von Dietrich » 13.01.2015, 16:32
Spartaner hat geschrieben:
In der Steppe haben sich ständige Verschiebungen durch Raubzüge der Steppennomaden vollzogen und die Zeltnomaden haben sich an ihren Randzonen ständig gemischt und sind mit ihren Tieren dem fruchtbaren Gras hinterhergewandert. Trotsdem muss es wohl eine lange Zeit des Friedens gegeben haben, sonst hätten sich Mongolen und Türken nicht zu den Ethnien entwickelt, die sie jetzt sind, zumindest die Mongolen nicht.
Das erste historisch fassbare alttürkische Reich war das der Gök-Türken, das im 6. Jh. n. Chr. im Raum der heutigen Mongolei entstand. Auch später finden sich in dieser Region zentraltürkische Reiche wie das der Uiguren oder Kirgisen. Es ist immerhin bemerkenswert, dass später im gleichen Raum das Volk der Mongolen erscheint, oder besser gesagt verschiedene mongolische Stämme (Proto-Mongolen?) ins Licht treten. Mongolische, tungusische und Turksprachen werden zur altaischen Sprachfamilie zusammengefasst, die allerdings hypothetischer Natur ist. Auf jeden Fall haben Turkstämme und mongolische Stämme in ihrer Lebensweise vieles gemeinsam, wie das bei allen nomadischen Hirten- und Reitervölkern der Fall ist. Das gibt schon die Natur der Steppe vor,
Spartaner hat geschrieben:Auch die Türken in der Türkei sind stark durchmischt. Einige Türken aus der Türkei meinen sogar, dass die Türken aus Aserbaidschan weniger vermischt wären, als sie selber, ob das so stimmt kann nur die Genforschung beweisen. Ich wage mal zu behaupten, dass die Turkvöker stärker durchmischt waren alls die Mongolen.
Man muss hier unterscheiden zwischen den Turkstämmen im zentralasiatischen Ursprungsgebiet und denen, die nach ihrer gewaltigen Ausbreitung in vielen Regionen zwischen Kleinasien und China ansässig sind. Im Rahmen dieser Expansion haben sich die Turkstämme mit vielen altansäsigen Völkern vermischt, was je nach Grad der Verschmelzung auch das Aussehen beeinflusst hat. So haben die Türkei-Türken in weiten Teilen der Bevölkerung ein europäisches Aussehen, während Kasachen oder Kirgisen vielfach einen mongolischen Einschlag haben, was vermutlich auf die ursprünglich mongolische Herkunft der Eliten dieser Völker verweist. Wie die Ur-Türken im Altai vor 1500 Jahren aussahen, lässt sich heute nicht mehr entscheiden.
Spartaner hat geschrieben:Nordöstlich der Mongolen zur Zeit Dschings hat es zudem Tatarenstämme gegeben. Die Dschingis Kahns mongolische Horden restlos besiegen musste, um nicht Gefahr zu laufen von Ihnen geplündert zu werden. Auch für die Tataren gab es keine klare ethnische Abstammung, die sich auf die Mongolen oder die Türken beziehen könnte. Sie waren bunt gemischt und das wahrscheinlich deswegen, wegen ihren ständigen Raubzügen und Ortsveränderungen. 1000 Kilometer Entfernung in der Steppe war für diese Völker nur ein Katzensprung, da weite Flächen unbewohnt waren. Auch die Tanguten die weder mit den Mongolen noch den Türken verwandt sind haben sich zwangsläufig mit Ihnen vermischt.
Die Tataren in der Mongolei zur Zeit Dschingis Khans waren vermutlich mongolische und keine türkischen Stämme. Erst in der südrussischen Steppe wurden sie ab dem 13. Jh. vollständig turkisiert, sodass Kasan-Tataren oder Krim-Tataren heute türkische Idiome sprechen. Im mittelelterlichen Europa warf man das aufgrund geringer Kenntnis durcheinander. Da waren alle Tataren Mongolen. Manche ziehen sich bis heute aus der Affäre, indem sie von Turkomongolen sprechen, obwohl es zwei verschiedene Ethnien sind. Wegen der Turkisierung der Mongolen in Südrussland lässt sich natürlich heute nicht immer präzise sagen,wo es sich nun um Mongolen und wo um eine turkstämmige Bevölkerung handelte, da es Fusionsprozesse in unterschiedlichen Stadien gab.
