War Alexander der Große wirklich "Groß"?

Sparta, Mykene, Stadtstaaten, Seevölker

Moderator: Barbarossa

Dietrich
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Es gibt Stimmen die sagen, Alexander der Große habe auf seinen Feldzügen bedenkenlos Zehntausende geopfert, er sei ein reiner Machtpolitiker, und daher verdiene er keinesfalls das Prädikat "Groß".
Dazu ist zu sagen:

Es ist ein ehernes Gesetz der historischen Zunft, dass man die Leistung und das Wirken von Menschen aus ihrer Zeit heraus beurteilen muss und dabei keine heutigen Maßstäbe anlegen darf. Das gilt auch für so genannte "Blutbäder" und ähnliches, die in der Antike nicht verwerflich waren, vor allem wenn sie im Rahmen militärischer Unternehmungen erfolgten. Die Haager Landkriegsordnung ist erst ein Produkt unserer aufgeklärten Zeit!

Für den antikem Menschen war von Bedeutung: Hat ein König, Politiker oder Feldherr seine Ziele erreicht - auch trotz großer Widerstände - und hat er etwas Außergewöhnliches geleistet? Beides muss man bei Alexander mit "ja" beantworten. Dass uns Heutigen einige seiner Maßnahmen, Ziele und Charakterzüge nicht schmecken, steht auf einem völlig anderen Blatt!

Die Bedeutung Alexanders liegt vor allem darin begründet, dass er der Weltkultur des Hellenismus den Weg bahnte, die sich über den ganzen - vor allem östlichen - Mittelmeerraum erstreckte und bis weit in den Nahen und Mittleren Osten ausstrahlte. Viele Jahrhunderte blieb der Hellenismus dort die bestimmende Kultur und letztlich ist sogar die byzantinische Kultur nicht unwesentlich davon beeinflusst worden. Das sind die Dinge, die von Alexander blieben, auch wenn sich sein Traum eines alle Nationen überwölbenden Großreichs nicht erfüllt hat.
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dieter
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Lieber Dietrich,
Du hast recht, ohne Alexander hätte sich der Hellenismus nicht so weit bis nach Afghanistan ausbreiten können. :wink:
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Spartaner
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Alexander der Große war einer der Glorreichen seiner Zeit. Die Perser verbreiteten Schrecken unter den griechischen Stadtstaaten, verwüsteten bei Widerstand ganze Ortschaften und Städte. Ihre Besatzung und Verwaltung war nicht gerade beliebt, siehe in Ägypten und in einigen anderen grossen Städten wie Milet, Ephesos, Byblos, Sidon, Lydes, Halikarnassos. Außer in Tyros erfreute man sich der Schutzmacht Persiens. In den Medien (Filme, Dokumentationen usw.) und teilweise in neuzeitlichen Büchern wird Alexander in zunehmenden Maße veruunglimpft, ja es werden sogar Geschichtsquellen bewusst falsch interpretiert. Das liegt zu einem daran, dass seine Maßnahmen und sein Vorgehen nicht in das heutige Bild eines glorreichen Helden reinpassen. Die Zerstörung Persepolis durch seine Söldner wird ihm zur Hauptlast gelegt. Diese ist nur zum Teil gerechtfertigt. Warum Alexander Persepolis der Zerstörung preisgab, hat mehrere Gründe, auf die ich später mal eingehen werde. Richtig ist, dass durch die Zerstörung Persepois viele Schriftstücke altpersischer Mythologie verloren gegangen sind, ja sogar eine ganze Religion inklusive persischer Herrscherkaste von der Bildfläche verschwand. Allerdings hat Alexander später die persischen Gepflogenheiten respektiert und versucht als würdiger Herrscher unter deren Bevölkerung respektiert zu werden. Dazu gehörte auch, dass er seine wichtigsten Kriegsherren im Gefolge mit persischen Frauen vermählte. In der persischen Geschichtsschreibung und im Iran wird Iskander oder Iskandar, wie er dort genannt wird, verständlicher Weise nicht als Held gefeiert.


