von ehemaliger Autor K. » 16.06.2014, 12:26
Orianne:
Das ist wohl wahr Dieter
, aber beide wollten den Feudalismus des Papsttums (Klerus) abschaffen, es gibt noch andere Parallelen. Klar zu 90 % überschneiden sie sich nicht.
Man muss dies noch präzisieren: Luther war nicht gegen den Feudalismus oder Reichtum an sich, sondern nur gegen den weltlichen Reichtum des Papstes, den Feudalismus der Fürsten hingegen hielt er mit dem Christentum vereinbar. Deshalb bekam er von denen auch Unterstützung, denn die waren auch dagegen, dass sich der Papst auf ihre Kosten bereicherte.
Savonarola hingegen wetterte gegen alle: Kirche, Feudalherrn, reiche Oberschicht von Florenz, und stützte sich nur auf die Armen von Florenz und als die ihn verließen, hatte er keine Anhänger mehr. Machiavelli, der Zeitgenosse von Savonarola, bezeichnete ihn als religiösen Fanatiker, der keinerlei Sinn für politische Realität besaß.
Savonarola hatte keine sinnvollen politischen Vorstellungen. Er wollte Handel und das Finanzwesen von Florenz zerstören, weil er Reichtum per se für unchristlich hielt. Damit hätte er die gesamten Grundlagen der Zivilisation zerstört. So etwas kann nicht funktionieren.
Luther ist nie so dumm gewesen. Sein Konzept, eine Reformation mit Hilfe der Fürsten durchzuführen, war realistisch und auch im Sinne der Landesherren. Sie mussten die Einnahmen ihrer Herrschaftsbereiche nicht mehr mit dem Papst teilen und wurden außerdem oft auch zu den Schirmherren der neuen protestantischen Landeskirchen, bekamen also auch die geistliche Macht hinzu. Deshalb war Luther ihr Mann und nicht beispielsweise Thomas Müntzer, der ähnliche Vorstellungen wie Savonarola hatte.
[quote]Orianne:
Das ist wohl wahr Dieter :wink: , aber beide wollten den Feudalismus des Papsttums (Klerus) abschaffen, es gibt noch andere Parallelen. Klar zu 90 % überschneiden sie sich nicht.[/quote]
Man muss dies noch präzisieren: Luther war nicht gegen den Feudalismus oder Reichtum an sich, sondern nur gegen den weltlichen Reichtum des Papstes, den Feudalismus der Fürsten hingegen hielt er mit dem Christentum vereinbar. Deshalb bekam er von denen auch Unterstützung, denn die waren auch dagegen, dass sich der Papst auf ihre Kosten bereicherte.
Savonarola hingegen wetterte gegen alle: Kirche, Feudalherrn, reiche Oberschicht von Florenz, und stützte sich nur auf die Armen von Florenz und als die ihn verließen, hatte er keine Anhänger mehr. Machiavelli, der Zeitgenosse von Savonarola, bezeichnete ihn als religiösen Fanatiker, der keinerlei Sinn für politische Realität besaß.
Savonarola hatte keine sinnvollen politischen Vorstellungen. Er wollte Handel und das Finanzwesen von Florenz zerstören, weil er Reichtum per se für unchristlich hielt. Damit hätte er die gesamten Grundlagen der Zivilisation zerstört. So etwas kann nicht funktionieren.
Luther ist nie so dumm gewesen. Sein Konzept, eine Reformation mit Hilfe der Fürsten durchzuführen, war realistisch und auch im Sinne der Landesherren. Sie mussten die Einnahmen ihrer Herrschaftsbereiche nicht mehr mit dem Papst teilen und wurden außerdem oft auch zu den Schirmherren der neuen protestantischen Landeskirchen, bekamen also auch die geistliche Macht hinzu. Deshalb war Luther ihr Mann und nicht beispielsweise Thomas Müntzer, der ähnliche Vorstellungen wie Savonarola hatte.