Abi- Präsentation: Historischer Materialismus

Allgemeine politikwissenschaftliche Diskussionen

Moderator: Barbarossa

Johv
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Hallöchen,

seit meinen Abivorbereitungen für mein Geschi-LK-Abitur bin ich hier angemeldet und die Seite hat mir bei den Vorbereitungen sehr weitergeholfen! Jetzt würde ich euch im Zuge meiner Präsentationsprüfung un Ethik gern um Hilfe bitten. Mein Thema ist der Historische Materialismus. Ich soll
1) den Histomat erklären (das war an für sich kein Problem)
2) Ihn auf konkrete historische Begebenheiten anwenden (und zeigen, wie bei Marx historische Prozesse erklärt werden)
Dafür hab ich als Beispiele die Französische Revolution und die Person Bismarcks (in Bezug auf seine Bedeutung für die Entwicklung des Sozialstaates) ausgewählt, weil ich denke, dass das zwei sehr verschiedene Themen sind, die man relativ gut marxistisch deuten kann.
3) Untersuchen, ob der Histomat heute noch Perspektiven für mehr Gerechtigkeit bietet.

2) und 3) find ich momentan noch relativ ansprichvoll, weil die Thematik fast schon Stoff für ganze Bücher beinhaltet. Ich hab bis jetzt alles nur sehr thesenartig und würde gerne ein paar fundierte Meinungen zu dem hören, was ich in der Präsentation gerne sagen würde.

Zum Thema Französische Revolution:
Marx hat ja die Theorie des Histomaten auch vorrangig aufgrund der Erfahrungen mit der Französischen Revolution entwickelt. Demnach hat die Revolution nach seinem Verständnis deswegen stattgefunden, weil die Produktivkräfte, die zu dieser Zeit in Frankreich herrschten, mit den Besitzverhältnissen in Widerspruch gekommen sind; sprich: die Unterdrückung und Ausbeutung der armen Stände derartig auf die Spitze getrieben wurde, dass die Stände rebellierten und eine Revolution stattfand. Die Prodkutivkraft des herrschenden Systems war ausgeschöpft. Alles basiert auf ökonomischen Verhältnissen und nach der Revolution kommt eine neue Klasse an die Macht- die Klasse, die vorher ausgebeutet wurde. Für Marx ist das eine Art evolutionärer Prozess, den man nicht verhindern, sondern nur mindern kann.
Tatsächlich kann man sagen, dass ökonomische Entwicklungen die Französische Revolution hervorgerufen haben: der "beinahe-Staatsbankrott" Frankreichs, der Hungerwinter, die hohen Brotpreise etc... waren die entscheidenden Tropfen, die das Fass zum Überlaufen brachten.
Einige Widersprüche gibt es: Der erste, der mir da einfällt, wäre, dass in der Französischen Revolution ja keineswegs die "ausgebeutete" Schicht den Anstoß gab (was ja damals eindeutigerweise die Bauern waren), sondern vielmehr das gebildete Bürgertum und einige Adelige wie LaFayette. Hier haben mittlere und teilweise auch hohe Schichten für die jeweils schwächere Schicht gekämpft- für die Befreiung der Bauern und das Ideal der Republik. Was im Sinne des Histomaten ist, ist die Idee der "Ablösung" von Klassen, sprich: die eine Klasse wird entmachtet, die andere übernimmt "das Steuer": so geschehen mit dem Adel und dem gehobenen Bürgertum (Girondisten, Jakobiner).
Fraglich ist, ob der Übergang zur autoritären Regierung nach der Revolution für Marx teil der notwenidgen historischen Evolution war oder ob es eine Ausnahme darstellt, was sagt ihr dazu?
Marx würde die Französische Revolution durchaus als ökonomische Revolution bezeichnen. Schließlich hat er ja sein ganzes System ein stückweit darauf aufgebaut. Für ihn war es evolutionär bedingt, eine Art "ruckartige Nachholung einer verhinderten Entwicklung"- Frankreich war reif für die Republik (trotzdem scheiterte sie?). Für ihn machen nicht "Männer die Geschichte", sondern alle Prozesse sind durch historische Evolution vorbestimmt- auch die französische Revolution. Unter diesem Blickwinkel verlieren Personen wie Robespierre eindeutig an Romantik und historischem "Glamour".
Das mal so grob. Was würdet ihr noch anführen, was seht ihr anders, was kann man hinzufügen, was hab ich vergessen?

Zum Thema Bismarck:
Bismarck ist bis heute eine schillerdne Person der deutschen politischen Geschichte. Er wird oft als Vater des deutschen Sozialsystems genannt und man benennt bis heute Straßen nach ihm, meist begründet mit seinem Verdienst für unseren heutigen Sozialstaat. Wenn man das Ganze marxistisch betrachtet, verliert die Person Bismarcks allerdings stark an Glanz. Im "Kommunistischen Manifest" widmen Marx und Engels Personen wie Bismarck einen eigenen Abschnitt, in dem sie von "Bourgoisie-Sozialismus" sprechen. Sie beschreiben darin die Taktik, Erleicherungen für das Proletariat scheinbar deswegen durchzusetzen, um ihnen entgegenzukommen. Tatsächlich jedoch geht es darum, konkret die proletarische Revolution zu verhindern, indem man dem "Feind" zugeständnisse macht und ihn an den Staat bindet. Genau das ist das, was Bismarck getan hat: Versicherungen einführen, um das Proletariat an den Staat zu binden. Sie hatten dadurch mehr zu Verlieren als nur "ihre Ketten" (wie Marx das formulierte) und die Revolution wird damit herausgeschoben. Die Entstehung des Sozialstaates hat daher für Marx keinen anderen Sinn als das Verhindern der proletarischen Revolution. Auch die Demokratie, die darin mündete, ist für ihn nur ein Staat, der- verschleiert- nur die Bedürfnisse der Bourgioisie befriedeigte. Die Revolution muss und wird kommen, wenn die Menschheit reif dafür ist, und sie kann nur im kommunistsischen System enden- so Marx. Alles, was dazwischenliegt, ist nur herausgeschobene Zeit. So betrachtet wird Bismarck zum Feind aller Proletarier, da er deren Revolution und damit den Eintritt in eine faire und gleiche Welt, verhindern wollte- und das erfolgreich. So verliert die Person jeden historischen Glanz und jede Bedeutung im Bezug auf eine fairere Welt.
Auch hier würde ich gerne eure Meinung wissen.

