Moderne Erziehung und Werteverfall: Zusammenhang, Fiktion?

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Moderator: Barbarossa

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Marek1964
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Zusammenfassung mit Hilfe einer Tabelle
Ermöglicht kollaborative Zusammenarbeit

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Diskussion

Durch verschiedene Diskussionen privat, beruflich wie auch in Foren sehe ich mich nun animiert dieses Thema hier in diesem Kontext zur Diskussion zu stellen.

Die Frage ist eigentlich eine doppelte:

1. Erleben wir in den letzten Jahren oder Jahrzehnten einen Werteverfall?

2. Wenn ja, hat die moderne Erziehungspraxis der letzten ein bis zwei Generationen einen Anteil daran?

Unter dem Begriff Werteverfall will ich mal ganz lose folgende Stichworte in die Runde werfen: Egoismus, Egozentrismus, Narzissmus, Selbstbezogenheit, Rücksichtlosigkeit, Jugendkriminalität, Steuerhinterziehung, Konsumgesellschaft, Verschuldung, Selbstbedienungsmanager, Littering, Unhöflichkeit, Selbstverwirklichung, Scheidungsrate, Anspruchsdenken

Unter dem Begriff moderne Erziehungspraxis ebenso lose: Antiautoritäre Erziehung, Permissive Erziehung, Keine Erziehung, Alleinerzieher, Schlüsselkinder, Erziehung zu Verantwortung, Eigenständigkeit, kritischem Denken, Allgemeinsinn, Zucht und Ordnung, Zuckerbrot und Peitsche, Intrinsische und Extrinsische Motivation, Leistungsfähigkeit, Selbstbewusstsein, Unabhängigkeit, Bescheidenheit

Die Einwürfe sollen nicht suggestiv sein, sondern nur inspirativ und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Hier noch ein Link als Input:
http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-g ... d-68?p=all
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dieter
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Lieber Marek,
Es gibt keinen Werteverfall, unsere Enkelkinder sind genauso lieb und nett, wie wir damals waren. Schon die alten Griechen haben sich über ihre Jugend aufgeregt. Ich erwische mich selbst dabei, dass ich mich heute über Dinge aufrege, wie das schon meine Eltern und Großeltern gemacht haben. :wink: Wir haben einen klugen, ordentlichen, erfolgreichen Sohn, der eine kluge ordentliche Familie gegründet hat. Also können wir bei der Erziehung nicht alles falsch gemacht haben. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
ehemaliger Autor K.

dieter hat geschrieben:Lieber Marek,
Es gibt keinen Werteverfall, unsere Enkelkinder sind genauso lieb und nett, wie wir damals waren. Schon die alten Griechen haben sich über ihre Jugend aufgeregt. Ich erwische mich selbst dabei, dass ich mich heute über Dinge aufrege, wie das schon meine Eltern und Großeltern gemacht haben. :wink: Wir haben einen klugen, ordentlichen, erfolgreichen Sohn, der eine kluge ordentliche Familie gegründet hat. Also können wir bei der Erziehung nicht alles falsch gemacht haben. :wink: :mrgreen:

Ja, mein lieber Dieter, so ist es. Hier eine kleine Sammlung über Jugend, falsche Erziehung und Werteverfall aus 5000 Jahren:

„Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte“ (Keller, 1989, ca. 3000 v. Chr., Tontafel der Sumerer).

“Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten” (Watzlawick, 1992, ca. 1000 v. Chr., Babylonische Tontafel).

“Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter steht wider die Mutter, die Schwiegertochter wider die Schwiegermutter” (Micha 7, Altes Testament um 725 v. Chr.)

“Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer” (Sokrates, 470-399 v.Chr.)

“Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates, 470-399 v.Chr.)

“[...] die Schüler achten Lehrer und Erzieher gering. Überhaupt, die Jüngeren stellen sich den Älteren gleich und treten gegen sie auf, in Wort und Tat” (Platon, 427-347 v. Chr.)

“Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen” (Aristoteles, 384-322 v. Chr.)

“[...] bartlosen Jüngling, für Mahnworte harthörig, großspurig im Geldausgeben, hoch hinausstrebend, rasch im Begehren” (Horaz, um 30 v. Chr.)

