Deutschland-Saga/ Was uns eint

"Deutschland - aber wo liegt es?" Goethe

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Der lange Weg des Zusammenlebens
Jene bewegenden Szenen, die um die Welt gingen, von Wende , Mauerfall und Einigung, sind inzwischen ein Vierteljahrhundertalt. Doch auch schon lange davor bemühten sich Menschen immer wieder um die Einheit im Herzen Europas.
In der dritten Folge der Deutschland-Saga ist Clark auf der Suche nach den Begebenheiten, die Deutschland als Nation geeint haben.
Noch immer zeugen eindrucksvolle Filmaufnahmen, Bilder und ein Musikhit davon, wie der "Wind des Wandels" um sich griff und die Menschen mit sich nahmen. Was sich damals ereignete, zählt ohne Übertreibung zu den historischen Glücksfällen der deutschen Geschichte: Zum ersten Mal wurde die deutsche Einheit in Freiheit und in Frieden Wirklichkeit, eine Premiere.
Quelle: www.zdf.de
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dieter
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Der "Vater Europas"
1200 Jahre vorher waren es andere, die sich um die Einheit Europas bemühten - freilich unter ganz anderen Prämissen. Clark reist mit seinem VW Käfer nach Aachen, dem Lieblingsort Karls des Großen. Der mächtige Frankenherrscher, den bereits Zeitgenossen als "Vater Europas" bezeichneten, war getrieben von der Idee, ein im christlichen Glauben geeintes Imperium zu errichten. Schritt für Schritt dehnte er seinen Herrschaftsraum nach Osten aus, verleibte seinem Reich auch die Gebiete der Bayern und der Sachsen ein und führte grausame Kriege. Es gelang ihm erstmals die germanischen Festlandsstämme unter einem Dach zu vereinen - ob es ihnen gefiel oder nicht. Karl verlieh dem europäischen Vielvölkergebilde eine Politische Struktur und schuf damit eine Grundlage für das spätere Reich der Deutschen.
Quelle: www.zdf.de
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dieter
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An dessen Anfang steht Otto I.: Unter seiner Herrschaft entwickelte sich das Reichsgebiet zu einer Art "Dachverband der Deutschsprachigen". Von deutscher Einheit und Nation konnte noch lange nicht die Rede sein. "Heiliges Römisches Reich" nannte sich das Imperium fortan, dessen Krone deutsche Kaiser fast 900 Jahr lang trugen. Die Menschen der Mitte Europas konnten sich als Angehörige dieses Reiches fühlen - oder auch einfach als Bayern, Sachsen, Franken oder Schwaben.
Quelle: www.zdf.de
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Paul
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Bald gab es neben dem HRR noch mehrere deutsche Ordensstaaten z.B. den Deutschen Ritterorden und den Schwertritterorden, außerdem gab es mehrere selbständige deutsche Hansestädte an der Ostsee z.B. Riga, Reval, Dorpat....
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Dietrich
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dieter hat geschrieben:An dessen Anfang steht Otto I.:
Da irrt die zdf-Sendung: Am Anfang stand unzweifelhaft Ottos Vater Heinrich I., der erstmals die großen Stammesherzogtümer Sachsen, Baiern, Franken und Schwaben zu einem Staat zusammenfügte (sein Vorgänger Konrad I. scheiterte dabei). Auf dieser Grundlage baute sein Sohn Otto I. auf, der sich - anders als Heinrich - in Rom zum Kaiser krönen ließ.
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dieter
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Dietrich hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:An dessen Anfang steht Otto I.:
Da irrt die zdf-Sendung: Am Anfang stand unzweifelhaft Ottos Vater Heinrich I., der erstmals die großen Stammesherzogtümer Sachsen, Baiern, Franken und Schwaben zu einem Staat zusammenfügte (sein Vorgänger Konrad I. scheiterte dabei). Auf dieser Grundlage baute sein Sohn Otto I. auf, der sich - anders als Heinrich - in Rom zum Kaiser krönen ließ.
Lieber Dietrich,
Du hast Recht, es war Heinrich I. der Vogler genannt. Der schlug auch schon mal die Ungarn bei Riade an der Unstrut und konnte damit bei den Ungarn einen mehrjährigen Waffenstillstand aushandeln, den er dazu benutzte, Burgen bauen zu lassen und ein Ritterheer aufzustellen. :wink:
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dieter
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Eine gemeinsame Sprache
Clarks Suche nach dem, was die Nation eint führt ihn schließlich auf die Spur jenes Mannes, der den Deutschen eine gemeinsame Sprache gab: Martin Luther wurde zur Indentifikationsfigur, zu einer Art "Popstar" seiner Zeit. Er wetterte gegen das päpstliche Rom uns appellierte an nationale Gefühle. Doch Luthers Reformation spaltete zugleich. Der Glaubensstreit führte später in den Dreißigjährige, der das Land verwüstete und Deutschland zum Schlachtfeld Europas machte.
