Moderne Erziehung und Werteverfall: Zusammenhang, Fiktion?

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Moderator: Barbarossa

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Balduin
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Zusammenfassungen wären Gold wert ja. Ich würde das gerne bei längeren Themen als Vorspann zum 1. Beitrag einbinden, da fehlen aber auch die personellen Ressourcen, um das umzusetzen. Technisch ist das das kleinste Problem.

Eventuell gefällt dir die Umsetzung der Tabelle jetzt besser? Schau einfach auf den vorherigen Beitrag - jeder sollte die Tabelle jetzt im Beitrag selbst bearbeiten können.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Pryde
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Ich hab nur den Eröffnungspost gelesen

Gut möglich dass wir in den letzten Jahrzehnten einen Werteverfall in der Gesellschaft haben. Ich glaube aber nicht wirklich dass die Erziehung daran einen großen Anteil hat. Die Stichworte hören sich für mich eher nach Folgen des Kapitalismus an, als Folgen mangelnder oder schlechter Erziehung. In letzter Zeit also in diesem Jahrtausend ist die Jugend doch wieder viel spießiger als früher. Viele die jetzt 20-40 sind haben oder wollen Heiraten, Kinder, Eigentumswohnung oder Haus. Das ist quasi die Konterrevolution zu 68 nur kommt das durch den demographischen Wandel nicht so durch.
Ich glaube die wenigsten Eltern machen sowas wie antiautoritäre Erziehung. Wenn man gar so will haben sich in der Kindererziehung neue Werte gebildet. Körperliche und willkürliche Bestrafungen werden nicht mehr durchgeführt.
Aneri

Ich sehe kritisch die zweite Spalte. Was ist die "soziale Kontrolle"? Wie andere mich beurteilen? Dann aber bedeutet es schlichtweg, dass mir mein Ansehen ein Wert ist. Es ist aber wiederum durch Schamgefühl geregelt. man schämt sich wenn man der Erwartungen der Gruppe nicht entspricht.

Auch Selbstkritik ist kein Mechanismus. Was ist ein Mechanismus? Auf dem Beispiel des Schams kann man es leicht nachvollziehen, wie durch dieses Mechanismus ein entwickelnde Mensch wird konditionert. Die Einhaltung der gesellschaftlichen Normen wird biologisch unterstützt. Wenn man schon anderen Mechanismus sucht, dann könnte man höchsten noch das Gewissen einbeziehen, das mit Scham verwandt ist, dennoch betrifft eher das rationales Denken, das nur sekundär auf das Gefühl koppelt. Das Gewissen bedeutet, dass Mensch schon bewusst mit den Werten umgeht. Es gilt nicht für Scham, das viel tiefer - in Unterbewusstsein verankert ist.

Ich würde die Liste so gestalten, dass man der nächste Spalte eine Beurteilung abgeben kann. Diese Beurteilung könnte man in Punkten dargestellt werden, die den Rang des Wertes wiedergeben. Die Werte sind nicht alle gleich. So die Pünktlichkeit zwar ein Wert darstellt, aber bei weitem nicht wie das Wert "Hilfestellung" oder "Treue". Dann würde ich einen Sinn in dieser Liste sehen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Ich muss mich aber wieder vom Acker machen: zu viel Arbeit.
Renegat
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Super Aneri, genauso hatte ich mir das vorgestellt, dass alle an der Tabelle arbeiten und man hat hinterher ein übersichtliches Ergebnis.

Ralph, ja, so ist es viel besser. :clap: Worte einfügen, kann ich auch, habe ich eben versucht. Ganze Spalten ist mir noch nicht gelungen - aber wir üben ja.
Wenn das mit dem Festpinnen klappt, wäre das die absolute Foreninnovation.
Wofür fehlen dir die persönlichen Ressourcen? Für die Technik oder beim Tabellenerstellen? Letzteres könnten doch auch User machen.
Renegat
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Ralph hat geschrieben:
0Au7s5GKFIRs4dFJZMndNYWp1ejd2NnQ4ck81ZDBuVFE
Test, ob zitieren funktioniert.

