Merkel kündigt Rückzug von CDU-Parteivorsitz und Kanzlerschaft an

Parteitage, Richtungsentscheidungen, Personalien, Strategien

Moderator: Barbarossa

Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Also von einer Vollbeschäftigung , auch annähernd , kann ich im Deutschland - Durchschnitt nichts erkennen .
Viele Arbeitslose sind garnicht erfaßt , weil sie keinerlei Leistungen bekommen .
Lakonisch sagt man ja auch nicht mehr Arbeitslose , sondern Arbeitsuchende .
Aber entspannter als vor Jahren ist die Lage wohl etwas . Die Zahlen werden wieder steigen , wenn die nächste Krise kommt und sie wird kommen .
Die Lehre von den zyklischen Krisen des Kapitalismus ist dir ja bestimmt bekannt .
Das ist nicht unbedingt an einen Politiker gebunden , damals war es eben in der Zeit von Helmut Schröder .
Selbstverständlich gebe ich dir Recht , einen gewissen Teil " Arbeitsuchende " wird es immer geben .
Cherusker
Mitglied
Beiträge: 2068
Registriert: 02.04.2014, 21:51
Wohnort: Weserbergland im ehemaligen Gebiet der Cherusker

Ich habe WIRTSCHAFT studiert !  Daher muß ich Dir gestehen, daß wir gar keinen KAPITALISMUS haben, sondern eine SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT. Bei den wirtschaftlichen Zyklen gab es unter der Kohl Regierung 2 Aufschwungphasen hintereinander. Eine absolute Vollbeschäftigung (übrigens ist die Vollbeschäftigung eines unserer Staatsziele) kann es nicht geben, weil immer eine gewisse Zahl nicht zur Verfügung steht und sei es nur aus Arbeitsunwilligkeit.
Natürlich steigt die Arbeitslosenzahl in einer Rezession, aber sie verringert sich auch in einer Boomphase. Z.Zt. sieht die Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht angespannt aus. Im Gegenteil, FACHKRÄFTE werden in der Industrie und im Handwerk dringend gesucht.
Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Also haben wir jetzt einen Kapitalismus in der Form einer sozialen Marktwirtschaft ?
Bisher kannte ich nur Feudalismus , Kapitalismus , Sozialismus usw. 
Ich muß bestätigen , daß Fachkräfte gesucht werden , aber zumindest hier im Osten sollen die auch nicht viel kosten , da wird keineswegs ein Lohn geboten , der geboten wäre . Da Jammern einige Unternehmer auf sehr hohem Niveau .
Danke für die Information , daß Vollbeschäftigung unser Staatsziel ist , das wußte ich nicht , das meine ich ehrlich .
Daß es immer Dunkelziffern und einen gewissen Teil Arbeitslose gibt , habe ich ja auch schon geschrieben .
Eigentlich hätte es auch in der DDR Arbeitslosigkeit geben müssen , mit sozialer Abfederung selbstverständlich .
Wie oft wurden sinnlose Arbeiten getan , weil es anders nicht ging .
Aber das muß ich dir als Experten nicht schreiben und die anderen werden es auch wissen .
Cherusker
Mitglied
Beiträge: 2068
Registriert: 02.04.2014, 21:51
Wohnort: Weserbergland im ehemaligen Gebiet der Cherusker

Wir haben keinen Kapitalismus ! Sonst hätten wir keine Staatsquote von ca. 50% und ein Sozialsystem. :wink: In Deutschland ist eine soziale Marktwirtschaft, in der der Staat durch Gesetze und Richtlinien eingreifen kann. 
Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Gut , es ist ein Leitbild , keine Gesellschaftsordnung .
Roxie
Mitglied
Beiträge: 58
Registriert: 16.02.2020, 13:36

