Deutschland: zwischen Spannungsfeld und Diktatur

Deutschland zwischen den Kriegen: Stresemann, Goldene Zwanziger, Völkerbund, Zerstörung einer Demokratie, Weimarer Republik

Moderator: Barbarossa

Müllers
Mitglied
Beiträge: 3
Registriert: 12.07.2012, 18:56

Guten Abend liebe Community-Mitglieder!
Ich bin neu hier und habe auch gleich eine Frage bezüglich der Zeit zwischen Vormärz und Ende Weimar:
Im Bildungsplan für B-W wird diese Zeit als Diktatur "abgestempelt". Von der Revolution 48/49 über ihr Scheitern (von innen und von außen heraus; z.B. Karlsbader Berschlüsse; Metternich; Gespaltenheit zwischen Revolutionären etc. etc.) bis ins Deutsche Kaiserreich dominierten doch demokratische Gedanken unter vor allem Studenten und ärmeren Klassen. Diese wurden durch die konservativen Mächte zurückgedrängt und zerbrachen letztendlich auch an sich selbst. Doch die Bemühungen waren nicht ganz unfruchtbar. Es entstand mit dem Kaiserreich eine konstitutionelle (!) Monarchie. Immerhin. Weiter ging es mit den Sozialistengesetzten, da die demokratischen Gedanken wiederkeherten(bzw. gar nicht verloren waren) und Bismarck den "sozialistischen Springteufel" wieder zruück in die Kiste drücken wollte. Deutlich wird wieder der Widerstand von konservativen Vertretern. Danach kam der 1. Weltkrieg, der letzten Endes nach Weimar führte. Die Epoche Weimar ist doc haber nicht als Diktatur anzusehen, oder ??? Und warum steht in unserem Lehrplan, dass diese Zeit ( Vormärz bis Ende Weimar bzw. bis Ende drittes Reich) als Diktatur angesehen wird. Ich kann das nicht nachvolziehen bzw. fände es schön, wenn jemand so nett wäre Argumente aufzuführen, die gegen eine Diktatur in dieser Zeit sprechen!( ausgenommen vom 3. Reich) Dankeschön im voraus, ich verzweifle nämlich grad teils an meinen Hausaufgaben bzw. bin verwirrt
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Wird die gesamte Zeit vom "Vormärz bis Ende Weimar bzw. bis Ende drittes Reich" als "Diktatur" bezeichnet?
Das wäre natürlich nicht richtig, sondern man muß diese Zeit differenziert betrachten.
Als "Vormärz" wird in Deutschland die Zeit zwischen dem Wiener Kongress 1815 und der Revolution von 1848/49 bezeichnet - oft auch "Restauration" genannt. Von Demokratie war diese Zeit nicht gekennzeichnet, sondern man stellte im Wesentlichen die politischen Verhältnisse aus der Zeit vor der Französischen Revolution wieder her.
Die angesprochene Revolution wurde niedergeschlagen und so änderte sich auch danach nicht viel, sondern erst mit der Gründung des Norddeutschen Bundes/Deutschen Kaiserreiches. Du hast das alles schon richtig dargestellt.
Die Weimarer Republik war natürlich ein demokratischer Staat, der mit der Machtergreifung Hitlers in einer totalitären Diktatur endete.
Vielleicht sollst du ja auch nur der Ablauf der ganzen Epoche darstellen. (?)
Wie steht denn das da genau, dass du das so verstanden hast? Vielleicht ein kurzes Zitat?
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Müllers
Mitglied
Beiträge: 3
Registriert: 12.07.2012, 18:56

