Embargo gegen Russland

Deutsche Außenpolitik, Globalisierung, Auswärtiges Amt, Diplomatie

Moderator: Barbarossa

Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Unser Ministerpräsident ,  Herr Kretzschmer ,  will die Wirtschaftssanktionen gegen Rußland nicht mehr mittragen .
Er will einen separaten Weg gehen , um die sächsische Wirtschaft , welche ja schon wegen der Tradition eng mit Rußland verflochten ist , nicht länger darben zu lassen .
Ich stehe vollends hinter ihm . Wir werden Putin nicht zwingen können , die Krim zu räumen . Eine Märchenvorstellung , welche die wirtschaftliche Lage im Osten unseres Landes erschwert . Verständlich , daß die westdeutsche Industrie hinter dem Embargo steht , wird doch ihre Konkurrenz im Osten niedergehalten .
Marianne E.
Mitglied
Beiträge: 1752
Registriert: 13.04.2019, 16:51

Ich mache mich jetzt total unglaubwürdig, da ich die Sanktionspolitik der USA und der EU nicht gutheiße, nicht gutheißen kann.
Ansonsten bin ich grundsätzlich für eine sinnvolle Bündnis- und Vertragstreue.
Der Grund für meine Haltung liegt im Wissen um die Sinnlosigkeit derartiger Sanktionen.
Einmal, weil Sanktionen die Menschen treffen, die den Grund für diese Maßnahmen nicht verursacht haben. Und zum anderen, weil Sanktionen noch nie das Verhalten einer sanktionierten Regierung geändert haben.
Ich halte diese Sanktionen für ein hilfloses und populistisches Agieren eines Präsidenten ohne politisches Gespür.
Ich bin der Auffassung, Sanktionen sollen hier der Ersatz für eine fehlgeleitete Politik sein.
Wie gesagt, das ist meine Auffassung für diesen Sachverhalt.
Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Keiner , der in einem Forum seine Meinung schreibt , wird wegen seiner Meinung unglaubwürdig .
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15507
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Im Grunde muss ich dir Recht geben, Marianne, die Sanktionen werden die Politik Putins nicht ändern. Er kann auch gar nicht mehr zurück, ohne sich bei seiner eigenen Bevölkerung unmöglich zu machen.
Trumps Politik ist dann sogar noch einmal ein anderes Kapitel. Die Annexionspolitik Israels ratifiziert er - die Annexionspolitik Russlands sanktioniert er. Da wird eindeutig mit zweierlei Maß gemessen.
Die EU tut das nicht. Auch muss man wirklich die dringliche Frage stellen, wie mit solcher Annexionspolitik in Zukunft anders umgegangen werden sollte. Es geht nicht, dass wir in Zeiten zurückfallen, wo die Großen die Kleinen ,,fressen''.
Genau das passiert aber seit Anbruch des neuen Jahrhunderts.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Marianne E.
Mitglied
Beiträge: 1752
Registriert: 13.04.2019, 16:51

Mir kommt da noch ein anderer Gedanke, bzw. mir fällt eine Aussage eines früheren Außenministers ein. Der stellte fest, jedes mal, wenn die EU positive Signale Richtung Russland sendet, kommt Störfeuer aus Washington (nicht erst seit Trump).

Könnte es sein, dass die USA sich Sorgen dahingehend machen, dass die Europäische Union, wenn sie irgendwann einmal eine fundierte gemeinsame Außen-  und Wirtschaftspolitik macht, die USA im Wettstreit zumindest auf dem Europäischen Kontinent überholt.
Ein weiterer Punkt könnte für die USA sein, dass die EU dann zwischen den USA und China eine größere Rolle spielt, als es bisher bei der Zerrissenheit der EU möglich erscheint.

Ich bin der Auffassung, dass die Europäische Union mit seinen mehr als 400 Millionen Menschen durchaus dazu in der Lage wäre (ohne Großmannssucht), zumindest als ein Korrektiv zu wirken. Das müsste jemand einigen Mitgliedsstaaten der EU  einmal deutlich erklären.

Dann hätte die Europäische Union wesentlich mehr Möglichkeiten, friedlich Handel und Wandel zu betreiben.