Da das Wirtschaftssystem, in dem wir leben, auf Privateigentum an Produktionsmitteln beruht gehe ich davon aus dass es sich dabei um Kapitalismus handelt.
Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Das ist gut formuliert .
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15507
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Roxie hat geschrieben:Da das Wirtschaftssystem, in dem wir leben, auf Privateigentum an Produktionsmitteln beruht gehe ich davon aus dass es sich dabei um Kapitalismus handelt.
Das ist im Grunde genommen richtig.
Andererseits klingt das Wort ,,Kapitalismus'' in meinen Ohren eher wie ein Kampfbegriff von Marx & Engels und der ganzen früheren und auch noch heutigen linken Bewegung. Ich persönlich benutze daher lieber den Begriff der Marktwirtschaft und zusammen mit den sozialen Elementen - wie etwa den Sozialversicherungen, Betriebsrenten oder auch der Arbeitnehmermitbestimmung in Gewerkschaften und Betriebsräten ist es in Deutschland eben die soziale Marktwirtschaft.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Roxie
Mitglied
Beiträge: 58
Registriert: 16.02.2020, 13:36

Barbarossa hat geschrieben:
Roxie hat geschrieben:Da das Wirtschaftssystem, in dem wir leben, auf Privateigentum an Produktionsmitteln beruht gehe ich davon aus dass es sich dabei um Kapitalismus handelt.
Das ist im Grunde genommen richtig.
Andererseits klingt das Wort ,,Kapitalismus'' in meinen Ohren eher wie ein Kampfbegriff von Marx & Engels und der ganzen früheren und auch noch heutigen linken Bewegung. Ich persönlich benutze daher lieber den Begriff der Marktwirtschaft und zusammen mit den sozialen Elementen - wie etwa den Sozialversicherungen, Betriebsrenten oder auch der Arbeitnehmermitbestimmung in Gewerkschaften und Betriebsräten ist es in Deutschland eben die soziale Marktwirtschaft.
Das verstehe ich Barbarossa.
Daher schrieb ich in einem anderen Thema, es verhält sich eigentlich auch in anderen Lebensbereichen so.
Wie viele Zeitgenossen lieben ihre verschmusten Hauskatzen, und dennoch sind es Raubtiere, und auch wir selbst sind, biologisch betrachtet eine Affenart.
Klingt auch nicht so gut, aber ist so.
Vllt wird der "Kapitalismus"-Charakter auch deutlicher, wenn man das Geschehen und Agieren auch global betrachtet.
Zweifelsohne sind Sozialversicherungen und die vielen anderen Zugeständnisse an die arbeitende Bevölkerung eine richtig klasse (soziale) Sache - Rüstungsexporte sind es, in meinem Augen, beispielsweise eher nicht...
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15507
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Bei Rüstungsexporten kommt es für mich vor allem darauf an, an welche Länder exportiert wird. Ich würde die Liste stark kürzen.

Aber zurück zum eigentlichen Thema.
Bei der ,,heute show'' am letzten Freitag (zum nachschauen in der Mediathek gleich am Anfang bei 1,19 min.: https://www.zdf.de/comedy/heute-show) musste ich laut schallend lachen. Da wurde eine RTL-Umfrage präsentiert mit den Beliebtheitsquoten der inzwischen als mögliche Kanzlerkandidaten gehandelten Politiker. Danach erhielten:

Friedrich Merz (CDU) ..... 27%
Armin Laschet (CDU) ..... 18%
Markus Söder (CSU) ...... 11%
Jens Spahn (CDU) ........... 8%

und jetzt kommt's:
,,keiner davon'': ................ 36%
:-D

Da haben wohl alle 4 möglichen Kandidaten irgendwie ein Imageproblem. :-)
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Roxie
Mitglied
Beiträge: 58
Registriert: 16.02.2020, 13:36

