Rauhes Heiliges Land

Mesopotamien, Babylon, China, Mongolen, Sumerer

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Große Geschichte auf kleinem Raum
Der schmale Streifen Land zwischen MIttelmeer, Rotem Meer und Jordan hat wie keine andere Region der Erde den Lauf der Geschichte verändert. Große monotheistische Weltreligionen haben in Israel ihre Wurzeln. Was macht dieses Land so besonders? Und warum geriet gerade hier die Welt immer wieder aus den Fugen?
Das Land der Bibel ist Schauplatz verheerender Kriege, zerstörererischer Naturkatastrophen und der Entwicklung von Hochkulturen. Immer wieder zwangen große Mächte der Region wechselnde Herrschaften auf.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de
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Ich schlage vor, fahre selber im Frühjahr dorthin und lass die Stadt Jerusalem auf dich einwirken. Die spirituelle Größe wird dir dann von selber klar werden. Obwohl ich Atheist bin, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Menschen hier glaubten, Gotteserfahrungen gemacht haben und ich denke dabei nicht nur an das sogenannte Jerusalem Syndrom. Ich wäre dort beinahe selber gläubig geworden (schrecklicher Gedanke!)
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Große Geschichte auf kleinem Raum
Der schmale Streifen Land zwischen MIttelmeer, Rotem Meer und Jordan hat wie keine andere Region der Erde den Lauf der Geschichte verändert. Große monotheistische Weltreligionen haben in Israel ihre Wurzeln. Was macht dieses Land so besonders? Und warum geriet gerade hier die Welt immer wieder aus den Fugen?
Schnell erklärt. Das Christentum ist aus dem Judentum hervorgegangen, dieses wiederum aus der Verschmelzung nomadisch-hebräischen (Jahwe) und städtisch-kanaanitisch-mesopotamisch-syrischen Gedankenguts (El). Von daher kaum verwunderlich, dass zwei der drei großen monotheistischen Religionen hier ihren Ursprung haben. Die dritte, der Islam, entstand auch im Einflussbereich des Judentums (Mekka war z.T. von jüdischen Stämmen beherrscht, der Jemen damals ein jüdisches Reich).
Außerdem entstanden alle Mmonotheistischen Religionen unter dem Eindruck der Wüste. Wer schon mal in der Wüste war, weiß, dass für einen über seinen Tellerrand hinausschauenden und einigermaßen gebildeten Menschen der Gedanke an ein einziges höchstes Wesen hier relativ naheliegend ist.

Dazu kommt, dass Palästina sowohl für die anatolisch-syrisch-mesopotamischen Reiche wie auch für Ägypten stets strategische Bedeutung hatte. Darum wurde auch hier immer wieder Krieg geführt. Und wenn die Partei, die einen solchen Krieg verlor, wichtig genug war, änderte sich mit dem Ende eines solchen Krieges auch oft der Lauf der Geschichte.

Beppe
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:Ich schlage vor, fahre selber im Frühjahr dorthin und lass die Stadt Jerusalem auf dich einwirken. Die spirituelle Größe wird dir dann von selber klar werden. Obwohl ich Atheist bin, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Menschen hier glaubten, Gotteserfahrungen gemacht haben und ich denke dabei nicht nur an das sogenannte Jerusalem Syndrom. Ich wäre dort beinahe selber gläubig geworden (schrecklicher Gedanke!)
Lieber Karlheinz,
das werde ich schön bleiben lassen. Einmal fehlt mir das Geld für eine solche Reise, außerdem habe ich einfach Schiss einem Bombenanschlag dort zum Opfer zu fallen. :roll:
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Große Geschichte auf kleinem Raum
Der schmale Streifen Land zwischen MIttelmeer, Rotem Meer und Jordan hat wie keine andere Region der Erde den Lauf der Geschichte verändert. Große monotheistische Weltreligionen haben in Israel ihre Wurzeln. Was macht dieses Land so besonders? Und warum geriet gerade hier die Welt immer wieder aus den Fugen?
Schnell erklärt. Das Christentum ist aus dem Judentum hervorgegangen, dieses wiederum aus der Verschmelzung nomadisch-hebräischen (Jahwe) und städtisch-kanaanitisch-mesopotamisch-syrischen Gedankenguts (El). Von daher kaum verwunderlich, dass zwei der drei großen monotheistischen Religionen hier ihren Ursprung haben. Die dritte, der Islam, entstand auch im Einflussbereich des Judentums (Mekka war z.T. von jüdischen Stämmen beherrscht, der Jemen damals ein jüdisches Reich).
Außerdem entstanden alle Mmonotheistischen Religionen unter dem Eindruck der Wüste. Wer schon mal in der Wüste war, weiß, dass für einen über seinen Tellerrand hinausschauenden und einigermaßen gebildeten Menschen der Gedanke an ein einziges höchstes Wesen hier relativ naheliegend ist.

