Heftige Proteste in der Türkei - Niedergang Erdogans?

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Moderator: Barbarossa

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dieter
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Renegat hat geschrieben:Ob ein Populist wie Erdogan nun Islamist oder Nationalist ist, ist vom Ergebnis ziemlich wurscht, inzwischen geht es ihm nur noch darum seine Macht und seinen Vorteil möglichst lange zu behalten.
Lieber Renegat,
Islamismus ist länderumspannend und Nationalismus betrifft nur sein Land. Das ist ein erheblicher Unterschied. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Spartaner
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RedScorpion hat geschrieben: Erdogan tritt ja an gegen den Kemalismus (der durchaus einen totalitaristischen Anspruch hat, gepaart mit einem türkischen Nationalismus, der bisher ohne Konkurrenz war) und gegen den politischen Islamismus (der bisher ohne Pluralismus auskommen musste). Ist von daher weder dem einen, noch dem anderen Lager zuzuordnen bzw. eher das genaue Gegenteil von beidem.
Ja, einer der sich wie andere Parteimitglieder der AKP die Taschen voll macht. Der Lobbyisten, die vor Profitgier nur so strotzen, den Rücken frei hält. :evil: :twisted: :twisted:
Unter den Kemalisten gab es diese Sicherheitverstösse ( laut Nachrichtensender ntv) in der Zeche in Soma noch nicht . Erst mit der Privatisierung unter der AkP wurde massiv an Sicherheit gespart. Erdogan und der AkP wurde ein Mitschuld gegeben. Die Menschen müssen immer mehr leisten für weniger Geld und einige der AKP füllen sich die Taschen voll und so läuft es mittlerweile in mehreren Zweigen der türkischen Wirtschaft ab. Nur speziell im Bergbau mit verheerenden Folgen.
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RedScorpion hat geschrieben:Das ist viel zu einfach gestrickt bis grundfalsch auch in gröbsten Zügen (oder war das Ironie, Barbarossa?).

Erdogan tritt ja an gegen den Kemalismus (der durchaus einen totalitaristischen Anspruch hat, gepaart mit einem türkischen Nationalismus, der bisher ohne Konkurrenz war) und gegen den politischen Islamismus (der bisher ohne Pluralismus auskommen musste). Ist von daher weder dem einen, noch dem anderen Lager zuzuordnen bzw. eher das genaue Gegenteil von beidem.
Das ist grundlegend falsch und entspricht deinen hier immer wieder gäußerten Wunschvorstellungen und Fantasien. Erdogan hat bereits selbst geäußert welche Ziele er verfolgt:

„Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“
– Recep Tayyip Erdoğan

... und diese Islamisierung setzt er mittlerweile in die Tat um und ist nur eine Vorstufe dessen, was noch kommt.

LG[/quote][/quote]
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Barbarossa
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Nach seinem Besuch im Februar will Erdogan wieder hier in Deutschland auf Wahlkampftour gehen und am Samstag in Köln auftreten. Dies stößt nicht nur in der Türkei selbst auf Kritik, auch Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) sagte dazu wörtlich: "Für mich als verantwortungsbewusster Politiker wäre die Entscheidung angesichts der dramatischen und noch zu klärenden Ereignisse mit so vielen Toten klar - es gibt jetzt Wichtigeres, als reine Wahlkampftermine im Ausland wahrzunehmen". Wolfgang Bosbach (CDU) wurde noch deutlicher: "Es ist schon schwer erträglich, dass Herr Erdogan durch die Großveranstaltung in Köln den türkischen Wahlkampf nach Deutschland verlegt". und weiter: "In der jetzigen Situation sollte er sich aber von früh bis spät darum kümmern, wie es zu dem verheerenden Bergwerksunglück in der Türkei kommen konnte."
Es wird am Samstag mit mehr als 10.000 Gegendemonstranten gerechnet. Am 10. August diesen Jahres sind Präsidentschaftswahlen in der Türkei, zu der erstmals auch außerhalb des Landes lebende Türken über ihr neues Staatsoberhaupt abstimmen können, ohne dafür in ihre alte Heimat reisen zu müssen. Erdogan hat seine Kandidatur zwar noch nicht offiziell erklärt, aber in seiner AK-Partei gilt diese als sicher.