Vielleicht sollte ich aufhören zu träumen.
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15507
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Nein, träum ruhig weiter. Hier muss auch niemand zum Arzt, wenn er Visionen hat. :-D

Aber Spaß beiseite.
Mir kommt es auch schon lange so vor, als hätten die USA lieber Vasallen, als echte Verbündete. Deutschland unter Schröder war ja so böse, als es nicht am Irakkrieg teilnahm. Sofort war die deutsche Autoindustrie im Visier bei den Überlegungen dort, wie man den ,,abtrünnigen'' Verbündeten am besten bestrafen könnte. Das weiß ich noch genau und das war deutlich vor Trump. Nämlich bei G. W. Bush.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Ich glaube nicht , daß die EU , wenn sie überhaupt noch lange existiert , den USA wirklich gefährlich werden könnte . Nicht militärisch , ökonomisch oder in welcher Hinsicht auch immer .
Die Entstehungsgeschichte der USA kann man nicht mit einem Staatenbündnis in Europa vergleichen .
Die Anspannungen mit Polen , das Nichtvergessen der Besatzungszeit in Frankreich und vieles mehr sprechen dafür .
Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Nach der Forderung unseres Ministerpräsidenten ( CSU ) fordert nun auch die AfD , das Wirtschaftsembargo gegen Rußland nicht mehr zu akzeptieren .
Dazu fällt mir auch auf ,  daß russische Lebensmittel verstärkt in den Regalen stehen . Z.B. gezuckerte Milch , Borschtsch  Fisch , Süßigkeiten und vieles mehr . Sachsen braucht die Zusammenarbeit mit Rußland und die russischen Menschen müssen ebenfalls ihre Brötchen verdienen .
Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Pardon , Herr Kretschmer ist natürlich CDU , die CSU gibt es hier nicht .
Warum eigentlich ?
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15507
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Weil die CSU eine rein bayrische Partei ist. Die Schwesterpartei der CDU eben, die es wiederum in Bayern nicht gibt. Über den Sinn und Zweck einer solchen Partei kann man streiten, aber die Bayern wollen es so.

Natürlich kann man die EU nicht mit den USA vergleichen. Beide habem eine völlig unterschiedliche Entstehungsgeschichte. Und auch die vielfältige ethnische und nationale Zusammensetzung der EU-Mitglieder unterscheidet uns stark von den USA. Hier in Europa haben wir es mit z. T. jahrtausendealten Nationalstaaten zu tun. Wie lange gibt es dagegen die USA?
Das ist ein wichtiger Unterschied, der im Grunde genommen eine reine Kopie der USA in Form einer Union namens ,,Vereinigte Staaten von Europa'' verbietet. Ich wäre da jedenfalls dagegen, weil es die nationalen Identitäten mit einem Wisch auszulöschen versuchen würde. Die Gegenbewegung wäre vermutlich auch zu stark.
Aber: Da du Russland und von dort stammende Produkte anspricht - die scheinen hier in Brandenburg eine geringe Rolle zu spielen. Ich habe da auch noch nicht nachgeschaut. Aber es gibt hier wohl eine Niedrigpreis-Kette mit Produkten aus Russland.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Die neue Billigkette gibt es nach meiner Kenntnis in Sachsen nur in Leipzig , Chefin ist eine Dame aus Sibirien . Die jetzigen russischen Lebensmittel in den Märkten sind teurer als deutsche . So bei gezuckerter Milch und Gewürzgurken . Keiner darf also von Dumpingpreisen sprechen .
Nun hat sich auch die Führung der AfD hinter den Ministerpräsidenten ( CSU) gestellt , gegen das Rußlandembargo vorzugehen .
Sicher würde es auch im westlichen Deutschland rumoren , wenn gegen Frankreich ein Embargo ausgerufen würde .
Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Heute ist dieses Embargo fünf Jahre alt und hat der sächsischen Wirtschaft schweren Schaden zugefügt , der Wessi wird sich freuen .
Putin hat das Thema vielleicht vergessen , aber der russische und der deutsche Arbeiter baden es aus .
Der Wessi würde kotzen , wenn es mal ein Embargo gegen Frankreich gäbe .
Ich gönne es ihm !
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15507
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Warum sollte es ein Embargo gegen Frankreich geben? Macron betreibt nicht annähernd eine solch aggressive Außenpolitik, wie Putin. Zudem ist die Achse Berlin-Paris wichtig für den Zusammenhalt der EU.
Und ja, die keinen Leute baden immer die Fehler der Staatsmänner und -frauen aus. In diesem Fall ist es die Großmachtstspolitik Putins.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Entschuldigung , Frankreich nahm ich nur als Beispiel , wie man da reagieren würde .
Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Ich war immer gegen das Embargo .
Ich habe immer Ursula verteitigt .
Nun ist sie in Brüssel und will das Verhältnis zu Rußland verschlechtern .
Damit hat sie mich allen Forianern zum Fraß vorgeworfen .
Mahlzeit !!
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Außenpolitik“