Aygül Özkan zur Ministerin Niedersachsen ernannt

Landtagswahlen, Ministerpräsidenten, Regierungen und deren Entscheidungen

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Barbarossa
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28.04.2010
Premiere: Deutsch-Türkin zur Ministerin ernannt
Niedersachsen CDU-Fraktion stimmt nach Streit um Kreuze an Schulen geschlossen zu
Von Monika Wendel

Die 38 Jahre alte Hamburger Juristin Aygül Özkan übernimmt im niedersächsischen Kabinett das Ressort Soziales. Die Muslimin schloss ihren Amtseid mit den Worten „So wahr mir Gott helfe“.

HANNOVER - Deutschland hat seine erste türkischstämmige Ministerin. Die CDU-Politikerin Aygül Özkan ist gestern in Hannover als neue niedersächsische Sozialministerin vereidigt worden. Für die 38 Jahre alte Muslimin, die vor einer Woche beinahe wie ein Popstar gefeiert wurde, war der Start von einer Kontroverse überschattet: Özkan hatte in der eigenen Partei Wirbel ausgelöst, weil sie sich gegen Kreuze und Kopftücher in Schulen ausgesprochen hatte. Später war sie von der Äußerung abgerückt. Im Landtag legte die Deutsch-Türkin den Amtseid im Vertrauen auf Gottes Hilfe ab...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... id=2093625
KONSERVATIV, MUSLIMISCH
Die Deutsch-Türkin Aygül Özkan hat ein modernes Profil. Die neue Ministerin ist in allen gängigen sozialen Netzwerken im Internet wie Facebook oder Xing präsent. Ihre Eltern – ihr Vater ist Schneider – wanderten in den 60-er Jahren aus der Türkei ein. Die Juristin wurde in Hamburg geboren und trat erst vor sechs Jahren in die CDU ein.

Abgeordnete der Bürgerschaft wurde sie 2008, wenig später stieg sie in der Hamburger CDU in den Landesvorstand auf. Özkan ist verheiratet und hat einen Sohn. dpa
Quelle: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... id=2093808
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Balduin
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Es scheint wohl kein Widerspruch zu sein sich als Politiker(in) über Dumpinglöhne etc. zu empören, aber als Unternehmer(in) Arbeitnehmer in ebensolche Verträge zu zwingen.
Für mich hat diese Frau bereits an Profil verloren, als sie ihren Vorstoß mit dieser Kruzifix-Debatte sofort zurücknahm und sich entschuldigte, das ist nicht sonderlich charakterstark.
Ob die Kruzifix-Debatte angemessen war, ist eine andere Frage - aber den eigenen Standpunkt sofort aufzugeben zeugt nicht von einer überzeugenden Politikerin. Wulff hat natürlich den Oho und Jaja Effekt bekommen - immerhin war er wieder einmal der Erste...
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Da muß ich dir allerdings Recht geben, denn ich finde, Fr. Özkan hat mit ihrer Äußerung ein längst überfälliges Thema angesprochen. Ihr Zurückrudern fand ich ebenfalls enttäuschend.
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elysian
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Ich fand die Debatte unappetitlicher. Was ihr Profil angeht, so kommt es ja wohl eher darauf an, was sie tut. "An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!" (manch religiöser Satz hat durchaus allgemeine Gültigkeit).
Jedenfalls hätte man mit dieser Äußerung auch ganz gelassen umgehen können und meiner Meinung nach auch sollen.
Warum soll eine Person, auch eine Ministerin, nicht ihre Meinung haben und äußern können? Selbst wenn sie damit eine Minderheitenposition bezieht. Leider hat es die Union verpasst, der politischen Konkurrenz ein Lehrstück in Souveränität zu bieten und dem Wähler zu zeigen, dass Meinungsdiktatur, man erinnere sich nur an den "basta"-Kanzler und seinen Peitschenschwinger "Münte", ein Attribut der Sozialisten ist.
Zur Sache selbst ist eigentlich alles klar. Wir leben in einem Land mit einer auch aus dem christlich-jüdischen Fundus schöpfenden Tradition, welche durch das Kreuz oder das Kruzifix verkörpert wird. Unser Staat ist religiös neutral, aber nicht laizistisch, sondern säkular. Folgerichtig können diese Symbole in der Öffentlichkeit bleiben, solange sich niemand gestört fühlt. Ist dies aber der Fall, besteht ein durchsetzbarer Anspruch darauf, die Symbole abzunehmen.
Das ist interessengerecht, denn die radikale Lösung ließe die Interessen der Andersdenkenden unberücksichtigt.
Insoweit war allerdings der Hinweis auf die "gelebte Verfassungswirklichkeit", im Gegensatz zu zahlreichen anderen Wortmeldungen, richtig und geboten.
sic transit gloria mundi
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