Umstrittene Atomkraft in Deutschland

Umweltschutz, Umweltstatistiken, Energiepolitik

Moderator: Barbarossa

MarcoZ
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Mal eine ganz "dumme" Frage: Wäre es nicht überhaupt besser, den ganzen Müll auf dem Mond endzulagern?
Ich habe mich auch schonmal gefragt, warum man es nicht zur Sonne schickt.
Den Atommüll ins Weltall zu entsorgen halte ich jedoch in der heutigen Zeit für unmöglich ,weil stell dir mal vor was passiert, wenn die Rakete ein Unglück hat und explodiert.
Ein anderer Grund könnten die Kosten sein. Noch dazu gäbe es dann auch kein Thema mehr für die Grünen und Spd. :D
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Balduin
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Entsorgung im Weltraum

Weiter gibt es Vorschläge, die atomaren Abfälle im Weltraum zu entsorgen. Neben der Lagerung in Asteroiden und auf anderen Planeten gibt es auch Überlegungen, den Müll direkt in die Sonne zu schießen. Gelänge dies, wäre der Atommüll tatsächlich wirksam von der Biosphäre isoliert.

Dem stehen allerdings die beim gegenwärtigen Stand der Technik immensen Kosten der Raumfahrt entgegen, die schon allein für das Erreichen der Erdumlaufbahn anfallen würden. Weiterhin bestünde ein enormes Risiko, da viele Starts jährlich erfolgen müssten und bei einem Fehlstart, der bei allen existierenden Trägersystemen mit einer Wahrscheinlichkeit > 1 % auftritt, mit einer Freisetzung der radioaktiven Fracht auf der Erde oder durch Verglühen in der Atmosphäre zu rechnen wäre. Folge wäre eine großflächige Kontamination. Eine notwendige sichere Verpackung der Fracht – wie sie z. B. bei den für Raumsonden verwendeten Radionuklidbatterien verwendet wird – wäre zwar in der Lage, einen Fehlstart mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne Leckage zu überstehen, würde allerdings die zu befördernde Masse vervielfachen und die Entsorgungskosten vollends utopisch machen.

Obwohl an Verbesserungen der Antriebstechnologien gearbeitet wird („Advanced Propulsion Concepts“, erarbeitet vom JPL), welche die Transportkosten merklich verringern sollen, sind bis auf weiteres keine Entwicklungen in Sicht, die eine solche Lösung auch nur annähernd wirtschaftlich erscheinen lassen.

Weiterhin steht der Abschnitt A, Artikel IX des Weltraumvertrags (Zitat Abs. A, Art. IX, Satz 2: „States Parties to the Treaty shall pursue studies of outer space, including the Moon and other celestial bodies, and conduct exploration of them so as to avoid their harmful contamination (…)“) einer Entsorgung gefährlicher Stoffe im Weltraum entgegen. Zudem lässt sich aus den „Principles Relevant to the Use of Nuclear Power Sources in Outer Space“ ebenfalls ableiten, dass eine Verbringung radioaktiver Materialien in den Weltraum unerwünscht ist.[5]
aus http://de.wikipedia.org/wiki/Radioaktiv ... m_Weltraum - die Gründe habt ihr also schon genannt
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Barbarossa
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Ah ja, danke Ralph, für deine Bemühung.
Aber trotzdem halte ich auch eine so lange sichere Lagerung unter der Erde in jedem Fall für unmöglich.
Atommüll
Transport gelungen, Patient strahlt

Die Castoren sind in Gorleben angekommen. Polizisten und Blockierer bauen ihre Zelte ab. Doch die Politik bleibt die Antwort auf die wirklich drängende Frage weiter schuldig...
weiter lesen: http://g-w.square7.ch/link/transportgelungen
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Und wieder mal...
Castor-Transport nähert sich mit Verspätung Lubmin

Lubmin (dpa) - Gebremst durch mehrere Gleisbesetzungen in Mecklenburg-Vorpommern und eine Ankettaktion rund 80 Kilometer vor Lubmin nähert sich der Atommüll-Transport aus Karlsruhe verspätet dem Ziel.

Vor dem Zwischenlager Nord bei Lubmin warteten am frühen Donnerstagmorgen noch etwa 100 Atomkraftgegner. Mit der Besetzung des Anschlussgleises zum Zwischenlager wollen sie den Zug mit den fünf Castor-Behältern aus der früheren Wiederaufarbeitungsanlage erneut aufhalten. Er war bereits für 4.30 Uhr erwartet worden.