“Die Welt macht schlimme Zeiten durch. Die jungen Leute von heute denken an nichts anderes als an sich selbst. Sie haben keine Ehrfurcht vor ihren Eltern oder dem Alter. Sie sind ungeduldig und unbeherrscht. Sie reden so, als wüßten sie alles, und was wir für weise halten, empfinden sie als Torheit. Und was die Mädchen betrifft, sie sind unbescheiden und unweiblich in ihrer Ausdrucksweise, ihrem Benehmen und ihrer Kleidung” (Mönch Peter, 1274)

Ja, nichts Neues zwischen Himmel und Erde. Nun diskutiert man schön. Über den Verfall oder manchmal auch nur den Wertewandel gibt es unzählige Untersuchungen. Viel Spaß beim Lesen.
Aneri

Ich würde ich nicht als Werteverfall bezeichnen. Aber Wandel der Werte ist es ebenfalls.

Gerade wenn ich über Nazis nachdenke, zwischen denen gab auch genug viel einfühlsame, talentierte Menschen, denke ich, dass man nicht über die Werte allgemein sprechen soll. Die Werte befinden sich in einem System. Nach Gegebenheiten stellen wir einige Werte höher als andere. So für Nazis war es nur das Wohlergehen eigenes Volkes wichtig, was alles andere in Schatten stellte. Es bedeutet aber nicht, dass sie keine - übliche - moralische Vorstellungen hatten und auch sich danach verhielten.

Ich denke z.B. an das 18 Jahrhundert, über den Wert "Ehre". Meine Großmutter hat mir erzählt, dass sie garnicht heiraten wollte. Wenn aber mein Großvater mit einem Revolver vor ihren Augen sich (nicht sie!) erschießen wollte, gab sie ihn das Versprechen. Aus meiner Perspektive war es lächerlich: warum soll ich ein Versprechen halten, der unter Druck erzwungen wurde. Sie hat es anders gesehen, weil sie mit ihrer Vorstellung über die Ehre aufwuchs. Denkt ihr auch an Ehre - Vorstellungen anderer Kulturen, die hier in Deutschland an ihre Grenzen stoßen.

Auch das Fremdgehen ist in unserer modernen Gesellschaft anders bewertet als früher. Vielleicht gerade hier könnte man über Werteverfall reden. Die Gesellschaft selbst toleriert manche moralische Vergehen viel mehr als früher. Es macht auch leichter für ein Individuum die moralische Grenzen überschreiten.
Renegat
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Interessant, Aneri, an den Wert "Ehre" hat wahrscheinlich keiner der Vorposter gedacht. Ist auch ein schwieriger, ein bißchen unmoderner Begriff. Was genau verstehst du oder verstand deine Großmutter darunter?
Für mich könnte Ehre auch etwas mit sozialer Kontrolle zu tun haben, also etwa die ungeschriebene Vorschrift, dass man auf dem Dorf bis Samstag mittag den Bürgersteig zu fegen hatte. Klingt albern, verhinderte aber "das die Leute reden". Übertragen auf Eheversprechen und andere mündliche Vereinbarungen, half "Ehre" Absprachen und Moral einzuhalten. Behinderte aber die Freiheit des einzelnen massiv.

Fremdgehen hat es früher wahrscheinlich genauso gegeben wie heute, nur wurde es geheimgehalten, eben weil sonst die Leute redeten und es an der Ehre kratzte. Kann man das so sagen?
Aneri

Renegat hat geschrieben:Fremdgehen hat es früher wahrscheinlich genauso gegeben wie heute, nur wurde es geheimgehalten, eben weil sonst die Leute redeten und es an der Ehre kratzte. Kann man das so sagen?
Du hast meine Betonung übersehen. Es geht weniger um das Fremdgehen einer Person (wobei hier denke ich mit sexuelle Revolution und Frauenfreiheiten hat es bestimmt anderen Maßstab angenommen als früheren Zeitalter). Es geht um die Toleranz der Gesellschaft . Es wirkt sekundär aus, dass man niedrigere moralische Schwelle dafür hat.
Was genau verstehst du oder verstand deine Großmutter darunter?
Was verstehst du darunter?.. Ich denke, es ist mit dem Ansehen zu tun hat. Es bedeutet wird Acht gegeben auf das, was andere über dich denken. In asiatischem Raum ist sehr wichtig "Gesicht zu bewahren". In orientalischen Raum gibt es Verständnis um die Familien-Ehre. Die Kulturen geben auch "Rezept", wie man die Ehre zurück erhalten kann. In 18 Jahrhundert war es Duell. Für manche streng gläubigen Muslimen ist es Tod deren, der die Ehre geschmutzt haben.

