Pazifismus und Kirche

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Moderator: Barbarossa

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Orianne
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Sehr interessanter Artikel Conzaliss. Nur kann Frau Kässmann nicht unbedingt behaupten die Armee sei in Costa Rica abgeschafft, denn viele Aufgaben übernimmt die Polizei. Ich glaube in Deutschland wäre eine Abschaffung der Armee nicht möglich, zu viel hängt daran, viele Arbeitsplätze würden verschwinden, ausserdem würden sich sicher die Vereinigten Staaten von Amerika als Schutzmacht andienen, so wie in Costa Rica auch. Soviel ich weiss unterhält auch Japan keine Armee im eigentlichen Sinne, aber das Land ist verpflichtet sich für die Selbstverteidigung doch zu bewaffnen.
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General William Tecumseh Sherman
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Orianne
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Conzaliss hat geschrieben:Es wäre sehr schön, wenn Staaten auf das Militär oder sogar die Polizei verzichten könnten.

Doch das ist Utopie...

Wahrscheinlich würde ein Staat ohne Polizei nicht funktionieren, ohne Militär vielleicht.
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Marek1964
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Nie im Leben darf die Bundeswehr abgeschafft werden. Die Freiheit muss verteidigt werden können. Im Gegenteil, die Bedrohungsszenarios werden vielfältiger, da müssen wir bereit und flexibel sein.

Pazifismus ist eine schöne Idee, funktioniert aber ebenso wenig wie das Appeasement.
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Orianne
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Marek1964 hat geschrieben:Nie im Leben darf die Bundeswehr abgeschafft werden. Die Freiheit muss verteidigt werden können. Im Gegenteil, die Bedrohungsszenarios werden vielfältiger, da müssen wir bereit und flexibel sein.

Pazifismus ist eine schöne Idee, funktioniert aber ebenso wenig wie das Appeasement.
Man könnte die Bundeswehr schon abschaffen, aber die Aufgaben dann der Polizei oder der Bundespolizei oder dem Zoll übertragen, nur wäre das komplett sinnlos.
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Triton
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Es gibt durchaus ernstzunehmende Konzepte einer Landesverteidigung ohne reguläre Armee. Wenn Frau Käsmann das meint, hat sie meine Sympathie. Ich war mal Soldat, unfreiwillig und mürrisch, aber im kalten Krieg war das natürlich überlebensnotwendig für unser Land und vor allem für die freiheitliche Grundordnung. Aber Spaß macht das keinen und ich behaupte gerne, dass aktive Soldaten die größten Pazifisten auf Erden sind, weil sie wissen, was Krieg ist und die eigenen Knochen hinhalten müssten.

Die Schweiz, in der jeder männliche Erwachsene ein Gewehr zu Hause hatte, war zumindest im Ansatz ein Alternativkonzept, wenn es auch dort immer noch eine Armee gab. Es gibt aber auch modernere, zeitgenössischere Konzepte ohne Waffen, die zivilen Widerstand an die Stelle militärischen setzen.

Klar, für Auslandseinsätze bringen solche Theoriediskussionen nichts. Leider bringt die EU hier keine supranationale Truppe auf die Beine, die für solche Angelegenheiten zuständig ist, diese nationale Kleinstaaterei auf so klassischen Gebieten eines Staatenbunds geht mir schon lange auf den Keks.

Jeden Unsinn von Brüssel aus regeln, aber Außenpolitik den Mitgliedern überlassen.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Cherusker
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Triton hat geschrieben:
Die Schweiz, in der jeder männliche Erwachsene ein Gewehr zu Hause hatte, war zumindest im Ansatz ein Alternativkonzept, wenn es auch dort immer noch eine Armee gab. Es gibt aber auch modernere, zeitgenössischere Konzepte ohne Waffen, die zivilen Widerstand an die Stelle militärischen setzen.
Wir befinden uns nicht mehr z.Zt. Napoleons. :mrgreen: Mit einem Gewehr in der Hand gewinnt man keine Kriege bzw. verhindert diese. Heutzutage gibt es viele Waffensysteme, die nicht so einfach von Laien bedient werden können.
Und ziviler Widerstand ist sinnlos und reichlich naiv, wenn Dir jemand mit Waffen gegenüber steht. :mrgreen:
Ich möchte gern einmal wissen, wie man sich mit zivilen Widerstand z.B. gegenüber den IS-Terroristen verteidigen soll? :wink:

Die Kirche hat es einfach. Sie vertritt die reine Theorie. In der Praxis sieht es anders aus. Genauso gut könnte ich verlangen, daß es keine Kriminalität mehr gibt, weil in den Geboten auch ein Verobt für das Stehlen besteht.

P.S.
Irgendwann vor Jahrhunderten hat man im Amazonasgebiet einen Staat der Anarchie errichten wollen. D.h. keine Kräfte, die regelnd eingreifen. Das Ganze ist im Chaos versunken. Wenn sich einer nicht an die Spielregeln hält, dann können sich die anderen nicht dagegen zur Wehr setzen.
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Orianne
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Triton hat geschrieben: Jeden Unsinn von Brüssel aus regeln, aber Außenpolitik den Mitgliedern überlassen.
Rein theoretisch müsste die EU wie die USA geführt werden, nur ist das in Europa eben unmöglich.

Mein Mann hat eine Armeepistole zu Hause, damit kann man noch weniger einen Krieg führen.
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Triton
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Die Abschreckung beim Schweizer Modell bestand darin, dass ein potentieller Besatzer auf eine Bevölkerung trifft, die einen jahrelangen, zermürbenden Guerilla-Krieg führen kann, so wie zum Beispiel die Jugoslawen im 2.Weltkrieg. Besonders eignen sich hier unübersichtliche Gegenden wie Gebirge oder eben dünn besiedelte Länder wie die damalige UDSSR.

Aber solche Abschreckungskonzepte funktionieren nur, wenn der Abgeschreckte rational vorgeht, das heisst einen Nutzen aus der Besatzung haben will.

Übrigens ist es totaler Nonsens, dass Japan keine reguläre Armee besitzt:
http://german.china.org.cn/internationa ... 397201.htm

Die Flotte ist die schlagkräftigste und modernste Asiens, was bei China und Indien als Vergleich durchaus was zu bedeuten hat.
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Orianne
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Triton hat geschrieben:
Übrigens ist es totaler Nonsens, dass Japan keine reguläre Armee besitzt:
http://german.china.org.cn/internationa ... 397201.htm

Die Flotte ist die schlagkräftigste und modernste Asiens, was bei China und Indien als Vergleich durchaus was zu bedeuten hat.
Japan:
Ich schrieb im eigentlichen Sinne keine Armee besitzt, sie heisst Self Defense Forces, also Selbstverteidigungsstreitkräfte, da war erst vor einem Monat ein Bericht im Weltspiegel darüber.

Das ist übrigens eine Tatsache, dass bei einem Angriff oder einer Besetzung ein Guerillakrieg vorgesehen war, jeder Mann ab 16 konnte sich ein Gewehr besorgen, auch wenn er nicht wehrtauglich war, es waren auch Armbinden mit Schweizer Kreuzen vorgesehen.
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