2017: Führungswechsel bei der SPD - Gabriel wirft das Handtuch

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Sigmar Gabriel hat heute offiziell bekannt gegeben, dass er nicht Kanzlerkandidat der SPD werden will und auch den Parteivorsitz abgibt. Als sein Nachfolger wird der aus Brüssel gekommene Martin Schulz gehandelt. Gabriel könnte der neue Außenminister werden.
Sigmar Gabriel war seit 2009 SPD-Vorsitzender.

Einerseits ist es schon ein Paukenschlag, andererseits konnte Gabriel als Vorsitzender einfach nie eine ausreichende Popularität erreichen, um die Partei zu besseren Wahlergebnissen zu verhelfen. Es ist wohl einfach so: Der eine hat 'es' der andere hat 'es' nicht. Aber auch die ständige Paktiererei mit der Linkspartei dürfte eine Menge Leute davon abschrecken, SPD zu wählen. Bei mir ist das jedenfalls so, dass sich die SPD aus diesem einzigen Grund völlig unwählbar macht. 
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Cherusker
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Ist Schulz nicht die größte Lachnummer ? :crazy:. Seine Selbstüberschätzung und sein Selbstvertrauen sind schon uferlos. Das hat selbst der "Stern" kürzlich in einem Bericht festgestellt. :mrgreen: Ich selbst habe ihn damals in einem Radio-Interview gehört und zwar bevor er nach Brüssel ging. Da habe ich damals schon gedacht, der hat nur eine große Klappe......das hat sich ja auch bewahrheitet. :wink: Die SPD schafft sich selber ab.....sie sind auf dem besten Weg dazu.  
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Barbarossa
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Da denke ich anders. Schulz wurde in der letzten Zeit auffällig häufig zu allen möglichen Themen interviewt und so imho für eine Funktion in der deutschen Innenpolitik aufgebaut. So hat Schulz in sehr kurzer Zeit eine größere Popularität erreicht, als Gabriel. Das zeigen auch Umfragen im Dezember letzten Jahres, die ihn fast gleichauf mit Merkel sehen und weit vor Gabriel. 
siehe: hier klicken

Er könnte ein ernsthafter Gegenkandidat für Merkel sein. Eine Lachnummer sieht anders aus.
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Paul
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Schulz ist sicherlich ein ernsthafter Politiker. Er kann aber die Sympathien nicht so auf sich ziehen z.B. mit Vissionen zum Aufbruch des Landes. Sachpolitisch gibt es allerdings in Deutschland viel zu verbessern.
- Die Geburtenrate durch eine verbesserte Familienpolitik anheben.
- Reform des Justizwesens und der Polizei, um dien Schutz der Bürger und des Staates vor Kriminellen zu verbessern und die Kriminalität zu senken.
- Eine große Steuerreform z.B. mit Familiensplitting, statt Ehegattensplitting. Abbau vieler Subventionen.
- Wohnungsbau u. Sanierung des Altbaubestandes. Verbesserung der Bedingungen für Familien z.B. für 3 Generationenhäuser.
- Energieeinsparung. u. dezentrale Energieerzeugung.
- Abbau der Altschulden, ohne die notwendigen Investitionen zu vernachlässigen. Erhöhung der Energie-, Tabak- und Alkoholsteuern, Abbau von Subventionen.
viele Grüße

