Zu heiße und trockene Sommer seit 2018

Umweltschutz, Umweltstatistiken, Energiepolitik

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Dieses Jahr gibt es einen extrem heißen Sommer mit regelmäßig über 30° C und besonders hier im Osten Deutschlands seit Wochen kaum Regen. Besonders die Land- und Viehwirtschaft klagen über die extreme Trockenheit und es ist kaum Entspannung in Sicht. Die Böden sind völlig ausgetrocknet und auch die Wälder sind betroffen und es gab gerade hier in Brandenburg immer wieder schwere Waldbrände. Deutschlandweit führen die Flüsse immer weniger Wasser, so dass auch die Schifffahrt zunehmend eingeschränkt werden muss. Es könnte dieses Jahr ein Rekordsommer werden, nur der Sommer 2003 war wohl bisher noch heißer. Aber der August fängt ja heute erst an.

Solche Sommer mit über 30° C häufen sich für mein Gefühl immer mehr. Ich denke, dass dies bereits die Auswirkungen der globalen Klimaerwärmumg sind, denn aus den 70er, 80er und 90er Jahren kenne ich keine Temperaturen über 30° C, bzw. bis an die 40° C heran.
Jetzt ist es so um 21.00 Uhr und mein Außentermometer zeigt noch 25,8° C an. In meinem Zimmer habe ich ständig 30° C - mein Tischventilator läuft Tag und Nacht.
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Barbarossa
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Die Trockenheit in Deutschland nimmt inzwischen Formen einer Naturkatastrophe an. 
Besonders heftig setzt die Trockenheit dem Süden Brandenburgs zu. 
So ist das Flussbett der Schwarzen Elster bei Senftenberg bereits völlig ausgetrocknet. 
Aber auch die Oder soll bereits so wenig Wasser führen, dass man zu Fuß das polnische Ufer erreichen kann.
Quelle: https://amp.focus.de/wissen/klima/brand ... 74384.html

Im Taunus wird das Trinkwasser knapp - in Kelkheim im Taunus musste die Feuerwehr eine Notleitung legen, um die Bevölkerung mit dem nötigen Trinkwasser zu versorgen. Die Brunnen dort sind fast erschöpft. 
Auch andere Orte in der Region haben bereits mit Verboten reagiert, um Wasser zu sparen.
Quelle: https://www.hessenschau.de/panorama/im- ... s-100.html

Spätestens für Donnerstag wurden Hitzegewitter, dann aber auch mit Tornadogefahr vorausgesagt.
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Barbarossa
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In vielen Regionen in Deutschland gab es besonders in den Frühjahrs- und Sommermonaten der vergangenen Jahre und auch dieses Jahr zu wenig Niederschläge, so dass es dort große Probleme mit der Trockenheit gibt. Darunter leiden neben der Landwirtschaft auch die Wälder und auch der Grundwasserspiegel in den besonders betroffenen Regionen sinkt zunehmend bedrohlich ab.

Immer wieder gibt es darüber Meldungen in den Medien, so auch in der heutigen Ausgabe der Märkische Allgemeine Zeitung. Darin wird berichtet, dass im Vergleich zu 2018 die derzeitigen Grundwasserstände teilweise auf ein Rekordtief gefallen sind. So wurden zwischen 2018 und 2020 die bisher erfassten Tiefststände an einem Drittel der gut 1000 Messstellen noch einmal unterschritten. Um die Grundwasserspeicher aufzufüllen müsse es sieben Monate lang doppelt soviel regnen, als eigentlich üblich. Dies sei jedoch illusorisch. Dies geht aus dem Bericht des Brandenburger Umweltministers Axel Vogel (Grüne) hervor, der dem Umweltausschuss des Landtages gestern vorgestellt wurde. Es wird zugleich festgestellt, dass die Dürre kein Problem nur eines Jahres sei und deswegen ein Niedrigwasserkonzept benötigt werde. Man müsse sich darauf einstellen, dass dauerhaft weniger Grundwasser vorhanden sein werde und deswegen auch weniger entnommen werden könne. Vorstellbar sei dazu ein Klima-Abschlag, bei dem für die Wasserentnahme gezahlt werden müsse - insbesondere Unternehmen und andere Institutionen.
Derzeit steige der Wasserverbrauch sogar noch, weil Pools in den Gärten befüllt, mehr Rasen gesprengt und mehr geduscht werde. Die Potsdamer Stadtwerke etwa messen derzeit einen rund 60% höheren Verbrauch, als der Durchschnittswert. In den vergangenen Sommern sei das ähnlich gewesen. Eine Gefahr für die Wasserversorgung bestehe derzeit nicht, aber die Entwicklung werde beobachtet. In mehreren Landkreisen und in Potsdam sei jedoch wegen der Trockenheit bereits die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern wie Seen oder Bächen beschränkt bzw. gänzlich verboten. Viele dieser Gewässer führen Niedrigwasser – die Schwarze Elster sei bereits trocken gefallen
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Feldwebel57
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Barbarossa hat völlig Recht , das Wetter ist eine Katastrophe .
Unsere Gartenanlage trocknet förmlich aus , man kann nicht alles mit Leitungswasser gießen .
Die Flüsse sind auch im Raum Chemnitz nur noch Rinnsale .
Berechtigt sind seit zwei Jahren jegliche Entnahme von Wasser aus öffentlichen Flüssen und Bächen bei hohen Strafen verboten .
Vielleicht ist es ein Klimawechsel , aber schon früher gab es Zeiten für Extreme .
Schade , daß die Gier nach Macht und Geld größer ist , als der Zusammenhalt beim Klima und dessen Folgen .
Bei Essen und Wasser gibt es genug für alle Menschen , aber die Profitgier zerstört alles .
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Barbarossa
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Auch andere Bundesländer sind von der Trockenheit insbesondere in den Frühjahrs- und Sommermonaten stark betroffen, wie etwa Sachsen-Anhalt oder Hessen.
Damit stellt sich dringend die Frage, was getan werden könnte, um die Folgen der Trockenheit in den genannten Jahreszeiten für die Waldflächen und eventuell auch für landwirtschaftlich genutzte Flächen zumindest etwas abzumildern.