"Die Zeiten der stillen Atommülltransporte in den Nordosten Deutschlands sind definitiv vorbei", betonte Sophie Hirschelmann, Sprecherin des Anti-Atom-Bündnis Nordost. Nachdem zuvor sämtliche Blockaden im Land weitgehend friedlich aufgelöst worden waren, ging die Polizei am Morgen 10 Kilometer vor Lubmin, in Kemnitz, gewaltsam gegen Gleisbesetzer vor. "Es wurde geschubst, getreten und geschlagen", berichtete eine Augenzeugin. "Die Blockade wird zeitnah geräumt", sagte ein Polizeisprecher. Er bestätigte den Einsatz "einfacher körperlicher Gewalt"...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/castortransportlubmin

Was sagte gerade ein Kommentator in einem Fernsehbericht? Die Polizei spielt wieder "fang die Demonstranten".
:lol:
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Atomkraft
GAU in japanischem Atomkraftwerk – 60.0000 Atomkraftgegner in Deutschland

...60 000 Atomkraftgegner versammelten sich deshalb nun in Deutschland, um gegen Atomkraft zu demonstrieren.
(...)
Auch wenn es in Deutschland aller Wahrscheinlichkeit nicht zu so starken Erdbeben wie in Japan kommen könne; das Risiko von Flugzeugabstürzen und Terroranschlägen sei dennoch ebenso realistisch.
den ganzen Artikel lesen: http://geschichte-wissen.de/go/60000atomkraftgegner
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Atomkraftwerke
Merkel kündigt Atom-Moratorium an

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ein dreimonatiges Atom-Moratorium angekündigt. Damit wird die in Deutschland beschlossene Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke vorübergehend ausgesetzt. Merkel sagte, die Sicherheit aller deutschen Atomkraftwerke müsse überprüft werden. Auch ein sofortiges Abschalten von Atomkraftwerken hält Merkel für möglich...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/atommoratorium

Das bedeutet konkret:
Drei Monate Moratorium
Alte Atomkraftwerke werden abgeschaltet

Bundeskanzlerin Merkel hat als Konsequenz aus der Atomkatastrophe in Japan eine Aussetzung der Laufzeitverlängerung für deutsche Kernkraftwerke bekanntgegeben. Als Folge werden kurzfristig die Anlagen Biblis A und Neckarwestheim I abgeschaltet...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/biblisau ... geschaltet
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Atompolitik
Merkel will sieben AKW vorübergehend abschalten

Sieben vor 1980 gebaute Atomkraftwerke in Deutschland sollen während des dreimonatigen Moratoriums abgeschaltet. Neckarwestheim-1 soll sogar dauerhaft vom Netz gehen.
(...)
Die vorübergehende Abschaltung betrifft neben Krümmel die AKW Neckarwestheim-1, Philippsburg-1 (Baden-Württemberg), Biblis A und B (Hessen), Isar-1 (München) und Unterweser (Niedersachsen). Alle deutschen Atommeiler zusammen lieferten zuletzt rund 23 Prozent des Stroms.

Der zweitälteste Meiler in Deutschland in Neckarwestheim, der unter der Verantwortung des baden-württembergischen Energiekonzerns EnBW steht, soll sogar dauerhaft vom Netz. "Das Atomkraftwerk Neckerwestheim-1 wird dauerhaft abgeschaltet und stillgelegt", sagte Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) im Stuttgarter Landtag. Dies habe ihm EnBW-Chef Hans-Peter Villis mitgeteilt...
den ganzen Artikel lesen: http://geschichte-wissen.de/go/7kawabschalten
Schwarz-Gelb
Unmut über energiepolitische Kehrtwende

"Zickzackkurs", "unredlich": Bei Union und FDP wächst die Kritik an der Abkehr von der Atompolitik. Ohne Zustimmung des Parlaments sei sie zudem verfassungswidrig.
Siegfried Kauder ist aufgebracht. Das Moratorium zu den verlängerten Atomlaufzeiten und das vorläufige Herunterfahren älterer Reaktoren sind seiner Meinung nach schlicht verfassungswidrig. "Es gibt keine Rechtsgrundlage, um Atomkraftwerke stillzulegen", sagt der CDU-Politiker und Rechtsausschuss-Vorsitzende des Bundestages im Gespräch mit ZEIT ONLINE. Dafür sei ein Parlamentsgesetz notwendig, und damit die Zustimmung der Abgeordneten. "Wir dürfen uns hier als Parlamentarier nicht von der Bundesregierung übergehen lassen", betont Kauder.
(...)
Auch Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hatte rechtliche Bedenken angemeldet...
den ganzen Artikel lesen: http://geschichte-wissen.de/go/kauderundlammert

