

Moderator: Barbarossa
Ja stimmt, 'nen "Lampenladen" hatte er auch noch. Von dem ist inzwischen aber nichts mehr zu sehen.Orianne hat geschrieben:Ich dachte Erich hätte einen Lampenladen gehabtEr war wohl eher Kaufmann als Politiker
Da halfen auch die Wessie-Mieter nicht, die Häusern wohnten, die zu Schalck-Golodkowkis geheimen Imperium gehörten...Barbarossa hat geschrieben:Und wäre er wirklich ein guter Kaufmann gewesen, hätte er nicht einen ganzen Staat in den Ruin geführt.
Lieber Dieter und KarlheinzOrianne hat geschrieben:Lieber Karlheinz,Karlheinz hat geschrieben:Ich finde die Bezeichnung „Der Große“ ohnehin sehr fragwürdig. Die meisten dieser Politiker sind doch über und über mit Blut besudelt.Dieter, Orianne:
Groß sind für mich Menschen, die positive Dinge geleistet haben, von denen wir noch jetzt profitieren. Naturwissenschaftler, Mediziner, Mathematiker, Forscher, Schriftsteller, Komponisten etc. Warum sagt man nicht “ Goethe der Große“, oder „Beethoven der Große“. Die hätten es wirklich verdient
das ist auch meine Meinung. Dir Größe darf sich nicht daran messen, wie viel Hektoliter Blut jemand vergossen und wie viel Menschen er hat umbringen lassen.![]()
Sehe ich auch so!RedScorpion hat geschrieben:Aehmmmm ....
Bei einem Namenszusatz bedeutender oder halt weniger bedeutender Personen handelt es sich i.d.R. um ein Epitheton,
der auf Unterscheidungsmerkmale zu Vorgängern, Nachfolgern und zeitgleichen Typen ähnlichen Namens oder ähnlicher Funktion abzielt,
und keineswegs immer an der ursprünglichen Bedeutungs des Bezeichnenden klebt
LG
Ich auch nicht. Betrachtet man Zusätze aus dem Blickwinkel der jeweiligen Epoche, erklärt er vielleicht einiges über die Denkweise.Tät ich aber keine Weltformel dran aufhängen.
Wenn der Soldatenkönig nicht gewesen wäre, dann hätte der Alte Fritz sein Staatsgebiet nicht so vergrössern können.Lia hat geschrieben:Ich auch nicht. Betrachtet man Zusätze aus dem Blickwinkel der jeweiligen Epoche, erklärt er vielleicht einiges über die Denkweise.Tät ich aber keine Weltformel dran aufhängen.
Betrachtet man Zusätze aus heutiger Sichtweise, erscheinen sie halt in anderem Licht. Oder mit mehr Schatten. Glaubensfrage muss das nicht werden.
Wobei ich ganz persönlich einen anderen Friedrich II. als den preußischen als " der Große" bezeichnen würde. Oder auch als Großen.
Wobei beide, der Staufer und der Preuße, einige Parallelen haben.
Den alten Fritz in anderer Funktion denn als Schlachtenlenker weiß durchaus zu schätzen. Auch er gehört zu den sehr facettenreichen Gestalten der Geschichte.
Der Staufer sowieso, aus meiner sehr persönlichen Sicht, die nur nicht so ganz ins überkommene Beurteilungsschema von Größe passt.
"Erich, der Erleuchtete" das gefällt mir echt gut, aber er hatte doch versucht einen Staat zu lenken ist aber kläglich gescheitert.Barbarossa hat geschrieben:Ja stimmt, 'nen "Lampenladen" hatte er auch noch. Von dem ist inzwischen aber nichts mehr zu sehen.Orianne hat geschrieben:Ich dachte Erich hätte einen Lampenladen gehabtEr war wohl eher Kaufmann als Politiker
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Was ich aber auf keinen Fall haben möchte ist, dass Honecker als "Erich, der Erleuchtete" in die Geschichte eingeht. Das wär 'ne glatte Lüge.