Paul

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Triton
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Paul hat geschrieben:- Die Geburtenrate durch eine verbesserte Familienpolitik anheben.
- Reform des Justizwesens und der Polizei, um dien Schutz der Bürger und des Staates vor Kriminellen zu verbessern und die Kriminalität zu senken.
- Eine große Steuerreform z.B. mit Familiensplitting, statt Ehegattensplitting. Abbau vieler Subventionen.
- Wohnungsbau u. Sanierung des Altbaubestandes. Verbesserung der Bedingungen für Familien z.B. für 3 Generationenhäuser.
- Energieeinsparung. u. dezentrale Energieerzeugung.
- Abbau der Altschulden, ohne die notwendigen Investitionen zu vernachlässigen. Erhöhung der Energie-, Tabak- und Alkoholsteuern, Abbau von Subventionen.
Diese Punkte könnte man beinahe zu jeder Bundestagswahl der letzten 20 Jahre auspacken. Dieses Mal ist das wichtigste Thema die Zukunft der EU. Die populistischen Rechtsparteien in fast allen wichtigen EU-Staaten würden die EU wohl am liebsten ganz abschaffen, zumindest aber auf eine reine Wirtschaftsgemeinschaft reduzieren. Also den gesamten europäischen Einigungsprozess der letzten 70 Jahre rückgängig machen.
Natürlich gibt es noch andere Themen, z.B. die Bedrohung durch islamistischen Terror und wohl auch der bisher unterschätzte Terror von rechts oder natürlich die Flüchtlingspolitik. Und wenn die Wähler die EU-Problematik auch als zentrales Thema sehen, dann ist Martin Schulz der richtige Mann.
Die SPD braucht einen Impuls, um aus den schlechten Umfragewerten rauszukommen. Eine Chance, aber natürlich keine einfache Aufgabe für Schulz. Sigmar Gabriel muss man auch mal loben, nach dem Steinmeier-Coup hat er wohl wieder seiner Partei uneigenützig gedient. Im Gegensatz zu Steinbrück sollte Schulz genügend Rückhalt in der Partei haben, den man im Wahlkampf braucht.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Wollte Gabriel nicht gesundheitlich kürzer treten ? Dann aber wird er als neuer Außenminister gehandelt .....wie geht das denn ?

P.S.
Fiel Schulz nicht gerade durch seine "Pöbeleien" im Europäischen Parlament auf ? Sachliche Debatten fallen ihm wohl eher schwer ?  Nur ein überzeugter Europäer zu sein, ist ein bißchen wenig. :mrgreen: Man sollte mal ein bißchen googeln, dann findet man auch etwas über das Tagegeld von 304€, das ein EU-Parlamentspräsident 365 Tage ohne Belege und steuerfrei erhält. Die Aussagen des Herrn Schulz sind schon interessant..... :lol:
Zuletzt geändert von Cherusker am 25.01.2017, 22:34, insgesamt 1-mal geändert.
Paul
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Die Menschen wollen, das politische Probleme angegangen werden und nicht Kohls und Merkels weiter so Politik, also maximal eine Politik der sehr kleinen Schritte.
In der Rechtspolitik hat sich die Situation objektiv immer mehr verschlechtert, statt das die Kriminalität zurückgedrängt würde. Die Verschuldenspolitik, bedeutet, das die Handlungsfähigkeit für die Zukunft eingeschränkt wird. Die niedrige Geburtenrate muß dann durch Einwanderung kompensiert werden, die aber fatal ist, wenn die Einwanderer nicht richtig integriert werden können und Probleme machen.
Merkel hat plötzlich gegen den Willen vieler Menschen in Deutschland und in der EG gehandelt. Sie hat auch die Lunte an den Bestand der EG gelegt. Warum hat sie nicht Ukraunerinen aus dem Donbaskriegsgebiet aufgenommen z.B. Krankenschwestern, Altenpflegerinnen...
Die EG ist wirklich in mehrfacher Gefahr. Da sind z.B. die Rechtspopulisten, die Wahlen gewinnen können, da sind aber auch Ansprüche südeuropäischer Staaten, ihre Haushalte nicht zu sanieren, sondern andere Länder z.B. Deutschland auszupressen. Die EZB kann keine normale Stabilitätspolitik mehr machen, sondern muß die Zinsen niedrig halten, weil sonst der Staatsbankrott mancher Länder droht. Sparen lohnt sich auf Dauer nicht mehr.
Schulz kann keine Wahl gewinnen. Es bleibt die Große Koalition. Da wählt Gabriel mit einem Ministeramt den sicheren Spatz in der Hand. Es ist eine individuell intelligente Entscheidung.
viele Grüße

Paul

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Paul hat geschrieben: Sparen lohnt sich auf Dauer nicht mehr.
Das stimmt nicht.....man muß nur in anderen Formen sparen, z.B. Investmentsparen. Das lohnt sich langfristig sogar sehr !