Zu 3):
Ob der Histomat Perspektiven für mehr Gerechtigkeit bereithält, ist eine Frage, die man, denke ich, heute besser auf persönlicher Ebene beantwortet als auf politischer oder ökonomischer. Auch, wenn man nicht sagen kann, dass die Revolution, die Marx vorhergesagt hat, nie kommen wird, so ist es heute doch sehr schwer, ausschlaggebende Argumente dafür zu finden. Klar ist: Marx hat den Kapitalismus gnadenlos unterschätzt. Er dachte, die Verarmung, die er während der Industrialisierung erlebt hat, würde so weitergehen und der Kapitalismus würde so schnell ausgeschöpft sein. Nie hätte er vorausgehesen- überhaupt hätte er nie voraussehen KÖNNEN- dass der Kapitalismus solche Ausmaße annehmen kann, wenn man sich heute die Globalisierung, die Entwicklung zur Dienstleistungsgesellschaft usw ansieht. Das ist allerings auch unmöglich, und obwohl er in seiner Zukunftsprognose aus heutiger Sicht falsch lag, ändert das nichts an der Brillianz seiner Theorie. Er hat schon allein damit für mehr Gerechtigkeit gesorgt, dass durch seine Theorie, die ja bis heute Anwendung findet und immer wieder berücksichtigt wird, die Perspektive der Ökonomie und des "Klassenkampfes" immer berücksichtigt wird und dass mit ihrer Hilfe nach Gerechtigkeit gefragt wird. So wird auch die schwächste Klasse einer Gesellschaft in hoistorische und politische Kontexte gerückt und immer wieder wird hinterfragt, was wohl er, als Denker der Gerechtigkeit, zu heutigen Entwicklungen sagen würde. Sicherlich kann man auch behaupten, dass das Ins-Zentrum-rücken der Arbeiter, dass durch seine Theorien geschehen ist, zur heutigen Bedeutung der Gewerkschaften seinen Anteil hatte- und das ist defintiv ein Schritt in Richtung mehr Gerechtigkeit.

Auf einer persönlichen Ebene finde ich, dass man von seiner Theorie der Entfremdung des Menschen mit sich selbst viel lernen kann. Die Idee, dass der Mensch erst dann zu sich selbst findet, wenn er über das Material herrscht- und nicht umgekehrt- klingt für mich persönlich sehr plausibel und ich kann seine Idee dahinter durchaus verstehen. Nicht umsonst werden immer mehr Menschen der westlichen Welt zu "Aussteigern" und beschließen, fortan nur noch für sich selbst zu produzieren um mehr zu sich selbst zu finden. Aus der Aussage, dass der Mensch sich nicht vom Material- oder aus heutiger Sicht: seiner Dienstleistung- beherrschen lassen darf, kann jeder für sich etwas mitnehmen. Jeder muss sich im Leben mal die Frage stellen, um er arbeitet um zu leben, oder lebt um zu arbeiten. Das kann tatsächlich fatal für die eigene Zufriedenheit sein. Das Ganze führt zwar nicht zu mehr Gerechtigkeit, aber durchaus zu mehr persönlicher Harmonie.

Puuuh, jetzt hab ich aber alles gegeben XD
Wenn sich überhaupt jemand erbarmt hat, das alles zu lesen und sich eine Meinung zu bilden- vielen Dank. Über eine Antwort/Stellungnahme/etc würde ich mich sehr freuen!
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Barbarossa
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Ja, das war schon eine ganz schön umfangreiche Vorlage. :wink:
Ein paar Gedanken von mir dazu:
Marx sprach ja stets davon, daß sich die "Arbeiterklasse" von der "Unterdrückung befreien müsse", damit auch die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen (letztlich durch die Bougeosie) aufhörte. Das entscheidende war dabei der Besitz an den Produktionsmitteln, d.h. wer die Produktionsmittel besitzt hat auch die Macht und umgekehrt. Zu diesem Zweck müßte die Arbeiterklasse eine "Diktatur des Proletariats" errichten, die damit zur herrschenden Klasse würde. Diese Entwicklung wurde als eine Gesetzmäßigkeit dargestellt.

Der Grundfehler an der Geschichte war jedoch aus meiner Sicht, daß Marx und Engels ein Unterdrückungssystem durch ein anderes ersetzen wollten: bürgerlicher Staat/bürgerliche Demokratie --> Diktatur des Proletariats
Die sogenannte Arbeiterklasse wird dabei von der unterdrückten und ausgeuteten Klasse zur herrschenden Klasse, während die Bougeosie ihrerseits zunächst die Macht verliert und damit selbst nun zur (politisch) unterdrückten Klasse wird und dann bei der weiteren Entwicklung zum Kommunismus ganz verschwindet. Echte Demokratie aller Bevölkerungsschichten ist auch durch diese Theorie und letztlich auch in der Praxis des "real-existiernden Sozialismus" nicht vorgesehen gewesen. Wenn es aus meiner Sicht eine "Gesetzmäßigkeit gab, dann ist des die Entwicklung in Richtung Diktatur mit Hilfe einer absolutistischen Ideologie, die als Rechtfertigung diente.
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segula2
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Hallo Johv,
Schon mal ganz gut, dein Ansatz.
Historischer Materialismus unter Marx/Engels (M/E) ist die philosophische Antwort, warum sich die Gesellschaft notwendigerweise verändern muss, weil sich die Voarraussetzungen dazu entwickelt haben.
Aus der Urgemeinschaft, wo das Produkt - die Nahrung, Geräte und Kleidung - gerade mal so für die Sippe reichten, entwickelte nach langer Zeit durch Arbeitsteilung die Möglichkeit, etwas mehr als benötigt, herzustellen. Das führte dazu, das dieses Mehr nicht gleich verbraucht wurde und einer sagte: "Das gehört mir!"
Die Ausbeutergesellschaft war entstanden.
Und diese entwickelten sich nacheinander immer aus dem Grund, weil die neue Gesellschaftsordnung (GO) ökonomisch der alten GO überlegen war.
Der Freie Bauer arbeitete besser als der Sklave. - Übergang von der Sklaverei zur Feudalgesellschaft.
Das aufkommende Bürgertum ließ den Handel und die Industrialisierung usf. erstarken. - Kapitalismus.