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Und wäre er wirklich ein guter Kaufmann gewesen, hätte er nicht einen ganzen Staat in den Ruin geführt.
Orianne hat geschrieben:Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt, Napoleon ist ein Kind der Revolution, wie wäre sein Weg ohne gelaufen?Aneri hat geschrieben: Viel interessanter finde ich die Frage, was wäre, wenn französische Revolution nicht stattgefunden hatte. Sie hatte ungeheure die Entwicklung beschleunigt. In welchem Zeitalter würden wir jetzt noch gefangen, wenn dieser Revolution nicht gäbe?
Da aber Voltaire und Rousseau schon Aufklärungsarbeit leisteten, behaupte ich immer noch, dass sie spätestens Anfang des 19. Jahrhunderts gekommen wäre, man könnte auch auf die Revolution 1830 hinweisen mit dem "Bürgerkönig" Louis-Philippe I.
Der machte einen Fehler und wollte nach seine relativ bürgernahen Regierungszeit die Epoche von 1815 wieder einführen, er schloss sich dem Heiligen Allianz an um die alten Zustände wieder herzustellen. Doch die Bauern und Bürger wollten kein Legitimismus mehr, diese Zeige waren in Frankreich vorbei, auch die schnelle Industrialisierung forderte seinen Tribut unter den gemeinen Leuten, noch mehr Armut machte sich breit, so wurde LP I. 1848 abgesetzt und nach England in's Exil geschickt.
Doch auch sein Nachfolger als Staatspräsident Charles-Louis-Napoléon Bonaparte, ein Neffe von Napoleon I., konnte sein Verlangen nach einem Kaisertitel nicht zurückhalten. 1851 putschte er sich zum Titel „Prince-President“, später Napoleon III.,
ja, das Volk wurde gefragt, das Parlament und der Senat waren machtlos.
Hier ein Link:
http://books.google.ch/books?id=MBlLAgA ... 48&f=false
Lia hat geschrieben: Napoleon gab es, er hat Europa geprägt, das lag mitentscheidend in seiner Persönlichkeit, die auf spezifische Weise einmal den Zeitgeist auffing, zum anderen den wieder prägte.
Alle anderen Spekulationen, was wäre gewesen, wenn nicht er, sind hätte, hätte, Fahrradkette.
Wobei "wenn-dann" und Konjunktiv 2 in der Geschichtswissenschaft dann nützlich sind, wenn durch Fragen zu Alternativen noch besser geklärt werden kann, warum es dann lief wie es lief. Und das gilt es vornehmlich wissenschaftlich zu klären.
Dietrich hat geschrieben:Niemand sieht in Napoleon den Verursacher Französischen Revolution. Er war ihr Nutznießer und hat nach seinem Regierungsantritt die Revolution öffentlich für beendet erklärt. Das ist im übrigen ein klassisches Beispiel für Ursache und Wirkung von Revolutionen, denn am Schluss gibt es stets eine neue Elite, die an die Fleischtöpfe will. Ähnlich war das bei der Oktoberrevolution, die zunächst Lenin und nach dessen frühem Tod Stalin hervorbrachte.Aneri hat geschrieben:Ich sehe das Problem in dem Akzent auf Persönlichkeit in dem, dass man eigentliche Ursachen zur Seite schieben könnte. Mit Napoleon ist es weniger ersichtlich, aber mit Hittler zeigt es sich besonders, wie leicht man Schuld dem Einzelnen schieben und sich - als Gesellschaft - weiß waschen kann. Sich als Teil der Gesellschaft, die ihn zum Macht verholfen hat, zu analysieren ist dann ausgeschlossen. Der Schuldige steht schon fest!
Da Napoleon in keiner Weise an der Französischen Revolution beteiligt war, kann er auch nicht ihr Symbol sein. Erst als Robespierre geköpft war und sich als neue bürgerliche Regierung das Direktorium bildete, begann die Laufbahn Napoleons. Napoleon erntete also lediglich die Früchte der Revolution, denn seine Karriere konnte nur gelingen, weil die alten Eliten verschwunden waren.Aneri hat geschrieben:Napoleon ist ein Symbol der französischen Revolution. Nichts mehr. Symbol ist ein Zeichen, das auch anders aussehen könnten.
