Novemberrev. / Ebert

Deutschland zwischen den Kriegen: Stresemann, Goldene Zwanziger, Völkerbund, Zerstörung einer Demokratie, Weimarer Republik

Moderator: Barbarossa

dre2k
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Hello,

ich lerne gerade für die 1. Geschichte Klausur.
Unser Lehrer hat es ganz gut eingegrenzt, manche Dinge machen mir trotzdem Probleme.
Das liegt vor allem an den meines erachtens sehr komplizierten Texten des Geschichtsbuches.

Ich habe daher ein paar Fragen, zu denen bereits ein Link zu einer passenden Textpassage sehr helfen würde!

1.) Was waren auf Basis des 14 Punkte Plan von WIlson und der inneren Reform die Ziele/Absichten der OHL?
Ist damit z.b. die Bildung einer parlamentarisch getragenen Regierung durch Ludendorff gemeint? Wenn ja, welche Ziele noch?

2.) Wie waren die Namen+Zusammensetzung+Aufgaben der Regierung die Ebert am 10.11.18 gebildet hat?

3.) Was waren die Grundentscheidungen Eberts? Wo finde ich dazu leicht verdauliche Infos, um sie auch erklären zu können?

4.) Wie kann man die Novemberrevolution Beurteilen?

Jo.. sind wie gesagt keine Hausaufgaben, sondern die 4 Teile für die ich mir gerade mit Lernen schwer tue.
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Barbarossa
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Hier habe ich gut verständliche Leselektüre für dich. :arrow: http://www.bpb.de/apuz/30777/editorial
14-Punkte-Programm von US-Präsident Woodrow Wilson - 8. Januar 1918: http://www.dhm.de/lemo/html/dokumente/14punkte/
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dre2k
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Danke für deine mühe, allerdings ist das eher weniger das was ich benötige.

Konkret bräuchte ich links, die mich zu folgenden Infos geleiten:
- Ziele/Absichten/Kalkül der OHL auf Basis des 14Punkte Plans von WIlson (Nicht der 14p Plan an sich!!)
- Welche Regierung bildete Ebert am 10.11.1918? Name/Zusammensetzung/Aufgaben
- Was waren die Grundentscheidungen Eberts?

Danke schonmal!!
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Hier habe ich gut verständliche Leselektüre für dich. :arrow: http://www.bpb.de/apuz/30777/editorial
14-Punkte-Programm von US-Präsident Woodrow Wilson - 8. Januar 1918: http://www.dhm.de/lemo/html/dokumente/14punkte/
Lieber Barbarossa,
ich als Reichsregierung hätte Wilsons 14 Punkt-Plan niemals zugestimmt, da der die Rückkehr Elsaß-Lothringens an Frankreich vorsah und Polen einen Zugang zur Ostsee versprach. :roll: Deutschland ist reingelegt worden, die sog. Alliierten hätten es sich 10mal überlegt zu versuchen ganz Deutschland zu besetzen. Der Plan von Hindenburg und Ludendorff unbedingt Frieden machen zu wollen, weil die Amis in den Krieg eingetreten waren, hatte mit der Wirklichkeit nichts zu tun, denn deutsche Truppen standen überall noch in Feindesland. :wink:
Zuletzt geändert von dieter am 22.07.2013, 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
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dre2k hat geschrieben:Danke für deine mühe, allerdings ist das eher weniger das was ich benötige.

Konkret bräuchte ich links, die mich zu folgenden Infos geleiten:
- Ziele/Absichten/Kalkül der OHL auf Basis des 14Punkte Plans von WIlson (Nicht der 14p Plan an sich!!)
- Welche Regierung bildete Ebert am 10.11.1918? Name/Zusammensetzung/Aufgaben
- Was waren die Grundentscheidungen Eberts?

