Deutsche Soldaten sterben für eine Lüge !

Bundeswehr und deren Einsätze, Rüstung, Wehrpflicht

Moderator: Barbarossa

Simplex
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Deutschland führt Krieg in Afghanistan; gegen die Taliban, gegen islamistischen Terror und gegen den Kollaps einer ganzen Region. Doch von einem Krieg darf man hierzulande nicht sprechen. Noch immer erwecken Bundesregierung, Volksvertreter und Generäle den Eindruck, deutsche Soldaten seien als Aufbauhelfer nach Zentralasien entsandt worden.
Vor mehr als 8 Jahren wurde Afghanistan mit einem Krieg überzogen. Zur Begründung hieß es damals, man wolle den Ort des internationalen Terrorismus zerstören. 
Begonnen hat es mit einer amerikanischen Lüge: Die Terroranschläge des 11. September 2001 sind nicht die Ursache des Afghanistan-Krieges. Sie wurden als Vorwand genutzt, um einen spätestens seit Juli 2001 in Erwägung gezogenen Krieg zu führen. Die amerikanische Regierung unter der Führung ihres damaligen Präsidenten George W. Bush hat bereits sechs Monate vor dem Angriff auf Afghanistan die indische Regierung davon in Kenntnis gesetzt, dass ein Krieg gegen Afghanistan notwendig werden könnte.
Der Aggressionskrieg gegen Afghanistan ist dann im Zuge dieses Terroranschlages am 30. September 2001 mit dem Abschuss von 50 Marschflugkörpern von vier amerikanischen Schiffen sowie einem amerikanischen und einem britischen U Boot begonnen worden. Obwohl für diesen Kriegseinsatz “weder eine hinreichende völkerrechtliche noch eine hinreichende verfasssungsrechtliche Grundlage“ gegeben war.
Das ganze ist m. E. ein “ganz großes geostrategisches und auch geopolitische Spiel“!
Die Tragweite dieser Tatsache muss man sich erstmal bewusst machen: Das es sich bei allen, von den US-amerikanischen Kriegen, nach 9/11 um unrechtmäßige Angriffskriege bzw. Aggressionskriege handelt, die vor den Augen der gesamten Weltöffentlichkeit statt finden!

Die Ursache des Afghanistan-Krieges waren nicht die Terroranschläge des 11. September 2001 sie wurden nur als Vorwand genutzt, um einen spätestens seit Juli 2001 in Erwägung gezogenen Krieg zu führen. Ursache sind militärische und ökonomische Interessen – wie schon für jedermann ersichtlich; im Irak-Krieg 1990 und 2003.
Sowenig wie der Krieg gegen Afghanistan wegen der Terror-Anschläge in New York und Washington geführt wird (Afghanistan liegt in Trümmern, und Bin Laden wurde immer noch nicht gesichtet), sowenig wird er geführt um die Einhaltung der Menschenrechte, um die Gleichberechtigung der Frauen, oder Bildung und Rechte der Bevölkerung usw.
Kriegsziel der USA sind die Öl- und Erdgasvorkommen im Kaspischen Becken und der reibungslose Öltransport in den Indischen Ozean. Noch bis August 2001 verhandelte die US-Firma Unocal mit den damals in Afghanistan regierenden Taliban wegen einer Öl-Pipeline südwärts durch Pakistan. »Die Sicherheit unserer Energieversorgung zu gewährleisten, ist das oberste Ziel unserer Außenpolitik«, sagte George W. Bush wenige Tage nach seinem Amtsantritt, nachdem die Ölindustrie seine Partei im Wahlkampf massiv unterstützt hatte. »Wir müssen unsere Abhängigkeit und Erpressbarkeit verringern sowie die wachsende Nachfrage befriedigen«. Auch etwas weiter nördlich, jenseits der afghanischen Berge lockten die reichen Bodenschätze von Turkmenistan, Usbekistan und vor allem Kasachstan; und mehrere US-amerikanische Ölkonzerne, darunter Chevron, hatten gleich nach dem Zusammenbruch der UdSSR in dieser Region Fuß gefasst.
Die afghanische Lösung ist für die amerikanische Wirtschaft und damit für die US-Administration die ideale geostrategische Alternative zu einer Trasse durch Russland oder den Iran. Die USA, die nahezu finanziell Pleite ist, will in der zentralasiatischen Region das “große amerikanische militärische Spiel einer Supermacht“ weil sonst der Einfluss Moskaus oder Teherans über die „afghanische Drehscheibe“ enorm wachsen würde.
Aus der Ölindustrie, der seine eigene Familie eng verbunden ist, kommen auch Bushs engste Berater, z. B. Condoleezza Rice. Die Chefin des Nationalen Sicherheitsrates war von 1991 bis 2000 Vorstandsmitglied der Chevron-Gruppe, eines der weltgrößten Ölkonzerne, in dem sie vor allem für die Standorte Kasachstan und Pakistan verantwortlich war. Vizepräsident Dick Cheney war bis zum Beginn des Wahlkampfes über lange Jahre Vorstandsvorsitzender von Halliburton, der weltgrößten Dienstleistungsfirma für die Erdölindustrie. Kathleen Cooper, Staatssekretärin für wirtschaftliche Angelegenheiten im Handelsministerium, war Chefökonomin des Weltkonzern Exxon.

