Hallo Ralph.
Ralph hat geschrieben:
Das Schulbeispiel sollte verdeutlichen, dass manche Menschen schon immer ehrgeiziger waren als andere, auch zuverlässiger, belastbarer, interessierter etc. sind - ich meine, dass man das kaum abstreiten kann oder? Natürlich ist das kein Garant für eine Karriere, aber eine wichtige Voraussetzung.
Und was haben diese Argumente mit dem späteren Erfolg zu tun?
Abgesehen davon, dass der Erfolg auch von Beziehungen (manchmal Glück) abhängt.
Wer also gerne anderen die Haare schneidet, oder an Gartenarbeit Spass hat (und deswegen dann einen Beruf darin erlernt) ist also (da ja schlecht bezahlt) weder "zuverlässiger, belastbarer, interessierter etc.", als einer, der sich gerne mit Jura beschäftigt
Noch eine Frage.
Eine Kindergärtnerin, die sich fürsoglich kümmert und viel Interesse/Ehrgeiz hat den Kleinen was beizubringen bekommt ja meist weniger als ein Anwalt/Banker. Warum?
Sie ist für die Gesellschaft wesentlich wertvoller. Auf Anwälte könnte man sicher verzichten.
Ralph hat geschrieben:
Natürlich ist ein geordnetes Elternhaus wichtig für die spätere Entwicklung und Migranten haben es auch nicht leichter, aber ab einem bestimmten Punkt nimmt die eigene Verantwortung eben zu - insbesondere stehen in unserem Schulsystem so viele Wege offen, dass man mit dem Hauptschulabschluss eben nicht am Ende angekommen ist. Nur der eigene Wille muss da sein.
Das find ich toll.
Kennst du die Preise für Weiterbildungen?
IdR. können die, die mit ihrem Job grade so über die Runden kommen, auch mit noch so viel Ehrgeiz, sich das nicht leisten.
Klar wäre es theoretisch möglich, aber Umsetzbar ist das für viele in der Praxis, trotzdem nicht.
Ralph hat geschrieben:
Ich bin ja auch nicht mit dem goldenen Löffel geboren. Und einen Manchester-Kapitalismus propagiere ich ja beim besten Willen nicht - die soziale Sicherheit muss in unserem Land schon gewährleistet sein. Dennoch ist der soziale Frieden in Gefahr, wenn die Transferleistungen immer weiter steigen.
Nochmal: Ich spreche dabei von Durchschnitt der Bevölkerung.
Es ist ja richtig was du schreibst. Deutschland entwickelt sich eben von einer Industriegesellschaft weg hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft - deshalb ja auch die gewollten immer höheren Abiturquoten und immer mehr Erstsemester.
Also im Gegenzug auch immer weniger Haupt-/Realschulabschlüsse.
Dann müßte doch die Bezahlung der "ehrgeizlosen" Berufe immer weiter ansteigen?
Warum passiert das nicht?
U.U. weil ab einer bestimmten Ebene die Leute ihre eigenen und auch die Gehälter von anderen diktieren?
MfG
Tom