Deine Einwände habe ich versucht, einzuarbeiten, Aneri.
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Balduin
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Renegat hat geschrieben:Super Aneri, genauso hatte ich mir das vorgestellt, dass alle an der Tabelle arbeiten und man hat hinterher ein übersichtliches Ergebnis.

Ralph, ja, so ist es viel besser. :clap: Worte einfügen, kann ich auch, habe ich eben versucht. Ganze Spalten ist mir noch nicht gelungen - aber wir üben ja.
Wenn das mit dem Festpinnen klappt, wäre das die absolute Foreninnovation.
Wofür fehlen dir die persönlichen Ressourcen? Für die Technik oder beim Tabellenerstellen? Letzteres könnten doch auch User machen.
Die Tabelle erscheint jetzt auch im ersten Beitrag des Themas - hoffentlich geht damit der eigentliche Diskussionsbeitrag nicht unter.
Zwecks Bearbeiten der Tabelle verweise ich einfach mal auf die Hilfe von Google: https://support.google.com/drive/topic/ ... ic=2811806

Ja, solche Tabellen kann jeder einbinden, wobei es nicht gerade trivial ist (man muss dann doch recht viele Einstellungen vornehmen). Schauen wir mal wie es sich entwickelt.
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Barbarossa
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Was wohl auf keinen Fall fehlen sollte, ist wohl auch Toleranz und Transparenz - sogar wichtige Teile unserer Werte, wie ich finde. Sowas wie Treue, Pünktlichkeit usw. sind wohl eher Tugenden, was für mich ein Unterschied zu den "Werten" darstellt.

Tugend: "sittlich wertvolle Eigenschaft (eines Menschen)"
(siehe: http://www.duden.de/rechtschreibung/Tugend )

Werte bzw. Wert­vor­stel­lung: "Vorstellung (2a) von ideellen Werten (3)"
Synonyme zu Wertvorstellung: Wert; Grundsatz, Ideal, [Lebens]prinzip, Leitbild, Maßstab, Wertmaßstab

(siehe: http://www.duden.de/rechtschreibung/Wertvorstellung)

So ist also die Frage: Was wollen wir genau untersuchen?
Tugenden von Einzelpersonen oder wichtige Werte unserer Gesellschaft?

Zwischen diesen beiden sollte man unterscheiden, d. h. während ich z. B. Toleranz und Transparenz den Wertvorstellungen (= auf die gesamte Gesellschaft bezogen) zuordnen würde, wären für mich Flexibilität, Zivilcourage, Hilfsbereitschaft usw. Tugenden (= positive Eigenschaften einer Person)

Teilweise könnte es da natürlich Überschneidungen geben. Toleranz ist z.B. auch gleichzeitig eine Tugend.
Andererseits ist Schamgefühl auf keinen Fall eine Wertvorstellung, sondern ausschließlich eine Tugend.
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Renegat
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Schamgefühl wollte Aneri zu den Mechanismen packen, deshalb steht es unten so dumm rum

Deine Unterscheidung in Werte und Tugenden finde ich sehr gut. Nun müßte die Tabelle ergänzt werden. Und dann könnten wir anfangen zu beurteilen, welche Werte und Tugenden haben sich wie verändert.

Beim Tabellenbasteln übe ich noch, bis jetzt zuckt sie bei jeder Eingabe nach oben. Zum Ausprobieren der Funktion finde ich das Thema super geeignet, mal sehn, was wir gemeinsam hinkriegen.
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Barbarossa
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Aneri hat geschrieben:Ich sehe kritisch die zweite Spalte. Was ist die "soziale Kontrolle"? Wie andere mich beurteilen? Dann aber bedeutet es schlichtweg, dass mir mein Ansehen ein Wert ist. Es ist aber wiederum durch Schamgefühl geregelt. man schämt sich wenn man der Erwartungen der Gruppe nicht entspricht.

