Peppone hat geschrieben:Dann frag ich weiter: Hat die RAF nun Erfolg gehabt (weil sie ja unter anderem gerade die demokratische Gesellschaftsordnung als absurd darstellen wollte und durch ihre Attentate die Bevölkerung dazu bringen wollte, gegen die Regierung aufzustehen, derern Gegenmaßnahmen in der Hoffnung der RAF so hart ausfallen würden, dass die Bevölkerung dagegen protstieren würde) oder hat sie keinen Erfolg gehabt (denn die Bevölkerung hat zwar protestiert, aber keine Revolution gestartet)?
Beppe
Die frage ist ja vor allem, welchem Zweck Terrorakte dienen sollen. Ich denke, weniger die Bevölkerung zu einer Revolution zu bewegen, als vielmehr den Staat zu destabilisieren.
Wikipedia sagt dazu:
Unter Terrorismus (lateinisch terror „Furcht“, „Schrecken“) sind Gewalt und Gewaltaktionen (wie z. B. Entführungen, Attentate, Sprengstoffanschläge etc.) gegen eine politische Ordnung zu verstehen, um einen politischen Wandel herbeizuführen. Der Terror dient als Druckmittel und soll vor allem Unsicherheit und Schrecken verbreiten oder Sympathie und Unterstützungsbereitschaft erzeugen.[1] Terrorismus ist keine militärische Strategie, sondern primär eine Kommunikationsstrategie.[2] [3] Terroristen streben zwar nach Veränderungen der bestehenden Ordnung, doch greifen sie nicht militärisch nach Raum (wie z. B. der Guerillero), sondern wollen das Denken besetzen und dadurch Veränderungsprozesse erzwingen.
Quelle
Hm - auch "Sympathie und Unterstützungsbereitschaft"?
Das halte ich von vornherein nicht vielversprechend, denn wovor man Angst hat, dafür empfindet man keine Symptie und unterstützt es nicht.
Die Veränderung der bestehenden Ordnung als ein Hauptziel: Da kann man sagen, daß dieses Ziel z. T. durch den Terror erreicht wurde. Sowohl die RAF in Deutschland als auch al-Qaida in den USA erreichte immerhin, daß die betroffenen Länder als Reaktion auf die Anschläge autoritärer geworden sind.
Das eigentliche Hauptziel - ein völlig anderes politisches System durchzusetzen - das wurde in beiden Fällen nicht erreicht.
Ein anderes Beispiel: In Mexico stellt sich die Situation dagegen etwas anders dar. Hier ist das organisierte Verbrechen gerade dabei, den Staat durch Mordanschläge und Korruption soweit zu destabilisieren, daß er als "gescheiterter Staat" enden könnte. In diesem Fall hätte der Terror zum Erfolg geführt.
Mit anderen Worten: Durch kontinuierlichen Terror und Unterwanderung kann ein Staat tatsächlich zum Scheitern gebracht werden. Die Strategie kann damit durchaus zum Erfolg führen. Es ist dazu nur genügend Zeit und natürlich auch Tausende von toten Menschen notwendig.
dieter hat geschrieben:Wie sagte schon Lenin: "In Deutschland finden keine Revolutionen statt, das Volk müßte ja den Rasen zertrampeln."
Momente mal - Daran sieht man doch aber, daß sich Lenin auch hier irrte. Sowohl 1918 als auch 1989/90 gab es in Deutschland Revolutionen. Da wurde dann auch sicher der "Rasen zertrampelt".
[quote="Peppone"]Dann frag ich weiter: Hat die RAF nun Erfolg gehabt (weil sie ja unter anderem gerade die demokratische Gesellschaftsordnung als absurd darstellen wollte und durch ihre Attentate die Bevölkerung dazu bringen wollte, gegen die Regierung aufzustehen, derern Gegenmaßnahmen in der Hoffnung der RAF so hart ausfallen würden, dass die Bevölkerung dagegen protstieren würde) oder hat sie keinen Erfolg gehabt (denn die Bevölkerung hat zwar protestiert, aber keine Revolution gestartet)?
Beppe[/quote]
Die frage ist ja vor allem, welchem Zweck Terrorakte dienen sollen. Ich denke, weniger die Bevölkerung zu einer Revolution zu bewegen, als vielmehr den Staat zu destabilisieren.
Wikipedia sagt dazu:
[quote]Unter Terrorismus (lateinisch terror „Furcht“, „Schrecken“) sind Gewalt und Gewaltaktionen (wie z. B. Entführungen, Attentate, Sprengstoffanschläge etc.) gegen eine politische Ordnung zu verstehen, um einen politischen Wandel herbeizuführen. Der Terror dient als Druckmittel und soll vor allem Unsicherheit und Schrecken verbreiten oder Sympathie und Unterstützungsbereitschaft erzeugen.[1] Terrorismus ist keine militärische Strategie, sondern primär eine Kommunikationsstrategie.[2] [3] Terroristen streben zwar nach Veränderungen der bestehenden Ordnung, doch greifen sie nicht militärisch nach Raum (wie z. B. der Guerillero), sondern wollen das Denken besetzen und dadurch Veränderungsprozesse erzwingen.[/quote] [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Terrorismus]Quelle[/url]
Hm - auch "Sympathie und Unterstützungsbereitschaft"?
Das halte ich von vornherein nicht vielversprechend, denn wovor man Angst hat, dafür empfindet man keine Symptie und unterstützt es nicht.
Die Veränderung der bestehenden Ordnung als ein Hauptziel: Da kann man sagen, daß dieses Ziel z. T. durch den Terror erreicht wurde. Sowohl die RAF in Deutschland als auch al-Qaida in den USA erreichte immerhin, daß die betroffenen Länder als Reaktion auf die Anschläge autoritärer geworden sind.
Das eigentliche Hauptziel - ein völlig anderes politisches System durchzusetzen - das wurde in beiden Fällen nicht erreicht.
Ein anderes Beispiel: In Mexico stellt sich die Situation dagegen etwas anders dar. Hier ist das organisierte Verbrechen gerade dabei, den Staat durch Mordanschläge und Korruption soweit zu destabilisieren, daß er als "gescheiterter Staat" enden könnte. In diesem Fall hätte der Terror zum Erfolg geführt.
Mit anderen Worten: Durch kontinuierlichen Terror und Unterwanderung kann ein Staat tatsächlich zum Scheitern gebracht werden. Die Strategie kann damit durchaus zum Erfolg führen. Es ist dazu nur genügend Zeit und natürlich auch Tausende von toten Menschen notwendig.
[quote="dieter"]Wie sagte schon Lenin: "In Deutschland finden keine Revolutionen statt, das Volk müßte ja den Rasen zertrampeln." :wink:[/quote]
Momente mal - Daran sieht man doch aber, daß sich Lenin auch hier irrte. Sowohl 1918 als auch 1989/90 gab es in Deutschland Revolutionen. Da wurde dann auch sicher der "Rasen zertrampelt".
:wink: