Wulffs Kredit-Affäre

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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„Ein schwerer Fehler, der mir leid tut“
Mit einem Fernsehauftritt zur besten Sendezeit versucht Bundespräsident Wulff, wieder in die Offensive zu kommen

BERLIN - Die Stimme war belegt, als Bundespräsident Christian Wulff gestern Nachmittag im ARD-Hauptstadtstudio am Reichstagsufer zur ersten Antwort ansetzte. Nein, an Rücktritt habe er nie gedacht in den vergangenen Tagen, antwortete er etwas stockend auf die Frage der Moderatorin Bettina Schausten. Schließlich übe er sein Amt „mit Freude und aus Überzeugung“ aus.

Mit Unterstützung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Wulff offenbar schon vorgestern entschieden, dass er auch wegen der jüngsten Vorwürfe gegen ihn nicht zurücktreten wird. Nachdem er aber schon kurz vor Weihnachten in staatsmännischer Pose im Schloss Bellevue Fehler im Zusammenhang mit seinem Hauskredit eingeräumt hatte, war ihm diese Art einer öffentlichen Erklärung verwehrt – auch ein Bundespräsident kann sich nicht immer wieder auf die gleiche Art entschuldigen, will er sich nicht lächerlich machen.

Und so beschloss Wulff, sich in einem großen Fernsehinterview den Fragen der beiden Hauptstadtstudioleiter Bettina Schausten (ZDF) und Ulrich Deppendorf (ARD) zu stellen. Zumindest in jüngerer Zeit hat es Ähnliches in der deutschen TV-Geschichte noch nicht gegeben...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/wulff-affaere-5

Hat noch jemand das Interview gesehen?
Ich habe das Interview gestern im Fernsehen gesehen und muß sagen, wenn das wirklich authentisch war, dann erschienen viele seiner Erklärungen durchaus plausibel. Ja wenn...
Eine Diskrepanz kam bereits gestern nach den Interview zu Tage, wo er meinte, er wollte den Druck des "BILD"-Artikels nur um einen Tag aufschieben - nach der Darstellung der "BILD"-Zeitung wollte er den Druck jedoch überhaupt verhindern.
Deswegen ja auch meine Übertitelung: "Der Wulff im Schafspelz?"

Übrigens, die Financial Times Deutschland titelte heute früh mit "Das Schaf im Wulffspelz" ganz ähnlich.
:mrgreen:

Und das Blatt hat das Interview genauer untersucht:
TV-Interview
Wulff im Faktencheck

Kann sich der Präsident mit seinem Interview retten? Die Frage der Glaubwürdigkeit bleibt bestehen. FTD.de überprüft die Aussagen des Staatsoberhauptes auf ihren Wahrheitsgehalt...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/wulff-affaere-6

Schon interessant...
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Barbarossa hat geschrieben:
.....
Ich habe das Interview gestern im Fernsehen gesehen und muß sagen, wenn das wirklich authentisch war, dann erschienen viele seiner Erklärungen durchaus plausibel. Ja wenn...
Eine Diskrepanz kam bereits gestern nach den Interview zu Tage, wo er meinte, er wollte den Druck des "BILD"-Artikels nur um einen Tag aufschieben - nach der Darstellung der "BILD"-Zeitung wollte er den Druck jedoch überhaupt verhindern.
Deswegen ja auch meine Übertitelung: "Der Wulff im Schafspelz?"
....
:lolno: :lolno: :lolno:
Ein Kommentator des DLF sagte sehr treffend: "Das Amt des Bundespräsidenten verlangt keinen Heiligen, aber noch viel weniger einen Scheinheiligen!"
Wie recht er hat!!!
Ein Interview sollte das Ganze retten und war doch im Vorhinein zum Scheitern verurteilt.
Wie läuft denn so ein Interview bei den allgemein Rechtlichen ab? Da werden gewünschte Fragen und unerwünschte Fragen vorgelegt, und die braven Moderatoren verhalten sich entsprechend.
So wurde zum Beispiel nach dem entlassenen Mitarbeiter m. E. gar nicht gefragt - oder liege ich da falsch?
Bei einem "Kreuzverhör" von Journalisten wäre Wulff in die Knie gegangen und spätestens heute der Weg frei zum Aufstoßen der Fenster, damit der Mief abziehen kann.
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Barbarossa
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Der Trubel um Wulff nimmt kein Ende mehr:
Wulff und die Frage, wer Recht hat
Merkel bleibt Antwort schuldig

Seit Tagen hält sich Kanzlerin Merkel in der Causa Wulff vornehm zurück. Nun bekräftigt ihr Sprecher ihre "große Wertschätzung für Christian Wulff als Menschen und für Christian Wulff als Bundespräsidenten". Ob Merkel ihm oder der "Bild"-Zeitung glaubt, verrät er nicht...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/wulff-affaere-7
VW-Anleger sind wütend
Wulff droht neuer Ärger