Quelle: www.zdf.de
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dieter
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Anders als zum Beispiel Briten uns Franzosen gelang es den Deutschen bis in die zweite Hälfte des 19.Jahrhunderts nicht, in einem geeinten Staat zu leben. Und ausgerechnet Napoleon katapultierte die sie in ihr nationales Zeitalter, daran erinnert Clark am Brandenburger Tor, durch das der französische Kaiser marschierte. Der Versuch, auf deutschen Boden Einheit und Freiheit zu erreichen, scheiterte in der Revolution von 1848/49. Clark setzt dies in Beziehung zur deutschen Einigung 1871, die schließlich von "oben" kam, von den Mächtigen, aber auch Zustimmung beim Volk fand.
Quelle: www.zdf.de
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Spartaner
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Dietrich hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:An dessen Anfang steht Otto I.:
Da irrt die zdf-Sendung: Am Anfang stand unzweifelhaft Ottos Vater Heinrich I., der erstmals die großen Stammesherzogtümer Sachsen, Baiern, Franken und Schwaben zu einem Staat zusammenfügte (sein Vorgänger Konrad I. scheiterte dabei). Auf dieser Grundlage baute sein Sohn Otto I. auf, der sich - anders als Heinrich - in Rom zum Kaiser krönen ließ.
Da bin ich anderer Meinung Konrad !. , hat gleich nach seiner Wahl seien Besitztümer bereist. U. a. Schwaben, Bajern und Sachsen . Und um Lothringen hat er harte mehrjährige Kämpfe mit Karl III. geführt . Mit seiner Wahl 911 zum ostfränkischen König bekommt sein Reich seine ersten festen Konturen und man könnte es auch als Reich der deutschen Lande ansehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_I._ ... ftsantritt
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dieter
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Lieber Spartaner,
der Frankenkönig Konrad I. gab seine Königswürde an Heinrich I. von Sachsen ab, da es nur den Sachsen gelingen konnte das Ostfränkische Reich zu einigen. Heinrich soll die Nachricht bei seiner Jagd auf Vögel erhalten hat. Deshalb auch der Titel Heinrich der Vogeler. :wink:
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dieter
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Wenige Jahrzehnte nach der Staatsgründung setzen kaiserliche Eliten das Einigungswerk wieder aufs Spiel. 1914 begann das militärische Vorherrschaft in Europa, in das die Mächte, so Clark, wie Schlafwandler hineintaumelten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland von den Siegern geteilt. Nie wieder sollten von deutschen Boden Massenmord und Krieg ausgehen. Erst nach Jahrzehnten kam die Wiedervereinigung - in der Erkenntnis, dass Deutschland und Europa nur in enger Bindung zueinander bestehen können.
Quelle: www.zdf.de
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Dietrich
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Spartaner hat geschrieben: Da bin ich anderer Meinung Konrad !. , hat gleich nach seiner Wahl seien Besitztümer bereist. U. a. Schwaben, Bajern und Sachsen . Und um Lothringen hat er harte mehrjährige Kämpfe mit Karl III. geführt . Mit seiner Wahl 911 zum ostfränkischen König bekommt sein Reich seine ersten festen Konturen und man könnte es auch als Reich der deutschen Lande ansehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_I._ ... ftsantritt
Heinrich I. legte das Fundament, aus dem das römisch-deutsche Reich hervorging. Aufgrund dieser historischen Bedeutung und seiner politischen Wirksamkeit wird er als die zentrale Herrscherpersönlichkeit betrachtet und nicht Konrad I.
Spartaner
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Dietrich hat geschrieben:
Spartaner hat geschrieben: Da bin ich anderer Meinung Konrad !. , hat gleich nach seiner Wahl seien Besitztümer bereist. U. a. Schwaben, Bajern und Sachsen . Und um Lothringen hat er harte mehrjährige Kämpfe mit Karl III. geführt . Mit seiner Wahl 911 zum ostfränkischen König bekommt sein Reich seine ersten festen Konturen und man könnte es auch als Reich der deutschen Lande ansehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_I._ ... ftsantritt
Heinrich I. legte das Fundament, aus dem das römisch-deutsche Reich hervorging. Aufgrund dieser historischen Bedeutung und seiner politischen Wirksamkeit wird er als die zentrale Herrscherpersönlichkeit betrachtet und nicht Konrad I.
