Sturm auf Jerusalem

Mesopotamien, Babylon, China, Mongolen, Sumerer

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Suche nach der historischen Wahrheit
Bibeltext und assyrische Quellen werfen unterschiedliches Licht auf Feldzug gegen Jerusalem
Der Sturm auf jerusalem 701 vor Christus gehört zu den spannensten geschichten das Alten Testaments. Sie erzählt, wie das assyrische Heer vor den mauern Jerusalems steht - und jahwe die heilige Tempelstadt rettet. Die assyrischen Quellen dagegen wissen nichts von alledem und rühmen vielmehr den erfolgreichen Feldzug. Forscher gingen der geschichte nach.
Quelle: www.terra-x.zdf.de
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dieter
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Auch der jüdische vasallenkönig Hiskia nutzt die Gunst der Stunde. Hiskia stellt seine tributzahlungen an den Königshaof von assur ein und fühlt sich der verhassten Weltmacht nich länger untertan. Assyrien antwortet mit eine massiven Strafaktion.
Der neue starke Mann an der Spitze. Großkönig Sabherib, zieht auch gegen Jerusalem. Er schlägt eine Schneise der zerstörung, macht Städte und Dörfer dem Erdboden gleich und steht schließlich vorden Toren der heiligen Tempelstadt, dem religiösen Zentrum des judäischen Staates.
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dieter
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Jerusalem scheint hoffnungslos verloren. Zu groß ist die Übermacht des feindlichen Heeres, um an Rettung zu glauben. Doch dann geschieht etwas völlig Unerwartetes. Die Assyrer ziehen ab. Jerusalem bleibt unversehrt, und König Hiskia wird kein Haar gekrümmt.
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dieter
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Dem Alten Testament nach hat der hebräische Gott Jahwe die Tempelstadt gerettet. Er hat die verzweifelten Gebete Hiskias erhört und nachts seinen Racheengel in das feldlager der Feinde geschickt. Als am nächsten Morgen 185.000 Mann tot in ihrem Blut liegen. erfasst den assyrischen König das Grauen, berichtet die Bibel. Der Herrscher bricht die Belagerung umgehend ab und tritt übereilt den Rückzug an.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Dem Alten Testament nach hat der hebräische Gott Jahwe die Tempelstadt gerettet.
Jetzt bin ich aber gespannt, was die Damen und Herren von Terra-X weiter getextet haben...
:mrgreen:
Beppe
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dieter
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Lieber Beppe,
demnächst geht es in diesem Thread weiter. :wink:
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dieter
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Die assyrischen Quellen dagegen wissen nichts von alledem. Sie rühmen den erfolgreichen Feldzug und betonen dass Sanherib 46 judäische Städte erobert und Hiskia in seiner Hauptstadt " wie einen Vogel in seinem Käfig" eingsperrt und zu gigantisch hohen Tribut verpflichtet hat.
In Jerusalem haben Forscher aber weder Brand- noch Zerstörungsspuren aus der Assyrerzeit gefunden. Sie entdeckten die Stadtmauer im Westen sowie die unterirdische Wasserleitung, von der die Bibel berichtet. Auf dem Tempelberg holten die Archäologen vor kurzem ein völlig unbeschädigtes Amtsgebäude aus der zeit Hiskias aus dem Boden. Kein Zweifel: Auch nach der Invasion der Assyrer florierte die Tempelstadt und Hiskia regierte noch viele Jahre.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Die assyrischen Quellen dagegen wissen nichts von alledem. Sie rühmen den erfolgreichen Feldzug und betonen dass Sanherib 46 judäische Städte erobert und Hiskia in seiner Hauptstadt " wie einen Vogel in seinem Käfig" eingsperrt und zu gigantisch hohen Tribut verpflichtet hat.
Naja, ein assyrischer König kann eigentlich nur siegen, sonst würde er zugeben, dass er den göttlichen Segen, den jeder assyrische König brauchte, um sich auf dem Thron behaupten zu können, nicht mehr hat. Also verschweigt er galant, dass er Judas Hauptstadt gar nicht eingenommen hat und betont stattdessen, dass er das Land im Prinzip so ruiniert hat, dass er es trotzdem besiegt hat.
Dass Sanherib Jerusalem nicht eingenommen hat, ist kein Wunder. Zwar hatten die Assyrer als erste Kultur richtiggehende Belagerungsmaschinen, aber auch Samaria war ja drei Jahre lang belagert worden, und Jerusalem war als Festung noch schwerer einzunehmen als Samaria. Den Assyrern dürfte schlicht die Zeit weggelaufen sein, Sanherib wurde daheim gebraucht, und eine Armee wie die assyrische ist im judäischen Bergland nicht lang zu ernähren. Also gab man sich damit zufrieden, die politische Stärke Judas zu brechen und Juda als Störfaktor in den ägyptisch-assyrischen Beziehungen auszuschalten.

