Vorwahlen der Republikaner für US-Präsidentschaftswahl 2016

Informationen und Diskussionen zur (Tages)Politik in Amerika

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Jeb Bush, Bruder des letzten republikanischen Präsidenten George W. Bush, hat offiziell seine Kandidatur zu den Vorwahlen der Republikaner bekannt gegeben. Er verspricht seinen Wählern Wirtschaftswachstum und Wohlstand. Wörtlich sagte Jeb Bush: "Ich weiß, dass ich Amerika reparieren kann" und meint damit wohl die scheinbare Schwäche Obamas.
Jeb Bush war von 1999-2007 Gouverneur des Staates Florida.

Artikel lesen: http://www.sueddeutsche.de/politik/us-p ... -1.2519672
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Barbarossa
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Jetzt hat auch Multi-Milliardär Donald Trump seine Kandidatur bekannt gegeben. Der 69-jährige macht aus seinem Vermögen keinen Hehl. Trump versprach u.a., die US-Armee aufzurüsten, dem Islamischen Staat (IS) die Stirn zu bieten, den Abschiebestopp von Ausländern ohne gültige Papiere aufzuheben und für Waffenbesitz einzutreten.
Artikel lesen: http://www.tagesspiegel.de/politik/us-w ... 27212.html
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dieter
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Von republikanischer Seite werden sich noch mehr Kandidaten um das Präsidentenamt bewerben. Meistens alle vom Schlage Trump. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Balduin
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Ich kann's echt nicht nachvollziehen, wie nur 3 % den Trump nur in Erwägung ziehen. So macht sich die Republikanische Partei (immerhin die Partei von Lincoln und Eisenhower) selbst kaputt. Sachen gibt's
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Findest du den gut?

Also ich habe für die Reps ohnehin nichts übrig. Die sind mir einfach zu rechtskonservativ und antisozial.

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Balduin
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Ne schlecht, deshalb verstehe ich das ja nicht. War missverständlich ausgedrückt

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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Triton
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Kann mir vosrstellen, dass ein erfolgreicher Wirtschaftsfachmann und Unternehmer mit viel internationaler Erfahrung wie Trump weniger Blödsinn anstellen würde wie der trockene Alkoholiker und wiedergeborene Christ G.W.Bush. Trump würde auf jeden Fall öfter einmal sagen, was er wirklich denkt - ein angenehmer Zug an einem Menschen.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Barbarossa
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Heute haben in den USA die Vorwahlen zu den Präsidentschaftswahlen begonnen. Der erste Staat ist Iowa. Nach aktuellen Umfragen liegt bei den Republikanern Donald Trump knapp vor dem Evangelikalen Ted Cruz - also beide eher zweifelhafte Kandidaten für die kommende Präsidentschaft.
Artikel lesen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 74966.html
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Barbarossa
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Bei den Republikanern hat in Iowa Ted Cruz mit 28% die Nase vorn vor Donald Trump, der 24% erreichte. Ebenfalls noch gute Chancen für eine Kandidatur kann sich Marco Rubio ausrechnen, der 23% erhielt.
Die übrigen Kandidaten erreichten nur einstellige Prozentergebnisse. Jeb Bush, Bruder des ehemaligen Präsidenten George W. Bush, wurde mit 3% nur Sechster.

Artikel lesen: http://www.n-tv.de/politik/Rubio-lauert ... 09981.html
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Barbarossa
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In New Hampshire, einem kleinen Bundesstaat an der Ostküste, hat bei den Republikanern Donald Trump mit 35,1% gewonnen.
Danach folgen Kasich mit 15,9%, Cruz (der Sieger in Iowa) mit nur 11,6%, Bush mit 11,1%, Rubio (in Iowa der 3.) mit nur 10,5%, Christie mit 7,5% sowie Fiorina (4,2%) und Carson (2,3).
Inzwischen sind 2 weitere Republikaner aus den Vorwahlen ausgestiegen: Chris Christie und Carly Fiorina.