ja sicher hat es auch mit sozialer Kontrolle zu tun. Die Kontrolle aber evolutiv in der Person verankert ist. Denk an Schamgefühl. Es muss nicht zwangsläufig negativ bewertet werden.
Renegat
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Aneri hat geschrieben: ja sicher hat es auch mit sozialer Kontrolle zu tun. Die Kontrolle aber evolutiv in der Person verankert ist. Denk an Schamgefühl. Es muss nicht zwangsläufig negativ bewertet werden.
Nein, ich bewerte es gar nicht negativ, der Begriff Ehre und alles, was damit verbunden ist, ist mir nur fremd geworden.
Ich weiß aber, was du meinst und stimme mit dir überein, dass es sehr viel mit sozialer Kontrolle zu tun hat.
Die soziale Kontrolle ist jedoch der Mechanismus, der die Werte aufrecht erhält. Deshalb kann man nicht sagen, dass die soziale Kontrolle nicht mehr funktioniert, vielleicht haben sich ihre Mittel geändert, moderne Massenmedien etc modernisieren "das Reden der Leute".
Die Werte selbst haben sich auch verändert, für Sexualpartnerwechsel mit Sicherheit, was aber auch wirtschaftliche Ursachen hat.
Beim Schamgefühl, denke ich, erleben wir seit etlichen Jahren einen Rückschwung. Viele Menschen sind heute wieder verschämter als vor 30 Jahren. Geh mal an FKK-Strände oder gemischte Saunen, da schwitzt überwiegend die ältere Generation.
Aneri

Renegat hat geschrieben:... der Begriff Ehre und alles, was damit verbunden ist, ist mir nur fremd geworden.
Geht mir genauso. Vor allem aber man lernt in Laufe des Lebens sich selbst größter Kritiker zu sein. Man ist nicht so sehr fokussiert den Anderen zu gefallen. Es hat auch etwas mit der Freiheit zu tun.

Schlimm ist allerdings, wenn man die Freiheit erwirbt ohne Gewissen, ohne Selbstkritik.
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Titus Feuerfuchs
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Bei dem Begriff Ehre geht es imho nicht nur darum, was andere von einem denken, sondern auch, dass man sich selbst in den Spiegel schauen kann.

Für mich trifft's dieses Zitat ganz gut:
"Ein wahrhaft großer Mann wird weder einen Wurm zertreten, noch vor dem Kaiser kriechen."

(Benjamin Franklin)
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Marek1964
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Ein Einwurf: Ich meinte nicht nur die "heutige Jugend". EIgentlich alle, die seit 1968 erzogen worden sind und/oder selbst erzogen haben. Und dann stelle ich auch dann und wann fest, das heute auch ältere sich von einem Verfall beeinflussen lassen können.

Die Frage war ja doppelt gestellt - ob es einen Werteverfall gibt und ob die moderne Erziehung einen Anteil daran hat.
Renegat
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Renegat hat geschrieben:... der Begriff Ehre und alles, was damit verbunden ist, ist mir nur fremd geworden.
Aneri hat geschrieben:Geht mir genauso. Vor allem aber man lernt in Laufe des Lebens sich selbst größter Kritiker zu sein. Man ist nicht so sehr fokussiert den Anderen zu gefallen. Es hat auch etwas mit der Freiheit zu tun.

Schlimm ist allerdings, wenn man die Freiheit erwirbt ohne Gewissen, ohne Selbstkritik.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Bei dem Begriff Ehre geht es imho nicht nur darum, was andere von einem denken, sondern auch, dass man sich selbst in den Spiegel schauen kann.
Ok, soweit besteht Einigkeit, Selbstkritik ergänzt/ersetzt also die soziale Kontrolle bei der Einhaltung von Regeln, Gesetzen, Normen und Werten.

Und welche Werte waren das mal und welche sind es heute? Oder gibt es etwa keine mehr, da der Titel Werteverfall lautet?
Es kann dabei ja wohl nicht um den samstäglich gefegten Bürgersteig gehen, oder?

-Von Aneri kam noch Schamgefühl.
-Ehre muß wahrscheinlich übersetzt werden, sinngemäß gibt es sie nach wie vor.
Aneri

Renegat hat geschrieben: Und welche Werte waren das mal und welche sind es heute? Oder gibt es etwa keine mehr, da der Titel Werteverfall lautet?
na ja, Werte sind das, was man schätzt. So schätzt, dass man notfalls "altruistisch" verhält also nach unseres und heutigen Verständnis gegen eigene Person. Wir haben genug Beispiele, wenn Menschen ihren Leben geben für diese Werte, die sie als Ideale sehen. Oder der Beispiel mit meine Oma. Sie hat ihr Wort gegeben. Es war für sie ein Wert, den sie nicht brechen könnte. Werte werden Teil ihrer Persönlichkeit.