P.S.
Nicht EG, sondern EU.  :wink:
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Triton
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Heute war die Antrittsrede von Martin Schulz. Auch wenn ich ihm inhaltlich nicht in allen Punkten zustimme, was ja auch seltsam wäre, hat mir der Auftritt gefallen. Mit ihm könnte die Bundestagswahl doch überraschend spannend werden.
Wenn ich es mir richtig überlege wäre eine SPD-geführte Regierung in Deutschland für die Republik allein schon deshalb ein Segen, weil die Union in der Opposition dann die AfD an den ganz rechten Rand drücken könnte. Sowieso hoffe ich, dass mit Schulz die AfD an Bedeutung verliert, weil es mit ihm eine realistischere Alternative zu Angela Merkel geben könnte.
Dazu muss sich die SPD allerdings beinahe neu erfinden, ein Großteil der heute angesprochenen Klientel wie Fabrikarbeiter, Busfahrer aber auch Beamte werden mittelfristig durch intelligentere Maschinen ersetzt werden können. Die Menschen in diesem Prozess mitzunehmen, darauf kommt es an.
Wobei die anderen Parteien hier auch nicht weiter sind.
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Triton hat geschrieben: Sowieso hoffe ich, dass mit Schulz die AfD an Bedeutung verliert, weil es mit ihm eine realistischere Alternative zu Angela Merkel geben könnte.
Eine realistischere Alternative ? In was ? Die Flüchtlingspolitik würde sich kein Deut ändern, ganz im Gegenteil, sind nicht für Schulz  schon Leute, die gegen Multi-Kulti sind Rassisten ?
Soziale Gerechtigkeit ist so eine Worthülse, die von jedem Sozi im Wahlkampf verwendet wird....Hauptsache ihre eigenen Konten sind gut gefüllt.
Schulz ist keine Alternative zu Merkel......eher würde es mit ROT-ROT-GRÜN nur noch viel schlimmer werden. Wenn dann der Mittelstand weiter geschröpft wird und die Wirtschaft schlechtere Bedingungen vorfindet, dann frage ich mich, wie man das alles in der Zukunft finanzieren will ?
Schulz steht für ROT-ROT-GRÜN und für nichts anderes !
 
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Triton
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Schulz habe ich bisher eher in der rechten Ecke der SPD verortet.
Für Rot-Rot-Grün würde wohl jemand wie Andrea Nahles stehen, Schulz hat dagegen die sehr optimistische Parole ausgegeben, die Union überholen zu wollen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es dieses Mal eine andere Koalition gibt, wenn irgendwie realistisch.
Von einer GroKo haben wohl alle Beteiligten so langsam genug, die Unbeteiligten sowieso.

Die SPD habe ich nicht als extrem wirtschaftsfeindlich in Erinnerung, wenn ich mich nicht täusche nehmen ihr das viele ehemalige Wähler sogar sehr übel. 
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Barbarossa
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Mittelstand ist etwas anderes, als die ,,Mittelschicht'', die Schulz meint? Oder?
Rot-Dunkelrot bzw. Rot-Dunkelrot-Grün ist für mich auch ein absolutes 'No go'.
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Triton hat geschrieben:
Die SPD habe ich nicht als extrem wirtschaftsfeindlich in Erinnerung, wenn ich mich nicht täusche nehmen ihr das viele ehemalige Wähler sogar sehr übel. 
Schröder hat damals die Großindustrie entlastet. Der Henkel fiel ihm ja lachend um den Hals. In Deutschland ist immer noch der Mittelstand ein bedeutender Arbeitgeber und nicht die 30 großen DAX-Konzerne. Da aber der Mittelstand von rot-grünen Phantasien immer hart getroffen wird, kann man schon von einer Wirtschaftsfeindlichkeit der Sozis sprechen.
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Barbarossa hat geschrieben:Mittelstand ist etwas anderes, als die ,,Mittelschicht'', die Schulz meint? Oder?
Aber der Mittelstand stellt auch die Mittelschicht, oder ? :wink:
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Cherusker hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Mittelstand ist etwas anderes, als die ,,Mittelschicht'', die Schulz meint? Oder?
Aber der Mittelstand stellt auch die Mittelschicht, oder ? :wink:
Ich kann mich noch an Schröders "Neue Mitte" erinnern, die er von den Engländern der New Labour übernommen hat. Aber genau dieser Mitte ging es an die Brieftasche ! Die Schere zwischen ARM und REICH begann sich unter Schröders Regierung immer weiter zu öffnen. 

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