Italien - 27. Oktober 1922: Mussolinis ,,Marsch auf Rom''

Deutschland zwischen den Kriegen: Stresemann, Goldene Zwanziger, Völkerbund, Zerstörung einer Demokratie, Weimarer Republik

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Barbarossa
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Heute vor genau 100 Jahren startete Benito Mussolini seinen ,,Marsch auf Rom'', um die Demokratie in Italien zu beseitigen. Wenige Tage später wurde er vom italienischen König zum Ministerpräsidenten ernannt.
Damit begründete Mussolini mit dem Faschismus eine weitere totalitäre Herrschaftsform - neben der ,,Diktatur des Proletariats'' der kommunistischen Bewegung.
Ein kurzes Video dazu: https://fb.watch/gquGHVut6z/
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Italien

Tja und heute ist in Italien eine Partei an der Macht, die postfaschistisch ist: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fratell ... a_(Partei)

Eine wissenschaftliche Arbeit zum Faschismus: https://geschichte-wissen.de/blog/fasch ... utschland/
Skeptik
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Zwei der vier Gröfaze (Größte Führer aller Zeiten) in Europa. Stalin fehlt auf dem Foto und einer treibt noch sein Unwesen - Putin:

https://www.alamy.de/stockfoto-benito-m ... archtype=0

Der Marsch auf Rom war eine Drohung und wirkte. Als König Vittorio Emanuele den Marschall Armando Diaz, den Oberbefehlshaber, nach der Verlässlichkeit des Heeres fragte, antwortete dieser: „Majestät, die Armee wird ihre Pflicht tun, aber es wäre besser, sie nicht auf die Probe zu stellen.“
Das beherzigte der König und ernannte Mussolinis zum Regierungschef. Jetzt erst setzte Mussolini seine Anhänger in Marsch, die dann am 31. Oktober 1922 in Rom eine Parade abhielten. Mussolini war 22 Jahre an der Macht. Zehn Jahre länger als Hitler.
Schon bald nach 1922 sah Adolf Hitler in Mussolini ein Vorbild und plante einen „Marsch auf Berlin“, der auch ihn an die Macht bringen sollte. Allerdings scheiterte der als „Hitlerputsch“ bekannt gewordene Umsturz bereits in seinen Anfängen, nämlich in München mit dem Marsch zur Münchner Feldherrnhalle am 9. November 1923. Hitler gab daraufhin die Strategie der gewaltsamen Machteroberung auf.
Wenig bekannt ist wohl, daß Hitler mit dem deutschen Staatsbürgerschaftsrecht große Schwierigkeiten hatte. Das zeigte sich bei seiner Kandidatur zur Reichspräsidentenwahl 1933. Hitler war staatenlos, nachdem er 1925 auf seine österreichische Staatsbürgerschaft verzichtet hatte. Sechsmal hatte er seitdem versucht, in den Besitz des deutschen Passes zu kommen.
Seinen ersten Versuch, deutscher Staatsbürger zu werden, startete Hitler im Juli 1925. Er bewarb sich auf üblichem Weg um die Staatsbürgerschaft in Thüringen. In der Weimarer Republik war die Einbürgerung Ländersache. Man beantragte also nicht die gesamtdeutsche Staatsbürgerschaft, sondern die eines Bundesstaats. Thüringen aber lehnte Hitlers Antrag ab. Er probierte es erfolglos in Bayern. Man versuchte vergeblich für Hitler eine Beamtenstelle zu finden. Hätte das geklappt, wäre er automatisch Deutscher geworden.
In voreilendem Gehorsam überreichte am 12. Juli 1930 der thüringische Innenminister Wilhelm Frick NSDAP-Führer Adolf Hitler eine Urkunde, die ihn zum Gendarmeriekommissar von Hildburghausen ernennt. Hildburghausen hatte etwa 8000 Einwohner. Das war Hitler denn doch zu mickrig. Die NSDAP wurde stärker und stärker und am Ende drohte sie ihrem Regierungspartner, der Bürgerlichen Einheitsliste bestehend aus DVP, DNVP, Zentrum und Landbund, die Koalition im Freistaat Braunschweig platzen zu lassen, wenn sie in Sachen Hitlers Einbürgerung nicht kooperiere. Nichts aber fürchteten die Bürgerlichen mehr als Neuwahlen, die sie ins politische Niemandsland katapultiert hätten. Also knickten sie ein und stimmten zu, dass Hitler am 26. Februar 1932 zum Regierungsrat der braunschweigschen Gesandtschaft beim Reichsrat ernannt wurde. Knapp drei Wochen vor der Wahl wurde Hitler nun doch noch Beamter und damit deutscher Reichsbürger. - Für Revolutionen ist Deutschland wohl ein schwieriges Pflaster.