Naja, als Fundament kann man auch den Vertrag von 843 von Verdun ansehen.
Nach Karls Tode und während Ludwig dem Frommen seiner Regentschaft gab es mehrere Zwistigkeiten und zur Aufweichung des Reiches. Kriegsschauplätze wechselten mehrfach, bis im Jahre 840 Ludwig vor seinem Tode - Lothar die Reichsinsignien schickte und damit ihn zur nachfolgenden Alleinherrschaft auserkor.
"Ein neuer Bruderkrieg brach aus, da sich weder Karl noch Ludwig diesem letzten Willen fügen wollten. Lothar wurde bei Fortanet 841 geschlagen; doch auch die andern Brüder hatten genügend mit Aufstandsbewegungen im eigenen Land zu tun, hinter denen gewiß Lothar sich verbarg, dass es schließlich zu einer Reichsteilung kam. Der Vertrag, der hierbei 843 zu Verdun geschlossen wurde, kann man als Geburtshelfer des Begriffes Deutschland als Staat und Reich angesehen werden, der hernach im Jahre 911 mit der Wahl des ersten deutschen Königs die erste äußere Gestalt erhielt."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Verdun
https://books.google.de/books?id=GE9XAA ... 41&f=false
http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_der_Deutsche
http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_der_Fromme
Dietrich hat geschrieben: Aufgrund dieser historischen Bedeutung und seiner politischen Wirksamkeit wird er als die zentrale Herrscherpersönlichkeit betrachtet und nicht Konrad I.
Wenn Konrad I. nicht als Herrscherpersönlichkeit angesehen worden wäre, hätte er auch nicht seine Ländereien bereisen können.
Spartaner
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Diskussionsweiterführung siehe Thread:
http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... =60#p49091
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dieter
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Spartaner hat geschrieben:
Dietrich hat geschrieben:
Spartaner hat geschrieben: Da bin ich anderer Meinung Konrad !. , hat gleich nach seiner Wahl seien Besitztümer bereist. U. a. Schwaben, Bajern und Sachsen . Und um Lothringen hat er harte mehrjährige Kämpfe mit Karl III. geführt . Mit seiner Wahl 911 zum ostfränkischen König bekommt sein Reich seine ersten festen Konturen und man könnte es auch als Reich der deutschen Lande ansehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_I._ ... ftsantritt
Heinrich I. legte das Fundament, aus dem das römisch-deutsche Reich hervorging. Aufgrund dieser historischen Bedeutung und seiner politischen Wirksamkeit wird er als die zentrale Herrscherpersönlichkeit betrachtet und nicht Konrad I.
Naja, als Fundament kann man auch den Vertrag von 843 von Verdun ansehen.
Nach Karls Tode und während Ludwig dem Frommen seiner Regentschaft gab es mehrere Zwistigkeiten und zur Aufweichung des Reiches. Kriegsschauplätze wechselten mehrfach, bis im Jahre 840 Ludwig vor seinem Tode - Lothar die Reichsinsignien schickte und damit ihn zur nachfolgenden Alleinherrschaft auserkor.
"Ein neuer Bruderkrieg brach aus, da sich weder Karl noch Ludwig diesem letzten Willen fügen wollten. Lothar wurde bei Fortanet 841 geschlagen; doch auch die andern Brüder hatten genügend mit Aufstandsbewegungen im eigenen Land zu tun, hinter denen gewiß Lothar sich verbarg, dass es schließlich zu einer Reichsteilung kam. Der Vertrag, der hierbei 843 zu Verdun geschlossen wurde, kann man als Geburtshelfer des Begriffes Deutschland als Staat und Reich angesehen werden, der hernach im Jahre 911 mit der Wahl des ersten deutschen Königs die erste äußere Gestalt erhielt."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Verdun
https://books.google.de/books?id=GE9XAA ... 41&f=false
http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_der_Deutsche
http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_der_Fromme
Dietrich hat geschrieben: Aufgrund dieser historischen Bedeutung und seiner politischen Wirksamkeit wird er als die zentrale Herrscherpersönlichkeit betrachtet und nicht Konrad I.
Wenn Konrad I. nicht als Herrscherpersönlichkeit angesehen worden wäre, hätte er auch nicht seine Ländereien bereisen können.
Lieber Spartaner
er gab aber seine Herrschaft ab und Heinrich konnte deutscher König werden. :wink:
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