Aus diesen Gesetzmäßigkeiten entwickelten M/E die Theorie, dass schlussfolgernd aus diesen Vorgängen eine neue klassenlose Gesellschaft entstehen könne. Ökonomisch oder technologisch konnte diese neue GO zwar nichts anderes bieten, als die kapitalistische GO auch. Aber der überlegene - und damit zwingend notwendige Aspekt sollte nun die Abschaffung der Ausbeutung sein.
Also das Neue sollte eine soziale Variante sein.
Das wäre dann die bessere höhere Qualität der neuen GO und somit ist diese GO gesellschaftlich notwendig und unausbleiblich.
Soweit zur Theorie.
Unter Lenin wurde dann der praktische Versuch unternommen, dieses Ziel zu erreichen und gewaltsam herbeizuführen. Dies geschah in Russland im Jahr 1917. Aber damals wirkten nicht ökonomische Notwendigkeiten auf eine Veränderung der Gesellschaft hin, sondern kriegsbedingte und nationale Unzulänglichkeiten im zaristischen Russland.
Das ist auch so etwa in der französischen Revolution gewesen, lieber Johv.
Und mangels ökonomischer Überlegenheit sind beide Revolutionen, die französische wie die russische, anders zu Ende gegangen als gedacht. Sie haben viel in der Geschichte verändert, sind aber letztendlich gescheitert.
MfG Heiner!
An irgendeiner anderen Stelle dieses Forums habe ich den "klammheimlichen Wunsch" geäußert, die Merkel möge genauso einen blamablen Abgang haben, wie seinerzeit das Politbüro der SED.
Sie ist auf dem besten Wege dahin! :mrgreen:
Johv
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Okay, also würdest du sagen, dass die französische Revolution nicht die Revolution darstellt, die Marx als "umwälzend" betrachtet hat? Er hat sie ja doch ab und zu mal als Beispiel angeführt, u.a. im Kommunistischen Manifest. Ich soll ja letztlich in der Präsentation versuchen, die Franz.Rev. aus Marx' Sicht zu erklären. Also an diesem Beispiel zeigen, wie Marx historische Prozesse analysiert. Würdest du sagen, dass Marx die Franz. Revolution als gescheiterte Revolution ansah? Also, dass die Zeit zur Revolution eigebtlich noch nicht gekommen war, man aber trotzdem versuchte, sie "unnätürlich" herbeizuführen und dass darin der Grund für das letzliche Scheitern lag? Leider hab ich bisher wenig Aussagen von Marx über die Franz. Revolution gefunden, aber im kommunistischen Manifest spricht er eindeutig von der Abslösung des Feudalismus durch die Bürgerliche Gesellschaft in der Franz. Revolution. Also könnte man ja annehmen, dass sie für ihn durchaus nicht gescheitert ist. Aber wie begründet er das? Und wie würde er das erklären? Das ist gerade mein Problem. Mit Bismarck komm ich einigermaßen klar.
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Barbarossa
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Beim Thema Revolutionen mußt du von folgendem Schema ausgehen:
Die verschiedenen Gesellschaftsordnungen lösen sich nacheinander ab, wobei diese Ablösungen einer Gesetzmäßigkeit folgen. Daß heißt, am Anfang stand die Urgesellschaft diese wurde abgelöst durch die Sklavenhalterordnung, die wiederum durch den Feudalismus abgelöst wurde, danach --> Kapitalismus --> Sozialismus --> Kommunismus.
Jeder Übergang zu einer neuen Gesellschaftsordnung findet durch einen revolutionären Prozess statt.
Speziell bei der französischen Revolution war es also die Revolution Feudalismus --> Kapitalismus, die aber spätestens in dem Moment gescheitert war, als Napoleon I. die Kaiserkrone auf den Kopf setzte. Der Restauration nach 1815 tat ihr übriges. Somit war die Revolution gescheitert, nur die Idee und die Werte dieser Revolution blieben am Leben.
Ob das Marx und Engels auch so gesehen haben, weiß ich jetzt nicht genau, ich vermute es aber. Denn die Errungenschaften dieser Revolution wurden weitgehend rückgängig gemacht. Somit wurde eine neue Revolution notwendig, durch die das Bürgertum die politische Macht erringt.
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segula2
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Aus der Sicht der heutigen kommunistischen, marx./lenin. Linken ist der Fortschritt nur mit Revolution zu machen, aber sie schließen eigentlich auch Revolte mit ein.
Insofern berichtige ich mich mit der Äusserung, die französische Revolution wäre ein Fehlschlag auf ganzer Linie gewesen.
Sie hat zwar vorrübergehend dem Adel geschadet und ihn dezimiert, aber spätestens mit Napoleon war in dieser Hinsicht alles wieder beim Alten. Die Bourgeoisie ging gestärkt daraus hervor. Die Volksherrschaft, so wie es geplant war kam aber nicht zustande.
Die Oktoberrevolution 1917 in Petrograd dauerte einen Tag und eine Nacht und wurde von der Bevölkerung zunächst kaum bemerkt. Sie wurde aber über Jahrzehnte krampfhaft und kämpferisch verteidigt. Es fiel zusammen wie ein Kartenhaus, weil die ökonomischen Vorraussetzungen nicht errungen werden konnten.
Die Urgemeinschaft sprang auch nicht über Nacht in die Sklavenhaltergesellschaft über. Die neuen Verhältnisse mussten erst heranreifen.
Genauso allmählich entwickelten sich die höheren GOs und setzten sich erst nach einem Reifeprozess durch.
Marx schließlich war der Ansicht, dass das entstandene Mehrprodukt des Kapitalismus nur günstiger für die Gesellschaft angewendet und vergrößert werden könne, wenn der private Anteil des Profites der Ausbeuterklasse besser für die Allgemeinheit verbraucht würde.
Das ist aber im real existierenden Sozialismus nie erreicht worden. Es wurde immer nur versucht, mit repressiven Mitteln einen Fortschritt herbeizureden. Aber um diesen Idealen zu fröhnen bedurfte es eines neuen Menschen, frei von egoistischem Denken. Vielleicht sollte die Zeit des Sozialismus diesen Menschentyp heranreifen lassen, wahrscheinlich.
Es fehlten eben die ökonomischen Vorraussetzungen, die einen Fortschritt unumkehrbar machen.
Johv, ich bringe dich aber nur in Unsicherheit, wenn ich mich darüber weiter ausbreite.
Was ich zum Ausdruck bringen wollte: M/E haben mit dem historischen Materialismus ein Gedankenspiel entwickelt, das in den Grundfesten sehr logisch ist und verständlich. Aber sie und vor allem ihre Nachfolger sind fälschlicher weise der Meinung, dass der Mensch kurzfristig und gewaltsam in diese Prozesse verändernd und gestaltend eingreifen kann.
Du selbst weißt, dass eine Frucht nur bekömmlich ist, wenn sie reif ist.
Und nun nenne mir eine Revolution, die das gebracht hat, was erreicht werden sollte. Die gibt es nicht. Jede sogenannte Revolution war in Wirklichkeit eine Revolte, die zur Reifung der Prozesse mehr oder weniger beigetragen hat.
MfG Heiner!
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Johv
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Ich werde euch jetzt einfach mal zeigen, was ich bisher geschrieben habe (die Erläuterungen zum geschichtlichen Hintergund lass ich mal weg, ich nehm mal an, dass ihr da Bescheid wisst ;) )... Ich würde gerne ein Feedback hören!

2) Wie kann man Geschichte marxistisch deuten?