Das fiel schon Lenin auf. Ihm wird folgendes Zitat zugeschrieben: „Revolution in Deutschland? Das wird nie etwas, wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte!“
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Barbarossa
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Lol.
In Deutschland sind Revolutionen tatsächlich eher selten. Aber sie kamen trotzdem vor: 1848/49, 1918, 1989/90.
Aber hier muss wohl wirklich erst ,,das Maß voll'' sein, damit es zu einer Revolution kommt.
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andreassolar
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Skeptik hat geschrieben: 28.10.2022, 19:08
Schon bald nach 1922 sah Adolf Hitler in Mussolini ein Vorbild und plante einen „Marsch auf Berlin“, der auch ihn an die Macht bringen sollte. Allerdings scheiterte der als „Hitlerputsch“ bekannt gewordene Umsturz bereits in seinen Anfängen, nämlich in München mit dem Marsch zur Münchner Feldherrnhalle am 9. November 1923. Hitler gab daraufhin die Strategie der gewaltsamen Machteroberung auf.
Wenig bekannt ist wohl, daß Hitler mit dem deutschen Staatsbürgerschaftsrecht große Schwierigkeiten hatte. Das zeigte sich bei seiner Kandidatur zur Reichspräsidentenwahl 1933. Hitler war staatenlos, nachdem er 1925 auf seine österreichische Staatsbürgerschaft verzichtet hatte. Sechsmal hatte er seitdem versucht, in den Besitz des deutschen Passes zu kommen.
Seinen ersten Versuch, deutscher Staatsbürger zu werden, startete Hitler im Juli 1925.

Also knickten sie ein und stimmten zu, dass Hitler am 26. Februar 1932 zum Regierungsrat der braunschweigschen Gesandtschaft beim Reichsrat ernannt wurde. Knapp drei Wochen vor der Wahl wurde Hitler nun doch noch Beamter und damit deutscher Reichsbürger. - Für Revolutionen ist Deutschland wohl ein schwieriges Pflaster.[/i]
  • Über Hitler wurde bereits ab November 1922 in der New York Times regelmässig und ausführlicher als neuer bayerischer Mussolini berichtet.
  • Die NS-Bewegung imitiert schon vor dem Marsch Mussolinis auf Rom die italienischen Fascisten in Auftritt, Kleidung, Führerkult usw.
  • Hitler hat nie selbst und auch nicht 6x versucht, die dt. Staatsbürgerschaft zu erreichen
  • Entsprechend hat er auch nicht 1925 dies erstmalig versucht
  • Hitler wurde am 25. Februar 1932 zu Regierungsrat bei der braunschweigischen Gesandtschaft in Berlin ernannt, das hat nichts mit dem Reichsrat zu tun, die Gesandtschaft vertrat die Interessen Braunschweigs diplomatisch bei der Reichsregierung.
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andreassolar hat geschrieben: 07.07.2023, 23:06
  • Hitler hat nie selbst und auch nicht 6x versucht, die dt. Staatsbürgerschaft zu erreichen
Natürlich ist Hitler nicht höchstpersönlich auf den Ämtern vorstellig geworden. Aber über lange Zeit fand emsiges Bemühen in seiner Entourage statt:

http://www.ulrich-menzel.de/forschungsb ... gerung.pdf
7. April 1925: Hitler beantragt über das österreichische Konsulat bei der Stadt Linz die Entlassung aus der österreichischen Staatsbürgerschaft.

30. April 1925: Hitler wird von der Oberösterreichischen Landesregierung die österreichische Staatsbürgerschaft gegen eine Gebühr von 7.50 Schilling entzogen.

Juli 1925: Erster vergeblicher Versuch der Einbürgerung Hitlers in Thüringen.

März 1930: Buttmann, Fraktionsvorsitzender der NSDAP im Bayerischen Landtag, und Frick fragen beim Innenministerium an, ob Hitler in Bayern auf dem Antragswege eingebürgert werden kann.