Ungerechtfertigt und spekulativ wurde ihm unterstellt, seinen Vater Phillip aus dem Weg geräumt zu haben. Dies passte bei neuzeitlichen Geschichtsdarstellung hervoragend in die Mär des gnadenlosen egoistischen erfolgsverwöhnten, nach Macht strebenden Herrschers.
Die Wahrheit die dahintersteckt sah jedoch anders aus. Zwar das Verhältnis zu seinen Vater Phlllip nicht immer frei von Konflikten gewesen, aber daraus einen Vatermord zu basteln, finde ich schon mehr als geschichtsverklärend.
Der römische Geschichtsschreiber Curtius Rufus schreibt, das Dareios Alexander einen Friedensvertrag anbot, der beinhaltete, dass sich Alexander in seines Vater Grenzen zurückziehen sollte.
Darauf soll Alexander geantwortet haben:
"Der König Alexander an Dareios, Dareios, dessen Name du angenommen hast, hat die Wohnsitze der Griechen am Hellespont und die griechischen Kolonien in Ionien auf aller Weise verheert, ist dann mit einem großen Heer über das Meer gesetzt und hat Griechenland mit Krieg überzogen. Dann wiederum ist Xerxes aus demselben Land mit einem wilden Barbarenheer, uns zu bekämpfen; und in einer Seeschlacht besiegt, hat er gleichwohl Mordonios in Griechenland zurückgelassen, um auch nachdem er sich selbst entfernt hatte, die Städte zu verheeren und das Land zu verwüsten. Wer wüsste nicht das mein Vater Phillip von Leuten ermordet worden ist, die eure Leute durch die Hoffnung auf eine sehr bedeutende Geldsumme dazu angestiftet hätten? Dann ihr beginnt ungerechte Kriege und obschon ihr Waffen habt, setzt ihr einen Preis auf die Häupter ihrer Feinde: So wie du, ein König über ein gewaltiges Heer, mit tausend Talenten einen Mörder gegen mich hast kaufen wollen. Ich wehre den Krieg also ab, und beginne ihn nicht."
Dietrich
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Spartaner hat geschrieben: Die Zerstörung Persepolis durch seine Söldner wird ihm zur Hauptlast gelegt. Diese ist nur zum Teil gerechtfertigt. Warum Alexander Persepolis der Zerstörung preisgab, hat mehrere Gründe,
Alexander selbst hat keine Hinweise hinterlassen, warum er die Zerstörung von Persepolis durch seine Truppen nicht verhinderte. Vermutet wurde bereits in der Antike, dass es ein Racheakt für die Zerstörung der Athener Akropolis durch persische Truppen war.
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dieter
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Man sollte rational handeln und sich von Racheakten zurückhalten. :evil: :twisted:
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Ruaidhri
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Dieter hat geschrieben:Man sollte rational handeln und sich von Racheakten zurückhalten
Mag ja für uns gelten, aber Dietrich , gleich zu Beginn seines Beitrags, und der Spartaner schrieben schon Sinnreiches zum Umgang und mit zur Kommentierung von Geschichte.