Die Französische Revolution
Marxistische Deutung
Die Französische Revolution war für Marx ein wichtiger historischer Prozess, da er seine Theorie auch ein stückweit mithilfe der Geschehnisse in Frankreich stützte und entwickelte. Marx und Engels haben jedoch beide keine Untersuchungen über die Französische Revolution veröffentlicht, sondern sich nur stellenweise dazu geäußert.

Engels betont in einer Schrift von 1892:

„Der große Kampf des europäischen Bürgertums gegen den Feudalismus kulminierte in drei großen Entscheidungsschlachten. Die erste war das, was wir die Reformation in Deutschland nennen,… die zweite große Erhebung des Bürgertums … fand in England statt. Die große Französische Revolution war die dritte Erhebung der Bourgeoisie….Sie war aber auch die erste, die wirklich ausgekämpft wurde bis zur Vernichtung … der Aristokratie, zum vollständige Sieg der … Bourgeoisie.“
Friedrich Engels, Über Historischen Materialismus, 1892

Ziemlich deutlich wird in dieser Textstelle, dass Engels in der Französischen Revolution das Finale einer sehr langwierigen Entwicklung hin zum „Sieg der Bourgeoisie“ sieht. Diese Entwicklung begann bereits im 16. Jahrhundert, als das Städtetum aufkam und begann, sich in den neuen, absolutistischen Staat zu integrieren. In dieser Zeit haben sich die großen Monarchien herausgebildet, die jedoch für Marx nur eine Übergangsform darstellten.
Unklar bleibt dabei, ob die Französische Revolution für Marx die eine, große Umwälzung darstellt, die die Gesellschaftsformation neu aufstellt. Es gibt Anzeichen dafür, wie oben angeführt, jedoch keine Belege.

Ebenso unklar ist, ob die Revolution aus einem Widerspruch von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen hervorgegangen ist. Dazu gibt Engels einen Kommentar ab, der sich jedoch nicht direkt auf die Französische Revolution bezieht, sondern auf das Ende des Mittelalters (wobei unklar bleibt, wann er das Ende des Mittelalters datiert):

„Als Europa aus dem Mittelalter herauskam, war das emporkommende Bürgertum… sein revolutionäres Element. Die anerkannte Stellung, die es sich innerhalb der mittelalterlichen Feudalverfassung erobert hatte, war bereits zu eng geworden für seine Expansionskraft. Die freie Entwicklung des Bürgertums vertrug sich nicht mehr mit dem Feudalsystem, das Feudalsystem musste fallen.“
Friedrich Engels, Über Historischen Materialismus, 1892

Faktum ist, dass die Französische Revolution keine ökonomischen Umbrüche in Frankreich brachte. An den Produktionsweisen änderte sich nichts, was ja schließlich im Histomat der eindeutige Indikator für den Beginn einer neuen Gesellschaftsformation ist. Man könnte also sagen, dass die Französische Revolution eine politische, und keine soziale Revolution war, da sie nicht aus ökonomischen Widersprüchen heraus entstanden ist, sondern aus politischen und geistlichen.
Da Engels im selben Text sagt, das Bürgertum habe in der Französischen Revolution den „vollständigen Sieg“ errungen und habe die Aristokratie „vernichtet“, kann man allerdings davon ausgehen, dass er das Ausbrechen der Französischen Revolution wie im obigen Zitat interpretieren würde: Die „Expansionskraft“ des Bürgertums, nicht in ökonomischer, sondern geistlicher und politischer Auslegung, „vertrug sich nicht mehr mit dem Feudalsystem“, weswegen es zum Umsturz kam. Dieser Umsturz ist der letzte und wichtigste von drei großen, historischen Umstürzen und besiegelt den geistigen Übergang in die bürgerliche Gesellschaft in Europa¬ mit den neuen Ideen von Vernunft, Freiheit und Gleichheit- ganz abgesehen vom eigentlich politisch unerfolgreichen Ausgang und von den gleichbleibenden Produktionsweisen. Hier änderte sich der Überbau vor der Basis, was einen Umbruch ausschließt und womit man auch das Scheitern der Revolution marxistisch erklären könnte. Frankreich war noch nicht reif für eine soziale Revolution, da die Produktivkräfte hier noch nicht ausgeschöpft waren.
Anders sah es damals in England aus, wo die Industrielle Revolution längst fortgeschritten war. Und hier liegt die Möglichkeit, die Französische Revolution und die Ideen, die sie hervorbrachte, marxistisch zu deuten: Wenn man die Geschichte im gesamteuropäischen Rahmen sieht, könnte man sagen, dass sich durchaus erst eine Basis änderte (Industrielle Revolution in England ändert die Produktionsverhältnisse) und sich dann ein Überbau aus Ideen und Idealen über ihr erhob (Französische Revolution und die Ideale der Freiheit). So betrachtet kann die Französische Revolution das Ende eines gesamteuropäischen Umbruchs darstellen, der sehr langwierig war und auch erst einige Zeit nach der Revolution seine volle Bandbreite entwickelte- mit der Expansion der Industrialisierung auch nach Frankreich und nach Deutschland, was bis ins Wilhelminische Zeitalter vordringt.


Bismarck und der Sozialstaat
Marxistische Deutung
Es ist kein Geheimnis, dass Bismarck in den Sozialdemokraten eine „gefährliche Räuberbande“ sah und alles tat, um ihre Macht um Deutschen Reich zu schmälern. Dass daraus das Modell eines modernen Staates entsprungen ist, war wohl eher ein zufälliges Resultat als Berechnung Bismarcks. Mit seiner Doppelstrategie von Zugeständnissen und Verboten gegenüber der Arbeiter versuchte er, ihre Macht zu minimieren und sie gleichzeitig an das Deutsche Reich zu binden- trotzdem gewannen sie immer mehr an Zuspruch. Zwar gelang es ihm, sie während seiner kompletten Amtszeit mehr oder minder unter Kontrolle zu halten, doch für den enormen Aufwand, den er betrieb, waren die Erfolge wirklich minimal. Ich gehe später darauf ein, warum das aus marxistischer Sicht so war. Es gibt noch einen zweiten Verdienst Bismarcks, der für uns heute als enorme Errungenschaft gilt: Das Legen des Grundsteines eines funktionierenden, demokratischen Staat durch das Entstehen der Ansätze von Wirtschafts- und Sozialpolitik. Bismarcks Ziel hinter der Einführung der neuen Systeme im Deutschen Reich, wie dem „Kartell der schaffenden Stände“, mit dem er den Grundstein für eine spätere Verbands- und Gewerkschaftsordnung legte, war ganz sicher nicht das Entstehen eines demokratischen Staates. Bismarck war eingefleischter Konservativer, Monarchist und Preuße. Für ihn waren alle diese Neuerungen Mittel zum Zweck, wobei der Zweck immer der Erhalt seiner Machtposition und der des Deutschen Reiches war. Dennoch ist man ihm heute für all diese Errungenschaften dankbar und ehrt seine Person deswegen.