Quelle: »Die verbotene Wahrheit« von Jean-Charles Brisard und Guillaume Dasquié, Pendo Verlag Zürich!
Also, es hat ja eine “fast Vereinbarung“ mit der Taliban-Regierung gegeben, zwischen der US-Administration bzw. einer US-Öl- / Gas-Gesellschaft, um eine Pipeline quer durch Pakistan zum Indischen Ozean zu bauen. Die ist wohl offensichtlich im letzten Moment gescheitert (ich weiß bisher nicht warum) und so wurde mit der Lüge, “Terrorbekämpfung“, der Angriff-/Aggressionskrieg auf Afghanistan vor der UNO und der Weltgemeinschaft nicht nur gerechtfertigt, sondern darüber hinaus auch aktive militärische Unterstützung der Verbündeten gefordert. Besonders die Begründung der USA für diese Kriege ist aber eigentlich kaum zu glauben - die völkerrechtliche Rechtfertigung der Kriege als "Selbstverteidigung", ist m. E. nicht haltbar:
"Ob die völkerrechtlichen Voraussetzungen für die "Operation Enduring Freedom" nach 9/11 jemals vorlagen, ist höchst zweifelhaft. Jedenfalls heute ist m.E. eine Berufung auf das Selbstverteidigungsrecht des Art. 51 UN-Charta nicht gerechtfertigt."
Selbstverteidigung ist ein Krieg völkerrechtlich nämlich nur, wenn er eine Reaktion auf einen unmittelbar bevorstehenden oder soeben erfolgten militärischen Angriff darstellt, und darf sich auch nur gegen den Staat richten, der diesen Angriff ausführt oder ausgeführt hat.
"Wir wissen heute, dass die Bush-Regierung, was Glaubwürdigkeit und Wahrheitsliebe angeht, alles andere als vertrauenswürdig war. Es ist bedauerlich, dass viele Medien dennoch bis heute nicht in hinreichendem Maße bereit sind, sich dem Thema 9/11 und den offenen Fragen offen zu stellen. Möglicherweise auch deshalb, weil sich dann Abgründe auftun".
Und alle gegenwärtigen US-Kriege würden mit ziemlicher Sicherheit jegliche Rechtfertigungsgrundlage verlieren.
Das Grösste und Schönste ist das Einfache!
elysian
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Also hier sind offensichtlich Nichtjuristen am Werke gewesen.
Aber der Reihe nach.
Begonnen hat es mit einer amerikanischen Lüge: Die Terroranschläge des 11. September 2001 sind nicht die Ursache des Afghanistan-Krieges. Sie wurden als Vorwand genutzt, um einen spätestens seit Juli 2001 in Erwägung gezogenen Krieg zu führen. Die amerikanische Regierung unter der Führung ihres damaligen Präsidenten George W. Bush hat bereits sechs Monate vor dem Angriff auf Afghanistan die indische Regierung davon in Kenntnis gesetzt, dass ein Krieg gegen Afghanistan notwendig werden könnte.
Hier fehlt, wie an nahezu allen anderen Stellen auch, die Quellenangabe. Von einer Überprüfung der Behauptung ganz zu schweigen.
Das es sich bei allen, von den US-amerikanischen Kriegen, nach 9/11 um unrechtmäßige Angriffskriege bzw. Aggressionskriege handelt, die vor den Augen der gesamten Weltöffentlichkeit statt finden!
Es gibt nur 2 Kriege seither. Den Afghanistaneinsatz und den Irakkrieg. Lediglich für letzteren Krieg stimmt die Behauptung. Hingegen haben der Al Quaida zugehörige Personen Anschläge in den USA ausgeführt. Bei der Al Quaida handelt es sich um eine bewaffnete Bande, die mit den Taliban verwoben war oder ist, zumindest aber von ihnen auf dem Staatsgebiet geduldet und gefördert wurde. Deren Handlung genügt sehr wohl als völkerrechtliche Rechtfertigung für Maßnahmen der Selbstverteidigung.
http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cac ... 84NQVkOD1Q
http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cac ... mqvd3zs3HQ
http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cac ... JmHsCYjf9A
http://books.google.com/books?id=NQ0d2O ... ng&f=false

