22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

Diskussionen über die Mitgliedsstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

Cherusker
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Ruaidhri hat geschrieben:
Nordirland? Noch nicht lange her...
Der Nordirland-Vergleich hinkt ganz gewaltig. :crazy: In Nordirland war es immer ein Konflikt zwischen Iren und Großbritannien, insbesondere England. Das beide Nationen verschiedene Glaubensrichtungen im Christentum haben, ist nicht der Grund für den Konflikt. :wink: Dieser hätte auch bestanden, wenn beide atheistisch gewesen wären. :mrgreen:
Andernfalls sind die zahlreichen Konflickte zwischen Sunniten und Schiiten auch nicht immer glaubensabhängig, sondern es stehen andere Interessen im Vordergrund.

Grundsätzlich ist die christliche Religion nach Jesus auf pazifistische und friedliche Bestrebungen ausgelegt. Was die Jünger anschließend in ihren Aufzeichnungen wiedergaben, ist nicht immer mit der Meinung Jesus vereinbar.

Dagegen war Mohammed ein Feldherr, der durch Feuer und Schwert seinen Glauben verbreitet hat. Seinen Islam hat er auch aus Elementen des Judentums und Christentum aufgebaut. Aber damit seine Sekte im Laufe der Zeit nicht gegen die bereits bestehenden Religion untergeht, war sie auf eine aggressive Ausbreitung angewiesen.

"Diese Hirtenreligion eines pädophilen Kriegstreibers ist der größte Klotz am Bein unserrer Nation .....Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte." Das hat kein AfD- oderr Pegida-Anhänger gesagt, sondern Mustafa Kemal Atatürk, der die Türkei in die Moderne führte. Das wird jetzt wieder durch solche Idioten wie "Sultan" Erdogan rückgängig gemacht. :roll:

Wer Christentum = Islam setzt, hat irgendwas nicht richtig verstanden. :wink: :mrgreen:
Ruaidhri
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Eine Analyse, die immer noch aktuell ist und über den Islam hinausgeht:
Quelle:
http://www.zeit.de/kultur/2015-02/islam ... 2#comments
Zitat/ Titel:

"Islamischer Staat": Beginnend mit Worten, endend mit Blut
Extremisten konkurrieren um die Jugend des Westens. Warum wird gerade der IS zur neuen Heimat der Enttäuschten? 15 Anmerkungen zu europäischen Dschihadisten
Von Georg Seeßlen
15. Februar 2015, 11:53 Uhr / Aktualisiert am 24. März 2016, 10:23 Uhr "
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Barbarossa
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Cherusker hat geschrieben:
Ruaidhri hat geschrieben:
Nordirland? Noch nicht lange her...
Der Nordirland-Vergleich hinkt ganz gewaltig. :crazy: In Nordirland war es immer ein Konflikt zwischen Iren und Großbritannien, insbesondere England. Das beide Nationen verschiedene Glaubensrichtungen im Christentum haben, ist nicht der Grund für den Konflikt. :wink: Dieser hätte auch bestanden, wenn beide atheistisch gewesen wären. :mrgreen:

...
Dennoch war es immer auch ein Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten, der auch heute noch schwelt. Die Engländer sind dagegen gar keine Protestanten, sondern Anglikaner - das ist was anderes.
Richtig ist, dass es in jedem Teil von UK auch separatistische Bestrebungen gibt.
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Ruaidhri
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Barbarossa hat geschrieben:Dennoch war es immer auch ein Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten, der auch heute noch schwelt.
So war es und so ist, die Geschichte Irlands ist von Heinrich VIII durchaus durch konfessionelle Gegensätze geprägt.
Sicherlich steht dahinter weltliches Machtstreben, die Verknüpfung ist jedoch seit den Tudors nicht zuletzt vor religiösem Hintergrund zu sehen, der auch bis heute durchaus noch in Nordirland spürbar ist.
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Paul
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Irgendwie wurden 2 Gruppen definiert und jetzt bekämpfen sie sich bzw. haben sich noch vor kurzem bekämpft. In Deutschland waren diese feindseligen Einstellungen zum Glück nicht so stark im Volk verwurzelt. Heute schütteln wir über den 30 jährigen Krieg nur den Kopf. Im Irak ist die Spaltung zwischen Schiiten und Sunniten auch unnötig wie ein Kropf. In Kurdistan sieht man ja, das in der gleichen Region die religiösen Gegensätze nicht so wichtig sind. Ein anständiger Kurde respektiert die anderen Religionen.

Jetzt zeigt sich, das die Terrornetzwerke in Belgien und Frankreich riesig sind.
viele Grüße

Paul

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Ruaidhri
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In Deutschland waren diese feindseligen Einstellungen zum Glück nicht so stark im Volk verwurzelt.
Kommt sehr darauf an, wo man groß geworden ist. Feindschaft gab es bis ins 20. Jahrhundert, nicht mehr mit Mordwaffen, aber mit anderen Mitteln ausgetragen.
Aber egal, man sollte langsam anfangen zu begreifen, dass es hier ein Mechanismus ist, der eben nicht allein der Religion zugeschrieben werden kann- könnte genauso irgendeine Ideologie sein= Ersatzreligion, die die Bedüfnisse erfüllt, ein Held zu sein.
Für Führer, Volk und Vaterland für den Kommunismus...
Enthebt nicht der verdammten Pflicht und Schuldigkeit, dem so weit wie möglich vorzubeugen und ein Ende zu setzen.
Ob Islamisten, Neo-Nazis, linke Gewaltbereite- im Grunde sind es immer ähnliche Umgebungen, die solchen Fanatismus in Gang setzen.
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Paul
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Erdogan kritisiert in dem Fall wohl zu recht, das sie den einem Terroristen 2 mal ausgeliefert haben und er wurde dennoch wieder freigelassen. Eigentlich brauchen wir große Gefängnisinseln o. Straflager in der Wüste, für die Massen an Terroristen, die man lebenslang einsperren muß. In Afghanistan waren ja schon die gefangenen Taliban mit ihren Al Kaida Verbündeten ein Problem. Das hat die afghanische Regierung weitgehend übernommen. Dasselbe Problem haben auch die Kriegsgegner im Irak und Syrien, mit den vielen Isis-Gefangenen.
viele Grüße