Wie dachten Marx und Engels über Bismarck?
Für die Politik, die Bismarck betrieb, haben Marx und Engels schon lange vor seiner Amtszeit im „Kommunistischen Manifest“ von 1847/48 eine Beurteilung abgegeben. Unter der Überschrift „Der konservative oder Bourgeoissozialismus“ beschreiben und verspotten Marx und Engels jene Bourgeois, die versuchen, soziale Missstände abzuschaffen, die Lage des Proletariats zu verbessern und so die Gesellschaft vor der sozialistischen Revolution zu bewahren. Diese Menschen behaupten zwar, im Interesse der arbeitenden Klasse zu agieren, streben aber eigentlich nur Verbesserungen im eigenen Interesse an:

„Es gehören hierher: … Verbesserer der Lage der arbeitenden Klasse. Und auch zu ganzen Systemen ist dieser Bourgeoissozialismus ausgearbeitet worden. … Die sozialistischen Bourgeois wollen … die Bourgeoisie ohne das Proletariat.“
Marx/Engels, Manifest der Kommunistischen Partei, 1847/48

Wenn man so will, beschreibt dieser kurze Absatz genau das Vorgehen Bismarcks mit Einführung der Gewerkschaften und Versicherungen, mit dem Unterschied, dass er seine wahren Ziele hinter diesen administrativen Verbesserungen gar nicht zu verschleiern suchte oder überhaupt konnte: Die Sozialistengesetze taten ihr übriges um zu beweisen, dass Bismarck nicht wirklich an der Lage der Arbeiter interessiert sein konnte. Er wollte lediglich- um es in Marx‘ Dialektik auszudrücken- erreichen, dass die Arbeiter mehr zu verlieren hatten als „nur ihre Ketten“ und somit keine Revolution anzetteln würden.

Marx hatte- zumindest anfangs- eine radikale Sicht der Demokratie. Er sah im Staat nur ein Interessengefüge der herrschenden Klasse, der moderne Repräsentativstaat war für ihn Herrschaftsinstrument der Bourgeoisie. Das Proletariat müsse ihn zerschlagen und ihn durch den proletarischen Staat ersetzen.

Diese radikale Auffassung änderte sich ein stückweit nach 1871, so schreibt Engels:

„Man kann sich vorstellen, die alte Gesellschaft könne friedlich in die neue hineinwachsen in Ländern, wo die Volksvertretung alle Macht in sich konzentriert, wo man verfassungsmäßig tun kann, was man will, sobald man die Majorität des Volkes hinter sich hat: in demokratischen Republiken wie Frankreich und Amerika, in Monarchien wie in England, ... wo diese Dynastie gegen den Volkswillen ohnmächtig ist.“
Engels, Kritik des SPD-Programms von 1891

Auch ihre Meinung über Bismarck als Person änderte sich: Anfangs bezeichnete Marx ihn noch als „Esel“ und nannte ihn „Pißmarck“- nach der Reichsgründung jedoch zollten Marx wie Engels Bismarck Respekt und sahen ihn ihm einen „bonapartistischen Halbdiktator“ und nannten ihn sogar einen „preußischen Revolutionär von oben“. Engels schrieb in einem Brief an Marx 1870:

"Bismarck tut ein Stück unserer Arbeit in seiner Weise ohne es zu wollen. Er schafft reineren Bord als vorher."
Brief von Engels an Marx vom 15.8.1870

Man kann also davon ausgehen, dass Marx und Engels Bismarck als Person- als preußischen, monarchistischen und konservativen Junker- ablehnten, jedoch das, was er erreichte, ganz abgesehen von seiner Intention dahinter, durchaus begrüßten. Von der Ablehnung Marxens gegen Bismarck kann man schon deswegen ausgehen, weil es zahlreiche Belege gibt, dass Marx eine sehr starke Ablehnung gegen Preußen hegte und bis 1866 jeden Machtzuwachs ablehnte. Nach dem Sieg bei Königgrätz gegen Österreich jedoch änderte sich diese Auffassung etwas und zum Deutsch-Französischen-Krieg kam der Nationalstolz Marxens ein stückweit hervor, er begann, Vorteile in der Entwicklung zu sehen:

"Die Franzosen brauchen Prügel. Siegen die Preußen, so ist die Zentralisation der state power nützlich der Zentralisation der deutschen Arbeiterklasse."
Brief von Marx an Engels vom 20.06.1870 (einen Tag nach Kriegsausbruch)

Man kann also folgendes zusammenfassen: Zu Anfang waren Marx und Engels noch etwas unflexibler in ihrer Idee von Klassenkampf und Materialismus verankert. Vor allem Marx konnte dem preußischen Staat und alles, wofür er stand, nichts Positives abgewinnen. Anfangs sahen beide Theoretiker, wie man im „Kommunistischen Manifest“ nachlesen kann, in jeder administrativen Verbesserung der Situation der Arbeiter bloß einen Versuch zur Verhinderung der sozialistischen Revolution. An dieser Auffassung hielten sie wahrscheinlich auch fest. Trotzdem: mit der Machtgewinnung Bismarcks und Preußens und vor allem nach der Gründung des Deutschen Reiches (was Marx sehr begrüßte, er war sehr patriotisch) änderten beide ihre Meinung über Bismarck und begannen in seinen, für die damalige Zeit durchaus revolutionären Veränderungen des Staatswesens einen Segen für die Arbeiterklasse zu sehen. Eine Zentralisation des deutschen Staates bedeutete für sie auch eine Zentralisation der Arbeiterbewegung, wovon sie sich neue Chancen versprachen.

Deutung
Wenn man Bismarck also in einer marxistischen Weise betrachtet, dann wird aus dem Reformator, dem Begründer des modernen Staates ein Mann, der völlig unbewusst und völlig wider seinem Willen den Grundstein legte für einen Staat, der völlig seiner Vorstellung widersprach: Er liberalisierte die Politik, aktivierte mit seiner Doppelstrategie die Arbeiterbewegung (zusätzlich), er legte den Grundstein für die moderne Demokratie, kurz: Er erreichte das Gegenteil von dem, was er erreichen wollte, wenn man sich die heutigen Auswirkungen seiner Amtszeit anschaut.
Außerdem kann man marxistisch betrachtet sagen, dass er ein stückweit den Entwicklungen seiner Zeit ausgeliefert war: Die Geschichte folgte nach Marx der materialistischen Evolution, in der Bismarcks antagonistischen Ideen keinen Erfolg haben konnten und in der all sein Handeln letztlich seinen Gegnern in die Hand spielte, was sich zum Beispiel daran zeigt, dass sein Kampf gegen die Sozialdemokratie so unerfolgreich war. Jeder Versuch seinerseits, eine „alte Ordnung“ beizubehalten, beförderte letztlich die Entwicklung einer neuen Ordnung.
So verliert er die Rolle des „großen Politikers“ in dem Sinne, dass als Folge Auswirkungen seiner Politik (die Basis, die er schuf) Ideen entstanden und sich weiterentwickelten (der Überbau), die mit seinen eigenen Überzeugungen nichts zu tun hatten. Die materialistische Evolution nach Marx verhinderte den antagonistischen Kurs Bismarcks auf ganz natürliche Weise. All die Errungenschaften, für die er heute geehrt wird, waren unvermeidbar die Folge des geschichtlichen „Mechanismus“ und nicht Folge von Bismarcks Handeln. Außerdem entsprachen sie nie seiner Intention, sondern widersprechen ihr sogar in hohem Maße.


