Stärkeres militärisches Engagement Deutschlands in der Welt?

Bundeswehr und deren Einsätze, Rüstung, Wehrpflicht

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Bei einem Treffen mit Kanzlerin Merkel hat sich UN-Generalsekretär Ban Ki Moon für ein stärkeres weltweites Engagement Deutschlands auch im militärischen Bereich ausgesprochen. Daraufhin sprach sich auch Merkel dafür aus und sagte wörtlich: „Deutschland muss sich einmischen, um bestimmte Konflikte zu einer Lösung zu bringen“.
Derzeit bemüht sich Deutschland um den Vorsitz im UN-Menschenrechtsrat. Außerdem strebt Berlin für die Jahre 2019/20 wieder einen Sitz im UN-Sicherheitsrat an. Die Bemühungen um einen ständigen Sitz stecken jedoch seit Jahren fest.

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Laut aktuellen Umfagen befürworten aber nur 20 % der Deutschen ein stärkeres Engagement Deutschlands als NATO-Partner, 45 % der Befragten sagten dagegen, Deutschland tue hier bereits zuviel und 30 Prozent halten das derzeitige Engagement für genau richtig.
In der Frage zu Afrika sind die Stimmen noch eindeutiger. Die Hälfte der Befragten lehnt hier ein stärkeres Engagement Deutschlands ab, nur 35 % sind dafür.
Dagegen sind 58 % der Deutschen der Meinung, das Land solle Konflikte lieber mit Diplomatie und Geld lösen als mit Waffen.
Die Umfragen ergaben aber auch, dass die Geschichte für die Zurückhaltung Deutschlands in dieser Frage keine (29 %) bzw. nur noch z. T. (33 %) eine Rolle spielt. Lediglich 32 % sehen hier noch einen gänzlichen Zusammenhang.

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Renegat
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Über den Aussagewert von Umfragen haben wir schon des öfteren diskutiert. Gerade beim Thema Krieg finde ich es schwierig, ganz unabhängig von der speziellen Geschichte Europas.
Krieg ist heute nicht mehr die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln, in weiten Kreisen der Bevölkerungen ist er fast unvorstellbar geworden oder gehört ins Genre Film und nicht mehr in die Realität.

Trotzdem gibt es weltweit immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen mit Gewalt gegen die Zivilbevölkerung. Im Prinzip bin ich gegen jede Einmischung von außen, weil die fast immer unterschwellig von Eigeninteressen und Hegemoniestreben geprägt ist oder Verhältnisse fördert, die der Eingreifer kennt und bervorzugt, aber nicht unbedingt die Bevölkerungsmehrheit im jeweiligen Krisengebiet. Das trifft in hohem Maß auf die USA zu.
Deshalb denke ich, dass D und die EU sich stärker einbringen sollten, sehe die Einsatzmöglichkeiten aber mehr im Rahmen von UNO-Einsätzen, technischer Hilfe oder Unterstützung von humanitären Hilfsaktionen.
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dieter
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Lieber Renegat,
zu Afrika ist zu sagen, dass Mali und Zentralafrika zum franz. Kolonialgebiet gehörte, ob da kein franz. Interessen eine Rolle spielen und man nur etwas für die arme Bevölkerung tun wollte, wage ich zu bezweifeln. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Renegat
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dieter hat geschrieben:Lieber Renegat,
zu Afrika ist zu sagen, dass Mali und Zentralafrika zum franz. Kolonialgebiet gehörte, ob da kein franz. Interessen eine Rolle spielen und man nur etwas für die arme Bevölkerung tun wollte, wage ich zu bezweifeln. :wink:
Habe ich das gesagt?
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dieter
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Renegat hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Renegat,
zu Afrika ist zu sagen, dass Mali und Zentralafrika zum franz. Kolonialgebiet gehörte, ob da kein franz. Interessen eine Rolle spielen und man nur etwas für die arme Bevölkerung tun wollte, wage ich zu bezweifeln. :wink:
Habe ich das gesagt?
Lieber Renegat,
gesagt sicherlich :wink: :mrgreen: nicht auch nicht so geschrieben, aber das muß man doch in den Überlegungen für einen Einsatz von Truppen berücksichtigen. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:Über den Aussagewert von Umfragen haben wir schon des öfteren diskutiert...
Also repräsentative Umfragen sind eigentlich meist erstaunlich genau. Und diese hier bestätigt ja auch im Wesentlichen deine Aussage:
Renegat hat geschrieben:Gerade beim Thema Krieg finde ich es schwierig, ganz unabhängig von der speziellen Geschichte Europas.
Krieg ist heute nicht mehr die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln, in weiten Kreisen der Bevölkerungen ist er fast unvorstellbar geworden oder gehört ins Genre Film und nicht mehr in die Realität. ...
Aber dennoch:

Auch Bundespräsident Gauck ist der Meinung, Deutschland solle seine Zurückhaltung beenden und schloss ein militärisches Engegement ausdrücklich mit ein.
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dieter
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Lieber Barbarossa,
ich kann nicht verstehen, wie Gauck als ev. Christ und ehemaliger Pfarrer zu so einer Aussage kommen kann. Jesus predigt die Gewaltlosigkeit. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Tja, nur jetzt ist er nicht Pfarrer, sondern Bundespräsident und muss unser Land repräsentieren.
;-)
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dieter
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Lieber Barbarossa,
er kann doch deshalb seine Überzeugung nicht aufgeben. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Du sagst doch aber selbst, dass Politik und Kirche strikt getrennt werden soll. Er tut anscheinend genau das.
;-)

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Renegat
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Wie ich gestern schon geschrieben habe, bin ich gegen jede Einmischung aus egoistischen Gründen des Einmischers. Da das manchmal schwer zu trennen ist, sollten Einsätze möglichst von der UNO ausgelöst werden und dem Schutz und der Versorgung der Zivilbevölkerung dienen. Das kann u.U. mit der Waffe in der Hand sein. Solchen humanitär begründeten Einsätzen sollte sich D im Rahmen der EU nicht verweigern.
Gerade bei UNO-Einsätzen z.B. in Afrika finde ich das Engagement europäischer Truppen wichtig, auch um den Ruf der Blauhelmsoldaten zu sichern.
Spartaner
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Solche militärische Einsätze und ein stärkeres militärisches Engagement Deutschlands und Frankreichs kann schnell an die Grenzen der Finanzierbarkeit gehen . Das dürften auch die USA im Irak - Krieg und im Afghanistan -Krieg mitbekommen haben, als danach kein Geld mehr für eine Gesundheitsreform im eigenen Land da war. Deshalb stossen solche Einsätze immer wieder auf Ablehnung im eigenen Land. Ich finde aber, dass man den terroristischen und mordenden radikalen Kräften mit den zur Verfügung stehenden Mitteln Einhalt gebieten sollte. Ein wichtiges Mittel dafür ist der umstrittene Einsatz von Drohnen . Das kann aber nicht das einzigste Mittel für die Lösung der Probleme sein. Es muss vor allen humanitäre Hilfe durch militärischen Einsätze sicher gestellt werden und ich denke, wenn man die Bilder im Fernsehen sieht, sind die Menschen in Mali und in der zentralafrikanischen Rebublik auch dankbar dafür.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Du sagst doch aber selbst, dass Politik und Kirche strikt getrennt werden soll. Er tut anscheinend genau das.
;-)

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Lieber Barbarossa,
es gibt also zwei Menschen den Christen Gauck und den Politiker Gauck :?: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Du sagst doch aber selbst, dass Politik und Kirche strikt getrennt werden soll. Er tut anscheinend genau das.
;-)

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Lieber Barbarossa,
es gibt also zwei Menschen den Christen Gauck und den Politiker Gauck :?: :mrgreen:
Kann doch sein. Und außerdem haben Christen in der Geschichte immer auch Kriege geführt.
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Titus Feuerfuchs
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Du sagst doch aber selbst, dass Politik und Kirche strikt getrennt werden soll. Er tut anscheinend genau das.
;-)

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Lieber Barbarossa,
es gibt also zwei Menschen den Christen Gauck und den Politiker Gauck :?: :mrgreen:
Kann doch sein. Und außerdem haben Christen in der Geschichte immer auch Kriege geführt.

Ja. Ist aber mit dem Christentum nicht vereinbar. Christen, die Krieg führen, verstoßen damit massivst gegen die Grundregeln ihres eigenen Glaubens.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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