Bundeswehr sollte darauf achten, dass sie auf allen Ebenen qualifiziertes Personal erhält oder entsprechend ausbildet, gerade auch bei den unteren Chargen. Ich hatte selten eine so negative Auswahl getroffen wie dort, zahlreiche Miniaturtyrannen und Wichtigtuer (1970). Ich war heilfroh, als man mich aus dem Bundeswehrbunker herausholte und in ein ganz normales Gefängnis überführte. Dort war das Personal auch nicht gerade freundlich, aber zumindest förmlich und korrekt, nicht solche durchgeknallten Typen wie in der Kaserne.
Und aus Gründen, die mir nicht bekannt sind (vielleicht weil ich ja nun wirklich kein Krimineller war, mag ein Grund gewesen sein, meine persönliche Vermutung), hat mich die Anstaltsleitung auch von den übrigen Häftlingen ferngehalten, mit denen ich praktisch überhaupt keinen Kontakt bekam. Allerdings ist es schwierig, 5 Monate in einer kleinen Einzelzelle ohne wirkliche Beschäftigung 23 Stunden am Tag zu verbringen in weitgehender Isolation (Radio und Fernsehen wie heute gab es damals darin nicht) und nur einmal täglich kurz zu einem Hofgang dort herauszukommen. Diese Erfahrung muss man nicht machen. Vielleicht ist dies genauso anstrengend gewesen, wie die damals vorgeschriebenen 18 Monate Bundeswehr.

Übrigens, eine solche Aufgabe, wie sie der Sohn von Dieter gemacht hat, hätte mich auch gereizt. Aber zum Zivildienst hat man mich ja später nie geholt, obwohl ich fest damit gerechnet hatte (Einfach vergessen? Wollten sie keine potentiellen Querulanten? Keine Ahnung. Nachgefragt habe nicht.)





LG[/quote]
Der Germane
Mitglied
Beiträge: 402
Registriert: 27.02.2012, 14:48
Wohnort: Germanien

Moin Karlheinz,

was mit Dir seitens der Bundeswehr geschehen ist, ist Freiheitsberaubung, anders kann ich das nicht nennen.

Wenn ich einen Einbrecher, ohne daß ich den noch obendrein vermöble, bei mir in den Bunker für nur einen Tag stecke, bekomme ich die Staatsanwaltschaft wegen Freiheitsberaubung und was weiß ich noch alles, ins Haus.

Unfaßbar!!!
O heilig Herz der Völker, des hohen Gesanges und der göttlichen Ahnung.
Ernste und holde Heimat, Du Land der Liebe - O laß mich knien an Deinem
erschütternden Grabe.


Zum Gruße
Der Germane
ehemaliger Autor K.

Die Bewerberzahlen für die Bundeswehr erreichen immer neue Tiefstwerte, darauf hatte ich in meinem Beitrag hingewiesen. Inzwischen ist das Verteidigungsministerium ernsthaft beunruhigt, ob es überhaupt gelingen wird, eine anvisierte Sollstärke von 150.000 Männern und Frauen in absehbarer Zeit zu halten. Es sieht eher schlecht aus.

Müssen wir uns vielleicht die Soldaten in Zukunft aus dem Ausland holen, wenn die Deutschen nicht mehr in die Armee wollen? So etwas wie die französische Fremdenlegion oder die britischen Gurkha- Regimenter?