Ich schätze die beiden machen sich gerade so viele Feinde. wie kein anderer in Deutschland... :roll:
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SICHERHEIT:
Krücken für die Psyche
In Deutschland steigt die Nachfrage nach Geigerzählern und Jodtabletten

POTSDAM - Der Apotheker will schon zur Schachtel mit den leichtdosierten Tabletten greifen. Gerade mal 0,1 Milligramm Jod enthalten die. Für Menschen, die zum Beispiel partout keinen Fisch essen, sind sie die perfekten Helferchen, um das wichtige Spurenelement aufzunehmen. Bei einer nuklearen Katastrophe, die nicht nur Japaner in diesen Tagen fürchten, brächten die Nahrungsergänzungsmittel aber nichts. Die mit 65 Milligramm extrem hoch dosierten Tabletten hat der Mitarbeiter der Potsdamer Apotheke nicht vorrätig. Im Notfall würden die Behörden die Bevölkerung alarmieren und die Jodmittel verteilen, sagt er. Und dann noch dies: „Bis dahin sind das nur Krücken für die Psyche.“...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/nachfrag ... erzaehlern

Daß die Leute hier immer gleich so ausflippen müssen...
Zur Zeit von Tschernobyl hatte man hier zu Lande eher mit "Schwarzem Humor" gesagt: "Du strahlst ja heute wieder so!"

Aber nun wieder etwas ernster:
SICHERHEIT:
Wer definiert das „Restrisiko“?
Das Atomgesetz verlangt Vorsorge gegen alle Risiken, die nicht praktisch ausgeschlossen sind

Das Atomgesetz ist streng. Schon seit seinem Inkrafttreten im Jahr 1960 sagt es: Ein Atomkraftwerk darf nur genehmigt werden, wenn der Betreiber „die nach dem Stand von Wissenschaft und Technik erforderliche Vorsorge gegen Schäden“ getroffen hat.

In seinem Kalkar-Urteil hat das Bundesverfassungsgericht 1978 erklärt, wie diese Vorschrift im Lichte der Grundrechte auszulegen ist. Es gilt der Grundsatz der „bestmöglichen Gefahrenabwehr und Risikovorsorge“. Allerdings müssen nur Schäden verhindert werden, die nach den „Maßstäben der praktischen Vernunft“ überhaupt eintreten können. Das darüber hinausgehende „Restrisiko“ sei „unentrinnbar“ und als „sozialadäquate“ Last von den Bürgern zu tragen.

Seitdem muss die Atomaufsicht der Länder also festlegen, welches Risiko unbedingt zu vermeiden ist und welches „Restrisiko“ von der Gesellschaft noch zu akzeptieren ist. Der Bund kann dabei den Ländern Weisungen geben. Das letzte Wort haben aber die Gerichte, denn AKW-Anwohner können gegen eine aus ihrer Sicht unzulängliche Risikovorsorge klagen. Wenn ein Betreiber seine Vorsorgepflichten verletzt, kann ein AKW stillgelegt werden, bis es wieder den Anforderungen entspricht. Im Extremfall kann auch die Betriebsgenehmigung dauerhaft widerrufen werden.

Dabei müssen auch neu auftauchende Risiken wie die seit 2001 verstärkte Terrorgefahr berücksichtigt werden...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/restrisiko
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KERNENERGIE:
Merkel lässt die Nutzung der Atomkraft neu überprüfen
Zwei Kommissionen sollen die Regierung technisch und ethisch beraten

BERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat gestern zwei Kommissionen damit beauftragt, die Bundesregierung beim Thema Atomkraft zu beraten. Das erste, bereits bestehende Gremium soll sich mit allen technischen Fragen befassen und insbesondere klären, welche Konsequenzen für die 17 deutschen Kernkraftwerke aus der Reaktorkatastrophe von Fukushima zu ziehen sind.