25. März 1930: Frick erhält vom bayerischen Innenminister Stützel einen ablehnenden Bescheid bezüglich seiner Anfrage, ob Hitler in Bayern eingebürgert werden kann.

15. April 1930: Der thüringische Staatsminister Baum (Landvolk, Stahlhelm) erwirkt einen Kabinettsbeschluß, mit dem die Einbürgerung Hitlers abgelehnt wird.

12. Juli 1930: Versuch der Einbürgerung Hitlers auf dem thüringischen NSDAP-Gautag in Gera. Innenminister Frick übergibt Hitler eine Ernennungsurkunde als 2. Gendarmeriekommissar in Hildburghausen (Besoldungsstufe A 4 c 1). Hitler reagiert laut späterer Aussage im Untersuchungsausschuß zurückhaltend, unterschreibt aber eine Empfangsbestätigung. (Brill 1992, S. 206ff)

1931: Hitler erfährt durch seinen Rechtsanwalt Frank von der Möglichkeit, daß er aufgrund seiner unklaren Abstammung „Vierteljude“ sein könne.

9. September 1931: In Berlin beginnt der Druck auf Brüning, Hitler an der Regierung zu beteiligen.

10. Oktober 1931: Brüning trifft mit Hitler zusammen, um die Präsidentschaftsfrage zu sondieren. Hitler lehnt ab, sich öffentlich für eine Wiederwahl Hindenburgs zu erklären. Auf Wunsch Brünings kommt es am Abend zu einem ersten Treffen zwischen Hitler und Hindenburg in Berlin. Hitler macht einen schlechten Eindruck auf Hindenburg.

1. Januar 1932: Neujahrsaufruf Hitlers, der 1932 als „das schwerste Jahr des Kampfes unserer Bewegung“ deklariert.

9. Februar 1932: Der Völkische Beobachter bekräftigt in dem Artikel „Diebstahl am Frontkämpfer“ das moralische Argument zur Einbürgerung Hitlers.

19. Februar 1932: Es wird im Braunschweigischen Staatsministerium eine Akte „Adolf Hitler, Regierungsrat“ angelegt.

26. Februar 1932: Hitler telegraphiert um 12.45 Uhr an die Staatsregierung: „Ernennungsurkunde erhalten. Nehme an, Adolf Hitler".

Boden bestellt Hitler „unverzüglich“ zwecks Ableistung des Diensteides in die Gesandtschaft. Hitler wird auf der Gesandtschaft, Lützowstraße 11, durch Boden vereidigt: „Ich schwöre Treue der Reichs- und Landesverfassung, gehorsam den Gesetzen und gewissenhafte Erfüllung meiner Amtspflichten.“

Hitler bittet anschließend um Urlaub, der ihm gewährt wird.


Insgesamt war die Einbürgerung Hitlers also eine schwere Geburt.
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Nur zur Ergänzung, siehe Menzel S. 179 f:

Die Ernennungsurkunde zur Regierungsrat wurde am 25.2.1932 am späten Nachmittag oder gegen 18h unterzeichnet, und damit erhielt H. automatisch die braunschweigische Staatsbürgerschaft.

Zu der Ungewissheit einer möglichen und öffentlichkeitswirksamen Ablehnung des Antrags H.s kam m.E.. auch die allerdings nirgends referierte Tatsache, dass H. sich um die Staatsbürgerschaft eines vehement abgelehnten politischen Systems bemühen musste.

Vielleicht ist dies auch ein Grund, warum besonders andere sich um H.s Einbürgerung bemühten.
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andreassolar hat geschrieben: 11.07.2023, 00:13 Vielleicht ist dies auch ein Grund, warum besonders andere sich um H.s Einbürgerung bemühten.
Und diese „Helfer“ konzentrierten sich auf erfolgversprechende Landesteile:

Wilhelm Frick wurde Innenminister und ließ sämtliche Kontakte spielen, um Hitler zum Professor an der Kunsthochschule in Weimar zu machen.

Wilhelm Frick ernannte Hitler zum Gendarmeriekommissar einer zehnköpfigen Dienststelle in dem kleinen thüringischen Ort Hildburghausen.