Auch Selbstkritik ist kein Mechanismus. Was ist ein Mechanismus? Auf dem Beispiel des Schams kann man es leicht nachvollziehen, wie durch dieses Mechanismus ein entwickelnde Mensch wird konditionert. Die Einhaltung der gesellschaftlichen Normen wird biologisch unterstützt. Wenn man schon anderen Mechanismus sucht, dann könnte man höchsten noch das Gewissen einbeziehen, das mit Scham verwandt ist, dennoch betrifft eher das rationales Denken, das nur sekundär auf das Gefühl koppelt. Das Gewissen bedeutet, dass Mensch schon bewusst mit den Werten umgeht. Es gilt nicht für Scham, das viel tiefer - in Unterbewusstsein verankert ist.
...
Genau Aneri, ich würde die von dir genannten Begriffe unter "gesellschaftliche Konventionen" zusammenfassen. Ich habe das mit dem Editieren der Tabelle gleich mal ausprobiert und habe eine 3. Kategorie eingerichtet. Ich finde es auch super.
:)
Renegat hat geschrieben:... Worte einfügen, kann ich auch, habe ich eben versucht. Ganze Spalten ist mir noch nicht gelungen - aber wir üben ja.
Wenn das mit dem Festpinnen klappt, wäre das die absolute Foreninnovation.
...
Das klappt ganz gut. Ich hab gemerkt, dass es mit dem Internet Explorerbesser geht, als mit Mozilla. Überhaupt habe ich schon häufiger festgestellt, dass die beiden Browser beim Editieren unterschiedlich reagieren.
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Renegat
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Habe noch was eingefügt, ich denke, dass noch viele Werte und Tugenden fehlen.
Was nun ganz fehlt, ist der Punkt sexuelle Freizügigkeit, damit meine ich eher Sitte. Die sieht man heute sicher mit anderen Augen als früher. Ist das eine weitere Spalte oder ein Wert oder muß man das anders ausdrücken?

Außerdem müßte für mich Treue in beiden Spalten näher definiert werden, was meint Treue?

Ich verwende Mozilla und zwar, weil in einigen Foren der Explorer gar nicht funktioniert. Es stimmt, beide sind sehr unterschiedlich in der Reaktion.

Edit: Die letzten beiden Spalten habe ich erst jetzt gesehen, paßt da die sexuelle Freizügigkeit hin?
Außerdem habe ich versuchsweise bei den Beurteilungen was eingegeben, sehr grob und sehr persönlich. Wäre es dafür nicht besser, wir würden die mit Userkürzel versehen. Denn es kann ja durchaus verschiedene Einschätzungen geben?

Diese Tabellen können eine ganz tolle Sache werden, macht Spaß. :clap:
Zuletzt geändert von Renegat am 22.03.2014, 10:38, insgesamt 1-mal geändert.
Aneri

Mit der Differenzierung in Tugenden fand ich zuerst sehr gut. Es sind s. z. Charaktereigenschaften die geschätzt werden. Auch die Werte unter NR. 3,4,5 sollten unter Tugenden angeordnet werden. Sogar Treue nach WIKI ist eine Tugend: http://de.wikipedia.org/wiki/Treue. Wenn man die zehn Gebote erinnert, dann auch sie sind Tugenden.

Es bedeutet aber, dass man die Tugend und der Wert eigentlich nicht trennen kann. Ein geschätzte Wert manifestiert sich in einer Menschenhandlung, deren Gesetzmäßigkeit (die bestimmte Handlung bei bestimmten Gegebenheiten) als eine Charaktereigenschaft definiert werden kann. Folgend kann man die Werte von Tugenden nicht streng trennen.

Was allerdings sich trennen lässt und aus Tabelle ist es sichtbar: sind die Werte auf Menschen bezogen oder auf die Gesellschaft. So die Werte Demokratie, Medienfreiheit, Menschenrechte, Eigentum (auch unter Nr. 6,7,8) sind auf die Gesellschaft anwendbar.