Mitten in der Kredit- und Medienaffäre werden gegen Bundespräsident Wulff nun auch Vorwürfe wegen seiner früheren Tätigkeit als VW-Aufsichtsrat laut. Investoren halten ihm vor, er habe während der Übernahmeschlacht von Porsche und Volkswagen Pflichten verletzt...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/wulff-affaere-8

Jetzt tut er mir aber langsam leid...
:roll:
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Wulff hat das Vertrauen der Bundesregierung!
Da hat er schon was.
Auf das Vertrauen des Volkes legen Wulff und Merkel sowieso keinen Wert mehr.
Da werden Kinder als Sternsinger missbraucht um eine heile Welt zu inszenieren. Scheinbar grauts der katholischen Kirche vor gar nichts mehr, sie hat eh ein gestörtes Verhältnis zu Schutzbefohlenen.
Und wenn Wulff den Sternsingern gespendet hat - von welchem Kredit? Und wem soll die Spende auf Pump Segen bringen?
Alles Fragen eines kritischen Volks!
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Barbarossa
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Gerade mußte ich wieder lachen über eine Überschrift, in der es heißt:
Die tägliche Dosis Wulff
:lol: :lolno: :mrgreen:

Hier die Meldung:
Samstag, 07. Januar 2012
Die tägliche Dosis Wulff
Auch Döpfner mit "Krieg" gedroht

Scheibchenweise, aber stetig sickern neue Details zum Inhalt der umstrittenen Mailbox-Nachricht durch. Und wieder ist es nicht die "Bild"-Zeitung selbst, die die Informationen an die Öffentlichkeit trägt. Jedenfalls nicht offiziell. Den neuen Informationen zufolge soll Bundespräsident Wulff auch Springer-Chef Mathias Döpfner mit "Krieg" gedroht haben. Schwarz-Gelb dementiert derweil heftig, dass bereits über Wulffs Nachfolge beraten wird...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/wulff-affaere-9
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Die tägliche Dosis Wulff ist nötig, um die Scheinheiligkeit und Kaltschnäuzigkeit der Person Wulff solange vor Augen zu führen, bis auch die Clique um ihn herum - die ihn ja einsetzte - endlich begreift, dass nicht nur das Amt des Bundespräsidenten beschädigt ist, sondern auch das Ansehen Deutschlands und dessen Regierung.
Der Herr Wulff darf sich sicher sein, dass seine Affaire in einem Jahr und darüber hinaus noch erinnerlich sein wird, wenigstens solange er unverdientermaßen im Amt bleibt.
Barschels "Ehrenwort" von 1987 klingt mir immer noch im Ohr. Später war er tot.
Es zeigt sich, dass sich die deutsche Hautevolee ungeniert als unpatriotische Masse mit Mitnehmermentalität darstellt, trotz Dreck am Stecken Empfänge auf Steuerzahlers Kosten feiert und, und, und ....
Wulff soll sich doch gar nicht selbst töten - nur zurücktreten!
Aber vor dieser persönlichen Blamage fürchtet er sich, und was soll denn später über diesen eitlen Fratz mal in den Geschichtsbüchern stehen?
Und im Geschichtswissenforum erst ..........
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Balduin
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Der Wulff sitzt das schon aus, Aufmerksamkeitsspanne der Bürger ist ja gering - bald ist € wieder Topthema
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Ralph hat geschrieben:Der Wulff sitzt das schon aus, Aufmerksamkeitsspanne der Bürger ist ja gering - bald ist € wieder Topthema
Ralph, ich glaube, damit hast du leider Recht. Die werden mittels des Werkzeuges Eurokrise unseren Lebensalltag soweit an griechische Verhältnisse anpassen, dass uns vor Sorge um den nächsten Tag der Gedanke an den Präsidenten gar nicht mehr kommt.
Das ist wohl auch der Sinn dieser "Krise"!
Nach dem Niedergang des Ostblocks zeigt sich die "soziale Marktwirtschaft" vom Finankapitalismus ungeniert vergewaltigt.
Die ostdeutsche "Teuerungskanzlerin" hat ganze Arbeit geleistet oder auf der ganzen Linie versagt - je von welcher Seite man es sieht!
So sprachlos, verlogen und scheinheilig wie sie war das Politbüro seinerzeit vor dessen Untergang. Daran sollte sie denken.
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ich wäre dafür, dass wir den bundespräsidenten ganz demokratisch direkt vom volk wählen lassen. natürlich sollten wir auch das recht bekommen, ihn bzw. sie wieder loszuwerden. das wäre doch mal was!
Demokratie kennt keinen Schaukelstuhl. Solange der Kopf klar ist, ist man mitverantwortlich. [size=85](Franz Müntefering)[/size]
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Naraa hat geschrieben:ich wäre dafür, dass wir den bundespräsidenten ganz demokratisch direkt vom volk wählen lassen. natürlich sollten wir auch das recht bekommen, ihn bzw. sie wieder loszuwerden. das wäre doch mal was!
Die Erfahrungen der Weimarer Republik hat gezeigt, dass dieser Weg nicht richtig wäre. Es ist gut, dass der Bundespräsident ohne wirkliche Macht (nur die seiner Rede) ausgestattet ist. Er kann jedoch auch Gesetze nicht ausfertigen und so zu einer Debatte beitragen (Horst Köhler & Johannes Rau haben davon u.a. schon Gebrauch gemacht).
Ob C. Wulff in seiner Glaubwürdigkeit so beschädigt ist, dass ihm die Moralfunktion abhanden gekommen ist, vermag ich nicht zu sagen.