Diese Ansicht muss sicherlich nicht jeder teilen, aber wenn man sich ein wenig Mühe macht, findet man im Netz sinnvolle Argumentationen, die allerdings eine völkerrechtliche Minderheitenmeinung darstellen.
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/th ... chten.html

zur Historie s. http://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_in_A ... _seit_2001
Die Ursache des Afghanistan-Krieges waren nicht die Terroranschläge des 11. September 2001 sie wurden nur als Vorwand genutzt, um einen spätestens seit Juli 2001 in Erwägung gezogenen Krieg zu führen. Ursache sind militärische und ökonomische Interessen – wie schon für jedermann ersichtlich; im Irak-Krieg 1990 und 2003.
Wieder nur bloße Behauptung. Es ist zwar wahrscheinlich, dass es auch wirtschaftliche Interessen gab, aber die Terroranschläge sind deswegen noch lange kein Vorwand. Und den Irakkrieg 1990, der den Angriffskrieg des Irak gegen Kuwait völkerrechtlich legitimiert beantwortete (s. einschlägige Resolution), ist ungeachtet der Begleitumstände (der Einsatz der Schauspielerin, um Kriegsstimmung zu erzeugen) rechtlich nicht mit dem rechtsgrundlosen Irakkrieg 2003 in einen Topf zu werfen. Das ist schlicht und ergreifend Quatsch.
Sowenig wie der Krieg gegen Afghanistan wegen der Terror-Anschläge in New York und Washington geführt wird (Afghanistan liegt in Trümmern, und Bin Laden wurde immer noch nicht gesichtet), sowenig wird er geführt um die Einhaltung der Menschenrechte, um die Gleichberechtigung der Frauen, oder Bildung und Rechte der Bevölkerung usw.
Kriegsziel der USA sind die Öl- und Erdgasvorkommen im Kaspischen Becken und der reibungslose Öltransport in den Indischen Ozean.
Und so weiter und so fort. Das ist keine Beweisführung, sondern klassische Vorgehensweise von Verschwörungstheoretikern. Es werden Bruchstücke zusammen geklaubt und dann einfach das Ergebnis unterstellt, welches man sich wünscht. Es fehlt hier eigentlich nur noch die Behauptung, die Flugzeuge wären gar nicht durch Terroristen gelenkt worden....
Selbstverteidigung ist ein Krieg völkerrechtlich nämlich nur, wenn er eine Reaktion auf einen unmittelbar bevorstehenden oder soeben erfolgten militärischen Angriff darstellt, und darf sich auch nur gegen den Staat richten, der diesen Angriff ausführt oder ausgeführt hat.
Das ist falsch. In Art. 51 SVN ist nirgends gefordert, dass der bewaffnete Angriff durch einen Staat durchgeführt werden muss. Art. 3 lit. f und g RES 3314 sind hier nicht direkt einschlägig und fordern Staatlichkeit. Allerdings stellt Art. 4 sofort klar, dass die vorherige Aufzählung nicht abschließend ist und der Sicherheitsrat weitere Handlungen als Aggression werten kann. Im Falle des 11.9. ist dies de facto, spätestens durch die allgemeine internationale Anerkennung, geschehen. Diese Auffassung wurde mit der RES 1701 im Libanonkrieg 2006 bestätigt. Israel wurde hier das Selbstverteidigungsrecht letztlich zuerkannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Libanonkri ... he_Aspekte
Dieser Konflikt zeigt aber eine zweite Argumentationslinie, die man vertreten kann, wenn man Staatlichkeit für Art.51 SVN fordert. Dem Staat ist das Handeln von Personen oder Personengruppen prinzipiell nicht zurechenbar. Ausnahmsweise kann dies aber dennoch der Fall sein, wenn die "Verantwortlichkeit (der Staaten) für völkerrechtswidrige Handlungen" zu bejahen ist. Ein Staat darf nicht nur nicht selber eine Aggression begehen. Er muss auch dafür Sorge tragen, dass von seinem Staatsgebiet aus nicht andere Staaten und auch nicht andere Personen oder Personengruppen eine Aggression begehen. Den Taliban ist das Verhalten von Al Quaida insoweit als eigene Verfehlung zurechenbar. Die Taliban waren völkerrechtlich verpflichtet, eine Wiederholung auszuschließen. Hierzu darf ich folgende Fakten vortragen:
Die Regierung der Vereinigten Staaten unter der Führung ihres damaligen Präsidenten George W. Bush forderte daraufhin von der Taliban-Führung die Ausbildungslager der al-Qaida zu schließen und deren Anführer auszuliefern. Die Taliban weigerten sich auf die Forderungen einzugehen, sie boten nur an Osama bin Laden in Afghanistan vor Gericht zu stellen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_in_A ... geschichte

Zu gut Deutsch: Osama wäre notfalls geopfert worden, die Organisation und damit die Wiederholungsgefahr wäre indes nicht beseitigt worden. Die Taliban kamen ihren völkerechtlichen Verpflichtungen damit nicht nach!
sic transit gloria mundi
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Barbarossa
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Den Vorwurf, die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA seien nur ein "willkommener Anlaß" gewesen, um den Einmarsch in Afghanistan zu rechtfertigen, ja deutsche Soldaten seien sogar vor diesen Anschlägen bereits dort gewesen, diesen Vorwurf gab es in unserem Forum schon einmal. Was nun Wahrheit ist und was nicht, werden wir in unserem Leben vielleicht nie wirklich erfahren. Solange müssen wir das glauben, was offiziell geschrieben steht.
Siehe hier und bitte nachlesen: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 3833#p3833
Die Diskussion ist eröffnet!

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