Die zweite, neu zu gründende Kommission erhält den Auftrag, die ethischen und gesellschaftlichen Fragen zu klären, die mit der Atomenergie verbunden sind. Dieser „Rat der Weisen“ wird von Klaus Töpfer, dem früheren Umweltminister und heutigen Direktor des Potsdamer Instituts für Nachhaltigkeitsstudien, und Matthias Kleiner, dem Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, geleitet. Dem Rat gehören weitere Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kirchen an...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/zweikommissionen

Den folgenden Artikel setze ich mal auch noch rein:
Diskussion um den Ausstieg
Merkel gibt Atomdebatte an Ethikrat

Neben der Kommission für Reaktorsicherheit gibt es nun auch eine Ethikkommission. Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Kirche sollen über den Atomausstieg diskutieren...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/ethikrat

Also nun mal meine Meinung: Wenn bei bei der Atomkraft um die Ethik gehen soll, dann hätte es die Kernenergie so lange überhaupt nicht geben dürfen, bevor das Problem mit dem Atommüll nicht endgültig geklärt ist. Denn noch immer gibt es weltweit kein Endlager für diesen Müll. Hier muß man der Politik eine große Verantwortungslosigkeit vorwerfen - aber auf der ganzen Welt.
Spätestens aber hätte man nach dem Super-GAU in Tschernobyl alles daran setzen müssen, aus dieser Energieart auszusteigen, weil man dort gesehen hat, daß große Gebiete der Welt unbewohnbar werden können - anders als bei allen anderen Energiearten.
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Brüderle hat jetzt in Sachen Atom "den Vogel abgeschossen":
Wirbel um Wirtschaftsminister:
Brüderle: Atom-Moratorium wegen Landtagswahlen

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hat einem Zeitungsbericht zufolge die Atom-Wende der Bundesregierung als "nicht rational" bezeichnet. Die Entscheidung sei vielmehr unter dem Druck der bevorstehenden Landtagswahlen zustande gekommen...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/wirbelumbrderle
Dokumentation zum Atom-Moratorium
Das dementierte Brüderle-Atom-Geständnis im Wortlaut

Der Wirtschaftsminister soll eingeräumt haben, die schwarz-gelbe Wende in der Energiepolitik sei dem Wahlkampfdruck geschuldet. Er nennt den Vorwurf "absurd" und fühlt sich falsch zitiert. FTD.de dokumentiert, was in dem Protokoll steht.
(...)
Laut SZ und dpa ist das der Wortlaut des Protokolls:
"Herr Dr. Keitel machte darauf aufmerksam, dass derzeit eine Meldung über den Ticker laufe, wonach die Bundesregierung am Nachmittag ein Moratorium der Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke bekannt geben wolle. Der Minister bestätigte dies und wies erläuternd darauf hin, dass angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen Druck auf der Politik laste und die Entscheidungen daher nicht immer rational seien.
Er sei ein Befürworter der Kernenergie in Deutschland und für ihn sei klar, dass die energieintensive Industrie in der Wertschöpfungskette gebraucht werde. Es könne daher keinen Weg geben, der sie in ihrer Existenz gefährde. In der weiteren Aussprache, an der sich die Herren Dr. Enders und Dr. Keitel beteiligten, bezweifelte der Minister, ob das Bekenntnis der Politik zur Kernenergie flächendeckend sei."...
den ganzen Artikel lesen: http://geschichte-wissen.de/go/bruederleatomgestaendnis

Soso! "Falsch zitiert" also...
:evil: :evil: :evil:

Ich mag die Demokratie und die Pressefreiheit in Deutschland :D
Nicht mögen tue ich Typen, wie Brüderle :x
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Brüderle-Affäre
Schnappauf geht, das Wahldesaster naht

Der Abgang des BDI-Geschäftsführers lenkt noch mehr Aufmerksamkeit auf Brüderles Äußerungen zur Atomwende. Die schwarz-gelben Wahlkämpfer in Baden-Württemberg sind sauer.
(...)
Brüderle dementierte, und auch Schnappauf ließ mitteilen, das Protokoll enthalte Fehler. Viele vermuteten zu diesem Zeitpunkt, dass der BDI-Hauptgeschäftsführer vor allem sich selbst schützen wollte. Er habe offenbar das Papier nicht genau genug gelesen, um die brisanten Stellen zu entdecken, und das Protokoll dann an einen relativ großen Verteiler verschickt, hieß es in Industriekreisen.