Also, unser Lehrer meinte wir sollen beurteilen ob diese Zeit als Diktatur anzusehen ist, sprich Argumente dafür oder dagegen anführern. Den Ablauf der Epoche darstellen soll ich wahrscheinlich (nur) indirekt, da dieser für unseren Kurs eigentlich klar sein müsste. Unser Lehrer meinte, dass im Bildungsplan vorgegeben ist, dass diese Zeit im Bildungsplan als Dikatatur bezeichnet wird und das aber nicht ganz richtig ist, bzw. Diskussionsbedarf liefert. Nun sollen wir Argumente anführen, die dafür und dagegen sprechen. Mich verwirrt die Aufgabe, da von Diktatur eigentlich nur im 3. Reich die Rede sein kann(?).Und wenn wir der Meinung sind, dass diese Epoche nicht als Diktatur bezeichnet werden kann sollen wir begründen warum im Bildungsplan dann von Diktatur die Rede sei. Ich kann mir das nur so erklären, dass wir aus heutiger Sicht die demokratischen Elemente der damaligen Epoche "runterreden", weil wir heute natürlich viel "mehr" Demokratie haben als die Leute damals und diese zeit aufgrund den noch bestehenden monarchischen Elementen als Diktatur abstempeln. Oder leigt es vielleicht daran, dass wir die Zeit als Diktatur begründen, weil sie direkt in eine führte? ( 3. Reich) In einer Demokratie kann es ja nicht dazu kommen, dass eine Diktatur entsteht. Wären das braucbare Argumente dagegen?
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Müllers hat geschrieben:Also, unser Lehrer meinte wir sollen beurteilen ob diese Zeit als Diktatur anzusehen ist, sprich Argumente dafür oder dagegen anführern. Den Ablauf der Epoche darstellen soll ich wahrscheinlich (nur) indirekt, da dieser für unseren Kurs eigentlich klar sein müsste. Unser Lehrer meinte, dass im Bildungsplan vorgegeben ist, dass diese Zeit im Bildungsplan als Dikatatur bezeichnet wird und das aber nicht ganz richtig ist, bzw. Diskussionsbedarf liefert. Nun sollen wir Argumente anführen, die dafür und dagegen sprechen. Mich verwirrt die Aufgabe, da von Diktatur eigentlich nur im 3. Reich die Rede sein kann(?).Und wenn wir der Meinung sind, dass diese Epoche nicht als Diktatur bezeichnet werden kann sollen wir begründen warum im Bildungsplan dann von Diktatur die Rede sei. Ich kann mir das nur so erklären, dass wir aus heutiger Sicht die demokratischen Elemente der damaligen Epoche "runterreden", weil wir heute natürlich viel "mehr" Demokratie haben als die Leute damals und diese zeit aufgrund den noch bestehenden monarchischen Elementen als Diktatur abstempeln. Oder leigt es vielleicht daran, dass wir die Zeit als Diktatur begründen, weil sie direkt in eine führte? ( 3. Reich) In einer Demokratie kann es ja nicht dazu kommen, dass eine Diktatur entsteht. Wären das braucbare Argumente dagegen?
Der fett markierte Satz stimmt so nicht. Jede Demokratie kann in einer Schwächephase gestürzt werden, wonach dann radikale Kräfte eine Diktatur errichten können - auch heute noch. Das ist meine feste Überzeugung.
Ich würde die Weimarer Republik wirklich nicht als "Diktatur" bezeichnen. Wie kommen die Leute nur darauf?
Immerhin hat man die Verfassung dieses Staates als Vorlage für unser heutiges Grundgesetz genommen. Einige Artikel sind sogar direkt ins Grundgesetz übernommen worden.
Es gab allerdings einen großen Unterschied:
Die Stellung des Reichspräsidenten der Weimerer Republik und des heutigen Bundespräsidenten im jeweiligen Staat.
Der Reichspräsident hatte noch das Recht, durch Notverordnungen direkt die Regierungsgewalt auszuüben, wenn es im Reichtag keine regierungsfähige Mehrheit gab. Dafür wurde der Reichspräsident auch noch direkt vom Volk gewält. Das hat man 1949 beides korrigiert.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Müllers
Mitglied
Beiträge: 3
Registriert: 12.07.2012, 18:56

Ich verstehe das auch nicht!Were jetzt einfach dagegen argumentieren, Danke für die nützlichen Infos !
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Mach das Lieber Müllers,
Weimar war eine Demokratie mit zu wenig Demokraten. Die Nazipartei und die KPD waren keine demokratischen Parteien, die zuletzt zusammen eine Mehrheit im Reichstag hatten. Die Beamtenschaft war noch überwiegend konservativ, kaiserlich und die Reichswehr auch. Weimar ist wegen zu weniger Demokraten untergegangen. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Zwischenkriegszeit“