von Aneri » 04.06.2012, 15:05
Peppone hat geschrieben:Eine epochale Erkenntnis der Entwicklungspsychologie ist es, dass das genau NICHT so ist! Kinder bilden innerhalb ihrer jeweiligen Gemeinschaft sehr schnell Gruppen, in denen dann einer der Anführer ist.
Schau nur mal in einen x-beliebigen Kindergarten...
Diese Entwicklungsphase endet so langsam mit 6-7 Jahren. Aber auch danach bilden Kinder Gruppen mit einem Anführer. ERst in der Pubertät ändert sich das langsam, weil die dann schon Jugendlichen langsam zu überlegen beginnen, ob "der da"/""die da" denn es tatsächlich verdient, Anführer zu sein, weil sich die Jugendlichen dann neue Vorbilder (= "Anführer") suchen, die auch außerhalb der Gruppe stehen können (z.B. Popstars etc.) oder weil die Jugendlichen dann selber beanspruchen, Anführer zu sein und eigene Gruppen bilden. Oder weil die Gruppe plötzlich nicht mehr so wichtig ist wie der-/diejenige, in die man sich grade verguckt hat...
Im Wesentlichem bin ich einverstanden. Nur in deinen Ausführungen akzentierst du den Anführer. Ich denke, dass in Fall kleiner Kinder können wir über Anführer nicht reden. Die Gruppen - die Freundschaften - bilden sich spontan. Die aktivere, schnellerer Auffassung, neugerigere Kinder dominieren, aber nur
augenscheinlich. Die kleine Kinder haben Trieb zu Bildung eigenes soziales Netzes - der Gruppe, jedoch sind hier alle noch weitgehends gleich. In Pubertät sieht es anders. Hier kann - muss aber nicht - in einer soziale Gruppe ein Anführer herausbilden. Sicher auch hier hängt es vom Charakter, Temperament. Dennoch der Anführer, wenn solcher gibt, wird von anderen bewundert, geahmt. Die Heranwachsenden haben schon ein Wertsystem entwickelt und der Anführer erfüllt diese Werte. Wenn ein Mangel an Vorbilder in nähere Umwelt gibt, dann werden diese Werte auf einen Außerhalbstehenden (z.B. Popstars) projizieren. Umso unerreichbar ist er, umso weniger Chancen enttäuscht zu werden.
Für mich diese geistige Entwicklung spiegelt die Vorgänge in der Entstehung der Zivilisation. Ähnlich, wie ein Embryo durchläuft eine komprimierte (biologische) Evolution, wiederholt auch geistige Entwicklung die Vorgänge in sozialer Evolution.
[quote="Peppone"]Eine epochale Erkenntnis der Entwicklungspsychologie ist es, dass das genau NICHT so ist! Kinder bilden innerhalb ihrer jeweiligen Gemeinschaft sehr schnell Gruppen, in denen dann einer der Anführer ist.
Schau nur mal in einen x-beliebigen Kindergarten... [/quote]
[quote]Diese Entwicklungsphase endet so langsam mit 6-7 Jahren. Aber auch danach bilden Kinder Gruppen mit einem Anführer. ERst in der Pubertät ändert sich das langsam, weil die dann schon Jugendlichen langsam zu überlegen beginnen, ob "der da"/""die da" denn es tatsächlich verdient, Anführer zu sein, weil sich die Jugendlichen dann neue Vorbilder (= "Anführer") suchen, die auch außerhalb der Gruppe stehen können (z.B. Popstars etc.) oder weil die Jugendlichen dann selber beanspruchen, Anführer zu sein und eigene Gruppen bilden. Oder weil die Gruppe plötzlich nicht mehr so wichtig ist wie der-/diejenige, in die man sich grade verguckt hat...[/quote]
Im Wesentlichem bin ich einverstanden. Nur in deinen Ausführungen akzentierst du den Anführer. Ich denke, dass in Fall kleiner Kinder können wir über Anführer nicht reden. Die Gruppen - die Freundschaften - bilden sich spontan. Die aktivere, schnellerer Auffassung, neugerigere Kinder dominieren, aber nur [i]augenscheinlich[/i]. Die kleine Kinder haben Trieb zu Bildung eigenes soziales Netzes - der Gruppe, jedoch sind hier alle noch weitgehends gleich. In Pubertät sieht es anders. Hier kann - muss aber nicht - in einer soziale Gruppe ein Anführer herausbilden. Sicher auch hier hängt es vom Charakter, Temperament. Dennoch der Anführer, wenn solcher gibt, wird von anderen bewundert, geahmt. Die Heranwachsenden haben schon ein Wertsystem entwickelt und der Anführer erfüllt diese Werte. Wenn ein Mangel an Vorbilder in nähere Umwelt gibt, dann werden diese Werte auf einen Außerhalbstehenden (z.B. Popstars) projizieren. Umso unerreichbar ist er, umso weniger Chancen enttäuscht zu werden.
Für mich diese geistige Entwicklung spiegelt die Vorgänge in der Entstehung der Zivilisation. Ähnlich, wie ein Embryo durchläuft eine komprimierte (biologische) Evolution, wiederholt auch geistige Entwicklung die Vorgänge in sozialer Evolution.