[quote="Spartaner"]
In der Steppe haben sich ständige Verschiebungen durch Raubzüge der Steppennomaden vollzogen und die Zeltnomaden haben sich an ihren Randzonen ständig gemischt und sind mit ihren Tieren dem fruchtbaren Gras hinterhergewandert. Trotsdem muss es wohl eine lange Zeit des Friedens gegeben haben, sonst hätten sich Mongolen und Türken nicht zu den Ethnien entwickelt, die sie jetzt sind, zumindest die Mongolen nicht. [/quote]
Das erste historisch fassbare alttürkische Reich war das der Gök-Türken, das im 6. Jh. n. Chr. im Raum der heutigen Mongolei entstand. Auch später finden sich in dieser Region zentraltürkische Reiche wie das der Uiguren oder Kirgisen. Es ist immerhin bemerkenswert, dass später im gleichen Raum das Volk der Mongolen erscheint, oder besser gesagt verschiedene mongolische Stämme (Proto-Mongolen?) ins Licht treten. Mongolische, tungusische und Turksprachen werden zur altaischen Sprachfamilie zusammengefasst, die allerdings hypothetischer Natur ist. Auf jeden Fall haben Turkstämme und mongolische Stämme in ihrer Lebensweise vieles gemeinsam, wie das bei allen nomadischen Hirten- und Reitervölkern der Fall ist. Das gibt schon die Natur der Steppe vor,
[quote="Spartaner"]Auch die Türken in der Türkei sind stark durchmischt. Einige Türken aus der Türkei meinen sogar, dass die Türken aus Aserbaidschan weniger vermischt wären, als sie selber, ob das so stimmt kann nur die Genforschung beweisen. Ich wage mal zu behaupten, dass die Turkvöker stärker durchmischt waren alls die Mongolen. [/quote]
Man muss hier unterscheiden zwischen den Turkstämmen im zentralasiatischen Ursprungsgebiet und denen, die nach ihrer gewaltigen Ausbreitung in vielen Regionen zwischen Kleinasien und China ansässig sind. Im Rahmen dieser Expansion haben sich die Turkstämme mit vielen altansäsigen Völkern vermischt, was je nach Grad der Verschmelzung auch das Aussehen beeinflusst hat. So haben die Türkei-Türken in weiten Teilen der Bevölkerung ein europäisches Aussehen, während Kasachen oder Kirgisen vielfach einen mongolischen Einschlag haben, was vermutlich auf die ursprünglich mongolische Herkunft der Eliten dieser Völker verweist. Wie die Ur-Türken im Altai vor 1500 Jahren aussahen, lässt sich heute nicht mehr entscheiden.
[quote="Spartaner"]Nordöstlich der Mongolen zur Zeit Dschings hat es zudem Tatarenstämme gegeben. Die Dschingis Kahns mongolische Horden restlos besiegen musste, um nicht Gefahr zu laufen von Ihnen geplündert zu werden. Auch für die Tataren gab es keine klare ethnische Abstammung, die sich auf die Mongolen oder die Türken beziehen könnte. Sie waren bunt gemischt und das wahrscheinlich deswegen, wegen ihren ständigen Raubzügen und Ortsveränderungen. 1000 Kilometer Entfernung in der Steppe war für diese Völker nur ein Katzensprung, da weite Flächen unbewohnt waren. Auch die Tanguten die weder mit den Mongolen noch den Türken verwandt sind haben sich zwangsläufig mit Ihnen vermischt.[/quote]
Die Tataren in der Mongolei zur Zeit Dschingis Khans waren vermutlich mongolische und keine türkischen Stämme. Erst in der südrussischen Steppe wurden sie ab dem 13. Jh. vollständig turkisiert, sodass Kasan-Tataren oder Krim-Tataren heute türkische Idiome sprechen. Im mittelelterlichen Europa warf man das aufgrund geringer Kenntnis durcheinander. Da waren alle Tataren Mongolen. Manche ziehen sich bis heute aus der Affäre, indem sie von Turkomongolen sprechen, obwohl es zwei verschiedene Ethnien sind. Wegen der Turkisierung der Mongolen in Südrussland lässt sich natürlich heute nicht immer präzise sagen,wo es sich nun um Mongolen und wo um eine turkstämmige Bevölkerung handelte, da es Fusionsprozesse in unterschiedlichen Stadien gab.