Fußball-WM 2018 - WM der Nationalismen und Provokationen / Özil ist zurückgetreten

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

Paul
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Özil spielt nicht mehr in der Nationalmannschaft. Sicherlich hat es auch viel ungerechtfertigte Kritik gegeben.
Berechtigte Kritik: Özil hat gar nicht wahrgenommen, das Erdogan ein blutrünstiger Diktator ist, der den Krieg auch in Nachbarländer bringt. Durch ihn sind tausende Menschen gestorben, darünter viele Zivilisten. Es werden weitere zehntausende Menschen sterben, bis es nach Erdogan doch zum Frieden kommt. Erdogan verbreitet den extremen Islamismus und verfolgt Christen und Eziden und alle Kurden in Efrin. Er bombardiert kurdische Dörfer im Irak und Syrien.
In der Disskussion gibt es aber auch komische Assoziationen. Ausländerfeindlichkeit und ihre Auswirkungen auf Einwanderer und ihre Integration haben nur teilweise mit Rassismus zu tun. Das sind erstmal 2 unterschiedliche Dinge, die manchmal zusammen kommen.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Paul
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Özil könnte natürlich einwenden, das sogar unsere Bundeskanzlerin sich mit dem Diktator getroffen hat. Da fällt mir natürlich auch nichts mehr ein. Unser früherer Außenminister hat sogar den Teejungen für Erdogan gespielt.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Barbarossa
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Özil mag erklären, er wollte mit dem Treffen mit Erdogan kein politisches Bekenntnis abgeben - für Erdogan war es reine Politik und er hat beide Fußballer klar für seine Zwecke instrumentalisiert. Autokraten wie Erdogan oder auch Putin tun das immer. Aber das versteht Özil nicht. Vielleicht ist er auch noch zu jung dafür.
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Cherusker
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Gottseidank, Özils Leistungen in den letzten Jahren waren weit unter seinen Möglichkeiten. Es sagte mal ein Fußball-Experte: Özil ist Weltklasse, wenn man 2:0 führt, wenn nicht, dann sieht man ihn nicht mehr.  :wink:
Seine mittelmäßigen und defensiven Leistungen (auch bei Arsenal) hatten eine Rechtfertigung in der Nationalmannschaft sowieseo schon fragwürdig erscheinen lassen. :mrgreen:
Seine jetzigen Rassismus-Vorwürfe an den DFB sind einfach nur lächerlich.....aber das Wort "Rassismus-Vorwurf" löst bei manchen Politikern schon Panik aus. :crazy:
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Barbarossa
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--> Ich habe den Titel erweitert, denn es gab im Zusammenhang mit der Fußball-WM mehrere Vorfälle, die den selben Hintergrund haben.

Bereits vor der Fußball-WM sorgte ein Foto für Wirbel, auf dem sich der Türkische Präsident Erdogan mit den Spielern der deutschen Nationalmannschaft Mesut Özil und Ilkay Gündogan präsentierte. Gündogan, der die doppelte Staatsbürgerschaft besitzt, schrieb zudem die Worte auf das Shirt: ,,Für meinen Präsidenten, hochachtungsvoll''. Dies sorgte bereits für viel Wirbel. Ein anschließendes Treffen mit dem Deutschen Bundespräsidenten Steinmeier entschärfte die Situation nicht wirklich.
Jetzt, nach der WM, setzte Özil noch einen drauf, in dem er DFB-Präsident Reinhard Grindel Inkompetenz vorwarf und Rassismusvorwürfe machte und zudem twitterte, er habe das Foto aus Respekt vor dem Präsidenten seiner Familie gemacht.

Es gab bei der WM aber noch weitete Vorfälle:
So wurden die Schweizer Nationalspieler Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka mit albanischer bzw. kosovo-albanischer Nationalität von serbischen Fans ausgebuht und mit Sprüchen, wie ,,Töte den Albaner'' provoziert. Nach ihren Torschüssen im Spiel gegen Serbien revanchierten sie sich mit Handzeichen, die den albanischen Doppeladler darstellen sollten. Auch der Mannschaftskapitän Stephan Lichtsteiner solidarisierte sich mit seinen Kollegen und zeigte ebenfalls diese Geste.
Aber auch der serbische Trainer Mladen Krstajic vergriff sich arg im Ton, als er zum deutschen Schiedsrichter Felix Brych erklärte: ,,Ich würde ihn nach Den Haag schicken.'' (also zum Kriegsverbrecherprozess).
Bei der Vorrundenpartie Argentinien gegen Kroatien (0:3) gab es ebenfalls Vofälle. Teile der argentinischen Anhänger skandierten homophobe und andere beleidigende Schlachtrufe. Zudem kam es zwischen den Fans beider Mannschaften zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Auch im Spiel zwischen Deutschland und Schweden gab es einen Vorfall. Den Schweden störten die Jubelszenen der deutschen Bank nach dem deutschen 2:1-Siegtreffer, die wohl angeblich ,,zu emotional'' ausfielen. Die deutschen Verantwortlichen entschuldigten sich hinterher dafür.

Quellen:
https://www.welt.de/print/die_welt/arti ... meier.html
http://www.spiegel.de/sport/fussball/me ... 19746.html
http://www.spiegel.de/sport/fussball/me ... 19636.html
http://www.spiegel.de/sport/fussball/do ... 14939.html
https://www.tagesspiegel.de/sport/nach- ... 28848.html
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Ruaidhri
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Özils Treffen mit Erdogan war eine nicht zu fassende Dummheit. Er hätte wissen müssen, was das auch bei Menschen auslöst, die nicht rassistisch sind.
Seine Erklärung " aus Respekt vor dem Präsidenten des Landes meiner Eltern" war genauso wenig verständlich. Er hätte wissen müssen, dass er damit Wasser auf die Mühlen derjenigen gibt, die Integration grundsätzlich für unmöglich halten. (Genauso dumm wie Özil).
Paul hat geschrieben:Özil könnte natürlich einwenden, das sogar unsere Bundeskanzlerin sich mit dem Diktator getroffen hat. Da fällt mir natürlich auch nichts mehr ein. Unser früherer Außenminister hat sogar den Teejungen für Erdogan gespielt.
Staats- und Regierungschefs, Außenminister haben in der Arbeitsplatzbeschreibung stehen, dass  sie sich auch mit unliebsamen Kollegen treffen müssen. Ein Fußballer muss das nicht.
Barbarossa hat geschrieben: in dem er DFB-Präsident Reinhard Grindel Inkompetenz vorwarf und Rassismusvorwürfe machte
Über Kompetenz lässt sich streiten, dass es Äußerungen von Grindel gegeben hat, die in die Richtung gegen, war in seriösen Medien zu lesen.
Gibt viele Facetten bei dem Thema, das inzwischen aus dem Ruder gelaufen ist, weil keiner dem anderen zuhört und die vielen Tücken der Integration für beide Seiten eben ungern zur Kenntnis genommen werden.
Von der sportlichen Seite mag jeder seine Meinung haben, meine ist, dass Özil seinen Zenith überschritten hat  und er vermutlich sowieso keine große Rolle mehr für eine neu zu formierende Mannschaft gespielt hätte. Auch ohne Skandal.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
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