Dass Hiskia anschließend mit Hilfe samaritanischer Flüchtlinge (oder woher sonst sollte die Bevölkerung gekommen sein, die nach dem Assyrersturm das Südreich mit urplötzlich aus dem Boden schießenden Siedlungen überzog? Das sagt uns zumindest die Archäologie. Überdies taucht in Jerusalem plötzlich eine Schriftkultur auf, die zuvor hier unbekannt, dafür in Samaria umso verbreiteter gewesen ist...) und durch die Zentralisierung des JHW-Kults auf Jerusalem ("Einstampfen" aller Kultstätten außerhalb Jerusalems; auch dies archäologisch bewiesen) eine neue Epoche der Stärke Judas einläutete, damit rechnete Sanherib wohl nicht.

Beppe
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dieter
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Lieber beppe,
vielen Dank für die Erläuterungen. :) Ob Juda eine neue Stärke erhielt, das dürfte Sanherib wohl egal gewesen sein. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Ob Juda eine neue Stärke erhielt, das dürfte Sanherib wohl egal gewesen sein. :wink:
Ne, eben nicht. Juda war strategisch wichtig (das war Palästina zu allen Zeiten), und der Feldzug des Sanherib sollte diese (sehr relative) Stärke ja verhindern bzw. vernichten!

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Ob Juda eine neue Stärke erhielt, das dürfte Sanherib wohl egal gewesen sein. :wink:
Ne, eben nicht. Juda war strategisch wichtig (das war Palästina zu allen Zeiten), und der Feldzug des Sanherib sollte diese (sehr relative) Stärke ja verhindern bzw. vernichten!
Beppe
Lieber Beppe,
hat er aber nicht geschafft. :wink:
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dieter
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Hat die Bibel also doch Recht? Aber warum ließ sich Sanherib, der als blutdürstiger Erobere gefürchtet war, das Ziel seines Feldzuges entgehen? Und warum sah er davon ab Jerusalem zu schleifen und den Anführer Hiskia zu Tode zu foltern, wie er es üblicherweis mit andern Aufständischen tat?
Aus den biglichen Quellen, dan assyrischen Keilschriften und Bilddokumenten sowie dem archäologischen Befund ergibt sich ein erstaunliches lebhaftes Bild der Geschehenisse in Juda und Jerusalem. Das Ereignis findet statt in einer Epoche, die als Markstein auf dem Weg zum Monotheismus gilt und somit von maßgeblicher Bedeutung für die kulturelle Geschichte des Abendlandes ist.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de
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Peppone
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dieter hat geschrieben: hat er aber nicht geschafft. :wink:
Hat er aber nicht gemerkt, jedenfalls nicht schnell genug. Er regierte zwar noch 22 Jahre, aber um Juda hat er sich nicht mehr gekümmert - so dramatisch wird der Aufschwung also wohl nicht gewesen sein.
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dieter
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Lieber Beppe,
Du hast von dem Aufschwung geschrieben, nicht ich, da mein geschichtliches Wissen nicht soweit ging. Wenn Du Dich nun revidierst, dann nehme ich es zur Kenntnis. :wink:
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dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
Du hast von dem Aufschwung geschrieben, nicht ich, da mein geschichtliches Wissen nicht soweit ging. Wenn Du Dich nun revidierst, dann nehme ich es zur Kenntnis. :wink:
Ich habe nichts revidiert. Ich habe auch schon vorher von der "sehr relativen" Stärke Judas geschrieben.
Zur Kenntnis genommen? :wink:

Beppe
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