3) Bietet der Histomat heute noch Perspektiven für mehr Gerechtigkeit?
Es ist heutzutage mehr oder weniger unumstritten, dass Marx sich in seiner Vorhersage der sozialistischen Revolution, die er ja als unvermeidlich ansah, geirrt hat. Zwar gibt es Menschen, die noch auf die besagte Revolution warten und daran glauben, dass sie noch eintritt, aber die dafür angeführten Argumente wirken meist schwach. Man kann wohl sagen, dass Marx vor allem einen Fehler beging: er hat den Kapitalismus und die Produktivkräfte, die er freisetzen kann, gnadenlos unterschätzt. Er ging davon aus, dass die Produktivkraft des Kapitalismus sich in naher Zukunft ausschöpfen würde und damit die Revolution bald eintreten würde. Dinge wie die Entwicklung des Dienstleistungsgewerbes, das Ausmaß der Globalisierung und das Entstehen des Weltmarktes in seiner heutigen Form konnte er unmöglich vorhersehen. Auch, wenn seine These der Zukunft heute weitestgehend als falsch gilt, ändert das jedoch nichts an seiner Brillanz bezüglich der Durchdringung des ökonomischen Systems und der Bedeutung von Ökonomie für den Verlauf der Weltgeschichte. Er war der erste, der Ökonomie in einen solchen Zusammenhang bringen konnte uns stellte damit Historiker vor eine neue Aufgabe, in der sie geschichtliche Prozesse sehr vielschichtiger deuten lernten. Seine Thesen und vor allem der Histomat sind nicht umsonst heute noch von zentraler Bedeutung, wenn es um Geschichtsanalyse geht.
So kann man den Histomat auch auf heutige Entwicklungen anwenden. Die prägnanteste und wichtigste neuere Entwicklung in der Ökonomie ist fraglos die Globalisierung und alles, was sie beinhaltet. Sie stellt uns heute vor wichtige, ethische Fragen, deren Antworten man auch mithilfe des Histomat zu finden versuchen kann.

Heutzutage muss man, aufgrund der Entwicklung der Wirtschaft, die Ökonomie global betrachten. Die Länder der Welt passen sich immer mehr an einen vom Westen vorgegebenen Standard an und es gibt nur noch vereinzelt Länder, die sich der Weltwirtschaft entziehen können. Es wird ein unglaublicher Anpassungsdruck auf ärmere Länder und Nationen ausgeübt.
Wenn man die momentane Weltwirtschaft marxistisch betrachtet, fällt auf, dass man die Gesellschaft ziemlich gut in zwei Klassen aufteilen kann: Konsumenten und Produzenten. Klar ist auch, dass wir als Europäer zu den Konsumenten, und damit zu den Ausbeutern, zählen. Wir genießen den Luxus von billiger Nahrung und Kleidung nur deshalb, weil wir als herrschende Klasse- relativ unbewusst- Menschen ausbeuten. Anders als zu den Zeiten Marx haben wir als Ausbeuter keinen direkten Kontakt mehr zu den Ausgebeuteten- mit Ausnahme der Repräsentanten vor Ort. Durch die räumliche Entfernung und das jahrzehntelange Augenverschließen gegenüber dieser Entwicklung sind wir uns dessen wenig bis gar nicht bewusst- und sind uns deswegen auch keiner Schuld bewusst. Es existieren, mit wenigen Ausnahmen, keine zwei Klassen mehr innerhalb einer Nation, sondern die ganze Nation bildet eine Klasse. Diese Entwicklung führt dazu, dass wir uns nicht als Ausbeuter fühlen.
Schon allein diese Erkenntnis, zu der man mit Betrachtung des Histomat kommt, bietet schon eine klare Perspektive für mehr Gerechtigkeit. Denn wenn man sich selbst in einer Linie mit Sklavenhaltern, Lehnsherren und Industriebossen sieht, hat das eine abschreckende Wirkung und es wird einem bewusst, in welcher Position man sich ökonomisch befindet. Jeder kann dann selbst entscheiden, ob er weiterhin Teil dieser Gemeinschaft sein möchte oder sich- soweit das in unserer heutigen Gesellschaft möglich ist- aus diesem ausbeuterischen System ausklinken möchte.
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Deine Arbeit sehr umfangreich gut gemacht.
Ich würde dir nicht dazwischen reden wollen, weil ich nicht weiß, was die heutigen Pauker von euch verlangen.

Aber ein paar Bemerkungen habe ich doch:

Du hast M/E zitiert:
Der große Kampf des europäischen Bürgertums gegen den Feudalismus kulminierte in drei großen Entscheidungsschlachten. Die erste war das, was wir die Reformation in Deutschland nennen,… die zweite große Erhebung des Bürgertums … fand in England statt. Die große Französische Revolution war die dritte Erhebung der Bourgeoisie….Sie war aber auch die erste, die wirklich ausgekämpft wurde bis zur Vernichtung … der Aristokratie, zum vollständige Sieg der … Bourgeoisie.“
Friedrich Engels, Über Historischen Materialismus, 1892


Und Johv??? Stimmt das, was M/E geschrieben haben? Wurde die Aristokratie vernichtet?
-
Gut, einige Vertreter davon kamen unters Fallbeil! Aber vernichtet - - - ?
Kurze Zeit später kam Napoleon Bonaparte und ernannte sich zum Kaiser! Und da war sie wieder, die Monarchie.
Nein nein, die gewaltsamen Revolten führen immer nur kurzfristig zu Veränderungen - und wenn der Pulverdampf verraucht war, dann entschieden die ökonomischen Gestzmäßigkeiten über das Wohl und Wehe des Fortgangs der Revolution.

Oder die Oktoberrevolution 1917 in Russland. Die Zarenfamilie wurde auf Weisung Lenins in Jekatharinenburg hingerichtet, in meinen Augen völlig zurecht.
Und heute verehrt die Bevölkerung Russlands diese Schmarotzer am Volk in großer Mehrheit.