Wie stellst du dir denn eine Abwahl vor? Stimmen sammeln? Nene, Bananenrepublik brauchen wir nicht :problem:
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Barbarossa
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Ein interessanter Vorschlag. Darüber wurde in der Politik tatsächlich schon des öfteren diskutiert.
Ich mache daraus jetzt mal eine Umfrage + Diskussion in einem eigenen Thema: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... f=4&t=3041
Das trägt dann vielleicht zur Meinungsbildung bei.
:wink:
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Ich beteilige mich nicht an dieser Umfrage weil ich der Meinung bin, dass wir dieses Amt nicht brauchen und das Bundespräsidialamt ein sinnloser Kostenfaktor ist.
Wir brauchen eine Repräsentation dieser Bundesrepublik! Aber durch Fakten, durch Wohlstand und Leistung. :!: :!: :!:
Was wir nicht brauchen ist ein Präsident, der mit seinem Lebensstil diese edlen deutschen Werte nach aussen mit Füßen tritt und nach innen nur noch den Hofnarren spielt.
Dieses Amt gehört endgültig abgeschafft!
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Barbarossa
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segula hat geschrieben:Ich beteilige mich nicht an dieser Umfrage weil ich der Meinung bin, dass wir dieses Amt nicht brauchen und das Bundespräsidialamt ein sinnloser Kostenfaktor ist.
Wir brauchen eine Repräsentation dieser Bundesrepublik! Aber durch Fakten, durch Wohlstand und Leistung. :!: :!: :!:
Was wir nicht brauchen ist ein Präsident, der mit seinem Lebensstil diese edlen deutschen Werte nach aussen mit Füßen tritt und nach innen nur noch den Hofnarren spielt.
Dieses Amt gehört endgültig abgeschafft!
:arrow: Ich habe die Umfrage um einige Antwortmöglichkeiten erweitert. Nun kannst auch du mit abstimmen, segula.
:wink:
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Naraa
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Ralph hat geschrieben: Wie stellst du dir denn eine Abwahl vor? Stimmen sammeln? Nene, Bananenrepublik brauchen wir nicht :problem:
ich finde, man sollte das ganze system verändern. den b'kanzler direkt wählen und eben den b'präsident auch. immerhin vertritt er uns. was die abwahl angeht..es würde reichen denke ich, die amtszeit zu begrenzen bzw. die pension und gratifikationen hinterher, also nach dienstende, zu kürzen oder noch besser ganz abzuschaffen. die alle bekommen jeder um die 200.000 euro im jahr! und wofür?? außerdem stehen ihm sein leben lang ein auto mit fahrer sowie ein büro zur erledigung seiner korrespondenzen zur verfügung. das ist ja wohl ein witz.
wenn es diese ganzen kleinen vorteile nicht gäbe, würde sich auch niemand so an das amt klammern, bzw. es würden vielleicht die richtigen leute das amt bekleiden (gauck o.ä.)..
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Barbarossa
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Die Affäre zieht immer weitere Kreise...
Ermittlungen gegen Wulffs Ex-Sprecher Glaeseker

Hannover/Berlin (dpa) - Gegen den früheren Bundespräsidenten- Sprecher Olaf Glaeseker wird wegen Korruptionsverdachts ermittelt. Die Staatsanwaltschaft durchsuchte bei einer Razzia Privaträume des 50-Jährigen...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/wulff-affaere-10

...und bringt auch den derzeitigen Ministerpräsident von Niedersachsen in Bedrängnis:
Mittwoch, 18. Januar 2012
Opposition nimmt McAllister aufs Korn
Wulff-Affäre beschäftigt Landtag

Die meisten Vorwürfe, die gegen Bundespräsident Wulff erhoben werden, reichen in seine Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident zurück. Ein Großteil der Aufklärungsarbeit ist also in Hannover zu leisten. Und genau da wird nach Ansicht von SPD, Grünen und Linken verschleiert, behindert und blockiert...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/wulff-affaere-11

Hier sind übrigens Ergebnisse von repräsentativen Umfragen: http://www.infratest-dimap.de/umfragen- ... ent-wulff/
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