Danke schonmal!!
Die Regierung ab dem 10.11.1918 nannte sich „Rat der Volksbeauftragten“. Zusammensetzung und Politik siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rat_der_Volksbeauftragten
Über die Novemberrevolution und ihre Einschätzung seitens der Historiker siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Novemberrevolution
dre2k
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Ah danke.
Hast du noch einen link zum kalkühl der ohl? War das etwa einfach, das sie sich aus er Verantwortung (niederlage 1. wk) ziehen wollten und die demokraten bzgl versaille nach vorne in die verantwortung schickten?
dre2k
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Beziehen sich die Aufgaben des Rats der Volksbeauftragten auf folgenden Absatz?

"In dieser Zeit organisierten die Volksbeauftragten vor allem die Abwicklung des Waffenstillstands vom 11. November 1918, d. h. die Rückführung der deutschen Truppen und die Wahl der künftigen Regierungsform: während die USPD ein Rätesystem befürwortete, strebten die Merheitssozialdemokraten eine parlamentarische Demokratie an und drangen auf Wahl einer verfassungsgebenden Nationalversammlung. Ein vom 16. bis 20. Dezember tagender Reichsrätekongress der Arbeiter- und Soldatenräte sprach sich für die Nationalversammlung aus, deren Wahlen daraufhin von den Volksbeauftragten vorbereitet wurde."
ehemaliger Autor K.

dre2k hat geschrieben:Beziehen sich die Aufgaben des Rats der Volksbeauftragten auf folgenden Absatz?

"In dieser Zeit organisierten die Volksbeauftragten vor allem die Abwicklung des Waffenstillstands vom 11. November 1918, d. h. die Rückführung der deutschen Truppen und die Wahl der künftigen Regierungsform: während die USPD ein Rätesystem befürwortete, strebten die Merheitssozialdemokraten eine parlamentarische Demokratie an und drangen auf Wahl einer verfassungsgebenden Nationalversammlung. Ein vom 16. bis 20. Dezember tagender Reichsrätekongress der Arbeiter- und Soldatenräte sprach sich für die Nationalversammlung aus, deren Wahlen daraufhin von den Volksbeauftragten vorbereitet wurde."
Das ist völlig korrekt!
Ah danke.
Hast du noch einen link zum kalkühl der ohl? War das etwa einfach, das sie sich aus er Verantwortung (niederlage 1. wk) ziehen wollten und die demokraten bzgl versaille nach vorne in die verantwortung schickten?
Das stimmt. Nach dem Scheitern von Großoffensiven im Sommer 1918 war die Kampfkraft der deutschen Armee vollends erschöpft. Sie hielt noch ihre Stellungen gegen überlegene Gegner, gewinnen konnte Deutschland den Krieg aber nicht mehr. Am 29. September 1918 forderte die OHL in militärisch auswegloser Lage von der politischen Führung Verhandlungen über einen Waffenstillstand, der am 11. November 1918 unterzeichnet wurde.
Nähere Informationen unter:
http://www.wissen.de/thema/erster-weltk ... es-krieges
dre2k
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danke
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:Das stimmt. Nach dem Scheitern von Großoffensiven im Sommer 1918 war die Kampfkraft der deutschen Armee vollends erschöpft. Sie hielt noch ihre Stellungen gegen überlegene Gegner, gewinnen konnte Deutschland den Krieg aber nicht mehr. Am 29. September 1918 forderte die OHL in militärisch auswegloser Lage von der politischen Führung Verhandlungen über einen Waffenstillstand, der am 11. November 1918 unterzeichnet wurde.
Nähere Informationen unter:
http://www.wissen.de/thema/erster-weltk ... es-krieges
Lieber Karlheinz,
dass ein Waffenstillstand nicht ohne einen Preis zu haben war ist doch völlig klar. Man kann einen Krieg nicht beginnen und dann abstellen, wie es einem gerade passt. Ich hätte versucht weiter zu kämpfen, selbst bei den überlegenen Kräften durch das Eintreten der Amis in den Krieg. Sie werden sicherlich weiter zurückgedrängt worden, aber es hätte keine Dolchstoßlegende, ausgesprochen durch Hindenburg geben können. Sieger und Besiegte hätten am Ende klar festgestanden. Vorallem wurde die Lebensmittelsperre gegen Deutschland auch nicht nach dem Waffenstillstand aufgehoben. :evil:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
ehemaliger Autor K.