Der Lehrer Dietrich Klagges (später wurde er durch die NSDAP noch Ministerpräsident im Freistaat Braunschweig) wollte ihn zum Professor für Organische Gesellschaftslehre und Politik an der Universität Braunschweig machen.

Braunschweigs Ministerpräsident Werner Küchenthal schlug vor, Hitler zum kommissarischen Bürgermeister des Städtchens Stadtoldendorf zu machen.


Die Orte Weimar, Hildburghausen, Braunschweig und Stadtoldendorf liegen im Umkreis von 300 Kilometern in einem wohl damals schon empfänglichen und vielversprechenden Gebiet.

https://www.spiegel.de/geschichte/schwi ... 46762.html
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Tja, eine weitere Ergänzung...so erlangte H. am 25.2.32 die dt. Staatsbürgerschaft und die weiteren Wahlen des Jahren, sowohl die zum Reichspräsidenten im April/Mai wie die zum Reichstag im Juli entwickelten sich für H. und die Partei zu einem überragenden Erfolg. Das galt auch für die Landtagswahlen.

H. und die Partei wurden nun als mögliche Mitglieder und Teilhaber der Reichsregierung gehandelt, die Macht schien zu greifen nahe und dies suggerierten auch die NS-Hauptakteure. Eine atemberaubende Entwicklung seit 1930.

Dann der ganz unerwartete Rückschlag bei den zweiten Reichstagswahlen des Jahres im November und das Desaster bei den Kommunalwahlen in Thüringen.
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Nochmals zurück zu Mussolini. In irgendeiner neuen, neueren Publikation über H. zeigte ein Bild den Bereich des Schreibtisches von H.s Wohnung am Prinzregentenplatz, wohl von Anfang der 1930er.

Zwei Büsten waren erkennbar, meiner Erinnerung nach auf dem Schreibtisch, die eine zeigte Wagner, die andere Mussolini.
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Hitler hat eigentlich keinen Beruf erlernt. Mit 16 Jahren verließ er die Schule und hatte es Dank eines Erbes auch nicht nötig einer Erwerbsarbeit nachzugehen. So bewunderte er wohl Menschen, denen Erfolg einfach so zufiel. Da waren Wagner und Mussolini Beispiele, die diese Sicht unterstützten:

https://www.musikpropaganda.uni-bayreut ... posium.pdf
...Auffällig bleibt indes die Formulierung, mit der Hitler in „Mein Kampf“ die erste Begegnung mit dem Werk Wagners, dessen Namen überraschenderweise nur ein einziges Mal in dieser Schrift genannt wird, schildert: „Mit zwölf Jahren sah ich (...) als erste Oper meines Lebens ,Lohengrin’. Mit einem Schlage war ich gefesselt. Die jugendliche Begeisterung für den Bayreuther Meister kannte keine Grenzen. Immer wieder zog es mich zu seinen Werken.“

https://www.sueddeutsche.de/politik/mus ... -1.3853397
...Was Hitler angeht, so war der Grund seines engen Verhältnisses zu Mussolini eine bisweilen bis zur Ergebenheit ausufernde Dankbarkeit: Der Duce hatte ihm die Technik der Machteroberung und des Machterhalts vermittelt, obwohl Hitler das italienische Vorbild zunächst missverstanden hatte: Denn der martialisch von Mussolini in Szene gesetzte Marsch auf Rom im Herbst 1922 war ja, wie der Münchner Historiker Hans Woller in seiner Mussolini-Biografie (2016) schreibt, "dutzende Kilometer vor der Hauptstadt im Schlamm steckengeblieben" und wurde ganz abgeblasen, während Mussolini im Schlafwagenabteil am nächsten Morgen Rom erreichte.
Zuletzt geändert von Balduin am 13.07.2023, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Das Zitat von sz.de wurde im Hinblick auf die Regelungen der §§ 51 und 63 UrhG gekürzt. Auf https://www.sz-archiv.de/sz-content/syndication wird hingewiesen. Es wird um Verständnis gebeten.
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H. vor 1914: ohne Schulabschluss, keinen Beruf erlernt, keine Berufsausbildung, keinen Beruf ausgeübt, zeitweilig obdachlos, hat sich der Wehrpflicht entzogen, keine Kinder, keine Ehefrau, nur ganz am Ende.

