19.12.2012: Peter Struck (SPD) gestorben

[Barbarossa]

Mittwoch, 19. Dezember 2012
SPD-Politiker stirbt nach Herzinfarkt
Peter Struck ist tot

Er saß fast 30 Jahre im Parlament, war Garant für den Zusammenhalt der großen Koalition und bei den Soldaten als Verteidigungsminister sehr geschätzt. Kurz vor Weihnachten ist der SPD-Politiker Peter Struck in Berlin gestorben. Alle Parteien reagieren tief bestürzt.
(...)
Struck wurde am 24. Januar 1943 in Göttingen geboren. Er studierte Jura, nach der Promotion zum Dr. jur. mit einer Arbeit über Jugenddelinquenz und Alkohol war er in der Hamburger Verwaltung tätig. 1964 trat er in die SPD ein. 1980 wurde er zum ersten Mal in den Bundestag gewählt. Insgesamt saß er 29 Jahre im Parlament. Acht Jahre lang war er Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion. In den Regierungsjahren der SPD von 1998 bis 2009 stand Struck in der vordersten Reihe der Partei. Glatze, Schnauzbart und die Pfeife im Mund wurden zu seinen Markenzeichen.
(...)
Als Rudolf Scharping 2002 aus dem Kabinett ausgeschlossen wurde, stieg Struck vom Fraktionschef zum Verteidigungsminister auf. Aus der anfangs als Überbrückungslösung angelegten Rolle wurden dreieinhalb Jahre, in denen der gelernte Jurist das Herz der Truppe gewann...

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[Balduin]

Er war ein Alpha-Tier - und ziemlich kantig. Man kann das mögen oder nicht - authentisch war er auf jeden Fall, obwohl mir der ruhigere und stillere Typ lieber ist.
Ein Satz von ihm ist jedoch richtig und wichtig: "Hinten anstellen, ordentlich arbeiten, dann kann man auch was werden. Nicht nach vorne gehen und sagen, ich will Minister werden oder Fraktionsvorsitzender. Hinten anstellen, in aller Ruhe arbeiten, das ist der richtige Weg." Wenn ich mir anschaue, dass Politiker bereits Ministerien bzw. wichtige Partei- & Fraktionsämter mit nicht einmal 40 Lebensjahren übernehmen können (Schröder, Bahr), zweifle ich schon manchmal...

[Barbarossa]

...Wenn ich mir anschaue, dass Politiker bereits Ministerien bzw. wichtige Partei- & Fraktionsämter mit nicht einmal 40 Lebensjahren übernehmen können (Schröder, Bahr), zweifle ich schon manchmal...

Das sind dann Leute, die schon sehr früh oben sind, zu wenig Erfahrung haben und früh wieder abstürzen und in der Versenkung verschwinden, bevor sie der Politik ihren Stempel aufdrücken konnten - siehe zu Guttenberg...


Peter Struck hat jedenfalls der Politik seinen Stempel aufgedrückt:

Um den auch in der rot-grünen Koalition umstrittenen Afghanistan-Einsatz zu rechtfertigen, sagte er Ende 2002: "Die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt." Dieser Satz wird bis heute von vielen Politikern zitiert.

Quelle: s.o.

[RedScorpion]

...Wenn ich mir anschaue, dass Politiker bereits Ministerien bzw. wichtige Partei- & Fraktionsämter mit nicht einmal 40 Lebensjahren übernehmen können (Schröder, Bahr), zweifle ich schon manchmal...

Das sind dann Leute, die schon sehr früh oben sind, zu wenig Erfahrung haben und früh wieder abstürzen und in der Versenkung verschwinden, bevor sie der Politik ihren Stempel aufdrücken konnten - siehe zu Guttenberg...

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Angie hat aber auch 'mal so angefangen. Und das war der Kardinalfehler - damals fing das Elend an, und aus dem Schlamassel ist D bis heut nicht wieder heraus.


LG

[Balduin]

Angie hat aber auch 'mal so angefangen. Und das war der Kardinalfehler - damals fing das Elend an, und aus dem Schlamassel ist D bis heut nicht wieder heraus.

Tja, wer konnte das schon erwarten...

[dieter]

Peter Struck war authentisch und ehrlich. Ein echter Niedersachse mit Ecken und Kanten, ich kann es bewerten, da meine liebe frau auch aus Niedersachesen kommt. Ich fand es gut, wie er über Angie sagte. "Die kann mich mal."

[Triton]

Ja, nach dem Tod finden alle toll, wie geradlinig und ehrlich "der Struck" doch war. Aber zu Lebzeiten hätte er nie ein Chance als MP- oder gar Kanzlerkandidat gehabt. "Nicht konsensfähig" oder gar "Politrüpel" hätte es schnell geheißen. Struck war Verteidigungsminister, als Schröder sich weigerte, aktiv am Irak-Krieg beteiligt zu sein. Dennoch genoß er bei seinem US-Kollegen Rumsfeld einen guten Ruf, eben weil er seine Position offen und ehrlich vertrat und nicht um den heissen Brei herumredete.

Die Wähler wollen aber offensichtlich (vordergründig) nette Menschen, die sich um unbequeme Wahrheiten drücken. So wie unsere ehemalige Doppelspitze Wulff/Merkel, die stundenlang reden konnten, ohne was zu sagen. Auch Peer Steinbrück wird das noch zu spüren bekommen.

Ruhe in Frieden, Peter Struck.

Beste Grüße
Joerg

[dieter]

Lieber Joerg,
Deinen Wünschen kann ich mich nur anschließen.

[Vergobret]

War ein Guter!
Auch wenn ich mit Parteisoldaten wenig anfangen kann!