Bildlich gesprochen, man hat eine Referenz, zu der er angezogen wird, und kann das Anziehungsfeld dieser Referenz nicht ohne weiteres verlassen. Nur gibt es immer mehr Referenzen, so dass man manchmal eine Konkurrenz zwischen entsteht und man muss sich entscheiden. So ein Muslime muss entscheiden zwischen der Ehre (so wie er es versteht) und der Liebe zur Tochter (er kann sich auch in Spiegel nicht angucken).
Und dann stelle ich auch dann und wann fest, das heute auch ältere sich von einem Verfall beeinflussen lassen können.(Marek1964)
Ich bin schon etwas älterer, daher kann auch aus persönlicher Erfahrung sprechen. Sicher können sie sich beeinflussen. Man muss die Weltanschauung als eine Ganzheit sehen. Die Werte sind der teil der Weltanschauung. Der Älterer hat schon seine Ganzheit, die nicht ohne weiteres sich ändern lässt. Sagen wir eine Geschichte (Erzählung) ist eine Ganzheit. Auch sie kann nicht einfach durch Änderung eines Absatzes oder Satzes geändert werden. Es MUSS inhaltlich schon passen. Anders ist mit Heranwachsenden. Er bildet noch seine "Ganzheit" , er ist noch ungeschriebenes Blatt. Wobei muss man sehen, dass nicht nur Eltern Erziehen. Seine ganze kulturelle Umwelt "arbeitet" daran.
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dieter
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Marek1964 hat geschrieben:Ein Einwurf: Ich meinte nicht nur die "heutige Jugend". EIgentlich alle, die seit 1968 erzogen worden sind und/oder selbst erzogen haben. Und dann stelle ich auch dann und wann fest, das heute auch ältere sich von einem Verfall beeinflussen lassen können.

Die Frage war ja doppelt gestellt - ob es einen Werteverfall gibt und ob die moderne Erziehung einen Anteil daran hat.
Lieber Marek,
es gab und gibt immer einen Werteverfall, will die Werte sich In der Zwischenzeit geändert haben, dafür gibt es neue Werte, die man beachten sollte. Zum Beispiel den Umweltschutz, ich bin Fördermitglied von Greenpeace. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Renegat
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Aneri hat geschrieben: na ja, Werte sind das, was man schätzt. So schätzt, dass man notfalls "altruistisch" verhält also nach unseres und heutigen Verständnis gegen eigene Person. Wir haben genug Beispiele, wenn Menschen ihren Leben geben für diese Werte, die sie als Ideale sehen. Oder der Beispiel mit meine Oma. Sie hat ihr Wort gegeben. Es war für sie ein Wert, den sie nicht brechen könnte. Werte werden Teil ihrer Persönlichkeit.
Ich möchte nochmal auf deine Oma zurückkommen und dem Wert, den sie dem (ver)gesprochenen Wort beigemessen hat. Da hat sich in der Tat was verändert "was schert mich mein Geschwätz von gestern" . Gesprochene Worte gelten eigentlich nichts mehr, sie sind nicht gerichtsfest. Eine ganze Branche von Anwälten und Wirtschaftsberatern lebt davon, Menschen mit kleingedruckten langen Texten auf Abmachungen festzunageln, die sie gar nicht durchblicken - Inflation der Schrifttexte.
Auf das gesprochene Wort können wir uns noch weniger verlassen. Im privaten Bereich vielleicht schon, wenn wir den Partner gut genug kennen, um zu wissen, wie zuverlässig er ist.
In Geschäftsbeziehungen oder im Verkaufsgespräch wird eine förderliche Wortwahl antrainiert, gelernt. Davon lebt ein weiterer großer Teil der heute Berufstätigen. Auch wenn man es nicht will, färbt diese Verkaufssprache auf´s Privatleben ab.
Aneri

Renegat hat geschrieben:Auf das gesprochene Wort können wir uns noch weniger verlassen. Im privaten Bereich vielleicht schon, wenn wir den Partner gut genug kennen, um zu wissen, wie zuverlässig er ist.
Es ist ja eben, dass die Umstände können sich verändern und dann wir dem Versprechen hinweg sehen. Wir sind nicht so sehr auf das Versprechen fixiert. Es kommen auch Umstände dazu.
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