Artikel lesen: >> Wahlkampfauftritt des türkischen Premiers: Kölns Bürgermeister legt Erdogan Absage nahe <<
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dieter
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Spartaner hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:Das ist viel zu einfach gestrickt bis grundfalsch auch in gröbsten Zügen (oder war das Ironie, Barbarossa?).

Erdogan tritt ja an gegen den Kemalismus (der durchaus einen totalitaristischen Anspruch hat, gepaart mit einem türkischen Nationalismus, der bisher ohne Konkurrenz war) und gegen den politischen Islamismus (der bisher ohne Pluralismus auskommen musste). Ist von daher weder dem einen, noch dem anderen Lager zuzuordnen bzw. eher das genaue Gegenteil von beidem.
Das ist grundlegend falsch und entspricht deinen hier immer wieder gäußerten Wunschvorstellungen und Fantasien. Erdogan hat bereits selbst geäußert welche Ziele er verfolgt:

„Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“
– Recep Tayyip Erdoğan

... und diese Islamisierung setzt er mittlerweile in die Tat um und ist nur eine Vorstufe dessen, was noch kommt.

LG
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Lieber Spartaner,
damit hast Du leider recht. Ich würde wünschen, dass es anders wäre. :wink:
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Nach seinem Besuch im Februar will Erdogan wieder hier in Deutschland auf Wahlkampftour gehen und am Samstag in Köln auftreten. Dies stößt nicht nur in der Türkei selbst auf Kritik, auch Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) sagte dazu wörtlich: "Für mich als verantwortungsbewusster Politiker wäre die Entscheidung angesichts der dramatischen und noch zu klärenden Ereignisse mit so vielen Toten klar - es gibt jetzt Wichtigeres, als reine Wahlkampftermine im Ausland wahrzunehmen". Wolfgang Bosbach (CDU) wurde noch deutlicher: "Es ist schon schwer erträglich, dass Herr Erdogan durch die Großveranstaltung in Köln den türkischen Wahlkampf nach Deutschland verlegt". und weiter: "In der jetzigen Situation sollte er sich aber von früh bis spät darum kümmern, wie es zu dem verheerenden Bergwerksunglück in der Türkei kommen konnte."
Es wird am Samstag mit mehr als 10.000 Gegendemonstranten gerechnet. Am 10. August diesen Jahres sind Präsidentschaftswahlen in der Türkei, zu der erstmals auch außerhalb des Landes lebende Türken über ihr neues Staatsoberhaupt abstimmen können, ohne dafür in ihre alte Heimat reisen zu müssen. Erdogan hat seine Kandidatur zwar noch nicht offiziell erklärt, aber in seiner AK-Partei gilt diese als sicher.

Artikel lesen: >> Wahlkampfauftritt des türkischen Premiers: Kölns Bürgermeister legt Erdogan Absage nahe <<

Lieber Barbarossa,
kann man dem Kerl kein Einreiseverbot für Deutschland geben :?: Weil er sonst die Öffentliche Sicherheit in Deutschland gefährdet. Siehe Gegendemo. :wink: :mrgreen:
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben: Lieber Barbarossa,
kann man dem Kerl kein Einreiseverbot für Deutschland geben :?: Weil er sonst die Öffentliche Sicherheit in Deutschland gefährdet. Siehe Gegendemo. :wink: :mrgreen:
Ich fürchte nicht. Das gäbe wohl kaum wieder gut zu machende diplomatische Verstimmungen. Erdogan muss selbst zur Einsicht kommen, was gut für sein Land ist.
Oder am besten, er macht jetzt möglichst viele Fehler, damit er schnellst möglichst weg vom Fenster ist. Das wäre mir am liebsten.
:wink:
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RedScorpion

Also, allet wat recht is, ne;

sicherlich hat Erdogan weder in Sache noch im Stil den richtigen Ton getroffen,

die Regierung bei der Durch- bzw. Umsetzung von Sicherheitsstandards geschlampt usw. und so fort;

aber schreit jemand in D, wenn auf Euren maroden Leute verunglücken (und das sind mehr als die Toten im Bergwerk), weil die Regierung Merkel an Instandhaltung der Strassen rumknapst und den Zaster zu sich in den Osten schafft? :shh:

Da ist Erdogan ein Waisenknabe gegen.