Nochmal kurz zur Rüstung: ich meinte, der soziale Charakter von Kriegsgerät erschließt sich mir nicht wirklich.
Die Heute-Show hab ich auch gesehn.
Wobei ich da hin und wieder gar nicht gut lachen kann, denn auch wenn A.Merkel nicht perfekt ist, ich sehe keinen LIchtstreif am Horizont wer da als guter Nachfolger geeignet wäre.
Ich hoffe der "Keiner-davon" kommt bald aus seinem Schlupfwinkel hervor....
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15507
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Roxie hat geschrieben:Nochmal kurz zur Rüstung: ich meinte, der soziale Charakter von Kriegsgerät erschließt sich mir nicht wirklich.
Der soziale Charakter liegt darin, dass wir als NATO unsere Freiheit und Werte notfalls auch militärisch verteidigen können. Darum würde ich fast nur an NATO-Länder Waffen auch verkaufen. Selbst bei der Türkei war ich schon manches mal skeptisch. Ansonsten fielen mir außer der NATO spontan nur noch Australien, Neuseeland, Japan und vielleicht Südkorea ein.
Roxie hat geschrieben:Die Heute-Show hab ich auch gesehn.
Wobei ich da hin und wieder gar nicht gut lachen kann, denn auch wenn A.Merkel nicht perfekt ist, ich sehe keinen LIchtstreif am Horizont wer da als guter Nachfolger geeignet wäre.
Ich hoffe der "Keiner-davon" kommt bald aus seinem Schlupfwinkel hervor....
Das wäre zu hoffen, aber wer sollte das sein? Es wird wohl Merz werden.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Feldwebel57
Mitglied
Beiträge: 889
Registriert: 30.10.2018, 16:30

Ich denke nicht , daß der Begriff " Kapitalismus " einen kämpferischen Aspekt in sich trägt .
Er beschreibt ganz klar , wer oder was entscheident ist und das ist im Kapitalismus ganz klar : Das Kapital , das Geld .
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15507
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Laut der aktuellen Nachrichten kam nun tatsächlich ein ,,keiner davon'' aus der Deckung.
Sein Name: Norbert Röttgen
Auch er kommt aus NRW, sitzt für die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag und ist dort seit 2014 Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses.
Er bewarb sich nun sogar offiziell als erster um den CDU-Parteivorsitz, während Merz, Laschet und Spahn noch darüber berieten, ob vielleicht lieber ein ,,Team'' den Vorsitz übernehmen sollte. Daraus wird nun wohl nichts, sondern eher eine Kampfabstimmung zwischen mehreren Bewerbern.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Marianne E.
Mitglied
Beiträge: 1752
Registriert: 13.04.2019, 16:51

Zur Nachfolge im CDU-Vorsitz wäre eine sog. Kampfabstimmung gar nicht übel. In solchen Situationen hört man auch zwischen den Zeilen. Und der demokratische Prozess könnte für die CDU eine heilsame Wirkung haben. Aber bloß keine lange Agonie, "Schönheitswettbewerb" nannte Laschet das neulich.

Und Kanzlerkandidat? Na schau'n wir mal, wer's kann.

Meine Liste könnte so aussehen:
Merz            - absoluter Wirtschafts- und Finanzfachmann (Millionär geworden, aus eigener Kraft, aus eigenem Können, ohne Erbschaften). Kann Kanzler.

Spahn          - fleißiger Politiker, versteht Gesundheitspolitik und sieht, was für die Menschen nötig ist. Könnte Kanzler, wenn er etwas älter geworden ist.

Laschet        - konnte sein Glück nach der letzten Wahl in Nordrhein-Westfalen nicht so schnell fassen, hat die populäre Hannelore Kraft in Rente geschickt, könnte die CDU einen, aber nicht die rechten Ränder bändigen, Optimismus nicht schlecht. Kann Kanzler.

Röttgen         - erfahrener Politiker, hat Rückgrat, nie laut und heuchlerisch, in all seinen vielen Ämtern erfolgreich. Kann Kanzler.
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Parteien“