Friedrich Flick

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Re: Friedrich Flick

von Peppone » 17.05.2012, 09:27

Ralph hat geschrieben:Ich habe gestern Abend die Dokumentation Flick auf Phoenix gesehen.
Flick stellt neben anderen Großindustriellen der NS-Zeit (z.B. Quandt) ein Paradebeispiel dar, wie in der Nachkriegszeit mit ehemaligen NS-Größen umgegangen wurde...
Persilschein, noch dazu Kohle und Einfluss en masse, schon ging´s bruchlos weiter.

Beppe

Friedrich Flick

von Balduin » 28.02.2012, 15:46

Ich habe gestern Abend die Dokumentation Flick auf Phoenix gesehen. Der erste Teil berichtet vom Aufstieg Flicks, der zweite vom Erbe. Hier mal eine kurze Zusammenfassung - Ergänzungen oder Korrekturen sind natürlich gern gesehen.

Bild
Bundesarchiv Bild 183-R66804, Friedrich Flick mit Industriellen [CC-BY-SA-3.0-de (http://www.creativecommons.org/licenses ... de/deed.en)], von unbekannt, vom Wikimedia Commons


Aufstieg

Als Sohn eines Landwirtes geboren, interessiert Flick sich außerordentlich für kaufmännische Tätigkeiten und beginnt ein Studium der Betriebs- und Volkswirtschaft. Er arbeitet in gehobener Position bei einer Stahlhütte und kann (bedingt durch den ersten Weltkrieg und mit Hilfe rechtlich grenzwertiger Geschäfte (Verkauf von Schrott)) sich in die Hütte als Betreiber einkaufen. In den folgenden Jahren mehrt er sein Vermögen als Spekulant enorm und kann ein Stahlimperium aufbauen.
Die Politik macht er sich mit Bestechungsgeldern systematisch gefügig. Die Weltwirtschaftskrise übersteht er durch staatliche Subventionen.
Flick hat jedoch noch keinen Zugriff auf das Ruhrgebiet, das durch Thyssen und Krupp beherrscht wird. 1932 kauft er jedoch die Gelsenkirchener Bergwerks AG und steigt so zum mächtigsten Industriellen seiner Zeit auf.

Nationalsozialismus

Flick sucht die Bekanntschaft der NSDAP. Die Aufrüstungspolitik der Nazis verschaffte ihm mehrere große Aufträge. Er wird Parteimitglied und Jagdfreund von Hermann Göring. Im Zuge der Enteignung jüdischen Besitzes kann er sich unter anderem die Peschek-Konzerne einverleiben. Während des Krieges setzt Flick Zwangsarbeiter in seinen Werken ein. Gegen die oft menschenunwürdigen Bedingungen unternimmt er nichts. Sein ältester Sohn fällt an der Ostfront.

Nürnberger Prozesse

Bild
Flick Sentence [Public domain], von unknown, probably U.S. Army photographer. The Green Series was published by the U.S. government. (Mazal Library: Green Series, vol. VI), vom Wikimedia Commons


Im Zuge der Nürnberger Prozesse wurde Flick zu 7 Jahren Haft verurteilt. Sein Besitz in der sowjetischen Besatzungszone wurde enteignet.

Wiederaufstieg

Nach einer vorzeitigen Haftentlassung baute Flick wiederum einen Konzern auf, der 1955 100 Firmen umfasste und einen Umsatz von 8 Milliarden DMark erwirtschaftete. Mit seinem zweitgeborenen Sohn Otto Ernst kam es zu einem Verwürfnis.

Entschädigungszahlungen

Flick verweigerte Zeit seines Lebens die Zahlung von Entschädigungen an Zwangsarbeiter. Er verschleppte Verhandlungen. In den Entschädigungsfonds (2000) zahlten nur wenige seiner Erben ein.

Flick-Affäre

Bild
Bundesarchiv B 145 Bild-F086799-0023, Bonn, Tagung FDP-Bundestagsfraktion, Lambsdorff [CC-BY-SA-3.0-de (www.creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], von Arne Schambeck
Beschreibung deutscher Fotograf
Deutsch: Deutscher Fotograf und Fotojournalist, 1987–1999 offizieller Fotograf am Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Bonn. Geburtsdatum 1963(1963) Geburtsort München Wirkungsdaten 1982– Wirkungsstätte Deutschland, vom Wikimedia Commons


1981 kam der Flick-Konzern wegen der sog. Flick-Affäre in die Schlagzeilen: Eine Steuererleichterung in Höhe von 1 Mrd Euro wurde vom Wirtschaftsministerium genehmigt. Führenden Politiker wurde zuvor jedoch Gelder überwiesen. In den Sumpf der Flick-Affäre gerieten Otto Graf Lambsdorff (Bild) und Hans Friderichs.

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