Mussolini vor 1914: Eine Art Abitur, Grundschullehrer, Französischlehrer, Unibesuch, sozialistischer Agitator, leicht oberflächlicher, vielseitiger 'Intellektueller', Wehrdienst, profilierter, provokativer und schließlich erfolgreicher Vertreter der Sozialisten, Chefredakteur der sozialistischen Parteizeitung Avanti! Mit seiner Partnerin, die er 1915 heiratet, lebt er seit 1910 zusammen, eine Tochter wird geboren.

Sicher, H. war 6 Jahre jünger. Mit Beginn des WI. war er andererseits schon 25 Jahre alt. Siehe erster Abschnitt.
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Benito Mussolini kannte die sieben Jahre jüngere Rachele Guidi (11.4.1890 - 30.10.1979) bereits seit längerem. Sein Vater hatte ihre Mutter geheiratet. Zwischen den beiden entwickelte sich eine Beziehung. Am 1. September 1910 wurde aus dieser Verbindung die gemeinsame Tochter Edda geboren. Schon 1907 lernte er Ida Dassler (20.8.1880 - 3.12.1937) kennen.
Nach verschiedenen Quellen heirateten Benito Mussolini und Ida Dalser 1914 standesamtlich. Amtliche Unterlagen über die Eheschließung gibt es nicht. Am 11. November 1915 kam Benito Albino als gemeinsamer Sohn von Benito Mussolini und Ida Dalser zur Welt. Die Beziehung war allerdings nicht von Dauer. Kurz darauf, am 17. Dezember 1915, heiratete Benito Mussolini, der noch im Lazarett lag, vor dem Standesbeamten in Treviglio(Lombardei) seine langjährige Freundin Rachele Guidi. Über eine Scheidung von Ida Dalser liegen keine Erkenntnisse vor. Wahrscheinlich war nach damaligem italienischen Recht eine Ehescheidung nicht möglich. Auch wenn die Quellenlage nicht völlig gesichert ist, beging Benito Mussolini vermutlich Bigamie. Ida Dassler starb 1937 in einer Nervenheilanstalt. Dem gemeinsamen Sohn Benito Albino gelang es nicht, seine Mutter noch einmal wiederzusehen, und er gab sein Leben lang die Hoffnung nicht auf, von seinem Vater doch anerkannt zu werden. Er meldete sich zumKriegsdienst, kam zurück und wurde - wie seine Mutter - in eine Nervenheilanstalt in Limbiate eingeliefert, wo er 1942 an Auszehrung starb.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ida_Dalser und https://de.wikipedia.org/wiki/Rachele_Guidi


Mussolini hatte mit Rachele Guidi fünf Kinder, daneben unterhielt er mehrere Affären und hatte neun weitere Kinder mit acht anderen Frauen. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Clara_Petacci

Eine sehr bekannte und willige Geliebte war Clara Petacci (28. 2.1912 - 28.4.1945). [...]
Sie steht ihm bis zuletzt devot zur Seite: Als das Paar im April 1945 beim Versuch einer Flucht in die Schweiz gefangen genommen wird, eröffnet sich ihr zwar die Möglichkeit zur Flucht. Die dienstbare Mätresse aber zieht es vor, sich noch vor Mussolini auf einem Platz in Mailand erschießen zu lassen. Liebeslohn der Italo-Eva-Braun: Ihre Leiche wird von den Partisanen nahezu gleichberechtigt neben der des Geliebten kopfüber aufgehängt und geschändet. Quelle: https://www.welt.de/kultur/article52575 ... el-an.html


Auf dem Gebiet der Libido konnte Hitler sein Vorbild Mussolini also nur weiterhin bewundern. Nur entfernt konnte er es ihm gleichtun:

Was er für ein Verhältnis zu einer Nichte hatte ist nicht ganz klar.

