von WDPG » 06.12.2017, 23:31
Barbarossa hat geschrieben:Mugabe war sicher ein autoritärer Machthaber, dennoch finde ich es erstaunlich, dass sich das Militär in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern immer wieder anmaßt, in die Politik ihres eigenen Landes auf diese Weise einzugreifen. Als ich gestern in der Botschaft der Côte d'Ivoire saß und auf mein Visum wartete, lief im Fernsehen dort auch ein Bericht über die Vorgänge in Simbabwe. Eine ebenfalls wartende Ivoirerin schüttelte dabei mehrmals mit dem Kopf und schien damit überhaupt nicht einverstanden gewesen zu sein.
Ich denke auch, dass das Militär nicht das Recht hat, die Regierung ihres eigenen Landes von der Macht zu putschen. Das Volk müsste die Regierung aus dem Amt jagen, wenn sie sich als unfähig oder zu korrupt erweist.
Im Fall von Simbabwe scheint das Militär aber quasi im Auftrag gehandelt zu haben. Denn kurz vor dem Putsch hat Präsident Mugabe seinen Vizepräsidenten Emmerson Mnangagwa entlassen, der dann ins Ausland floh........
Natürlich kann man sagen eine Machtübernahme nach dem Militärputsch bringt Probleme mit der Legitimation.
Aber Mugabe war, so scheint es, ebenfalls jedes Mittel recht um an der Macht zu bleiben und zB Herausforderer Tsvangirai von dieser Fern zu halten.
Mich wundert es das Tsvangirais Name, jetzt wo Mugabe weg ist, nicht öfter zu hören ist. Immerhin hat er Mugabe einmal in einem ersten Wahlgang geschlagen und ihn zur kurzfristigen Zusammenarbeit "gezwungen".
Das öfter das Militär als die Bevölkerung gegen Diktatoren putscht wundert mich nicht so. Das Militär spielt oft eine Schlüsselrolle. Hat ein Machthaber die Armee auf seiner Seite wird es schwer gegen ihn anzukommen. Das Militär in solchen Staaten ist sich dieser Rolle wohl bewusst und Putscht so, im Anlassfall selbst (ohne Mithilfe der Bevölkerung).
Was ich gelesen habe, ist der Militärchef ein enger Verbündeter des jetzigen Machthabers gewesen. Aus diesem Grund stellte sich das Militär gegen Mugabe.
[quote="Barbarossa"]Mugabe war sicher ein autoritärer Machthaber, dennoch finde ich es erstaunlich, dass sich das Militär in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern immer wieder anmaßt, in die Politik ihres eigenen Landes auf diese Weise einzugreifen. Als ich gestern in der Botschaft der Côte d'Ivoire saß und auf mein Visum wartete, lief im Fernsehen dort auch ein Bericht über die Vorgänge in Simbabwe. Eine ebenfalls wartende Ivoirerin schüttelte dabei mehrmals mit dem Kopf und schien damit überhaupt nicht einverstanden gewesen zu sein.
Ich denke auch, dass das Militär nicht das Recht hat, die Regierung ihres eigenen Landes von der Macht zu putschen. Das Volk müsste die Regierung aus dem Amt jagen, wenn sie sich als unfähig oder zu korrupt erweist.
Im Fall von Simbabwe scheint das Militär aber quasi im Auftrag gehandelt zu haben. Denn kurz vor dem Putsch hat Präsident Mugabe seinen Vizepräsidenten Emmerson Mnangagwa entlassen, der dann ins Ausland floh........[/quote]
Natürlich kann man sagen eine Machtübernahme nach dem Militärputsch bringt Probleme mit der Legitimation.
Aber Mugabe war, so scheint es, ebenfalls jedes Mittel recht um an der Macht zu bleiben und zB Herausforderer Tsvangirai von dieser Fern zu halten.
Mich wundert es das Tsvangirais Name, jetzt wo Mugabe weg ist, nicht öfter zu hören ist. Immerhin hat er Mugabe einmal in einem ersten Wahlgang geschlagen und ihn zur kurzfristigen Zusammenarbeit "gezwungen".
Das öfter das Militär als die Bevölkerung gegen Diktatoren putscht wundert mich nicht so. Das Militär spielt oft eine Schlüsselrolle. Hat ein Machthaber die Armee auf seiner Seite wird es schwer gegen ihn anzukommen. Das Militär in solchen Staaten ist sich dieser Rolle wohl bewusst und Putscht so, im Anlassfall selbst (ohne Mithilfe der Bevölkerung).
Was ich gelesen habe, ist der Militärchef ein enger Verbündeter des jetzigen Machthabers gewesen. Aus diesem Grund stellte sich das Militär gegen Mugabe.