von james » 15.09.2015, 10:48
Die Vorstellung eines "Weltenbaums" ist allerdings keine germanische Erfindung, sondern ist weltweit Bestandteil vieler Mythologien.
Wenn man als Germanisch nur das definiert, was da war als Römer auf Germanen trafen, kann man das so sehen. Aber wenn man als Germanisch das definiert, was in Germanien war, lange vor den Germanen, Kelten und Römern, dann ist das auch irgendwie germanisch.
Es gibt eine Theorie nach dem der Weltenbaum die Mittelsäule eines Zeltes darstellt. Das älteste Fundstück das dieser Funktion entspricht ist 11.000 Jahre alt und wurde im Ural gefunden, die nächsten Funde stammen aus Deutschland, Niederlande, Belgien, Polen, Böhmen, Dänemark und Schweden also eindeutig der germanische Sprachraum. Vereinzelt in Frankreich, England und Iberien aber deutlich aus der Kelten- bzw. Römerzeit.
Das ist also in etwa so alt wie der Tempel am Nabelberg, vielleicht sogar älter. Terberger sieht darin eine völlig andere Form der Monumentalität. Diskutabel wäre ob der Weltenbaum tatsächlich die Mittelsäule eines Zeltes darstellt.
Die letzten Weltensäulen die dem entsprechen standen übrigens bei den Saami. Die haben auch die selben Tipis wie die amerikanischen Ureinwohner.
Neuste Theorien legen nahe das Saami einst Teil der indogermanischen Sprachwelt waren und ugrisch erst sehr viel später übernommen haben. Das klingt geradezu unglaublich wird aber durch einige sehr harte Fakten untermauert.
Auch die Saamische Bezeichnung scheint mit dem germanischen Begriff Kote verwandt zu sein. Ein ugrisches Lehnwort was die Wikipedia postuliert, ist jedenfalls meilenweit davon entfernt.
Der Maibaum oder der Weihnachtsbaum könnte ein Relikt davon sein.
Also so ganz ungermanisch würd ich den Weltenbaum nicht bezeichnen, denn zweifellos war er eher in Deutschland (z.b. Gönnersdorf) - als in Mesopotamien, Indien, Sibirien oder Anatolien.
Natürlich hat der Weltenbaum eine weltweite Verbreitung, das trifft aber auch auf den "Kindergarten" zu.
Den gibts glaube ich in 60% aller Sprachen. Auch der Weihnachtsbaum hat es mittlerweile in die Karibik geschafft.
Man schaut viel zu oft in die Ferne ohne zu bemerken was für eine lange Geschichte eigentlich zu unseren Füssen liegt.
Und wenn man germanische Mythologie sucht, sollte man nicht mit dem Ende anfangen.
Die Vorstellung eines "Weltenbaums" ist allerdings keine germanische Erfindung, sondern ist weltweit Bestandteil vieler Mythologien.
Wenn man als Germanisch nur das definiert, was da war als Römer auf Germanen trafen, kann man das so sehen. Aber wenn man als Germanisch das definiert, was in Germanien war, lange vor den Germanen, Kelten und Römern, dann ist das auch irgendwie germanisch.
Es gibt eine Theorie nach dem der Weltenbaum die Mittelsäule eines Zeltes darstellt. Das älteste Fundstück das dieser Funktion entspricht ist 11.000 Jahre alt und wurde im Ural gefunden, die nächsten Funde stammen aus Deutschland, Niederlande, Belgien, Polen, Böhmen, Dänemark und Schweden also eindeutig der germanische Sprachraum. Vereinzelt in Frankreich, England und Iberien aber deutlich aus der Kelten- bzw. Römerzeit.
Das ist also in etwa so alt wie der Tempel am Nabelberg, vielleicht sogar älter. Terberger sieht darin eine völlig andere Form der Monumentalität. Diskutabel wäre ob der Weltenbaum tatsächlich die Mittelsäule eines Zeltes darstellt.
Die letzten Weltensäulen die dem entsprechen standen übrigens bei den Saami. Die haben auch die selben Tipis wie die amerikanischen Ureinwohner.
Neuste Theorien legen nahe das Saami einst Teil der indogermanischen Sprachwelt waren und ugrisch erst sehr viel später übernommen haben. Das klingt geradezu unglaublich wird aber durch einige sehr harte Fakten untermauert.
Auch die Saamische Bezeichnung scheint mit dem germanischen Begriff Kote verwandt zu sein. Ein ugrisches Lehnwort was die Wikipedia postuliert, ist jedenfalls meilenweit davon entfernt.
Der Maibaum oder der Weihnachtsbaum könnte ein Relikt davon sein.
Also so ganz ungermanisch würd ich den Weltenbaum nicht bezeichnen, denn zweifellos war er eher in Deutschland (z.b. Gönnersdorf) - als in Mesopotamien, Indien, Sibirien oder Anatolien.
Natürlich hat der Weltenbaum eine weltweite Verbreitung, das trifft aber auch auf den "Kindergarten" zu.
Den gibts glaube ich in 60% aller Sprachen. Auch der Weihnachtsbaum hat es mittlerweile in die Karibik geschafft.
Man schaut viel zu oft in die Ferne ohne zu bemerken was für eine lange Geschichte eigentlich zu unseren Füssen liegt.
Und wenn man germanische Mythologie sucht, sollte man nicht mit dem Ende anfangen.