Zur Frage:
Ich bin der Meinung, dass Alexander durchaus ein Großer war und es auch bleiben kann. Er war in vielen Bereichen ein außergewöhnliches Talent seiner Zeit. Etwas, was sowohl aus der Perspektive seiner Zeitgenossen als auch aus der unserigen nicht zu bestreiten ist.
Sicherlich kann und muss dies im Kontext kritisch geklärt werden, plumpe Schlachtenlenkerverehrung ist auch nicht zeitgemäß. Stellt man jedoch seine militärischen Erfolge und sein politisches Vorgehen in den Zusammenhang mit den Denkweisen und Denkmöglichkeiten seiner Zeit, so kann man schon dahin kommen, ohne schlechtes Gewissen von " Alexander dem Großen" zu sprechen.
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LG Ruaidhri
Spartaner
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Dietrich hat geschrieben: Alexander selbst hat keine Hinweise hinterlassen, warum er die Zerstörung von Persepolis durch seine Truppen nicht verhinderte. Vermutet wurde bereits in der Antike, dass es ein Racheakt für die Zerstörung der Athener Akropolis durch persische Truppen war.
Wie sollte er auch selbst Hinweise hinterlassen, denn er erlebte seine Rückkehr nicht mehr und starb in Babylon am 10. 6. 323
Von Curtius Rufus haben wir eine wichtig Primärquelle erhalten, die uns über einiges über Alexander seiner Feldzüge Aufschluß gibt. Dieses Werk und andere Werke wurden zwar 300- 500 Jahre nach Alexander sein Tod verfasst, doch blicken sie auf eine lange Tradition von verfassten Geschichtsquellen zurück. Die früheste geschichtlich Zusammenstellung, die uns erhalten ist, stammt von Diodoros. Ihm folgten Augustus, Tiberius und Strabon. Plutrach, Arrian, Trogus/Iustinu.
Q. Rufus könnte sich folgender Primärquellen bedient haben: Ptolemaios ,Kleitarchos und Timagenes. Möglicherweise hat er noch der Werke von Kallisthenes von Olynth, welches das frühste Werk des Alexanderfeldzuges darstellte, bedient. Darüber hinaus könnte er noch die Werke von Nearchos hernagezogen haben.
"Wegen der zweimaligen Namensnennung des Kleitarchos ist es wahrscheinlich, dass Curtius ihn im Original gelesen und benutzt hat. Das bestätigen ebenfalls die vielen inhaltlichen Berührungspunkte mit Diodorus und Iustinus."
Insgesamt ist von einer Benutzung einer Vielzahl von Quellen durch Curdius Rufus auszugehen.
Spartaner
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Spartaner hat geschrieben:Warum Alexander Persepolis der Zerstörung preisgab, hat mehrere Gründe, auf die ich später mal eingehen werde.
Hier muss ich mich selbst korrigieren. Es gab nicht mehrere Gründe,sondern nur einen Grund warum Alexander Persepolis zerstörte und das war ein grund des Zufalels und kann Alexander gar nicht zur last gelegt werden. Es war die Scahndtat infolge eines Trinkgelage und wenn man den Geschichtsquellen folgt, waren Trinkgelage bei Alexander seinen Kämpfern und ihm selbst keine Seltenheit.
Q. Curtius Rufus schreibt dazu folgendes:
" Doch schändete er seine ungeheuren Gaben, die Hochherzigkeit, durch die er alle Könige übertraf, die Ausdauer bei Gefahren, seine Schnelligkeit bei Unternehmungen, und sein treues Worthalten gegen denjenigen, die sich ihm ergaben, seinen Milde gegen die Gefangenen, seine Mäßigung selbst in erlaubten und gewöhnlichen Vergnügungen durch ein unerträgliches Verlangen nach Wein. Während sich sein Feind und Rivale gerade zu neuen Kampf um die Herrschaft rüstete, während die, die er besiegt hatte, nur eben erst unterworfen waren und dem neuen Herrscher noch Widerstand leisteten, begann er schon bei Tag mit Gelagen, denen auch Frauen beiwohnten, zwar nicht solche, denen zu nahe zu treten unrecht gewesen wär, sondern Dirnen, gewohnt, mit den Soldaten freizügiger als gewöhnlich zu verkehren. Eine von denen, namens Thais, versicherte, ebenfalls betrunken, er werde sich bei allen Griechen den größten Dank verdienen, wenn er den Befehl gebe, die königlichen Residenz der Perser in Brand zu stecken: Es erwarteten das diejenigen, deren Städte die Barbaren zerstört hätten. Der betrunkenen Dirne, die über eien Sache von slcher Bedeutung ihre Meinung abgab, stimmte der eine oder der andere der Gäst, ebenfalls betrunken, zu. Auch der König war in mehr leidenschaftlicher als ruhiger Stimmung: <> "Warum also"<>, rief er, <>"rächen wir nicht Griechenland und werfen die Brandfackel in die Stadt?"<> Alle waren vom Wein erhitzt und so erhoben sie sich in ihrem Rausch, die Stadt anzuzünden, die sie mit den Waffen in der Hand verschont hatten. Zuerst warf der König Feuer in den Königspalast, dann die Gäste; Diener und Dirnen. der Palast war größtenteils aus Zedernholz erbaut, das schnell entflammt, das Feuer weithin ausbreitete. Als das Heer, das nicht weit von der Stadt lagerte, dies sah, lief es, einen Zufall vermutend, herbei, um den Brand zu löschen. Aber als man zum Eingang des Palstes kam und den König selbst noch neue Feuer legen sah, ließ man das herbeigetragene Wasser stehen und begann, noch trockenes Holz in die Glut zu werfen."
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dieter
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Spartaner hat geschrieben:
Spartaner hat geschrieben:Warum Alexander Persepolis der Zerstörung preisgab, hat mehrere Gründe, auf die ich später mal eingehen werde.
Hier muss ich mich selbst korrigieren. Es gab nicht mehrere Gründe,sondern nur einen Grund warum Alexander Persepolis zerstörte und das war ein grund des Zufalels und kann Alexander gar nicht zur last gelegt werden. Es war die Scahndtat infolge eines Trinkgelage und wenn man den Geschichtsquellen folgt, waren Trinkgelage bei Alexander seinen Kämpfern und ihm selbst keine Seltenheit.
Lieber Spartaner,
dann darf also im betrunkenen Zustand eine Stadt angezündet werden :?: :roll:
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Ruaidhri
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Lieber Spartaner,
dann darf also im betrunkenen Zustand eine Stadt angezündet werden
Aus heutiger Sicht selbstverständlich nicht, und auch Alexander hatte schon bei seinen Zeitgenossen einen leichten Fleck auf der Rüstung.
Doch wie Dietrich schon schrieb: Jede Epoche hat ihre speziellen Gesetze, Gebräuche, Ansichten, wir dürfen bei solchen Fragen, wie Dietrich sie stellte, eben nicht nach modernen Auffassungen, Kriterien und Moralvorstellungen werten.
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Dietrich
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Spartaner hat geschrieben: Hier muss ich mich selbst korrigieren. Es gab nicht mehrere Gründe,sondern nur einen Grund warum Alexander Persepolis zerstörte und das war ein grund des Zufalels und kann Alexander gar nicht zur last gelegt werden. Es war die Scahndtat infolge eines Trinkgelage und wenn man den Geschichtsquellen folgt, waren Trinkgelage bei Alexander seinen Kämpfern und ihm selbst keine Seltenheit.
Q. Curtius Rufus schreibt dazu folgendes:...
Gerade der von dir zitierte Curtius Rufus bezeugt, dass Alexander das Signal zur Abfackelung von Persepolis gegeben hat, wenn er sagt: " Auch der König war in mehr leidenschaftlicher als ruhiger Stimmung: <> "Warum also"<>, rief er, <>"rächen wir nicht Griechenland und werfen die Brandfackel in die Stadt?"<>"

Das ist doch eine klare und nicht zu bezweifelnde Aussage, nach der Alexander zur Zerstörung von Persepolis aufrief.
Spartaner
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Dietrich hat geschrieben:
Spartaner hat geschrieben: Hier muss ich mich selbst korrigieren. Es gab nicht mehrere Gründe,sondern nur einen Grund warum Alexander Persepolis zerstörte und das war ein grund des Zufalels und kann Alexander gar nicht zur last gelegt werden. Es war die Scahndtat infolge eines Trinkgelage und wenn man den Geschichtsquellen folgt, waren Trinkgelage bei Alexander seinen Kämpfern und ihm selbst keine Seltenheit.
Q. Curtius Rufus schreibt dazu folgendes:...
Gerade der von dir zitierte Curtius Rufus bezeugt, dass Alexander das Signal zur Abfackelung von Persepolis gegeben hat, wenn er sagt: " Auch der König war in mehr leidenschaftlicher als ruhiger Stimmung: <> "Warum also"<>, rief er, <>"rächen wir nicht Griechenland und werfen die Brandfackel in die Stadt?"<>"

Das ist doch eine klare und nicht zu bezweifelnde Aussage, nach der Alexander zur Zerstörung von Persepolis aufrief.
Mag sein, aber wir auch müssen brücksichtigen , dass er seinen Kämpfern vorher den Befehl gab, die Stadt nicht der Zerstörung preiszugeben."Als das Heer, das nicht weit von der Stadt lagerte, dies sah, lief es, einen Zufall vermutend, herbei, um den Brand zu löschen."
Denn warum sollten sonst die Kämpfer mit Wassereimern herbeigeilt sein, um den Palast zu löschen.
Zudem müssen wir berücksichtigen, dass Alexander infolge seines Weingenusses, wie auch (Dieter) schon berechtigt nachgefragt hat, nicht im vollen Sinne Herr seiner geistigen Kräfte war.
Dietrich
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Spartaner hat geschrieben: Mag sein, aber wir auch müssen brücksichtigen , dass er seinen Kämpfern vorher den Befehl gab, die Stadt nicht der Zerstörung preiszugeben.
Wie dem auch sei: Folgt man Rufius, so rief Alexander dazu auf, Brandfackeln in die Stadt zu werfen. Und so ist es dann auch unverzüglich geschehen. Inwieweit er nun betrunken war, ist letztlich nicht maßgebend.
Spartaner
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Es gibt gewisse Handlungsweisen, die man Alexander wirklich anlasten kann. Eine derer war die Rache an Sogdien oder den Sogdern.
Alexander wurde nach seinen Sieg über die Dareios von den sogdischen Städten als Befreier gefeiert. Als die Sogdier jedoch bemerkten, dass eine Fremdherrschaft nur abgelöst wurde und sich die Lebenssituation nicht merklich verbesserte, bzw. sie nicht als gleichberechigte Bündnispartner behandelt wurden, erhoben sich die Sogier und machten die fremde von Alexander eingesetzte Besatzung nieder. Alexander rächte sich indem er viele sogdische Städte belagerte und die männliche Bevölkerung der Städte tötete.
Hier schließe ich mich der Meinung von (Dietrich und Ruaidhri) an, dass solche Blutbäder in der Antike nicht verwerflich waren, vor allem wenn sie im Rahmen militärischer Unternehmungen erfolgten. In der heutigen Zeit aber verwerflich angesehen werden, wenn man wie im Afganistankrieg damlas alle Gefangenen hingerichtet hat. Das wäre genauso, wenn man im Irak am Beispiel für die Befreiung von Mosul oder Tikrit alle sunnitischen Unterstützer hinrichten liese.

"Etwa gleichzeitig erhob sich die Bevölkerung Sogdiens gegen ihn. Anführer der Rebellion war ein Mann namens Spitamenes, der zuvor Bessos verraten und an Alexander übergeben hatte. Die Sogdier, die Alexander zunächst begrüßt hatten, nun jedoch sahen, dass eine Fremdherrschaft durch eine andere ersetzt wurde, machten die makedonischen Besatzungen nieder. Alexander zog Truppen zusammen und marschierte von einer rebellischen Stadt zur anderen, belagerte sieben von ihnen und tötete anschließend sämtliche männlichen Einwohner, wohl um ein abschreckendes Exempel zu statuieren. In der Zwischenzeit eroberte Spitamenes Marakanda zurück, doch Alexander erkämpfte sich die Stadt erneut. Spitamenes entkam. Da das Heer geschwächt und stark reduziert war, musste Alexander von der Verfolgung ablassen. Im Zorn brannte er Dörfer und Felder jener Bauern nieder, die die sogdische Revolte unterstützt hatten. ......................................
Der Kampf gegen die sogdischen Rebellen dauerte das ganze Jahr. Erst Monate später zeigte sich, dass die Anhänger des Spitamenes ihren Befehlshaber zu verlassen begannen. Das Haupt des Rebellenführers wurde Alexander schließlich im Dezember 328 überbracht."
http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_der_Gro%C3%9Fe
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dieter
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Spartaner hat geschrieben:
Dietrich hat geschrieben:
Spartaner hat geschrieben: Hier muss ich mich selbst korrigieren. Es gab nicht mehrere Gründe,sondern nur einen Grund warum Alexander Persepolis zerstörte und das war ein grund des Zufalels und kann Alexander gar nicht zur last gelegt werden. Es war die Scahndtat infolge eines Trinkgelage und wenn man den Geschichtsquellen folgt, waren Trinkgelage bei Alexander seinen Kämpfern und ihm selbst keine Seltenheit.
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Das ist doch eine klare und nicht zu bezweifelnde Aussage, nach der Alexander zur Zerstörung von Persepolis aufrief.
Mag sein, aber wir auch müssen brücksichtigen , dass er seinen Kämpfern vorher den Befehl gab, die Stadt nicht der Zerstörung preiszugeben."Als das Heer, das nicht weit von der Stadt lagerte, dies sah, lief es, einen Zufall vermutend, herbei, um den Brand zu löschen."
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Zudem müssen wir berücksichtigen, dass Alexander infolge seines Weingenusses, wie auch (Dieter) schon berechtigt nachgefragt hat, nicht im vollen Sinne Herr seiner geistigen Kräfte war.
Lieber Spartaner,
das kann man auf keinem Fall billigen, dass eine solche Tat im betrunkenen Zustand gemacht wurde. :evil: :twisted:
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