Johv hat zitiert:
Ziemlich deutlich wird in dieser Textstelle, dass Engels in der Französischen Revolution das Finale einer sehr langwierigen Entwicklung hin zum „Sieg der Bourgeoisie“ sieht. Diese Entwicklung begann bereits im 16. Jahrhundert, als das Städtetum aufkam und begann, sich in den neuen, absolutistischen Staat zu integrieren. In dieser Zeit haben sich die großen Monarchien herausgebildet, die jedoch für Marx nur eine Übergangsform darstellten.
Unklar bleibt dabei, ob die Französische Revolution für Marx die eine, große Umwälzung darstellt, die die Gesellschaftsformation neu aufstellt. Es gibt Anzeichen dafür, wie oben angeführt, jedoch keine Belege.

Jetzt, Johv hast du es selbst zitiert:
Ziemlich deutlich wird in dieser Textstelle, dass Engels in der Französischen Revolution das Finale einer sehr langwierigen Entwicklung hin zum „Sieg der Bourgeoisie“ sieht.
Das Finale einer sehr langwierigen Entwicklung wird angesprochen.

Sehr langwierig!!!

Und das wird auch ein paar Jahrhunderte dauern, bis die Vorraussetzungen vollständig herangereift sind
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Barbarossa
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Du machst das sehr gut, @segula2, deshalb will ich dir auch gar nicht mehr groß dazwischenfunken. :wink:

Aber mein erster Gedanke bei folgender Bemerkung...:
segula2 hat geschrieben:...Oder die Oktoberrevolution 1917 in Russland. Die Zarenfamilie wurde auf Weisung Lenins in Jekatharinenburg hingerichtet, in meinen Augen völlig zurecht.
Und heute verehrt die Bevölkerung Russlands diese Schmarotzer am Volk in großer Mehrheit...
...war der, ob man es wirklich als gerechtfertigt ansehen kann, wenn auch Frauen und Kinder einfach dahingemetzelt werden...?
Sicher, der (Ex-)Zar hätte sich bei der erstbesten Gelegenheit wieder auf den Thron gesetzt. Aber im großen und ganzen reiht sich dieses Massaker in die lange Reihe von Verbrechen der Kommunisten ein, die eben bereits unter Lenin begannen.
Oder?
Womit ich nicht sagen möchte, daß der Westen in dieser Zeit auch nur einen Deut besser war, wenn man sich anschaut, was in den Kolonien so los war... :eh:

Aber das nur als Randbemerkung. Macht ruhig weiter... :mrgreen:
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segula2
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@ Barbarossa,
auch du weißt nicht um die Schicksale der armen russischen Bauern, die durch das Urteil der Zarenfamilie und ihrer Klientel bis zur Bewusstlosigkeit oder gar in den Tod geprügelt wurden, nur weil sie der Raffgier ihrer Peiniger nicht mehr genüge leisten konnten. Da wurde auch vor Kindern, Kranken und Greisen nicht Halt gemacht.
Meinst du nicht, dass ein jeder dieser unglücklichen Kreaturen genauso an seinem armseligen Leben hing, wie das Zarenpack, das prasste und wie die Made im Speck lebte? Und dadurch auch kein Mitgefühl für die Delinquenten haben konnte?
Der Terror und Verbrechen an der Menschheit in Russland ist also nicht erst seit den Lenins und Stalins aufgekommen, sondern war in Russland seit Jahrhunderten gang und gäbe und wurde allgemein als "Gepflogenheit" hingenommen. Also haben die russischen Revolutionäre diese Gepflogenheit nur beibehalten.
Lenin hat die Romanows auch nicht aus Blutrunst und Terror liquidieren lassen, sondern weil die Intervention die Stadt bedrohte und er nicht wollte, das die Zarenfamilie durch diese befreit würde.
Mich erfüllt eine (sicher unchristliche) Genugtuung bei dem Gedanken daran, welche Todesangst sie in den wenigen Augenblicken ausgestanden haben, als sie in die Waffenmündungen geblickt haben. Was für eine Lapalie gegenüber den Todesqualen der gepeinigten russischen Bauern.

Leider haben wir nun das Thema etwas verlassen und Johv sicher nur verunsichert.
Aber auch das musste mal gesagt werden. :P
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Johv hat geschrieben:Ich werde euch jetzt einfach mal zeigen, was ich bisher geschrieben habe (die Erläuterungen zum geschichtlichen Hintergund lass ich mal weg, ich nehm mal an, dass ihr da Bescheid wisst ;) )... Ich würde gerne ein Feedback hören!
....

Heutzutage muss man, aufgrund der Entwicklung der Wirtschaft, die Ökonomie global betrachten. Die Länder der Welt passen sich immer mehr an einen vom Westen vorgegebenen Standard an und es gibt nur noch vereinzelt Länder, die sich der Weltwirtschaft entziehen können. Es wird ein unglaublicher Anpassungsdruck auf ärmere Länder und Nationen ausgeübt.
....
Lieber Johv,
Das ist auch so eine der Verdrehung der Realität, die uns immer mehr eingeredet wird.
Es ist nicht wahr, dass der Lebensstandard der (asiatischen) Entwicklungsländer auf unser Niveau gehoben wird, sondern eher umgedreht. Unser Niveau wird diesen Ländern angeglichen.Da werden Finanzkrisen und Bankpleiten herbeigeredet, vom Arbeitnehmer Lohnverzichtserklärungen abverlangt, unter Androhung von Arbeitsverlust usw. usf..
Noch sieht es anders aus: Aber ich bin mir sicher, dass du mich eines Tages verstehst und dich erinnerst.

Im Marxschen Sinne sind heute ja selbst die Begriffe Arbeitnehmer und -geber vertauscht.
Der heutige Arbeitnehmer ist im marxschen Verständnis eigentlich der Arbeitgeber, weil er seine Arbeit abliefert - gewissermaßen abgibt. Und der Arbeitgeber nimmt die Arbeit ab und profitiert davon, ist also eigentlich der Arbeitnehmer.
Und solche Beispiele gibt es noch mehr, aber wirft letztendlich für den unbedarften Leser dieser Schriften ein verwirrendes Verständnis auf.
MfG Heiner!
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segula2 hat geschrieben:...Im Marxschen Sinne sind heute ja selbst die Begriffe Arbeitnehmer und -geber vertauscht.
Der heutige Arbeitnehmer ist im marxschen Verständnis eigentlich der Arbeitgeber, weil er seine Arbeit abliefert - gewissermaßen abgibt. Und der Arbeitgeber nimmt die Arbeit ab und profitiert davon, ist also eigentlich der Arbeitnehmer...
Also so hab ich das bisher auch noch nicht gehört oder gelesen. :roll:
Bei diesen Begriffen geht es ja im Grunde darum, wer wem einen Arbeitsplatz anbietet. Also ein Unternehmen gibt einem Arbeitssuchenden einen Arbeitsplatz und damit eben auch Arbeit - das Unternehmen wird dadurch zum "Arbeitgeber", während der Arbeitssuchende die Arbeit annimmt und so zum "Arbeitnehmer" wird.
Im marxschen Sinne "verkauft" der "Arbeitnehmer" damit seine "Arbeitskraft" an den "Arbeitgeber".
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Im Kommunistischen Manifest schrieben Marx und Engels:
Die Bourgeoisie reißt durch die rasche Verbesserung aller Produktionsinstrumente, durch die unendlich erleichterte Kommunikation alle, auch die barbarischsten Nationen in die Zivilisation. Die wohlfeilen Preise ihrer Waren sind die schwere Artillerie, mit der sie alle chinesischen Mauern in den Grund schießt, mit der sie den hartnäckigsten Fremdenhass der Barbaren zur Kapitulation zwingt.
Ist dieses Loblied auf die Erfolge des Kapitalismus nicht sehr merkwürdig?