Als gleich mehrere Präsidiumsmitglieder die Worte des Ministers bestätigen, gerät Schnappauf weiter in Bedrängnis. Am Freitagmittag tritt er zurück. In der Pressemitteilung des BDI lässt er sich zitieren: "Ich übernehme die politische Verantwortung für die Folgen einer Indiskretion, an der ich persönlich nicht beteiligt war, um möglichen Schaden für das Verhältnis von Wirtschaft und Politik abzuwenden." Doch der Schaden für die schwarz-gelbe Koalition ist da schon maximal...
weiter lesen und Video schauen: http://geschichte-wissen.de/go/schnappaufruecktritt

Tja - das hat der Brüderle nun wohl endgültig vermasselt. Hat irgendjemand mal gesagt, Alter macht weise? Gibt wohl auch Ausnahmen...
:roll:

(Aber der Name Schnappauf ist auch nicht schlecht für einen BDI-Geschäftsführer oder?) :lol:
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UPDATE:
RWE klagt gegen Abschaltung von Biblis
(NEU: Neu formulierte Zusammenfassung mit weiteren Details und Hintergrund)
Von Jan Hromadko und Martin Rapp
DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT/DÜSSELDORF (Dow Jones)--Im Gegensatz zum Energiekonzern E.ON zieht der Atomkraftbetreiber RWE gegen die dreimonatige Abschaltung seiner Reaktoren vor Gericht. Eine Klage gegen die von der hessischen Aufsichtsbehörde verfügte Einstellung des Betriebs des Kraftwerks Biblis sei beim Verwaltungsgerichtshof in Kassel eingereicht worden, bestätigte der Essener Konzern am Freitag die entsprechende Ankündigung einer Sprecherin vom Vorabend.

RWE ist damit der erste der vier deutschen Kernkraftbetreiber, der die politisch umstrittene Entscheidung der Bundesregierung nach den Reaktorunfällen im japanischen Fukushima rechtlich angreift...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/rweklagt
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KATASTROPHEN-STUDIE:
Schlecht vorbereitet
Deutschland nicht für Blackouts gerüstet

BERLIN - Die Behörden in Deutschland sind nach einem Zeitungsbericht schlecht auf einen mehrtägigen Stromausfall infolge einer Naturkatastrophe oder eines Terroranschlags vorbereitet. „Unterstellt man das Szenario eines mindestens zweiwöchigen und auf das Gebiet mehrerer Bundesländer übergreifenden Stromausfalls, kämen die Folgen einer Katastrophe nahe“, die nicht mehr beherrschbar sei, heißt es in einem bislang unveröffentlichten Bericht beim Bundestag, wie die „tageszeitung“ berichtet.

In dem als vertraulich eingestuften Bericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung für den Bundestagsinnenausschuss monierten die Autoren, dass ein solcher Notfall in den „aktuellen Gesetzen und Verordnungen nur ungenügend berücksichtigt“ werde, schreibt die Zeitung unter Berufung auf den ihr vorliegenden Bericht. Die Risikoforscher plädieren deshalb unter anderem für einen Ausbau der dezentralen Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien.

Größere Stromausfälle gab es etwa im November 2005 im Münsterland. Hier waren den Angaben zufolge bis zu sieben Tage lang bis zu 250 000 Menschen betroffen...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/deutschl ... orbereitet

Erschreckend, aber nicht anders zu erwarten...
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GUTACHTEN:
Experten: Energieversorgung ist ohne Atomstrom machbar
Stromnetze müssen rasch ausgebaut werden / Gesellschaftsvertrag gefordert

BERLIN - Führende Berater der Bundesregierung fordern massive Anstrengungen für einen raschen Atomausstieg. Die Welt könne und müsse ihren Energiebedarf ohne Atomkraft und fossile Brennstoffe decken, heißt es in dem Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Globale Umweltveränderungen (WBGU). Anspruchsvoller Klimaschutz sei auch ohne Kernenergie möglich. Statt weiter auf Kohle und Öl zu setzen, müssten dafür die Öko-Energien sowie die Stromnetze rascher ausgebaut werden. Dies kann nach Meinung der Forscher nur gelingen, wenn die Bürger besser mitgenommen werden.
(...)
Einer aktuellen Umfrage zufolge will eine Mehrheit in Deutschland bis 2020 komplett aus der Atomenergie aussteigen. Schellnhuber sprach dabei von einem „Umbau der Industriegesellschaft auf demokratische Weise“. Er warnte vor Schwarzmalerei. Niemand müsse Angst haben, dass dabei „ die Lichter ausgehen“. Der Umstieg auf erneuerbare Energien berge ökonomische Chancen.

Widerspruch kam von Ökonomen. „Man muss sich ganz klar sein, dass kurzfristig damit Produktionspotenzial wegfällt. Das heißt, der Wohlstand, den wir haben, wird teurer”, sagte Kai Carstensen vom Münchner Ifo-Institut...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/expertenzuatomausstieg

Zum Thema Energiewende gibt es auch eine aktuelle repräsentative Umfrage: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 8929#p8929
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