Auf die Idee kam ich vor kurzem, als ich eine Klausuraufsicht an der Universität durchführen musste. Ein indischer Student schummelte so offensichtlich, dass ich ihm die Unterlagen wegnahm, seine Klausur für ungültig erklärte und aus dem Hörsaal wies. Am nächsten Tag kam er in mein Büro und beschwerte sich. Er hätte seit einigen Jahren die deutsche Staatsangehörigkeit und sich daraufhin anschließend sofort 2 Jahre für die Bundeswehr verpflichtet, sei auch schon auf Auslandseinsätzen gewesen und überhaupt ein überzeugter Deutscher. Nun konnte er damit bei mir als ehemaligem Kriegsdienstverweigerer, der dafür sogar längere Zeit im Gefängnis gewesen ist, schwerlich Eindruck machen. Das konnte er natürlich nicht wissen und ich selber habe ja auch inzwischen meine Meinung geändert. Ich lobte seinen neu entdeckten Patriotismus, machte ihn aber darauf aufmerksam, dass ihm dies nicht das Recht gibt, während einer Klausur zu schummeln. Nach langer Diskussion sah er dies auch schließlich ein. Mit Indern sind solche Diskussionen manchmal mühselig, zumal dann, wenn sie aus höheren Kasten stammen und daher glauben, sie hätten Sonderrechte. Man muss dann den weißen Sahib aus der Kolonialzeit herauskehren, was ich nur ungerne tue, was aber leider nicht immer vermeidbar ist.

Nun, was ich eigentlich sagen wollte. Das Interesse von Deutschen mit Migrationshintergrund an der Bundeswehr war mir schon häufiger aufgefallen. Sicherlich sind es oftmals materielle Interessen, die dahinter stehen, aber das ist bei Deutschen ähnlich. Vielleicht kann man hier in Zukunft verstärkt Nachwuchs finden. Und vielleicht müssen wir irgendwann auch international Soldaten suchen, die für uns kämpfen, wenn wir es selber nicht mehr wollen. Und dann besteht die deutsche Armee aus einem Kaleidoskop aus allen möglichen Ethnien. Das kenne ich in Hamburg von den Schiffen her. Da sind auch nur noch die Kapitäne und Offiziere Deutsche und manchmal nicht einmal das.
Der Germane
Mitglied
Beiträge: 402
Registriert: 27.02.2012, 14:48
Wohnort: Germanien

Ahoi Karlheinz,

erstaunlich, was man so alles in Erfahrung bringt!

Bin mir fast sicher, daß, bevor "Ausländer" in der Bundeswehr integriert werden, die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt wird.

Der "geringe" Sold ist mit ein Grund, nicht in die Bundeswehr einzutreten.
O heilig Herz der Völker, des hohen Gesanges und der göttlichen Ahnung.
Ernste und holde Heimat, Du Land der Liebe - O laß mich knien an Deinem
erschütternden Grabe.


Zum Gruße
Der Germane
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Lieber Karlheinz,
bessere materielle Anreize für die Soldaten der Bundeswehr bieten. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Renegat
Mitglied
Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

Der von Karlheinz erwähnte Student ist doch offensichtlich Deutscher, warum sollte ein Deutscher nicht zur Bundeswehr, deshalb verstehe ich den Einwurf von Germane nicht.
Am Sold liegt es nicht, wie irgendwo im Thread schon festgestellt wurde, Dieter.
Der Germane
Mitglied
Beiträge: 402
Registriert: 27.02.2012, 14:48
Wohnort: Germanien

Ahoi Renegat,

mein Kommentar bezog sich auf Karlheinz`
Und vielleicht müssen wir irgendwann auch international Soldaten suchen, die für uns kämpfen, wenn wir es selber nicht mehr wollen. Und dann besteht die deutsche Armee aus einem Kaleidoskop aus allen möglichen Ethnien.
O heilig Herz der Völker, des hohen Gesanges und der göttlichen Ahnung.
Ernste und holde Heimat, Du Land der Liebe - O laß mich knien an Deinem
erschütternden Grabe.