dieter hat geschrieben:
Karlheinz hat geschrieben:Das stimmt. Nach dem Scheitern von Großoffensiven im Sommer 1918 war die Kampfkraft der deutschen Armee vollends erschöpft. Sie hielt noch ihre Stellungen gegen überlegene Gegner, gewinnen konnte Deutschland den Krieg aber nicht mehr. Am 29. September 1918 forderte die OHL in militärisch auswegloser Lage von der politischen Führung Verhandlungen über einen Waffenstillstand, der am 11. November 1918 unterzeichnet wurde.
Nähere Informationen unter:
http://www.wissen.de/thema/erster-weltk ... es-krieges
Lieber Karlheinz,
dass ein Waffenstillstand nicht ohne einen Preis zu haben war ist doch völlig klar. Man kann einen Krieg nicht beginnen und dann abstellen, wie es einem gerade passt. Ich hätte versucht weiter zu kämpfen, selbst bei den überlegenen Kräften durch das Eintreten der Amis in den Krieg. Sie werden sicherlich weiter zurückgedrängt worden, aber es hätte keine Dolchstoßlegende, ausgesprochen durch Hindenburg geben können. Sieger und Besiegte hätten am Ende klar festgestanden. Vorallem wurde die Lebensmittelsperre gegen Deutschland auch nicht nach dem Waffenstillstand aufgehoben. :evil:
Hinterher ist man natürlich immer klüger, aber damals ging einfach nichts mehr. Mein Onkel war im ersten Weltkrieg Soldat gewesen. In den heftigen Kämpfen August und September 1918 wurde seine Einheit völlig aufgerieben. Von 200 Soldaten waren nach acht Wochen nur noch 30 am Leben. Ihre Gewehre hatten ständig Ladehemmung, Munition kam nur noch sporadisch nach vorne, ihre Geschützrohre waren so ausgeleiert, das man damit nicht mehr zielen konnte. Deutschland war am Ende, völlig ausgepowert, das wusste damals jeder Soldat. Ihnen stand inzwischen eine gigantische Streitmacht gegenüber, frische Rekruten aus den USA, hervorragend bewaffnet, gewaltige Materialüberlegenheit. Die deutschen Soldaten waren völlig erschöpft und kriegsmüde, die Uniformen verdreckt und zerrissen, sie selber verwanzt und verlaust, sie sahen aus wie Straßenräuber. Und das Entscheidende war: Sie wollten nicht mehr kämpfen, sie hatten restlos die Schnauze voll, kein Hocken und Frieren mehr in verschlammten Schützengräben, kein tagelanges Trommelfeuer, keine Giftgasgranaten mehr, kein feindlicher Sturmangriff. Sie wollten alle jetzt schnell nach Hause und nicht noch in den letzten Monaten in diesem sinnlosen Krieg fallen und für das Ehrgefühl der Scheißgeneräle jetzt noch krepieren. Dass die Revolution ausbrach, ist kein Zufall. Die Soldaten wollten einfach nicht mehr. Schluss, aus und Ende mit diesem Scheißkrieg. Es waren schon viel zu viele gefallen für diesen Irrsinn. Man konnte und wollte einfach nicht mehr kämpfen.
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:
Karlheinz hat geschrieben:Das stimmt. Nach dem Scheitern von Großoffensiven im Sommer 1918 war die Kampfkraft der deutschen Armee vollends erschöpft. Sie hielt noch ihre Stellungen gegen überlegene Gegner, gewinnen konnte Deutschland den Krieg aber nicht mehr. Am 29. September 1918 forderte die OHL in militärisch auswegloser Lage von der politischen Führung Verhandlungen über einen Waffenstillstand, der am 11. November 1918 unterzeichnet wurde.
Nähere Informationen unter:
http://www.wissen.de/thema/erster-weltk ... es-krieges
Lieber Karlheinz,