Tatsächlich sind die Niederschlagsmengen in Deutschland über das ganze Jahr betrachtet sehr unterschiedlich. Während nach meiner Beobachtung in den Herbst- und Wintermonaten auch in den über zunehmende Trockenheit klagenden Regionen durchaus für die Natur zufriedenstellende Niederschlagsmengen fallen, fehlen diese im übrigen Jahr.

Meine Idee: Die Lösung (oder zumindest Teil einer Lösung) könnte ein System zur Verteilung von Regenwasser sein.
In den Städten und Gemeinden Deutschlands existiert bereits ein gut funktionierendes Abwassersystem für die Entwässerung von Straßen. Dieses Regenwasser wird nach meiner Kenntnis in Flüsse eingeleitet, wo es aber keinen Nutzen für die Natur hat. Statt dessen könnte das entsprechende Abwassersystem separiert werden, damit die Regenmengen der Niederschlagsreichen Zeit aufgefangen und gespeichert werden können. Dies erfordert zweifellos gewaltige Speicheranlagen, die natürlich erst geschaffen werden müssten.
In der niederschlagsarmen Zeit müsste das gespeicherte Regenwasser auf die von Austrocknung bedrohten Areale (Waldflächen und eventuell auch landwirtschaftliche Flächen) ausgetragen werden. Hierbei könnten programmierte Drohnen zum Einsatz kommen, die mit Wassertanks bestückt, die künstliche Beregnung vornehmen könnten. Sie wären auch in der Lage, eine relativ genaue Menge Regenwasser pro Quadratmeter auszubringen – eben die, die benötigt wird. Auch dies erfordert eine sehr große Logistik und einen hohen Aufwand.

Die Alternative – nämlich nichts zu unternehmen – hat aber ebenfalls hohe Kosten zur Folge. So etwa das Fällen von abgestorbenen Bäumen und die Wiederaufforstung, oder auch Ernteausfälle in der Landwirtschaft. Waldbränden könnte damit ebenfalls vorgebeugt werden. Nicht weniger bedrohlich ist auch das Absinken des Grundwasserspiegels, der die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser beeinträchtigt – in Zukunft wohl noch zunehmend. Diesen Bedrohungen könnten zumindest in Grenzen gehalten werden, durch die aufgefangenen Regenmengen. Auch eine deutschlandweite Verteilung wäre denkbar, aus Regionen, in denen es noch das ganze Jahr über genug Niederschläge gibt.
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Feldwebel57
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Bei den Gärtnern soll ein Gießverbot durchgesetzt werden .
Oder will man damit nur ein Schlupfloch in Corona-Zeiten beseitigen ?
Egal - Das Wetter ist eine Katastrophe .
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Barbarossa
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Im Fernsehen wird vor allem die Fichte als besonders von der Trockenheit der letzten Jahre betroffen genannt.
Mir fällt aber seit Monaten auf, dass anscheinend auch die Birken sehr stark gelitten haben. Ich sehe in den Wäldern meiner Umgebung unzählige abgestorbene, abgeknickte und abgesägte Birken aller Größen. Ein trauriger Anblick...
Hat das noch jemand beobachtet?
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Feldwebel57
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Gerade bei Fichten ist mir das auch aufgefallen .
Im Nachbargarten ist eine riesige Birke einfach umgefallen , gerade und gesund aussehend , keine äußeren Faktoren wirksam .  Zumindest hier sind diese Bäume aber auch nicht heimig , sondern eher Buchen , Kastanien  und andere Laubbäume .
Ich glaube nicht , daß die letzten Sommer allein dafür verantwortlich sind . Die gleichen Probleme gibt es seit Jahrzehnten im Nürnberger Reichswald , der ja von Menschen angelegt ist ( Hier besteht kein Zusammenhang mit einem Deutschen Reich !!!! ) .
LongSpirit
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Unsere Nachbarn haben einen Pool, der Ende Mai gefüllt wurden. Hier war man dann 20 mal drin und Ende September kommt das Wasser wieder weg. Gleichzeitig lese und höre ich über Wassermangel in Deutschland.
Hier sollte etwas geschehen, das diese Verschwendung für ein wenig schwimmen im eigenen Pool aufhört.
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Balduin
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LongSpirit hat geschrieben:Unsere Nachbarn haben einen Pool, der Ende Mai gefüllt wurden. Hier war man dann 20 mal drin und Ende September kommt das Wasser wieder weg. Gleichzeitig lese und höre ich über Wassermangel in Deutschland.
Hier sollte etwas geschehen, das diese Verschwendung für ein wenig schwimmen im eigenen Pool aufhört.
Ich sehe deinen Punkt. Nur ob man den Menschen immer mehr Verbote und Einschränkungen auferlegen sollte, weiß ich nicht. Die vielen Pools wurden ja dieses Jahr auch wegen Corona genutzt. Dass das ein erheblicher Wasserverbrauch ist: Keine Frage.
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