Aneri hat geschrieben:Ich sehe es etwas anders. Er s. z. exportierte die Revolution bzw. deren Ideen und Errungenschaften in breite Welt. So dass französische Revolution keinesfalls als eine innere Angelegenheit betrachtet werden soll. Und Napoleon war an der Spitze dieser Expansion. deshalb sehr wohl kann als Symbol bezeichnet werden. Wenn auch ich zugestehe, dass es nicht unbedingt richtige Bezeichnung ist. Es ging mir um die Austauschbarkeit einer Persönlichkeit. Deswegen dieser Begriff, der die Austauschbarkeit zeigen sollte.Dietrich hat geschrieben: Da Napoleon in keiner Weise an der Französischen Revolution beteiligt war, kann er auch nicht ihr Symbol sein. Erst als Robespierre geköpft war und sich als neue bürgerliche Regierung das Direktorium bildete, begann die Laufbahn Napoleons. Napoleon erntete also lediglich die Früchte der Revolution, denn seine Karriere konnte nur gelingen, weil die alten Eliten verschwunden waren.
Aber auch als Nutznießer bezeichnen ihn ich nicht würde. Die Menschen sind nicht nur Karrieristen. Sie sind getriebener ihrer Ideen...
Dietrich hat geschrieben: Napoleon war eindeutig der Profiteur der Französischen Revolution. Ohne diesen Umsturz hätte er nie Karriere machen können, schon gar nicht in dieser raketenhaften Weise.
Dietrich hat geschrieben:Es geht lediglich darum, dass man Napoleon nicht als "Symbol" der Französischen Revolution bezeichnen kann. Er wr an dieser Revolution überhaupt nicht beteiligt und sah sie vor allem als Chance zur Befreiung seiner Heimat Korsika von französischer Oberherrschaft, 1792 wurde er sogar aus der Armee entlassen und kehrte nach Korsika zurück.Aneri hat geschrieben:
Über die Auswirkung der Revolution werde ich mich morgen äußern. Heute möchte ich mein Gedächtnis auffrischen. Ich hatte dazu sehr interessantes Artikel gelesen.
Symbol der Französischen Revolution ist hingegen die Erstürmung der Bastille, obwohl dort keine bedeutenden Gefangenen mehr saßen.
Wiki schreibt zu Recht: "Der Sturm auf die Bastille wurde am 14. Juli 1789 zum Symbol für die französische Revolution." http://de.wikipedia.org/wiki/Bastille
Orianne hat geschrieben:Ich weiche jetzt noch einmal auf Napoleon aus, sehen wir uns doch einmal die Fünf Gesetzbücher an (Cinq Codes), die von Napoleon aufgegleist worden sind, und zuletzt 1994! in Frankreich Änderungen erfuhren. Napoleon hatte hier persönlich keinen grossen Einfluss, er hatte gute Leute, die sicher gute Juristen waren. In diversen eroberten Länder wie Italien (gab es damals noch nicht als Staat), der Rheinbund* die Niederlande, Belgien, Spanien, Portugal oder Polen, die Schweiz, Teile von Kanada sowie die ehemalige französische Kolonie Louisiana übernahmen den Cinq Codes.
1804 Code Civil (Bürgerliches Gesetzbuch)
1806 Code de Procédure Civile (Zivilprozessbuch)
1807 Code de Commerce (Handelsgesetzbuch)
1808 Code d'Instruction Criminelle (Strafprozessordnung)
1810 Code Pénal (Strafgesetzbuch)
*Ein Thread über den Rheinbund wäre gut!
Im Rheinbund wurde das Beamtentum reformiert, das typische Berufsbeamtentum bildete sich heraus, so gab es Pensionen und Absicherungen für die Hinterbliebenen und die Unkündbarkeit. Es gab aber auch neue Zugangsvoraussetzungen, ein abgestuftes Prüfungsverfahren sowie ein Disziplinarrecht.