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Strauss-Kahn auf freiem Fuß
Sieben Wochen nach dem angeblichen sexuellen Angriff auf ein Zimmermädchen kommt Ex-IWF-Chef Strauss-Kahn frei. Der New Yorker Supreme Court stimmt der Aufhebung des Hausarrests zu. Auch die Kaution wird wieder ausgezahlt. Der Franzose darf die USA aber nicht verlassen – und vor allem: Der Fall ist nicht vom Tisch. Inzwischen sickern aber immer mehr Ungereimtheiten bei der Kronzeugin durch.
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Laut "New York Times"sprach die 32-jährige Frau kurz nach dem Vorfall mit einem Inhaftierten darüber, wie man Geld aus dem Fall schlagen könne.
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Wie die "New York Times" unter Berufung auf den Ermittlungen nahestehende Kreise berichtete, log das Zimmermädchen mehrfach. Die Staatsanwaltschaft glaube inzwischen weder ihrer Darstellung der Ereignisse noch ihre Angaben zu ihrem persönlichen Hintergrund. Dem Bericht zufolge gibt es etwa Zweifel an ihrem Asylantrag. Sie habe möglicherweise Verbindungen zu Kriminellen, die im Drogenhandel und der Geldwäsche aktiv sein sollen. In den vergangenen zwei Jahren habe sie insgesamt rund 100.000 Dollar (70. 000 Euro) "von verschiedenen Einzelpersonen" überwiesen bekommen, berichtete die "NYT".
Die 32-Jährige soll zudem einen Tag nach der Begegnung mit Strauss-Kahn mit einem inhaftierten Mann telefoniert und dabei über die Vorteile einer Klage gegen den damaligen IWF-Chef gesprochen haben.
Ein in die Ermittlungen Eingeweihter erklärte, die Staatsanwaltschaft habe den Fall zur Anklage gebracht, ohne den Hintergrund des Zimmermädchens hinreichend zu überprüfen: "So ziemlich alles, was über diese Frau berichtet wurde, war von Anfang an falsch. Aber niemand hat nachgeforscht oder wollte etwas anderes glauben."
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Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf Justizkreise, gerichtsmedizinische Beweise belegten sexuelle Kontakte zwischen Strauss-Kahn und der Angestellten in dem Manhattaner Hotel. Strauss-Kahn hatte von einvernehmlichen Sex gesprochen...
Das ist jetzt schon der Hammer oder?
Von der deutschen Presse erhält die US-Justiz ein vernichtendes Urteil:
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/kritikanusjustizStrauss-Kahn ist frei
"Lehrstück behält massive Sprengkraft"
Der Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn ist gegen Auflagen aus seinem strengen Hausarrest entlassen worden. Eineinhalb Monate nach seiner Festnahme in den USA zweifelt das Gericht die Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers an. Die spektakuläre Wende wirft kein gutes Licht auf das US-Rechtssystem und die Arbeitsweise der Ermittler. Und egal wie der Fall ausgehen wird: Es ist mehr als fragwürdig, ob sich Strauss-Kahn politisch rehabilitieren kann, denn die Schatten der Sex-Affäre werden ihn immer verfolgen...