Guantánamo: Militärtribunale gehen nun doch weiter

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Barbarossa
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Menschenrechte
Der Sinneswandel des US-Präsidenten
Samstag, 16. Mai 2009 03:41 - Von Uwe Schmitt

16 Generäle und Admiräle im Ruhestand flankierten Barack Obama, als er am 22. Januar mit einem Federstrich anordnete, das Internierungslager Guantánamo Bay auf Kuba innerhalb eines Jahres zu schließen.
(...)
Am 15. Mai ist der Jubel vergessen. Präsident Obama verkündete, dass die Militärtribunale in neun zurzeit schwebenden Verfahren für weitere vier Monate ausgesetzt, jedoch nicht abgeschafft werden. Die bisher verhöhnten Rechte der Internierten sollen gestärkt werden.
(...)
Trotzdem stöhnen Menschenrechtsgruppen in aller Welt auf. Sie kritisieren Obamas Entscheidung als Wortbruch...
den ganzen Artikel lesen: http://www.morgenpost.de/printarchiv/po ... enten.html
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elysian
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Das ist in der Tat ein Wortbruch.
Allerdings kann ich das Dilemma durchaus verstehen, das jedoch Bush zu verantworten hat.
Die festgehaltenen Personen sind teils unschuldig, aber es gibt mit einiger Wahrscheinlichkeit auch Schuldige unter ihnen. Allerdings hat man nicht sauber gearbeitet, sondern der Einfachheit halber lieber gefoltert.
Nun weiß man, dass Gefolterte regelmäßig alles aussagen, was als Aussage gefordert wird.
Folglich besteht Problem Nummer 1 darin, dass die USA wohl oft selbst nicht wissen, ob die Person nun schuldig ist oder nicht.
Aber gesetzt, in bestimmten Fällen wüssten sie es trotz der Folter, weil die erfolterten Antworten zu entsprechenden, für sich nicht hinreichenden Indizien passen.
Dann kommt Problem 2 auf, nämlich dass die Personen gefoltert und seit ungebührlich langer Zeit festgehalten wurden. Damit besteht die Gefahr, dass Zivilgerichte diese Insassen wegen unzureichender Indizien freisprechen und diese Insassen wegen der überlangen Untersuchungshaft umgehend auf freien Fuß setzen.
Man könnte daraufhin die Uhr danach stellen, wann Vorwürfe gegen den Präsidenten erhoben würden, er habe Feinde Amerikas freigelassen.....
Ich bin also einerseits enttäuscht. Andererseits muss man zugestehen, dass hier zwischen Pest und Cholera zu wählen war.
sic transit gloria mundi
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