Artikel lesen:
http://www.n-tv.de/politik/Clinton-ange ... 68611.html
http://www.focus.de/politik/ausland/wah ... 75941.html
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Barbarossa
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Die Vorwahl in South Carolina am Samstag (20. 2.) hat wiederum Trump gewonnen - aber diesmal mit überwältigender Mehrheit. Er erhielt 60% und damit alle Delegiertenstimmen. Den zweiten Platz belegt Marco Rubio - Jeb Bush gab noch am Samstagabend das Ende seiner Kampagne bekannt.
Artikel lesen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 78497.html
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Barbarossa
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Donald Trump hat auch im Staat Nevada mit 20% vor dem zweitplatzierten Marco Rubio gewonnen. Trump geht damit als Favorit der Republikaner am Superwahltag am 1. März ins Rennen.
Artikel lesen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 79080.html
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Wallenstein

Im Jahre 2008 erschien in den USA eine Studie mit dem Titel Red Families versus Blue Families.
(Blue ist die Farbe der Demokraten, Red die Farbe der Republikaner)

Die Blue Families, also die Wähler der Demokraten, gehören der gutsituierten Mittelschicht an, hätten eine unkonventionelle Lebenseinstellung, heiraten spät und bekämen weniger Kinder als Familien mit traditionellen Einstellungen. Sie arbeiten hart am Erfolg, es gibt wenig Scheidungen, und uneheliche Kinder. Sie entsprechen am ehesten dem traditionellen Amerikaner.

Die Anhänger der Republikaner orientieren sich krampfhaft an den alten Normen und Werten, doch tatsächlich ist ihre Lebensweise eher chaotisch. Gerade bei ihnen gibt es viele frühe Eheschließungen, die dann sehr häufig scheitern, zahlreiche Teenager-Schwangerschaften, viele uneheliche Kinder und oft zerrüttete Familienverhältnisse. Ihre Arbeitsverhältnisse sind häufig prekär, die finanziellen Verhältnisse schwierig. Dies korrespondiert aber mit der seltsamen Forderung nach der Ablehnung von Abtreibungen und Empfängnisverhütung und sexueller Enthaltsamkeit vor der Ehe, denn dies durchzusetzen ist völlig unrealistisch.
Die von ihnen vertretenen Werte stehen häufig in einem krassen Gegensatz zu ihrer eigenen Lebenssituation.

Dies ist die Klientel von solchen ultrareaktionären Demagogen von der Tea-Party wie Rush Limbaugh, der in seinen Radiosendungen die Feinde Amerikas nennt: es sind die „Experten“, die „Gebildeten“, die „Juristen“, „Reporter“, die „Wissenschaftler“ usw. Die Bildungselite will den Amerikanern vorschreiben, wie sie zu leben hätten. Sie hätten eine Art Diktatur über den „normalen“ Amerikaner errichtet mit unzähligen Gutachten und Expertisen.
Diese Intellektuellenfeindlichkeit richtet sich gegen die Demokraten und ist recht populär. Obwohl Limbaugh von der heilen Familie schwärt, ist er selber schon zum vierten Mal verheiratet.

Die ehemalige erzkonservative Gouverneurin von Alaska, Sarah Louise Palin, schwärmte auch von der heilen Familie, aber ihre 18jährige Tochter machte sie gleich zur Großmutter und löste ihre Ehe schon nach zwei Monaten. Seitdem tobt der Streit um das Sorgerecht. Der Autowaschbetrieb von der Ex-Gouverneurin wurde geschlossen, weil sie keine Gebühren zahlte.

Gegen den Gouverneur von Maine, Paul LePage, ebenfalls Tea-Party Fraktion, der vor allem durch seine dummen Sprüche auffällt („Obama hasst alle weißen Menschen“), wird ein Absetzungsverfahren angestrengt wegen zahlreicher Unregelmäßigkeiten.

Solche populistischen Rattenfänger genießen allerdings eine beträchtliche Popularität.
Wallenstein

Die amerikanische Demokratie hat einige Nachteile, von denen ich hier welche am Beispiel von Kalifornien aufzeigen möchte. Kalifornien gilt als besonders demokratisch, weil es hier Elemente von direkter Demokratie gibt, die sich aber nicht unbedingt als Vorteil erweisen.