Paul

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Ruaidhri
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Die Terroristen von Paris, Kopenhagen, Brüssel sind in Europa aufgewachsen.
Ich verspüre keinen Funken Mitleid mit den Verbrechern, das sei nchmal wiederholt. Warum die belgische Polizei nicht auf Hinweise reagiert hat, das wieder bleibt befremdlich.
Es ist allerhöchste Zeit, ohne Scheuklappen rechts und links und ohne Bretter vor den Köpfen und dem Koran/ Islam als bequemen einzigen Aufhänger nach den multiplen tieferen Ursachen für eine Radikalisierung zu suchen, die nicht allein Koran-Gläubigen zuzuweisen ist.
Ursachensuche hat nichts Entschuldigung zutun, wird leider oft zu interpretiert.
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Barbarossa
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Gestern haben mehrere Hundert rechte Hooligans eine Trauerveranstaltung in Brüssel gestört. Sie riefen u. a. dabei: "Wir sind hier zu Hause!" oder "Dies ist unser Land!" Die Polizei ging mit Gummiknüppeln, Schutzschilden und Wasserwerfern gegen die Störer vor und drängte sie vom Platz.
Währenddessen wurden bei 13 Anti-Terror-Einsätzen in Belgien am Sonntag mehrere Verdächtige festgenommen. Fünf von ihnen wurden jedoch wieder freigelassen, vier würden dagegen weiter befragt.

Artikel lesen: http://www.faz.net/aktuell/politik/kamp ... /elections
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Paul
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Die Probleme in Brüssel könnten letztlich die Teilung Belgiens beschleunigen. Brüssel lag im flämischen Gebiet und wurde immer mehr französisiert. Brüssel war bisher der wichtigste Grund, das sich Flandern nicht abgespalten hat.
viele Grüße

Paul

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Ruaidhri
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Paul hat geschrieben:Die Probleme in Brüssel könnten letztlich die Teilung Belgiens beschleunigen. Brüssel lag im flämischen Gebiet und wurde immer mehr französisiert. Brüssel war bisher der wichtigste Grund, das sich Flandern nicht abgespalten hat.
Das wird eher nicht geschehen, wäre zu wünschen, dass man viel eher endlich versteht, dass es anders, mit mehr Gemeinsamkeit geht als mit dem flämisch- wallonischen Gegensatz- Gequak Man hat nicht sich als Gegener, sondern einen, der alles bedroht- und so nach und nach sickert das in die flämischen und wallonischen Hirne. Zumindest die der Bürger- Politiker und Amtsträger haben es ja noch mit den alten Zöpfen bequem, sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben, um ihre eigenen Pöstchen zu retten.
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Titus Feuerfuchs
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Das desaströse Polizeichaos und die undurchschaubaren Verwaltungsstruckturen geht aber nicht zuletzt auf die beiden unterschiedlichen ethnischen Gruppen zurück.

Die Frage einer Teilung Belgiens ist also nicht ganz unberechtigt. Man muss sich fragen, welche Vorteile es bringt, zwei unterschiedliche Volksgruppen aneinander zu ketten.
Eine Teilung würde durch offene EU-Innengrenzen keine Abriegelung bedeuten.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Barbarossa
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Die Frage einer Teilung Belgiens hat sich wohl schon öfter gestellt. Ich frage mich nur, was für Länder da entstehen sollen, wenn das ohnehin schon kleine Belgien nochmal geteilt wird. Dann können sich diese Teile auch lieber gleich den Nachbarländern anschließen.

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Ruaidhri
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Belgien ist schon eigen- und wieder so anders als man es nach Zeitungsberichten etc. erwartet, wenn man mal längere Zeit im Land ist.
Wenn es darauf ankam, hat man sich irgendwie immer wieder zusammengerauft. Ist jetzt so ein Zeitpunkt, an dem man, bei aller Gelassenheit, gesamt- belgische politische Handlungsfähigkeit üben müsste und wohl auch will.
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Titus Feuerfuchs
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Barbarossa hat geschrieben:Die Frage einer Teilung Belgiens hat sich wohl schon öfter gestellt. Ich frage mich nur, was für Länder da entstehen sollen, wenn das ohnehin schon kleine Belgien nochmal geteilt wird. Dann können sich diese Teile auch lieber gleich den Nachbarländern anschließen.

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Gewöhnlich misst man die Größe eines Landes an der Einwohnerzahl. Belgien hat rund 11 Mio EW und ist damit größer als Tschechien, Ungarn, Portugal, oder Schweden.

Die Hälfte der belgischen Fläche wäre immer noch deutlich größer als das benachbarte Luxemburg.

Für die Durchführung einer solchen Teilung gibt es mehrere Szenarien.
Die logischste wäre die Wallonie an Frankreich und Flandern an die Niederlande anzugliedern. Eupen an Deutschland, St. Vith könnte wählen, ob es zu den Luxemburgern oder den Deutschen will.
Brüssel müsste sich zwischen den Niederlanden und Frankreich entscheiden.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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