Angela Maria (Geli) Raubal (4.1.1908 - 18.9.1931) war die Tochter seiner Halbschwester Angela Raubal. 1923 wurde Hitler zu Raubals Vormund bestellt, doch erst 1924 traf sie ihn erstmals bei einem Besuch in der Festung Landsberg am Lech, wo er in Haft saß. 1929 bezogen sie und Hitler am Prinzregentenplatz 16 eine Neun-Zimmer-Wohnung. Am 18. 9.1931 im Alter von 23 Jahren erschoss sich Raubal in der gemeinsamen Wohnung. Nach Aktenlage entschied die Justiz auf Suizid.
Grund für den Selbstmord könnte die neue Beziehung zu Eva Braun gewesen sein. Eva Braun arbeitete nach dem Schulabschluss in München als Fotolaborantin bei Heinrich Hoffmann, dem späteren Fotografen Hitlers. Dort lernte sie wahrscheinlich 1929 mit 17 Jahren den 23 Jahre älteren Adolf Hitler kennen und wurde von ihm in den folgenden Jahren häufig zum Essen oder zu einem Getränk eingeladen sowie ins Kino ausgeführt.
Eva Braun war wahrscheinlich seit 1932, die der Öffentlichkeit verheimlichte Geliebte Adolf Hitlers. Sie heiratete Hitler am 29. April 1945. Am nächsten Tag brachten sich beide um.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Geli_Raubal und https://de.wikipedia.org/wiki/Sexualit% ... lf_Hitlers
Zuletzt geändert von Balduin am 13.07.2023, 15:25, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Quellen ergänzt. Das Zitat aus der WELT musste im Hinblick auf die urheberrechtlichen Vorschriften gekürzt werden.
andreassolar
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Während Mussolini und seine Gefolgsleute sich u. a. gerne auf das glanzvolle, weltprägende Römische Reich, die zivilisatorisch und militärisch hochstehenden Römer bezogen und ein neues Römisches Imperium in moderner fascistischer Interpretation meinten zum Leben zu erwecken,

bot die NS-Ideologie samt H. hier eine merkwürdige bis gefährliche Phantasiewelt aus konstruierten bis wild zusammen gezimmerten Germano-Ariern, nordischen Reichen und 'reinen Rassen'.
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Heinrich Himmler hatte Abitur - im Gegensatz zu Hitler. Er suchte für die NS-Ideologie nach adäquaten Fundamenten:

z. B. Welteislehre: Im Dritten Reich erfuhr die Theorie eine erhebliche politische Aufwertung. Führende Nationalsozialisten, darunter Heinrich Himmler, waren Anhänger der Welteislehre. Auch Adolf Hitler war von ihr beeindruckt.[3] Ab 1937 erlangte die Welteislehre daher im Zweig Wetterkunde der SS-Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe Einfluss. Dabei sollte insbesondere eine vermeintliche Wirkung des ewigen Welteises auf das Germanentum nachgewiesen werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Welteisle ... tten_Reich

z. B. Ura-Linda-Chronik: 1922 griff der niederländische völkische Philologe Herman Wirth das Thema wieder auf; 1933 erschien dessen deutsche Übersetzung. In der Zeit der Weimarer Republik und im beginnenden Nationalsozialismus war das Buch heftig umstritten. Wirth, der die Echtheit der Chronik propagierte, wurde später zum Mitbegründer der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe. Da Heinrich Himmler um die wissenschaftliche Reputation seiner Forschungseinrichtung Ahnenerbe besorgt war, beauftragte er Otto Maußer, die Arbeit von Wirth zu begutachten und eine kritische Ausgabe der Ura-Linda-Chronik herauszugeben, die aber nie fertig wurde (Maußer starb 1942 und konnte Himmler bis dahin keine Belege für die Echtheit liefern).
https://de.wikipedia.org/wiki/Ura-Linda-Chronik

z. B. Lebensborn: Besonders wurde jedoch der berühmtberüchtigte «Lebensborn» in den Dienst seiner abstrusen «Menschenzüchtungs»-Vorstellungen gestellt, wozu auch die perfide Propagierung unehelicher Geburten gehörte, denn Himmler war überzeugt, dass sich der Mensch ebenso züchten lasse wie Vieh oder Getreide, und dass es einfach darum gehe, die Zahl «rassisch wertvoller» Kinder zu erhöhen, um die germanische Rasse für die Beherrschung der Welt stark genug zu machen.
https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=s ... %3A%3A1044

Himmlers große Vision: "Was Deutschland in der Zukunft vor sich hat, ist entweder das großgermanische Imperium oder das Nichts. Ich habe den Glauben, wenn wir in dieser Schutzstaffel unsere Pflicht tun, dass dann der Führer dieses großgermanische Imperium, das großgermanische Reich schaffen wird, das größte Reich, das von dieser Menschheit errichtet wurde und das die Erde je gesehen hat.“
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