Dazu kommt, dass Palästina sowohl für die anatolisch-syrisch-mesopotamischen Reiche wie auch für Ägypten stets strategische Bedeutung hatte. Darum wurde auch hier immer wieder Krieg geführt. Und wenn die Partei, die einen solchen Krieg verlor, wichtig genug war, änderte sich mit dem Ende eines solchen Krieges auch oft der Lauf der Geschichte.

Beppe
Lieber Beppe,
vielen Dank für die ausführliche Erklärung. :)
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Warum sich damals in Palästina der Jahwe Glauben mit nur einem Gott herausgebildet hat, hat Dieter ja in seinen diversen Beiträgen, die er aus Terra X bezogen hat, dargestellt. Machtpolitische Gründe waren hier vermutlich ausschlaggebend. Aber dieser Jahwe Glauben hatte damals nur lokale Bedeutung und galt auch nur für das kleine Volk der Israeliten. Für die anderen Völker war diese Religion eher ein Kuriosum. Erst als sich aus dem Judentum das Christentum abspaltete und diese neue Sekte unter den Heiden erfolgreich missionierte und die Juden nach der zweiten Zerstörung ihres Tempels in die Diaspora verstreut wurden, ist der Jahwe Glauben „international“ geworden. (Hauptsächlich im Römischen Reich, viele Juden flohen auch nach Persien).

Als Mohammed lebte, hatten sich beide Religionen bereits internationalisiert und er kannte sie deshalb. Als Wüstenbewohner wird man nicht zwangsläufig monotheistisch, die Araber hatten viele Götter, aber Mohammed wollte sie vereinigen und hat deshalb die diversen Stammesgötter liquidiert und durch Allah ersetzt. Die Vorstellung eines einzigen Gottes hat er ganz sicherlich aus den beiden anderen Religionen übernommen. (Dies wissen wir aufgrund seiner Lebensgeschichte recht gut). Auch hier hatte der Monotheismus vor allem machtpolitische Hintergründe, nämlich die tribalistische Struktur zu überwinden.

Mohammed hatte kein gutes Verhältnis zu den Juden. Er ärgerte sich darüber, dass sie ihn nicht als neuen Propheten anerkannten. In Medina (nicht in Mekka) regierte eine jüdische Oligarchie, die er offensichtlich eliminierte, als er aus Mekka vor dem dort herrschenden Stamm der Qurais flüchten musste.

In der arabischen Wüste lebten damals auch jüdische Stämme, die seinen neuen Glauben nicht annehmen wollten und sich seiner Vereinigungsbewegung widersetzten. Offensichtlich wurden die Stämme von ihm liquidiert. Kein guter Anfang.
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dieter
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Lieber Karlheinz,
der Islam wurde sowieso mit Feuer und Schwert verbreitet, im Gegensatz zum Christen tum bis zuden Kreuzzügen. kann man sich einen größeren Unterschied vorstellen, wie Jesus der am Kreuz starb und Mohammed, der Mekka zurückeroberte :?:
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dieter
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Jesus von Nazareth lebt hier. Was weiß man heute von den begebenheiten jener Zeit? Wie lassen sich die historischen Ereignisse ergrründen? Nach dem Weihnachtsevangelium soll sich über Jesu Geburtsstätte ein hell strahlender Stern gezeigt haben - der Stern von Bethlehem. Gab es ihn wirklich? Und warum folgten die Heiligen Drei Könige diesem Stern? Weihrauch und Myrrhe, die Gaben, mit denen sie das Jesuskind bedachten, nahmen ihren Weg über die legendäre Weihrauchstraße. Einst führte dieser Handelsweg an der Felsenstadt Petra vorbei, einer reichen und mächtigen Karawanenstation.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:... der Islam wurde sowieso mit Feuer und Schwert verbreitet, im Gegensatz zum Christen tum bis zuden Kreuzzügen...
Das Christentum fing auch vor den Kreuzzügen an, seine Lehre militärisch zu verbreiten. Den Anfang machten die Franken unter Karl dem Großen, der die Sachsen gewaltsam zu bekehren suchte, auch die deutsche Ostexpansion, die unter Otto dem Großen begann, stand unter diesem Stern.
:wink:

Aber man muß zugeben, daß die Mohamedaner außenpolitisch wesentlich expansiver waren - dafür waren sie innenpolitisch um einiges toleranter als die Christen. Gewaltsame Bekehrungen hat es meines Wissens bei ihnen im Mittelalter nicht gegeben.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:... der Islam wurde sowieso mit Feuer und Schwert verbreitet, im Gegensatz zum Christen tum bis zuden Kreuzzügen...
Das Christentum fing auch vor den Kreuzzügen an, seine Lehre militärisch zu verbreiten. Den Anfang machten die Franken unter Karl dem Großen, der die Sachsen gewaltsam zu bekehren suchte, auch die deutsche Ostexpansion, die unter Otto dem Großen begann, stand unter diesem Stern.
:wink:
Aber man muß zugeben, daß die Mohamedaner außenpolitisch wesentlich expansiver waren - dafür waren sie innenpolitisch um einiges toleranter als die Christen. Gewaltsame Bekehrungen hat es meines Wissens bei ihnen im Mittelalter nicht gegeben.
Lieber Barbarossa,
Du hast recht, Christen haben versucht gewaltsam zu bekehren. Ja die Mohammedaner bekehrten die Minderheiten bei sich nicht gewaltsam, die Christen mußten aber eine Steuer bezahlen, durften kein Schwert tragen, mußten auf der Straße wenn sie einen Muslim trafen ihn Grüßen und beiseite treten, wenn er vorbei wollte. Alles Dinge, die für Christen auch nicht einfach gewesen sein mußte. :wink:
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dieter
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Israel ist auch die Heimat einer faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt mit überraschenden Anpassungen. kaum eine Region der Erde vereint auf derart engen Raum so unterschiedliche Landschaften. Im Norden erhebt sich schneebedecktes Gebirge, im Süden erstreckt sich die Wüste Negev. Der Jordan ist die Lebensader der gesamten Region. In das Tote Meer mündet er jedoch nur noch als kümmerlicher Rinnsal.. Denn Israel und, in geringen Maße, sein Nachbar Jordanien zapfen einen Großteil des Jordanwassers ab, um es als Trinkwasser und für die Landschaft zu nutzen. Nicht zuletzt an der Wasserknappheit entzünden sich von jeher die politischen Konflikte im Nahen Osten.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:...die Christen mußten aber eine Steuer bezahlen, durften kein Schwert tragen, mußten auf der Straße wenn sie einen Muslim trafen ihn Grüßen und beiseite treten, wenn er vorbei wollte. Alles Dinge, die für Christen auch nicht einfach gewesen sein mußte. :wink:
Eine Sondersteuer, ja. Aber die war meist geringer, als die Steuern und Abgeben, die in einem christlichen Land fällig geworden wären.
Und das übrige - die waren sicher auch nicht demütigender, als einen Diener gegenüber einen christlichen Edelmann zu machen. Man kann da nicht von heutigen Maßstäben ausgehen.
:wink:
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...die Christen mußten aber eine Steuer bezahlen, durften kein Schwert tragen, mußten auf der Straße wenn sie einen Muslim trafen ihn Grüßen und beiseite treten, wenn er vorbei wollte. Alles Dinge, die für Christen auch nicht einfach gewesen sein mußte. :wink:
Eine Sondersteuer, ja. Aber die war meist geringer, als die Steuern und Abgeben, die in einem christlichen Land fällig geworden wären.
Und das übrige - die waren sicher auch nicht demütigender, als einen Diener gegenüber einen christlichen Edelmann zu machen. Man kann da nicht von heutigen Maßstäben ausgehen.
:wink:
Lieber Barbarossa,
mein Stolz hätte das sicherlich nicht zugelassen. Ein Vorfahr von mir hatte einen Prozeß gegen den Landgrafen von Hessen gewonnen, der ihm verbieten wollte über Werra und Weser seine Töpferwaren nach Amerika zu verschiffen und zu verkaufen, weil er zur gleichen Zeit hess. Landsleute nach Amerika als Soldaten zu verkaufen oder zu vermieten hatte, die gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen der Amerikaner kämpfen mußten. Er soll in Großalmerode/Werra-Meißnerkreis auf einem auf Glas gemalten Ölgemälde verewigt worden sein. Die Firma gibt es noch in Großalmerode, laut Webseite soll es auch ein Bild geben. Ich weiß aber nicht auf welchem Anlass es geschaffen wurde, da wir keinen Kontakt mehr zu der Famile haben, weil mein Großvater väterlicherseits nach dem Tod seiner Mutter einer Hugenottin eine Stiefmutter bekam, mit der er anscheinend nicht auskam. :wink:
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dieter
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Auch geologisch gesehen ist Israel eine unruhige Zone.Gewaltige Kräfte aus dem Erdinnern verwandelten einst eine unwirtliche Wüste in ein Land, wo Milch und Honig fließen. Als teil des afrikanischensyrischen Grabenbruches ist der Jordangraben eine Schicksalslinie der Menschheit. Der Gegensatz zwischen den zerstörerischen Mächten des Erdinneren und dem Reichtum der Böden und Landschaften war eine treibende Kkraft in der Entwicklung des Landes.
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an Dieter:
In Palästina liegt auch ja auch Armageddon, Ebene südlich des Karmelgebirges in der Ebene von Megiddo. Dort wird laut der Offenbarung des Johannes der Endkampf stattfinden zwischen dem Antichristen und den himmlischen Heerscharen, das Ende der Welt. Findet ja bekanntlich jetzt am 21.12.2012 statt. Wenn du etwas erledigen musst, einige Tage Zeit bleiben noch.
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