Im Ersten Opiumkrieg von 1839 bis 1842 hatten die Kanonen der britischen Flotte und die an Land gesetzten Soldaten China gezwungen, die britischen Opiumhändler ins Land zu lassen und den mörderischen Drogenhandel zu legalisieren. Es war also ganz anders, als es von Marx und Engels ihren Anhängern geschildert wurde. Die Waren Chinas, Tee, Seide und Porzellan, hatten China einen Handelsüberschuss gegenüber Europa eingebracht. Die Briten begannen dann den Opiumschmuggel, um ihre Handelsbilanz mit China auszugleichen. Als China sich dem mörderischen Drogenhandel der Briten widersetzte, begannen diese, die chinesischen Mauren mit ihrer Schiffsartillerie aufzubrechen.

Die Lage der Arbeiter wurde damals von vielen Kreisen mit Entsetzen betrachtet. Dazu gehörten die Kirchen, sogar einige Fabrikanten selbst, bis hin zum preußischen Militär, das um die Gesundheit seiner Rekruten bangte. Bei der Lektüre des Kommunistischen Manifests kann der Eindruck entstehen, dass es alle diese Kreise vor den Kopf stoßen und den Streit unter den Arbeitern und den vielen sozialistischen Gruppierungen selbst auf die Spitze treiben wollte.

Was hat den Arbeitern mehr geholfen, die Sozialgesetzgebung von Bismarck oder deren Ablehnung durch die Marxisten? Welchen Sinn sollte es haben, dass die Marxisten den feudalen Sozialismus wie den kleinbürgerlichen Sozialismus, den deutschen Sozialismus wie den Bourgeoissozialismus und die vielen Anhänger des utopischen Sozialismus bekämpfen und den Streit in alle Reihen tragen, die Kirchen vor den Kopf stoßen und alle Initiativen für eine bessere Sozialpolitik ablehnen? Warum war Friedrich Engels anfangs gegen die britischen Gesetze, mit denen die Arbeitszeit für Frauen und kleine Kinder auf 10 Stunden am Tag beschränkt wurden?

Man muss dazu etwas über die Hintergründe das "Marxismus" wissen:

Karl Marx war der Schwager des preußischen Innenministers Ferdinand von Westphalen. Als dieser noch Dezernent der Abteilung des Innern der Regierung zu Trier gewesen war, hatte sein Vater Ludwig von Westphalen für den jungen Karl Marx die Rolle eines Mentors übernommen und ihn politisch ausgebildet. Karl Marx hat seine Doktorarbeit nicht seinem Vater, sondern dem Vater des preußischen Innenministers gewidmet.

Als Student in Berlin "befreundete" sich Karl Marx mit dem bei der preußischen Regierung in Ungnade gefallenen Theologen Bruno Bauer. Nachdem dieser von der preußischen Regierung sein Lehrverbot erhalten hatte, beendet Marx diese "Freundschaft" und widmete einige Energie der Aufgabe, Bruno Bauer in den oppositionellen Kreisen zu bekämpfen.

Der US-Historiker Hajo Holborn schreibt über Ferdinand von Westphalen:
Police State Methods
Naturally this system produced not only supervision of the thinking of the people but also the inevitable reaction, faked conformity. In public life the situation was equally bad due to the politics of Count Ferdinand von Westphalen (1799-1876), who held the key position of minister of interior in the Manteuffel cabinet. Strangely enough, although he was the brother-in-law of Karl Marx, he was the chief confidant of the Kamarilla among the ministers. The organization of an intense spy apparatus shadowing both friends and foes was his work. Even Prince William, heir of the throne, came under surveillance after he had criticized Prussian policy during the Crimean war. The police did not hesitate to use forged documents in order to bring opponents of the government to trial, and political as well as press offenses were now withdrawn from jury trial. Even then, however, the Prussian judges stood up well to the methods of the police state. It is unnecessary to describe other corollaries of these methods, such as censorship and suppression of all forms of political association insofar as they went beyond strictly local activities.
(Hajo Holborn, »A History of Modern Germany: 1840-1945«, Princeton 1982, S. 110)
Waren Marx und Engels wirklich aufrechte Revolutionäre? Oder ist das alles Betrug, was bis heute über Marx und Engels an Schulen und Universitäten erzählt wird?
Johv
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segula2 hat geschrieben:
Johv hat geschrieben:Ich werde euch jetzt einfach mal zeigen, was ich bisher geschrieben habe (die Erläuterungen zum geschichtlichen Hintergund lass ich mal weg, ich nehm mal an, dass ihr da Bescheid wisst ;) )... Ich würde gerne ein Feedback hören!
....

Heutzutage muss man, aufgrund der Entwicklung der Wirtschaft, die Ökonomie global betrachten. Die Länder der Welt passen sich immer mehr an einen vom Westen vorgegebenen Standard an und es gibt nur noch vereinzelt Länder, die sich der Weltwirtschaft entziehen können. Es wird ein unglaublicher Anpassungsdruck auf ärmere Länder und Nationen ausgeübt.
....
Lieber Johv,
Das ist auch so eine der Verdrehung der Realität, die uns immer mehr eingeredet wird.
Es ist nicht wahr, dass der Lebensstandard der (asiatischen) Entwicklungsländer auf unser Niveau gehoben wird, sondern eher umgedreht. Unser Niveau wird diesen Ländern angeglichen.
Da hast du mich falsch verstanden, ich meinte nicht, dass sich der Lebensstandart angleicht, sondern die Produktionsweisen. Du hast aber Recht, das muss ich besser betonen!

Ansonsten find ich die Diskussion durchaus interessant, wenn ihr vom Thema abkommt, ist das schon ok ;)
Johv
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Ich wollte mal mitteilen, dass ich 15 Punkte bekommen hab! :)
Yay!
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