Nachteile der direkten Demokratie: Das Recall-System
Jeder gewählte Amtsträger, dessen Amtsführung aus irgendeinem Grund Missfallen erregt, kann über einen sogenannten recall abberufen werden. Dies besorgen manchmal Bürgerinitiativen, manchmal auch eine geschäftstüchtige Lobby. So wurde 2010 der Bürgermeister von Livingston Daniel Varela aus dem Amt geworfen. Er wollte die Trinkwassertarife erhöhen, weil das System der Wasserleitungen sich in einem katastrophalen Zustand befand. Das war zu viel, also haben ihn die empörten Bürger per recall abgesetzt.

Die Infrastruktur ist in Kalifornien oftmals in einem verheerendem Zustand, jeder weiß das, aber keiner will bezahlen, also passiert nichts. Direkte Demokratie erfordert offensichtlich Bürger, die an das Gemeinwohl denken und dafür auch Opfer bringen. Hat man es aber nur mit Egoisten zu tun, dann funktioniert sie nicht und erweist sich als schädlich.

Ärgernis: Bürgerinitiativen

Bürgerinitiativen können Volksentscheide durchführen und Gesetze erzwingen. Das ist professionell organisiert. Es gibt Gesellschaften, die Bürgerinitiativen als Business betreiben, gegen Bezahlung. Sie wollen damit Geld verdienen. Will man ein Gesetz durchzusetzen, beauftragte man eine solche Firma, gegen Geld natürlich, die dann versuchen, Unterschriften zu sammeln.

„Faktisch kann jeder, der genug Geld auftreibt, per Volksentscheid das Parlament umgehen und selbst aktiv Politik machen. Die Kalifornier tun es mit Begeisterung: Sie haben beschlossen, dass jeder Straftäter, der zweimal rückfällig wird, lebenslänglich ins Gefängnis muss. Sie haben Kindern illegaler Immigranten den Besuch staatlicher Schulen untersagt (bis ein Bundesgericht diese Regelung aufhob). Sie haben die Homosexuellen-Ehe verboten (auch darüber wird gerade vor Gericht gestritten). Sie haben die Grundsteuern für ihre Immobilien faktisch eingefroren, mit dramatischen Folgen für die Haushaltspolitik. Und sie haben zahllose staatliche Programme beschlossen, die eine Menge Geld kosten. Geld, das der Staat nicht hat."
http://www.zeit.de/2010/40/Kalifornien/seite-2

Auch hier stellt sich die Frage, ob diese Art direkter Demokratie wirklich gut ist für die Gesellschaft.
Dietrich
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Registriert: 04.05.2012, 18:42
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Wallenstein hat geschrieben: Auch hier stellt sich die Frage, ob diese Art direkter Demokratie wirklich gut ist für die Gesellschaft.
Trotz solcher Einwände sind die Vereinigten Staaten mit ihrem politischen System bislang gut gefahren. Es hat sich als stabil erwiesen und die USA zählen nach ihrem Bruttosozialprodukt je Einwohner zu den reichsten Staaten der Welt. Dass der "Reichtum" ungleich verteilt ist, gilt nicht nur für die USA, sondern für viele Staaten dieser Welt. U.a. auch für Deutschland, wie der neue Armuts- und Reichtumsbericht zeigt (http://www.welt.de/themen/armutsbericht/).

Ein besonderes Problem der USA ist die fortschreitende Deindustrialisierung, die massenhaft Arbeitsplätze gekostet hat. Die neue Dienstleistungsgesellschaft hat das nicht gänzlich auffangen können, sodass es in alten Industrieregionen mit abgebauter Schwer- und Grundstoffindustrie flächendeckende Arbeitslosigkeit gibt. Davon betroffen ist die Mittelschicht, die vielfach bröckelt und die ein weiteres Absinken befürchtet.

Wähler aus solchen absinkenden Mittelschichten sind die Anhänger des Donald Trump, der neue Zollmauern errichten will, um der US-Industrie wieder zum Aufstieg zu verhelfen. Ob man auf diese Weise die Globalisierung aussperren kann, sei dahingestellt.
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