25. Februar 1623: Bayern wird Kurfürstentum

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Barbarossa
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Das römisch-deutsche Reich (offiziell: ,,Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation'' ) war eine Wahlmonarchie, dessen Könige bzw. Kaiser von den 7 Kurfürsten gewählt wurden.
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Es gab 4 weltliche Kurfürstentümer:
Böhmen, Sachsen, Brandenburg und die Kurpfalz
und 3 Erzbischöfe, die zugleich Kurfürsten waren:
Köln, Mainz und Trier
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Dies wurde im Jahre 1356 durch ein Reichsgesetz Kaiser Karls IV. (,,Goldene Bulle'') so festgelegt.
Am 25. Februar 1623 erfuhr diese Festlegung eine Änderung, denn Kaiser Ferdinand II. (1619 - 1637) verlieh anstelle der Kurpfalz dem
Herzog v. Bayern, Maximilian I., (1598 - 1651) die Kurwürde. Dabei ist interessant, dass offiziell laut der Urkunde diese Kurwürde personengebunden verliehen wurde - heißt, nur für Herzog Maximilian I. - nicht für Bayern selbst und damit nicht vererbbar.
Aber es gab eine geheime Zusatzvereinbarung (das war keine Erfindung des 19. oder 20. Jh.), die besagte, dass die Kurwürde in Bayern sehr wohl vererbt werden durfte. Also blieb Bayern Kurfürstentum. Erst 1648 erhielt die Pfalz die Kurwürde wieder zurück - nun als 8. Kurfürstentum.
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Diese Verleihung hatte eine fast 300 jährige Vorgeschichte und ging auf Kaiser Ludwig IV. ,,der Bayer'' (1314 König/1328 Kaiser - 1347) zurück. Dieser war seit 1301 bayrischer Herzog und hatte durch die Verdrängung naher Verwandter einen Streit innerhalb des Hauses Wittelsbach ausgelöst, welches auch in der Kurpfalz regierte. Durch eine Vereinbarung sollte sich Bayern und die Kurpfalz in der Kurwürde abwechseln, doch die Vereinbarung trat nie inkraft, so dass die Pfalz dauerhaft Kurfürstentum blieb - durch die ,,Goldene Bulle'' von 1356 schließlich auch gesetzlich festgeschrieben.
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Dass Bayern nach mehreren erfolglosen Versuchen die Kurwürde 1623 erhielt, hatte mit den Zerwürfnissen und dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) zu tun. Während Maximilian I. von Bayern mit dem Kaiser verbündet war, hatte sich Friedrich V. von der Kurpfalz gegen den Kaiser gestellt und wollte diesem sogar Böhmen entreißen. Nach dessen Niederlage verlor Friedrich V. Kurwürde und Fürstentum an Maximilian I.
Quelle: https://www.welt.de/geschichte/article2 ... andel.html
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