Warum annektierte Bismarck Elsass-Lothringen 1871?

Versailles, 1871, Bismarck, Deutsches Reich, Wilhelm I

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Liebe Lia,
nach meinen Wissen bestehen doch die Bonn-Kopenhager Erklärungen zwischen Dänemark und Deutschland, dass den Schutz der jeweiligen Minderheiten vorsieht. Deutschsprechende Abgeordnete im Dänischen Reichstag und der Südschleswiger Wählerverband im Landtag von Schleswig-Holstein. Die 5%-Klausel gilt nicht für den SSW. Zur Zeit besteht eine Koalitionsregierung von SPD, Grüne und SSW.
PS. Ich habe Verwandtschaft in Eckernförde, der Sohn von meiner verwandten Tante war Amtmann in Kiel. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Lia

Lieber Dieter,
Von 1864 und den Düppeler Schanzen bis zur Abstimmung 1920 und dann bis zu den Bonn-Kopenhagener Verträgen und dem heutigen Zustand liegen denn doch einige Zeitspannen, die mit Bismarcks Vorgehen nichts zu tun haben, bzw.erst späte Folgen sind.
Hier ging es um Bismarck und die Annektion Elsaß-Lothringens, einem nicht eindeutig " deutschem" Gebiet. Dazu ergab sich die Parallele im Norden, wo auch nicht wirklich eindeutig hie dänisch-dort deutsch zu unterscheiden war, zumindest in Schleswig nicht.
Die 5%-Klausel gilt nicht für den SSW. Zur Zeit besteht eine Koalitionsregierung von SPD, Grüne und SSW.
Wer in diesem Lande regiert,weiß ich übrigens. :mrgreen: Bisweilen schmerzhaft zu fühlen, was sich allerdings nicht auf den SSW bezieht.
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dieter
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Liebe Lia,
Du brachtest das Beispiel mit Schleswig-Holstein und ich habe es nur ergänzt. :wink:
Dass Du die Koalitionsregierung von Schleswig-Holstein als schmerzhaft fühlst, zeigt mir nur, dass wir in unseren Ansichten meilenweit auseinanderliegen. Ich bin in meinem Leben von 72 Jahren noch nie so tief gesunken, um die Schwarzen je zu wählen. :wink: :mrgreen:
Schön, dass Du den SSW davon ausnimmst. Es ist aber erstaunlich, dass der SSW lieber mit Rot-grün als mit Schwarz-gelb geht. Er war in der Zeit als Schwarz-gelb regierte nie in der Regierung. Die Schwarzen brauchten ihn sicherlich auch nicht. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Paul
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[quote="Lia"
Hier ging es um Bismarck und die Annektion Elsaß-Lothringens, einem nicht eindeutig " deutschem" Gebiet. Dazu ergab sich die Parallele im Norden, wo auch nicht wirklich eindeutig hie dänisch-dort deutsch zu unterscheiden war, zumindest in Schleswig nicht. [quote

Schleswig lag in einem Dialektkontinium zwischen Plattdänisch und Plattdeutsch, sowie Friesisch.
Was an Elsaß-Nordlothringen nicht eindeutig deutsch gewesen sein soll, kann ich aber nicht nachvollziehen. Politische Einstellungen z.B. gegen einen Obrigkeitsstaat haben eigentlich nichts mit der ethnischen Identifikation zu tun.
Bismark ist dem Wunsch der Deutschen auf staatliche vereinigung zum Teil nachgekommen. Im Bezug auf Österreich hat er sich verweigert.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Lia

Schleswig lag in einem Dialektkontinium zwischen Plattdänisch und Plattdeutsch, sowie Friesisch.
Höch-Dnisch darf man hier nicht völlig ausklammern- oder eben die zunehemnde Identifiaktion einerseits mit Dänemark, andererseits mit Deutschland. Dazwischen die Menschen, die - mal platt gesagt, als Schleswiger, Holsteiner oder Schleswig-Holsteiner ohne direkte nationale Bindung lebten.
Was an Elsaß-Nordlothringen nicht eindeutig deutsch gewesen sein soll, kann ich aber nicht nachvollziehen.
Ich schon, weil längst nicht alle sich dem Deutschtum samt politischem System verbunden fühlten.
Bismark ist dem Wunsch der Deutschen auf staatliche vereinigung zum Teil nachgekommen. Im Bezug auf Österreich hat er sich verweigert.
Auch das müsste man genauer differenzieren. Welcher Deutschen? Welcher Interessen? Oder war es doch mehr der Wunsch Preußens- vertreten durch durch Bismarck?
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