LG
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Barbarossa
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RedScorpion hat geschrieben:Also, allet wat recht is, ne ...
... ich glaube, du übertreibst.
:wink:
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber Barbarossa,
kann man dem Kerl kein Einreiseverbot für Deutschland geben :?: Weil er sonst die Öffentliche Sicherheit in Deutschland gefährdet. Siehe Gegendemo. :wink: :mrgreen:
Ich fürchte nicht. Das gäbe wohl kaum wieder gut zu machende diplomatische Verstimmungen. Erdogan muss selbst zur Einsicht kommen, was gut für sein Land ist.
Oder am besten, er macht jetzt möglichst viele Fehler, damit er schnellst möglichst weg vom Fenster ist. Das wäre mir am liebsten.
:wink:
Lieber Barbarossa,
dann kann man nur auf die Fehler von Erdogan hoffen. :roll:
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Barbarossa hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:Also, allet wat recht is, ne ...
... ich glaube, du übertreibst.
:wink:
Lieber Barbarossa,
RS sieht den Osten zu kritisch, ihr seid doch ganz normale Menschen. :wink: :mrgreen:
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Barbarossa
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Stimmt, Dieter.

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RedScorpion hat geschrieben:Also, allet wat recht is, ne;

sicherlich hat Erdogan weder in Sache noch im Stil den richtigen Ton getroffen,

die Regierung bei der Durch- bzw. Umsetzung von Sicherheitsstandards geschlampt usw. und so fort;

aber schreit jemand in D, wenn auf Euren maroden Leute verunglücken (und das sind mehr als die Toten im Bergwerk), weil die Regierung Merkel an Instandhaltung der Strassen rumknapst und den Zaster zu sich in den Osten schafft? :shh:

Da ist Erdogan ein Waisenknabe gegen.


LG
Auf welchen Planeten lebst du eigentlich?
14 Bergleute haben sich in Soma in den einzigen dort existierenden Rettungsraum gerettet und eine Sauerstoffmaske geteilt, bis sie schließlich starben und übereinander liegend geborgen wurden. Da schreibst du labidar von Schlamperei? Das war schlichtweg Mord! Man hat am nötigsten gespart auf Kosten der Bergleute, die mit zudem bisher mit Hungerlöhnen abgespeisst wurden.
Im Septemper 2012 hatte der Geschäftsführer der Mine in einem Interview geprahlt , dass er die Kosten im Bergwerk nach der Übernahme aus dem Staatsbesitz deutlich habe senken können. Die Oppositionspartei war vorher im Parlament gescheitert, eine Reihe kleinerer Unfälle in Minen rund um Soma untersuchen zu lassen. Die Regierungspartei AKP von premier Erdogan lehnte den Antrag ab!
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dieter
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Lieber Spartaner,
Du hast mit Deiner Einschätzung völlig Recht. :)
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Titus Feuerfuchs
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Erdogan hetzte am Samstag in Köln wiedermal gegen Deutschland.

Warum Erdogan Deutschland zum Feindbild macht

Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan schürt seit einem Jahr Ressentiments gegen die Deutschen. Ankara braucht einen Sündenbock für den Fall, dass die EU-Kandidatur scheitert.

[...]Der Hassausbruch gegen die deutsche Kanzlerin war kein Zufall. Führende türkische Politiker, Erdogans "Chefberater" Yigit Bulut und die parteihörige Presse fachen seit fast einem Jahr gezielt deutschfeindliche Ressentiments an. Kurz vor Erdogans Besuch in Köln gipfelte das in einem Beitrag der Zeitung "Yeni Safak", Deutschland stelle mittlerweile eine Gefahr für die nationale Sicherheit dar.[...]


http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... macht.html
MfG,
Titus Feuerfuchs
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