dass ein Waffenstillstand nicht ohne einen Preis zu haben war ist doch völlig klar. Man kann einen Krieg nicht beginnen und dann abstellen, wie es einem gerade passt. Ich hätte versucht weiter zu kämpfen, selbst bei den überlegenen Kräften durch das Eintreten der Amis in den Krieg. Sie werden sicherlich weiter zurückgedrängt worden, aber es hätte keine Dolchstoßlegende, ausgesprochen durch Hindenburg geben können. Sieger und Besiegte hätten am Ende klar festgestanden. Vorallem wurde die Lebensmittelsperre gegen Deutschland auch nicht nach dem Waffenstillstand aufgehoben. :evil:
Hinterher ist man natürlich immer klüger, aber damals ging einfach nichts mehr. Mein Onkel war im ersten Weltkrieg Soldat gewesen. In den heftigen Kämpfen August und September 1918 wurde seine Einheit völlig aufgerieben. Von 200 Soldaten waren nach acht Wochen nur noch 30 am Leben. Ihre Gewehre hatten ständig Ladehemmung, Munition kam nur noch sporadisch nach vorne, ihre Geschützrohre waren so ausgeleiert, das man damit nicht mehr zielen konnte. Deutschland war am Ende, völlig ausgepowert, das wusste damals jeder Soldat. Ihnen stand inzwischen eine gigantische Streitmacht gegenüber, frische Rekruten aus den USA, hervorragend bewaffnet, gewaltige Materialüberlegenheit. Die deutschen Soldaten waren völlig erschöpft und kriegsmüde, die Uniformen verdreckt und zerrissen, sie selber verwanzt und verlaust, sie sahen aus wie Straßenräuber. Und das Entscheidende war: Sie wollten nicht mehr kämpfen, sie hatten restlos die Schnauze voll, kein Hocken und Frieren mehr in verschlammten Schützengräben, kein tagelanges Trommelfeuer, keine Giftgasgranaten mehr, kein feindlicher Sturmangriff. Sie wollten alle jetzt schnell nach Hause und nicht noch in den letzten Monaten in diesem sinnlosen Krieg fallen und für das Ehrgefühl der Scheißgeneräle jetzt noch krepieren. Dass die Revolution ausbrach, ist kein Zufall. Die Soldaten wollten einfach nicht mehr. Schluss, aus und Ende mit diesem Scheißkrieg. Es waren schon viel zu viele gefallen für diesen Irrsinn. Man konnte und wollte einfach nicht mehr kämpfen.
Lieber Karlheinz,
das mag ja alles sein. Mein Opa mütterlicherseits hat als MG-Schütze1 im betrunkenen Zustand mit seinem Kameraden MG-Schütze2 eine Angriff der Franzosen mit Kolonialtruppen abgewehrt, sie waren zu betrunken um noch abzuhauen. Bekam dafür das EKII. :wink: :mrgreen: War auchmal verschüttet, ein Frontschwein. :roll:
Ich bin zwar gegen jeden Krieg als politische Auseinandersetzung, aber die hatten alle ihren Eid geleistet, wenn sie nicht mehr konnten, hätten sie sich gefangen nehmen lassen sollen. Die Franzosen hatten, bevor die Amis kamen mit ihren Soldaten dieselben Probleme.
Ohne die Nazis loben zu wollen, wieso konnte die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg gegen eine Übermacht von Feinden sechs Jahre standhalten :?: Dann wäre Deutschland schon im WKI voll besetzt worden und die sog. Siegemächte wären sich genauso in die Haare gegangen wie nach dem WKII und die Lüge der Dolchstoßlegende hätte nicht aufrechterhalten werden können. Ich als Sozialdemokrat hätte mich geweigert für die rechten Generale die Kohlen aus dem Feuer zu holen. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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