Welche Bedeutung hat dieses Bild von Albert Bettannier?

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Moderator: Barbarossa

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Balduin
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Mich würden die Bedeutung und der Hintergrund des Bildes aus dem Jahr 1883 interessieren:

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3A0A7427-CF23-4D08-8DE6-2CEDC608844B.jpeg (836.8 KiB) 2878 mal betrachtet


Les Annexés en Lorraine (ou Le Désespoir)
Les Annexés en Lorraine ou Le Désespoir (1883), huile sur toile d'Albert Bettannier (Musée de la Cour d'Or, Metz - Musée de la guerre de 1870 et de l'Annexion, Gravelotte)
Maler: Albert Bettannier (1851-1932)
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Marianne E.
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Albert Bettannier
1851 - 1932

Bettannier befasste sich in seinen Bildern oftmals mit dem Verlust des Elsass im Jahre 1871, so auch mit dem hier veröffentlichten "Le désespoir" (Die Verzweiflung) aus dem Jahr 1887. Nach meinen Feststellungen befindet es sich in der Eremitage in Sankt Petersburg.

Die Stiftung Deutsches Historisches Museum Berlin schreibt dazu, dass die Gemälde von Bettannier den Schmerz und den verletzten Stolz Frankreichs darstellen. Dazu gehört auch "Der schwarze Fleck" von 1893.

https://www.dhm.de/lemo/kapitel/kaiserr ... ingen.html

Die Fragestellung nach dem Hintergrund erschließt sich mir leider nicht.
Ich sehe an der Wand eine "Wäschespinne", eine weinende Frau im Bett und davor zwei trauernde Männer.
Skeptik
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https://www.tourismus-lothringen.de/ged ... gravelotte

Dieses Bild hängt wie man sieht im Musée de la guerre de 1870 et de l’Annexion in Gravelotte, Lothringen. Die Zeit um 1870 hat sich tief im Bewußtsein der Lothringer eingeprägt und das Bild zeigt das Leid bis in die Familien hinein. Die Lothringer werden aktuell sicher großes Verständnis für die Lage der Ukrainer haben.
Die Situation: Der Vater hilflos, vielleicht kriegsverletzt. Die Mutter verzweifelt und in Angst um die Familie. Der Sohn muß zum Preussischen Militär. Am Boden liegt seine Uniform. Links auf dem Bord Zeichen der Frömmigkeit und darüber an der Wand die Erinnerungen an die Militärzeit des Vaters. Rechts über dem Kamin, wie zum Spott eine angenagelte Holzpantine. Erinnerung an ein altes Volkslied von 1535:

En passant par la Lorraine, avec mes sabots
Rencontré trois capitaines, avec mes sabots dondaine,
oh ! Oh ! Oh!
Avec mes sabots

Rencontrai trois capitaines, avec mes sabots,
Ils m‘ont appelée : Vilaine ! Avec mes sabots dondaine,
oh ! Oh ! Oh !
Avec mes sabots
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Balduin
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Herzlichen Dank für die Erläuterungen Marianne & Skeptik. Ich werde mich damit in meinem Urlaub in den nächsten Tagen auseinandersetzen.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Marianne E.
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Zur Ergänzung:

Musée de la guerre de 1870 et de l’Annexion in Gravelotte, Lothringen.

https://www.museumspass.com/de/museen/m ... -lannexion

Das Museum wurde 2014 eröffnet und ist das einzige, das sich mit der Geschichte des Krieges aus der Zeit 1870 ff. befasst.

Der vollständige Name lautet "Musée départemental de la Guerre de 1870 et de l'Annexion.

Die Listung der Eremitage habe ich nicht überprüft, ist ja vielleicht auch nicht relevant; evtl. einmal eine Leihgabe.
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