Auch würde ich dankbar, wenn man in der Tabelle die Widersprüchlichkeit der Werte zu tage kommt. So die Toleranz, Flexibilität, Kompromißbereitschaft stehen gegenüber zum "Einstehen für seine Überzeugungen", Zuverlässigkeit und Treue. Ich persönlich finde es nützlich zu sehen, dass ein Treiben zu der Absolutisierung einige Werte verletzt gleich andere Werte. So dass Mensch muss immer balancieren auf der Suche nach Gleichgewicht zwischen dieses gegensätzlichen Werten.
Aneri

Entschuldigung, ´bitte nicht als Kritik auffassen. Eher als Vorschlag. Die Bewertung zeigt eine Tendenz in der Gesellschaft. Vielleicht auch richtig. Dennoch viel wichtige ist m. E. die Hierarchie der Werte zu zeigen. So etwa was nimmt den Rang 1 - also absolut unentbehrliche Wert, das alles andere in Schatten stellt. Was ist wichtig aber schon etwas untergeordnet u. s. w.
Renegat
Mitglied
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Aneri hat geschrieben:
Auch würde ich dankbar, wenn man in der Tabelle die Widersprüchlichkeit der Werte zu tage kommt. So die Toleranz, Flexibilität, Kompromißbereitschaft stehen gegenüber zum "Einstehen für seine Überzeugungen", Zuverlässigkeit und Treue. Ich persönlich finde es nützlich zu sehen, dass ein Treiben zu der Absolutisierung einige Werte verletzt gleich andere Werte. So dass Mensch muss immer balancieren auf der Suche nach Gleichgewicht zwischen dieses gegensätzlichen Werten.
Dein letzter Punkt ist mir auch aufgefallen, Aneri. Ich habe versucht, dass mit zunehmend/abnehmend zu lösen. Das trifft es aber nicht wirklich, denn in einer Situation kann es richtig sein, flexibel und tolerant zu reagieren und in der nächsten muß ich für meine Überzeugungen einstehen und Zivilcourage zeigen.
Aneri

Es zeigt aber eben, dass du hast eine Hierarchie der Werte.

Die Werte konkurrieren miteinander. So die Toleranz bedeutet gelich Kompromißbereitschaft, was auch gleichzeitig bedeutet, dass ich von manchen meinen Überzeugungen etwas zurücktreten muss. Das Versprechen, der in einer Situation gegeben, kann in einer anderer Situation gebrochen werden. Man ist flexibel, aber kann man auch untreu sagen. Flexibilität und Anpassung. Wenn man seine Werte nach Umstand mal so mal anders zusammenrafft, dann ist es eine Unzuverlässlichkeit.
Renegat
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Aneri hat geschrieben:Es zeigt aber eben, dass du hast eine Hierarchie der Werte.

Die Werte konkurrieren miteinander. So die Toleranz bedeutet gelich Kompromißbereitschaft, was auch gleichzeitig bedeutet, dass ich von manchen meinen Überzeugungen etwas zurücktreten muss. Das Versprechen, der in einer Situation gegeben, kann in einer anderer Situation gebrochen werden. Man ist flexibel, aber kann man auch untreu sagen. Flexibilität und Anpassung. Wenn man seine Werte nach Umstand mal so mal anders zusammenrafft, dann ist es eine Unzuverlässlichkeit.
ja, absolut richtig, es gibt eine Konkurrenz der Werte und die ist auch noch situationsabhängig. Ob man das mit Hierarchien darstellen kann, weiß ich nicht? Fast scheint es mir ein dreidimensionales Modell zu sein und dabei bin ich gerade so begeistert von der Tabellendarstellung. Vielleicht fällt jemand anderem noch was dazu ein.
Auf jeden Fall ist durch die Tabellendiskussion jetzt schon mehr übersichtliches Ergebnis in diesem Thema als in den meisten anderen.
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