Zum Gruße
Der Germane
Renegat
Mitglied
Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

Der Germane hat geschrieben:Ahoi Renegat,

mein Kommentar bezog sich auf Karlheinz`
Und vielleicht müssen wir irgendwann auch international Soldaten suchen, die für uns kämpfen, wenn wir es selber nicht mehr wollen. Und dann besteht die deutsche Armee aus einem Kaleidoskop aus allen möglichen Ethnien.
Ethnien klingt an der Stelle aber arg exotisch :) Man könnte argumentieren, dass Soldat ein Beruf wie jeder andere ist. Also warum sollte man nicht junge Leute aus Spanien, Griechenland, Polen oder Rumänien anwerben. Als Alten- und Krankenpfleger oder als Schlachter machen wir das schon seit Jahren.
Ganz früher hatte man Söldnerheere.
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15507
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Renegat hat geschrieben:... Man könnte argumentieren, dass Soldat ein Beruf wie jeder andere ist. Also warum sollte man nicht junge Leute aus Spanien, Griechenland, Polen oder Rumänien anwerben. Als Alten- und Krankenpfleger oder als Schlachter machen wir das schon seit Jahren.
Ganz früher hatte man Söldnerheere.
Der Trend geht immer mehr in Richtung Berufsarmee. Wahrscheinlich müßte man das Grundgesetz ändern, damit auch Ausländer in die Bundeswehr eintreten können. Denn faktisch haben wir immer noch eine Wehrpflichtigenarmee, auch wenn die Wehrpflicht dezeit ausgesetzt ist und Wehrpflicht ist immer an die Staatsbürgerschaft gekoppelt.

Aber grundsätzlich würde ich sagen, wenn ein solcher Umbau gewollt ist - warum eigentlich nicht eine tatsächliche Söldnerarmee?
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Der Germane
Mitglied
Beiträge: 402
Registriert: 27.02.2012, 14:48
Wohnort: Germanien

Möchte einmal wissen, ob ein Pole, Rumäne, Türke, Spanier usw., die beim Bund "eingezogen" werden, für Deutschland im Ernstfall mit ihrem Leben bürgen würden -

War die letzten Tage eine Doku der Fremdenlegion im TV zu sehen, wo Ehemalige, die nach `45 zur Legion stießen, interviewt wurden, unter anderem Heinz Timm aus Hamburg. Sehr interessante Doku!
O heilig Herz der Völker, des hohen Gesanges und der göttlichen Ahnung.
Ernste und holde Heimat, Du Land der Liebe - O laß mich knien an Deinem
erschütternden Grabe.


Zum Gruße
Der Germane
Renegat
Mitglied
Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

Der Germane hat geschrieben:Möchte einmal wissen, ob ein Pole, Rumäne, Türke, Spanier usw., die beim Bund "eingezogen" werden, für Deutschland im Ernstfall mit ihrem Leben bürgen würden -
Alleine Deutschland muß in absehbarer Zeit wohl nicht mehr verteidigt werden. Wir leben umgeben von, mit uns durch die EU und die Nato, verbundenen Nachbarn.
Und wenn deutsche Soldaten "unsere Freiheit am Hindukusch" verteidigen, tun sie das éh schon zusammen mit Soldaten aus der Türkei, Belgien, England oder wem auch immer. Das Material wird überall zusammengeleast. Wie ich kürzlich erfuhr, kann die BW ihre Panzer nur mithilfe von russischen Transportmaschinen aus Afghanistan ausfliegen.
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15507
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Der Germane hat geschrieben:Möchte einmal wissen, ob ein Pole, Rumäne, Türke, Spanier usw., die beim Bund "eingezogen" werden, für Deutschland im Ernstfall mit ihrem Leben bürgen würden -

War die letzten Tage eine Doku der Fremdenlegion im TV zu sehen, wo Ehemalige, die nach `45 zur Legion stießen, interviewt wurden, unter anderem Heinz Timm aus Hamburg. Sehr interessante Doku!
Hab ich auch gesehen. :wink:

Also bei der französischen Fremdenlegion hat es funktioniert. Das ist eine Elitetruppe vom feinsten. Demzurfolge würde ich sagen: ja, es kann funktionieren.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Die Bundesrepublik Deutschland“